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Grüne Gentechnik | Biopiraterie | Artenvielfalt

Grüne Gentechnik | Biopiraterie | Artenvielfalt. Kein Garten ist eine Insel. Eine kritische Bestandsaufnahme aus der Sicht eines Umweltverbandes. Status Quo der Grünen Gentechnik – Eine kleine Übersicht.

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Grüne Gentechnik | Biopiraterie | Artenvielfalt

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Presentation Transcript


  1. Grüne Gentechnik | Biopiraterie | Artenvielfalt Kein Garten ist eine Insel Eine kritische Bestandsaufnahme aus der Sicht eines Umweltverbandes

  2. Status Quo der Grünen Gentechnik – Eine kleine Übersicht • Es handelt sich bei Grüner Gentechnik um einen Teilbereich der Biotechnologie. Es werdenkünstliche Veränderungen an pflanzlichem Erbgut vorgenommen. Es wird also mit technischen Mittel fremdes Erbgut vor allem in Zellen von Kulturpflanzen eingebracht.

  3. Streitpunkt: • Natürliche DNS entsteht über sehr lange Zeiträume im lebenden Organismus, gentechnisch veränderte DNS wird innerhalb kürzester Zeit im Labor synthetisiert, wobei zweckorientierte Genkombinationen ohne Rücksicht auf natürliche Barrieren (Reproduktion) konstruiert werden. • Die bisher vorgenommenen Genmanipulationen bedeuten eine sehr große Eingriffstiefe in das Genom der Pflanzen, Artengrenzen werden überschritten, Tier-, Pflanzen- und Bakteriengene werden vermischt. • Die Evolution führte hingegen eine Trennung vom Pflanzen- und Tierreich bereits vor vielen Millionen Jahren durch.

  4. Wie ist die Verbreitung der Grünen Gentechnik? • weltweit ca. 90 Millionen Hektar in 21 Ländern, das Gros der Anbauflächen befindet sich in USA (49,8), Argentinien (17,1), Brasilien (9,4), Kanada und China, in Deutschland 950 ca. Ha. Mais

  5. Welche genmanipulierten Nutzpflanzen gibt es? • Genpflanzen der 1. Generation (GVO), die relevanten Pflanzen sind grau hinterlegt: • Sojabohne • Mais • Baumwolle • Raps • Reis • Weizen • Zuckerrübe • Tomate • Bei weiteren Kulturpflanzen laufen Freisetzungsversuche

  6. Wie kommen die fremden Gene in die Pflanzenzelle? • Mit einer DNA-Partikelkanone werden mit Fremdgenen beladene Gold- oder Wolframkügelchen in Zellen von einkeimblättrigen Pflanzen geschossen (z. B. bei Mais, Reis, Weizen). • Mit Hilfe eines Agrobakterium, z.B. tumefaciens, das eine natürliche Fähigkeit zum Gentransfer aufweist, werden Genkonstrukte mittels Ti-Plasmiden in Zellen von zweikeimblättrigen Pflanzen eingeschleust (z. B. bei Soja, Kartoffeln, Tomaten). • Der Einbauort der Fremd-DNA ist mit beiden Techniken nicht präzise steuerbar, es gibt hohe Fehlerquoten bzw. Versager und unvorhersagbare Positionseffekte.

  7. Welche gentechnischen Manipulationen gibt es? • Dauerhaft eingebautes Insektengift, Bacillus thurengensis, (Bt-Resistenz) • Herbizid-Toleranz, z. B. gegenüber Produkten auf Glyphosatbasis. Die Toxidizität dieses Herbizides ist selbst unter Experten umstritten. • Beide Genmanipulationen werden in 99 % aller genveränderten Pflanzen angewendet. • Hinzu kommt ein Antibiotika-Resistenzgen als Markergen um die erfolgreich manipulierten Zellen von den „Versagern“ trennen zu können • Terminator-Technologie (GURTS), die Keimfähigkeit der Samen wird bei einer erneuten Aussaat zerstört. Es muss jedes Jahr wieder neues Saatgut gekauft werden.

  8. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie am besten … • nicht die Gentechnikfirmen, nicht die sich streitenden Experten und ja nicht die Politik; ja wen dann?... Apropos Unabhängigkeit???

