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Dynamik in Einrichtungen nach sexuellen Übergriffen

Dynamik in Einrichtungen nach sexuellen Übergriffen. Multiinstitutionelle und multidisziplinäre Herausforderungen im Umgang mit traumatisierten Systemen. Sexuelle Übergriffe als Multisystemherausforderung. Beteiligte Systeme: Familien der: Übergriffigen Kinder Betroffenen Kinder

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Dynamik in Einrichtungen nach sexuellen Übergriffen

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Presentation Transcript


  1. Dynamik in Einrichtungen nach sexuellen Übergriffen Multiinstitutionelle und multidisziplinäre Herausforderungen im Umgang mit traumatisierten Systemen

  2. Sexuelle Übergriffe als Multisystemherausforderung Beteiligte Systeme: • Familien der: • Übergriffigen Kinder • Betroffenen Kinder • Mitarbeiter/innen der Einrichtungen • Beratungsstellen • Kontrollierende Einrichtungen (z.B. Jugendämter)

  3. Das „übergriffige“ Kind: Desorgansierter Bindungsstatus • frühkindliche Traumatisierung: Vernachlässigung, emotionale und physische Misshandlung, sexueller Missbrauch • Annäherungs-Vermeidungskonflikt gegenüber Bindungspersonen (kein Vertrauen, kein Selbstvertrauen) • Fehlende konsistente Handlungsstrategien gegenüber der Bindungsperson (z.B. bei Nähe oder Gefahr): Dissoziation (Trance, Freezing), Angst, Ärger • gestörte Affekt- und Impulsregulation (z.B. ADHS),

  4. Desorganisierter Bindungsstatus • Unreife Mentalisierungsmodi (Äquivalenzmodus/Symbiose): von der Grenzdurchlässigkeit zur Grenzüberschreitung • Sexualisiertes Verhalten (Erfahrung: „Liebe = Sex“ ; Versuch, Bindungen herzustellen und abzusichern) • Entwicklungsverzögerungen (Sprache Motorik) • Regression in bereits verlassene Entwicklungsphasen (Einkoten, Einnässen) • Schlafstörungen, Albträume

  5. Neurobiologische Veränderungen nach Traumaerfahrung (zerebrale Notfallbereitschaft) • Hyperaktivität und –reagibilität durch Dysbalance der Stresshormon-Achse • Überaktivität der Amygdala mit verstärktem Angsterleben (Hyperarousal, Hypervigilanz) • Hemmung der Hippokampusfunktion (wechselhafte kognitive Leistungsfähigkeit) • Unteraktivität des Präfrontalkortex mit verminderter Fähigkeit zu reflexiver top-down-Regulierung (Verlust der Kohärenz, Spaltung)

  6. Seelische Spaltungen nach Trauma-Erfahrungen ( nach Franz Ruppert) Traumatisierte Anteile Überlebens-Anteile Gesunder Anteil

  7. Gesunder Anteil (Integration Präfrontalhirn/ limb. System) • Gute Mentalisierungsfähigkeit (Metaperspektive, Selbstreflexion, Empathie, „Krankheitseinsicht“) • Fähigkeit zur Affektregulation • Verantwortungsbereitschaft (keine Opferstilisierung) • Konfliktfähigkeit • Zugang zu den eigenen Bedürfnissen (Selbstfürsorge; Bereitschaft, Hilfe zu suchen) • Gewissen

  8. Mentalisierung (reflexiver Modus) • Fähigkeit zur Selbstreflexion (Selbstkritik und Selbstbestätigung) und Empathie (sich selbst von außen und andere von innen sehen) • Fähigkeit zur Abgrenzung der eigenen Person von anderen • Spielerischer Ansatz bei der Interpretation der Realität (Humor mit Selbstdistanzierung) • Meta-korrektives Gegenmittel bei psychischen Stress • Adaptive, interpersonelle Interpretationsfunktion (Handlungen anderer sind verstehbar, vorhersehbar) • Basis der moralischen Urteilsfähigkeit

