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Verlauf. Informationen zum ProjektPraktische Umsetzungsversuche an der Marienschule. Jungenfrderung. Modellversuch Jungenfrderung an GanztagsschulenGS MarienschuleGS Bernkastel-KuesGS Algenroth (Idar-Oberstein). Jungenfrderung. Warum dieser Modellversuch?. Jungenfrderung. Whrend vor
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1. Jungenförderung an der Marienschule Franz Hecking
Berater Grundschulen
Modellprojekt Jungenförderung an der GTS
2. Verlauf Informationen zum Projekt
Praktische Umsetzungsversuche an der Marienschule
3. Jungenförderung Modellversuch Jungenförderung an Ganztagsschulen
GS Marienschule
GS Bernkastel-Kues
GS Algenroth (Idar-Oberstein)
4. Jungenförderung Warum dieser Modellversuch?
5. Jungenförderung Während vor Jahrzehnten vor allem die Förderung von Mädchen eine Herausforderung an die Bildungspolitik darstellte, hat sich mit den Zeiten auch diese Aufgabe gewandelt: Heute gelten die Jungen als das „schwache“ Geschlecht in der Schule.
Seit Jahren machen Mädchen mehr Abiturabschlüsse als Jungen, ihre Leistungen sind in den meisten Fächern im Schnitt besser als die der Jungen – selbst die Bastion Mathematik wankt – und im Sozialverhalten sind sie ebenfalls weniger auffällig. Die Einschulung der Jungen erfolgt später, und sie bleiben häufiger sitzen.
6. Jungenförderung Wissenschaft und Politik beginnen, das Problem als solches zu erkennen und suchen nach Wegen, wie man die Jungen unterstützen kann.
Wie sollte die Schule gestaltet sein, die den Jungen besser gerecht wird? Mit dieser Frage beschäftigte sich am 6. Juni 2008 die Fachtagung „Krise der kleinen Kerle?“ in Neuwied. Die Fachstelle Jungenarbeit Rheinland-Pfalz/Saarland und das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur hatten rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, um über die verschiedenen Aspekte des Themas zu diskutieren.
7. Jungenförderung Ab dem Schuljahr 2008/2009 wurden also drei Ganztagsgrundschulen für drei Jahre von der Fachstelle Jungenarbeit Rheinland-Pfalz/Saarland unterstützt. Mit dem Projekt soll für eine gendersensible Pädagogik geworben und die Situation von Jungen gestärkt werden. Die Fachleute der Fachstelle wollen den Kollegien Genderkompetenz für deren pädagogische Arbeit vermitteln. Dies soll durch Fortbildungen, Konzeptberatungen mit der Schulleitung und der Steuergruppe, durch Veranstaltungen mit Eltern, Projekten mit Jungen und durch Praxisberatungen für Lehrkräfte erreicht werden.
8. Jungenförderung Es gibt bei diesem Thema kein Rezept. Man muss sich auf einen langen Prozess einstellen. Es geht nicht darum, die Mädchenförderung nun durch die Jungenförderung zu ersetzen. Beides müsse gleichberechtigt nebeneinander stehen. Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß zeigt sich nach wie vor davon überzeugt, dass „von diesem Thema die ganze Schule profitiert“.
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9. Jungenförderung Selbstkritisch eröffnete Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Universität Bielefeld in der Auftaktveranstaltung seinen Vortrag „Männliche Bildungsverlierer schon in der Grundschule? Warum wir dringend ein gezieltes Förderprogramm für Jungen benötigen“: Der Trend, dass die Mädchen die Jungen in der Schule überholen, zeichne sich schon lange ab – „von der Wissenschaft ist dieses Thema aber 15 Jahre lang verschlafen worden“. Hinter dieser Entwicklung, die auch international zu beobachten ist, stecke eine ungeheure Wucht, und jedes Jahr gehe die Schere weiter auseinander.
10. Jungenförderung Einen Grund dafür sieht der Sozialwissenschaftler im abweichenden Freizeitverhalten der Geschlechter: Während die Mädchen neben dem Medienkonsum ihre Freizeit auch noch traditionell gestalten, sei bei den Jungen die Mediennutzung dominant. Die Hirnforschung habe belegt, dass ein breiteres, mehrperspektivisches Freizeitverhalten das Lernen unterstützt.