  9. Situation der Forschung und Wissenschaft, öffentliche Transparenz • Ca. 5 % der Wissenschaftlerunabhängig. • Unabhängige Wissenschaftler, die negative Auswirkungen veröffentlichen verlieren ihre Stellung, erhalten keine Forschungsaufträge mehr, werden diskreditiert. • Es wird zudem massiv versucht Veröffentlichungen zu verhindern. • Sind negative Auswirkungen bekannt geworden, gibt es keine Gelder für tiefer gehende Forschungen oder die Firmen stellen kein transgenes Material mehr zur Verfügung.

  10. Mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit beim Verzehr von GVOs • Eiweißstoffe, Allergie auslösende Substanzen, unvorhersehbare Positionseffekte • Einsatz Antibiotika Markergene, Problematik Antibiotika-Resistenzen • Kaum unabhängige Studien, keine Langzeituntersuchungen • Hohe Komplexität • Schadenspotential erheblich • Fütterungsversuche fragwürdig und zu kurz • Fragwürdige Zulassungsmethoden, Problematik der „substantiellen Äquivalenz“

  11. Mögliche ökologische Problematik beim Anbau von GVOs • Ökologische Folgen können erst langfristig angemessen beurteilt werden • Langzeituntersuchungen, Monitoring, Risikoforschung fehlen bzw. unzureichend • Problematik der Rückholbarkeit, gentechnische Verunreinigung • Monopole durch industrialisierten Anbau • Störung des natürlichen Gleichgewichts • Gen-Erosion • Problematik der dauerhaften Bt-Resistenz

  12. Mögliche soziale und/oder ökonomische Auswirkungen • Kapitalintensiv, für großflächige, industrialisierte Landwirtschaft • Kein Nutzen für den Verbraucher • Koexistenzproblematik • Wirtschaftliche Abhängigkeit • Existenzgefährdung mittelständisch geprägter, Saatgutunternehmen. • Existenzgefährdung der Bauern, wenn GVOs versagen • Saatguterhaltung • Demokratieverständnis

  13. Fazit: • Den auch auf Grund bisher unterbliebener Forschung nicht auszuschließenden negativen Auswirkungen genmanipulierter Kulturpflanzen der 1. Generation stehen keine wirklich überzeugenden Vorteile für den Verbraucher gegenüber (z. B. Wirtschaftlichkeit, Qualität, Umweltverträglichkeit, Aussehen, Geschmack), die die unkalkulierbaren Risiken rechtfertigen. • Daher sollte hier das Vorsorgeprinzip zum Tragen kommen, was bisher unterlassen wurde. • Zudem sind gute Alternativen durch klassische Züchtungs- und biologische Schädlingsmethoden vorhanden.

  14. Vieles wird seit vielen Jahren versprochen! – Was wurde gehalten? • Ernüchternde Ergebnisse in der real existierenden Welt.

  15. Gentechnik auf dem Acker reduziert den Einsatz von Pestiziden. • Anbau von Gen-Pflanzen führt nicht zu einem verringerten Einsatz von umweltschädlichen Pestiziden. Rückgänge sind, wenn überhaupt, nur für wenige Jahre zu belegen. Nach dieser Zeit steigt die Menge der eingesetzten Pestizide wieder deutlich an.

  16. Der Anbau transgener Pflanzen schont die Umwelt. • Zunehmender Einsatz von Pestiziden trägt nicht zur Entlastung der Umwelt bei. Totalherbizide vernichten alles pflanzliche Leben, nur die Gen-Pflanzen überleben. Viele Ackerkräuter sind Nahrungspflanzen für Insekten, diese wiederum für Vögel und andere Tiere.

  17. Transgene Pflanzen erzielen höhere Erträge • Der Ertrag von GVO-Pflanzen liegt nicht über dem konventionell gezüchteter Sorten.

  18. Gentechnik bedeutet höhere Gewinne für die Bauern. • Kurzfristigen Einsparungen, z.B. bei Pestiziden, stehen hohe Ausgaben für das patentierte Saatgut gegenüber. • Im Laufe der Zeit steigen die Ausgaben für Pestizide wegen zunehmender Resistenzbildung wieder an. • Zudem droht laut SYNGENTA beim Auftreten resistenter Ackerkräuter ein Wertverfall um fast 20 %/Ha. Ackerland.