  9. Vormentale Zustände (bis zum 5. Lebensjahr) • Äquivalenzmodus (Symbiose / Grenzstörung): • kein Unterschied zwischen mentaler und äußerer Realität • Intoleranz gegenüber abweichenden Perspektiven • Erschreckende innere Bilder bekommen Realitätscharakter • Als-Ob-Modus (Spaltung): • Innere Welt ist von äußerer Realität entkoppelt • Gefühle von Leere und Bedeutungslosigkeit (Dissoziation) • Affekt und Gedanken stimmen nicht miteinander überein • Teleologischer Modus • Nur das Ergebnis zählt (Absicht ist vom Ergebnis abhängig) • Die Umwelt muss funktionieren, um eigene innerer Spannung zu mindern (Abhängigkeit von „Hilfsobjekten“) • Innere Zustände können nur durch Handlungen oder körperliche Eingriffe beeinflusst

  10. Traumatische Anteile („Emotionale Persönlichkeiten“) • Seelischer Aufbewahrungsort für die schmerzhaften Gefühle in der traumtischen Situation • Abkapselung ohne Kontakt zu Realität • Konservierung der Affekte ohne Reifungspotential • Bedrohliche Überflutung des Bewusstseins nach Triggerreizen (Amygdala-Fehlalarm) • Auftreten als „emotionale Persönlichkeitsanteile“

  11. „Ängstliches einsames Kind“ (symbiotische Abhängigkeit) • Hypervigilanz / Hyperarousal mit Panik (Todesangst) → Schlafstörungen (Einschlafen, Albträume) • Hilflosigkeit, Ohnmacht • Scham- und Schuldgefühle • anklammernd, Phobie vor Bindungsverlust/Alleinsein (Toleranz von destruktiven Beziehungsmustern) • Gefühl, nicht mit der Welt verbunden zu sein („Heimweh!“) • Überfluten des Kindes mit Traumagefühlen (Kind darf als „Hilfsobjekt“ nicht Kindergarten, schläft im Bett der Mutter) • Suizidalität

  12. „ärgerliches impulsives Kind“ • Kampfmodus zur Unterwerfung der Hilfsobjekte (Erzwingen von Zuwendung, Versorgung, Schutz und Liebe) • Unkontrollierbare Wut (keine Selbstberuhigung möglich) • Unerträgliche innere Spannung (Druck) • Rache- Hassgefühle • Gewalttätige Übergriffe • Beziehungsabbrüche

  13. „distanzierender Beschützer“ (Unentrinnbarkeit): Dissoziation/Unterwerfung/Freeezing • Veränderte Bewusstseinszustände mit Entfremdung von Selbst- und Umwelterfahrung (Verlust des Wirklichkeitsgefühls unter Endorphineinwirkung): • Depersonalisation, Derealisation • Konversionssymptome (Anästhesie → Schwangerschaft!) • Abgleiten in Fantasiewelt → Pseudologia phantastica • Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit (Wegdämmern, Trance, Tunnelblick), Unterwerfung • Amnesien (Gedächtnisstörungen), Fugue (Flucht) • „Freezing“ (Bewegungsstarre), Unterwerfung • Psychogene Krampfanfälle • „Pseudohalluzinationen“

  14. Dissoziationen (2) • Ungewolltes Wiedererleben traumatischer Ereignisse (Flashbacks, Intrusionen, Schlafstörungen) • Halluzinatorische Überflutung mit traumaassoziierten Bildern, Geräuschen, Gerüchen etc. • Ich-Fragmentierung, Angst vor dem „Verrücktwerden“ • Absoluter Kontrollverlust, Orientierungslosigkeit • Katastrophische Schmerzen • Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen (Ego-States, Identitäten) als psychobiologische Subsysteme (Multiple Persönlichkeit) • Psychosomatische Beschwerden

  15. Überlebensanteile (Coping-Strategien) • Wächter der Spaltung: Schutz vor traumatisierender Überflutung durch Erinnerungsfragmente • Kein emotionaler Bezug zu Trauma (Amnesie) • Misstrauen gegenüber anderen Menschen • Vormentale Zustände • Bewältigungsstrategien (Coping)