11. Wie aber könnte nun eine Förderstrategie für Jungen aussehen?
Hurrelmann nannte acht Punkte:
12. Jungenförderung 1. Stärkung der Körpersensibilität. Mit pädagogischen Mitteln müssen Jungen darin unterstützt werden, Stolz und Sensibilität für ihren Körper zu entwickeln.
13. Jungenförderung 2. Vermittlung von Freude am Leben in der sozialen Gemeinschaft.
14. Jungenförderung 3. Zulassen von männlichen Spleens. Bewegung und Risikoverhalten gehören in pädagogische Einrichtungen hinein.
15. Jungenförderung 4. Gezielte Leistungsförderung. Das Durchhaltevermögen muss gestärkt, neue Leistungsdiagnosen entwickelt werden.
16. Jungenförderung 5. Geschlechtshomogener Unterricht in den Fächern, in denen Jungen leistungsmäßig hinterherhinken.
17. Jungenförderung 6. Explizites Setzen von Regeln und Sanktionen, die auch konsequent durchgehalten werden.
18. Jungenförderung 7. Strukturierungsangebote. Für Jungen ist ein enormes Training nötig, um Zeitpläne zu setzen und einzuhalten bzw. Ordnungssysteme sinnvoll zu nutzen.
19. Jungenförderung 8. Ausbau von Ganztagsschulen mit ergänzenden Angeboten am Nachmittag.
20. Die geschlechtsbewusste Grundschule –Jungenförderung in der Ganztagsschule Ziele des Projektes
Die Kategorie „Gender“ wird als entlastender Faktor in der
schulischen Arbeit erkannt und berücksichtigt.
Interessen und Bedürfnisse von Jungen werden im
Schulalltag deutlicher berücksichtigt.
Die unterschiedlichen Lernbedingungen von Mädchen und
Jungen finden in der Unterrichtsgestaltung Berücksichtigung.
Dem Problem der fehlenden männlichen Lehrkräfte an
Grundschulen wird durch kreative Lösungen, z.B. durch
Netzwerke im Sozialraum begegnet.
21. Die geschlechtsbewusste Grundschule –Jungenförderung in der Ganztagsschule Maßnahmen zur Zielerreichung
Sensibilisierung von Lehrkräften und schulischen
Mitarbeiter/innen für die Notwendigkeit genderbewusster
Pädagogik
Erläuterung der Begrifflichkeiten Gender, Genderkompetenz etc.
Gender als unterstützende „Kategorie“ in der pädagogischen Arbeit mit Kindern
Die Bedeutung der Schule für die Entwicklung der Geschlechterrolle
Reflexion und Bedeutung der eigenen Geschlechterrolle für die
pädagogische Arbeit (Biografiearbeit)
Sensibilisierung von Lehrkräften und schulischen
Mitarbeiter/innen für die Situation von Jungen
Entwicklungsstufen und Sozialisationsphänomene in der Entwicklung von Jungen
Lernbedingungen und Lernverhalten von Jungen
Vermittlung von Genderkompetenz für die pädagogische
Arbeit
22. Die geschlechtsbewusste Grundschule –Jungenförderung in der Ganztagsschule Maßnahmen zur Zielerreichung
Entwicklung von Zielen für eine gendersensible und
jungengerechte Schule
Erstellung einer modellhaften Konzeption für eine gender-
Und jungengerechte Schule
Personalsituation und Personalentwicklung
Unterrichtsmaterialien
Projekte für Jungen
Zusammenarbeit mit Eltern
Räumlichkeiten, Schulhofgestaltung und Pausensituation
Soziales Lernen – Kommunikation – Konflikte
Partizipation
Herausarbeiten des Veränderungsbedarfs der Rahmenbedingungen zur Implementierung von genderbezogenen Prozessen an Schulen
23. Steuerungs- und Konzeptgruppe Interesse am Thema Jungenpädagogik
• Sensibilisierung der Kolleginnen und Kollegen für das Thema