  19. Gentechnik ist eine Zukunftstechnologie mit vielen neuen Arbeitsplätzen. • Ernüchternde Bilanz des „Büro für Technikfolgenabschätzung“ bei Bundestag zu den Zukunftspotentialen • Ergebnis aktuelle Studie Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg: Trotz Subventionen im dreistelligen Millionenbereich gibt es nur deutlich unter 500 Arbeitsplätze in Deutschland durch Gentechnik, dagegen stehen über 150 000 Arbeitsplätze im Ökolandbau auf dem Spiel.

  20. Wir brauchen die Gentechnik zur Bekämpfung des Welthungers. • Gentechnik geht völlig an den Bedürfnissen der Entwicklungsländer vorbei. • Zentrale Unsachen des Hungers sind neben natürlichen Gegebenheiten die zutiefst ungerechten Bedingungen des Weltmarktes, Intensiv-Landwirtschaft und ungerechte Landverteilung. • Durch Gentechnik-Monokulturen werden diese politischen Probleme ebenso verschärft wie Verschuldung und Pestizidschäden. • Nur ein geringer Teil der angebauten GVO ist für menschlichen Verzehr gedacht. 80 % der GVO landet in Mastfabriken und Ställen der Industrieländer.

  21. Die einzige Form von Hunger, den die Konzerne, die zu fast 100% den Markt für genmanipulierte Pflanzen beherrschen, damit stillen, ist nicht "der Hunger in der Dritten Welt, sondern der Hunger der Aktionäre" • (EU-Kommissarin Margot Walström).

  22. BiopirateriePatente auf Leben Vorsicht, Lizenzgebühr!

  23. Biopiraterie • Privater Besitzanspruch auf wild wachsende Pflanze. Biopiraterie bedeutet nicht nur das Schmuggeln verschiedener Arten von Flora und Fauna, sondern in erster Linie die Aneignung und Monopolisierung des Wissens und der biologischen Ressourcen der traditionellen Bevölkerung. • Fast immer kommen diejenigen, die den Raub begehen aus den nördlichen Industrieländern, die genetische Vielfalt und das traditionelle Wissen jedoch aus dem globalen Süden.

  24. Jede mögliche Form des geistigen Eigentums auf Biodiversität und traditionellem Wissen sollte verboten werden. • Kulturpflanzen sind gemeinsames Erbe der Menschheit.

  25. Patente auf Leben • Leben ist nicht patentierbar, es ist keine menschliche Erfindung. • Patente auf Leben sind grundlegend unethisch (es gibt bereits hunderte von Patenten) und sollten verboten werden.

  26. Unterscheidung: Erfindung – Entdeckung • → Patente haben ihre Berechtigung für technische Erfindungen: tote Materie, hier wird tatsächlich etwas Neues von Menschenhand geschaffen. • → Patente im Bereich des Lebendigen sind inakzeptabel: Es geht hier bei Lichte betrachtet nur um Entdeckungen.

  27. Fazit: Kein Garten ist eine Insel – Jeder kann etwas tun • Auswirkungen der Grünen Gentechnik auf Dauer auch auf Gärten.In Deutschland ist das Rennen noch offen.Öffentlicher Protest, Druck auf die Politik. • Beitrag zum Erhalt alter heimischer Kulturpflanzen durch Vermehrung von deren Saatgut, Anbau und Nachbau! • Kaufverhalten: Nur Saatgutkauf von kleinen oder mittelständischen Unternehmen, die ohne Gentechnik arbeiten • Konsumverhalten, fragen Sie nach dem woher!Zutaten aus ökologischem Landbau oder aus dem eigenen Garten, Vermeidung von Fast Food und von Produkten mit Gentechnik-Kennzeichnung! Meiden Sie aber auch Produkte, die zwar nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet sind, von denen aber bekannt ist, dass z. B. über genmanipulierte Futtermittel mit Gen-Konstrukten im Endprodukt zu rechnen ist.

  28. Denn …… Gentechnik geht uns alle an!

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