  16. Vermeidung (von Auslösereizen) • Triggergeneralisierung: Ausweitung der „Gefahrenzonen“ bis zur Handlungsunfähigkeit (Verstecken in der Wohnung, kein Öffnen der Post, keine Behördenkontakte, „Pseudologia fantastica“) • Soziophobie (Schamgefühl, Mentalisierungsdefizit): Schulabsentismus, Abbruch von Ausbildungen → Außenseiterrolle, „Mobbing“, Ungerechtigkeit, • Bindungsphobie (Nähe zum Kind): kein Haut- und Blickkontakt (kein Spiegeln), keine Ansprache • Keine Ruhe! Hyperaktivität, Überlastung mit Pflichten und Aufgaben (Workalkholismus bis „Burn Out“)

  17. Kontrolle • Eigene Gefühle (Verleugnung) • Andere Menschen: Manipulation, Beherrschung, Gewalt ( bei eigener Gewalterfahrung!), sexueller Missbrauch • Definition von Tabuzonen (Verleugnung des sex. Übergriffs, der eigenen psych. Störung etc.) • Gut (Retterübertragung) – Böse (Täterübertragung) – Spaltung: Hoppingverhalten • Hilfe-Kontroll-Dilemma

  18. Kompensation und Symptombekämpfung • Oberflächliche Emotionalität • Selbstverletzung (Selbstregulation, Selbstbestrafung) • Essstörungen (Adipositas, Bulimie, Anorexie) • Alkohol, Drogen (Cannabis, Amphetamine) zur Selbstmedikation • Pathologische Internetnutzung (Chat, Online-Shooter-Spiele) • Hilfsobjekte (Ausbeutung zur Bedürfnisbefriedigung, Affektregulation): Tiere, Partner, Kinder

  19. Illusionen • Traumbilder: Idealer Partner, ewige Liebe, heile Familie, berühmte Kinder, grandioser beruflicher Erfolg, Autarkie etc. • Esoterik, Wiedergeburt, sektiererische Religiosität

  20. Täterintrojekt („fremdes Selbst“, strafender innerer Verfolger) „Ich-synthone“ Opferidentität (nach Verrats-Bindungstraumata): • Enge Bindung an den Täter (Täterloyalität z.B. wie Mutter), Rechtfertigung des Täter („Habe provoziert!“ „Bin schlecht!“) • Selbstverachtung (eigener Schwäche), Scham, Schuldgefühle • Unterwürfigkeit, Harmoniesucht (Friedensideale) • Abgespaltene Wut gegen sich selbst (Selbstverletzung) oder Schwächere (Kind) • Risikoverhalten: Promiskuität, Prostitution • Subkulturen: EMU- Gothic-Szene, Sekten • Komplementäre Partnerwahl: Täter-Opfer-Reinszenierungen

  21. Täterintrojekt „männliche“ Täteridentität (nach Kampftraumata, Gewalt): • Hauptaffekte: Sich gedemütigt fühlen, unterschwellige Angst, offene Wut, Rachegefühle • Überlebens-Ich: • Vermeidung: Abwehr der eigenen Traumaerfahrung, Verleugnung der Tat, Verachtung der Opfer; Darstellung der eigene Opferrolle (keine Schuldgefühle) • Kontrolle: Narzisstisches Verhalten (Macht, Geltung, Profit) Dissoziales Verhalten (Gewalt, Sexueller Missbrauch) • Subkulturen (Ideologisierung, „Gewaltlust“) Rechtsextremisten, Hooligans (Fußball), Militär etc.

  22. Spaltung: Der Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt • Phobien gegenüber Bindung und Bindungsverlust (Kognitive Blockade), „Gut-Böse-Dichotomie“: • Retterübertragung: Idealisierte Bezugsperson (nährender, fürsorglicher Elternteil) wird im Rahmen einer Symbiose Beschützer und Versorger (Ausschaltung des Bedrohungssystems). • Täterübertragung: Nach Frustration oder zu großer Nähe Entwertung und Trennung (Aktivierung des Bedrohungssystems) mit projektiver Identifizierung, „Hopping-Verhalten“ oder rascher Wechsel von Nähe und Distanz („Ich hasse Dich, verlass mich nicht!“) • Spaltung des Helferfeldes in Retter (Verstrickung, Symbiose) und Täter (Kontrolle, Feindseligkeit)