Jungenpädagogik
• Verantwortungsübernahme für punktuelle Aufgaben während der
Projektzeit
• Verbindliche Teilnahme an Sitzungen (ca. viermal jährlich)
• Öffentlichkeitsarbeit
• Austausch und Präsentation der Arbeit auf jährlichen Fachtagen
für Grundschulen in RLP
• (Weiter-)Entwicklung des Schulkonzepts mit dem Fokus auf
geschlechtsbewußter Pädagogik
• Bedürfnisse innerhalb des Kollegiums wahrnehmen und in der
Konzeptgruppe thematisieren
24. Praxis-Beratung
Reflexion und Bearbeitung
verschiedener Aspekte der Jungenförderung:
?Kollegiale Beratung
?Fallbesprechung
?Entwicklung und Reflexion eines Projekts
?Bearbeitung struktureller Themen
?Konfliktklärung
?Verbindliche Teilnahme für ein Schuljahr (ca. achtmal jährlich)
25. Jungenförderung Umsetzung
26. Jungenförderung Ausgestaltung des Schulhofes mit Spring-und Hüpfspielen
Projekt der Erzieherin im Anerkennungsjahr
27. Einrichtung von täglichen Bewegungspausen mit verschiedensten Spielgeräten
Die Hüpfspiele werden ergänzt
Jungenförderung
28. Einrichtung einer Fußballzone für Jungen zwischen den Turnhallen Jungenförderung
29. 12 Pausen für Jungenfußball,
3 Pausen Mädchenfußball Jungenförderung
30. Vereinbarung von Regeln für die Pausen
Jungen stellen Regeln auf Jungenförderung
31. Vereinbarung von Regeln für die Pausen
Jungen der 4. Schuljahre, die Fußball spielen wollen, stellen ihre Regeln auf und unterschreiben die Vereinbarung
Regelmäßige Treffen zur Besprechung
Wer ist für den Ball zuständig?
Wer sind die beiden Sprecher der Gruppe?
Wie lauten die Regeln?
Wer entscheidet bei Streitfällen?
Was soll bei einer Regelüberschreitung passieren?
Bei nicht lösbaren Streitigkeiten trifft sich die Gesamtgruppe und versucht, gemeinsam eine Lösung zu finden
Erfahrungen Jungenförderung
32. Leseprojekt mit Schwerpunkten für Jungen Jungenförderung
33. Anbringen einer Kletterwand in der Gymnastikhalle Jungenförderung
34. Väter an Aktivitäten in der Schule beteiligen Jungenförderung
35. Antolin mit Themenschwerpunkten für Jungen Jungenförderung
36. Ausbau der Schulbibliothek mit Schwerpunkt Jungenbücher Jungenförderung
37. Stundenweise Trennung von Jungen und Mädchen zum Sport Jungenförderung
38. Angebot Schulsozialarbeit : Zurückhaltende Jungs stark machen Jungenförderung
39. Stundenweise Trennung von Jungen und Mädchen zum Lesen Jungenförderung
40. Einführung besonderer Lernformen wie z.B.
- Kooperatives Lernen Jungenförderung
41. Einbau von Bewegungselementen im Unterricht Jungenförderung
42. Auflockerungsspiele für verschiedene Situationen
43. Fazit Jungenförderung ist ein „additiven“ Aspekt begreifen , die Jungen fördern heißt nicht die Mädchen „vernachlässigen“
kleine Schritte gehen
dem Prozess der „Sensibilisierung“ ausreichend Raum geben
nicht in Aktionismus verfallen, sondern kleine, feine Ansätze erspüren
die Schule „öffnen“ für die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, die den Jungen die Orientierung an männlichen Vorbildern ermöglicht
Bewegungsräume- und zeiten beibehalten und ausbauen
Einrichtung von Praxisberatungsterminen in den Jahresplan um das Thema auch an neue Kolleginnen und Kollegen heran zu tragen
In der Unterrichtsplanung, auch bei Leistungsfeststellungen das Thema „Gender“ im Auge behalten