  23. Mentalisierungsdefizit: Folgen für die Fürsorgefunktionen • Beeinträchtigung der Funktion der sicheren Basis beim Säugling und Kleinkind (Zerstörung der Intuition und Liebesfähigkeit) • Aufhebung der Generationsgrenzen: Kind als kleiner Erwachsener (Hilfsobjekt) • Teleologischer Modus: Interpretation des Bindungsverhaltens (Bedrängung) und des Explorationsverhaltens (Abwendung) als „böswillig“, Eltern als Opfer ihrer Kinder (Täterübertragung, Externalisierung des „Täterintrojekts“), Sündenbockfunktion mit hohem Risiko für Vernachlässigung, Gewalt und sexuellem Missbrauch • Verzicht auf Versorgungs- und Leitungsfunktion (Grenzsetzung) • Parentifizierung des Kindes (Funktionalisierung, „gutes Kind“) → hohes Risiko der Überforderung mit Verbot der Autonomieentwicklung

  24. Hochkomplexe Klärungs- und Hilfebedarfe als multiinstitutionelle Herausforderung • Kultur der Abgrenzung: keine strukturbasierte systemübergreifende Kooperation • Unübersichtlichkeit der komplexen Problemstellungen • Aufwendige Abgrenzungserfordernisse zwischen den Institutionen • Hohe Differenzierung und Spezialisierung der Ausbildungswege • Stigmatisierung/Tabuisierung der psychischen Störungen und ihrer Auswirkungen

  25. Spaltungsdynamik sexuell übergriffigen Verhaltens • Frage nach der Kausalität und Verantwortung („Schuld“) für den Übergriff und die daraus abzuleitenden Konsequenzen triggert die Trauma-Anteile aller beteiligten Erwachsenen (Angst, Scham, Schuldgefühle, Ohnmacht. Hilflosigkeit, Wut), aktiviert das „Täterintrojekt“ und schwächt die Mentalisierungsfähigkeit: • Tat verlangt nach „Täter“! (Problem der Moralisierung): Verlust der Metaebene mit existentieller Gefahr der Desintegration → Aktivierung der Überlebens-Anteile (Misstrauen, dysfunktionales Coping) mit Täter-Opfer-Dichotomie:

  26. Vermeidung • Tabuisierung, Verleugnung, Bagatellisierung (z.B. Bewertung des Übergriffs als „Doktorspiel“; Sorge um Stigmatisierung des Kindes) • Geheimhaltung (Image der Einrichtung): Weitere „diskrete“ interne Ermittlungen; nur wenige Mitarbeiter/innen sind „eingeweiht“ etc. • Ausstoßung durch Einrichtung: „Kind ist hier falsch!“ (Beginn einer „Hopping-Karriere“) • Eltern fühlen sich durch Einrichtung oder Jugendamt bedroht (Täterübertragung): Angriff (Vorwürfe, aggressive Erregungzustände), Flucht mit Institutionshopping, Dissoziation (Unterwerfung ohne echte Mitarbeit)

  27. Kontrolle und Täterübertragung • übergriffiges Kind wird von Institution und/oder Eltern zum „Straftäter“ („böses Kind“) erklärt und muss reglementiert und pathologisiert werden • Schuldzuweisung durch Eltern an („böse“) Mitarbeiter/innen der Einrichtung (z.B. Ausgrenzung, „Mobbing“) • Schuldzuweisungen an („böse“) Eltern → reflexartige § 8a - Gefährdungsüberprüfung

  28. Professionelle Spaltungen • Gegenseitig Vorwürfe im Betreuerteam der Einrichtung • Unterschiedliche Einschätzungen aufgrund von Manipulation durch Eltern (Übertragungen: Idealisierung/Entwertung) • Konflikte zwischen den Institutionen (Zuständigkeiten, gegenseitige Abgrenzung, unterschiedliche Bewertungen etc.) • Illusionen mit Retterübertragung: Delegation der Verantwortung an eine (idealisierte) „hochkompetente“ externe Institution (bei Erwartungsenttäuschung evtl. Entwertung)

  29. Institutionelle Voraussetzungen multiprofessioneller Arbeit im Traumakontext • Integrative Wahrnehmung der Familien- und Helfersysteme (Kooperation im Zentrum der Hilfeerbringung) • Aufbau verbindlicher multiinstitutioneller, systemübergreifender Kooperationsstrukturen (Gesundheitswesen, Erwachsenen- Kinder- und Jugendpsychiatrie, Kinder- Jugendhilfe) • Entwicklung von Präventionskonzepten • Niedrigschwellige, aufsuchende Hilfen

  30. Institutionelle Voraussetzungen • Tandemlösung ambulant betreutes Wohnen plus Familienhilfe • Festlegung klarer Verantwortlichkeiten und Handlungsabläufe • Gewährleistung eines geschützten Handlungsraums für die Professionellen (zur Stabilisierung des Mentalisierungsniveaus): • hierarchische Absicherung • Qualifizierung (Selbstwirksamkeit) • Supervision und Intervision mit Übertragungsanalyse : Aufdeckung von Beziehungsfallen, Identifizierung von dysfunktionalen Coping-Strategien • Selbstfürsorge (Achtsamkeit, Trauma-Anteile)

  31. Ziele der Traumapädagogik • Wiederherstellen von Vertrauen (Überzeugung des Überlebensanteils, Kontrolle und Vermeidung aufzugeben) mit Kontaktaufnahme zu Trauma-Anteilen • Rückkehr zu einem Gefühl der Sicherheit (Entängstigung, Regulation des Bedrohungssystems) • Wiedererlangen von Zuversicht: Entstehung einer „Entwicklungsstimmung“ mit Reaktivierung des Explorationssystems (Neugier) • Verbesserung der Mentalisierungsfähigkeit (Spiegeln) mit Stärkung der Meta-Position („innerer Beobachter) • Rückgewinnung von Intuition, Liebes- und Kontaktfähigkeit (Bindungsbereitschaft, Überwindung des Annäherungs-Vermeidungs-Konfliktes) im Rahmen von „heilenden“ Beziehungen (Akzeptanz gegen Schamgefühl)

  32. Ziele der Traumapädagogik • „Empowerment“: Überwindung von Gefühlen der Hilflosigkeit und Ohnmacht durch Selbstwirksamkeitserfahrungen, Kompetenzerweiterung (Skills) • Wechsel aus der Opfer- und Täterrolle durch Übernahme von Eigenverantwortung • Begrenzung der Destruktion (Selbst- und Fremdaggression) des Täterintrojekts (strafender Verfolger) durch Grenzsetzung und Stärkung der Selbstfürsorge (für das innere Kind) • Motivation zur Psychotherapie

  33. Aufbau eines sicheren äußeren Ortes in der Einrichtung und in der Familie Helfer/in als „Sicherheitsbeauftragter“: Entängstigung mit Schutz vor Retraumatisierung • Ausschluss von Vernachlässigung, Gewalt, sexuellem Missbrauch • Enttabuisierung, Vermeidung von Neutralisierungsstrategien („war ja nicht so schlimm!“ „Ist normal für diese Lebensphase!“) • Transparenz gegenüber Beziehungsangeboten, Strukturen, Regeln, Konsequenzen und Arbeitsweisen; keine Geheimnisse (exklusive Beziehungen), Kultur der Aufmerksamkeit • Vermeidung von Machtgefälle zwischen den Kindern (Alter, geistige Behinderung etc.)

  34. Aufbau des sicheren äußeren Ortes • Vermeiden von Gelegenheitsfaktoren (längere Phasen ohne Beaufsichtigung durch Erwachsene) • Präventionskonzept erstellen und umsetzen • Stabilisierung der familiären Situation: Sicherung von Wohnung, Einkommen (Jobcenter), Entschuldung (Schuldnerberatung)

  35. Aufklärung der Kinder als Präventionsbaustein • Dein Körper gehört Dir! – Positives Körpergefühl und Selbstbewusstsein fördern • Deine Gefühle sind wichtig! – Gefühlswahrnehmung fördern und ausdrücken lernen • Angenehme und unangenehme Berührungen! Sexuelle Aufklärung • Recht auf Nein! Grenzen setzen und einhalten können • Gute und schlechte Geheimnisse ! Freude und Angst • Sprich darüber und suche dir Hilfe • Du bist nicht schuld! – Die Verantwortung liegt immer beim Überlegenen- Stärkeren

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