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Einstellungen

Einstellungen. Vorlesung Winter, 2011/12 Thomas Kessler. Überblick. Einstellung Definition & Modelle Messung Einstellung und Verhalten Spezifität von Einstellung und Verhalten Theorie des geplanten Verhaltens. Leitfragen. Aus welchen Komponenten bestehen Einstellungen?

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  1. Einstellungen Vorlesung Winter, 2011/12 Thomas Kessler

  2. Überblick • Einstellung • Definition & Modelle • Messung • Einstellung und Verhalten • Spezifität von Einstellung und Verhalten • Theorie des geplanten Verhaltens

  3. Leitfragen • Aus welchen Komponenten bestehen Einstellungen? • Warum wird die Theorie des geplanten Verhaltens als Erwartung × Wert – Theorie bezeichnet? • Wie kann die Vorhersage von Verhalten aus Einstellungen verbessert werden?

  4. Einstellung • The concept of attitudes is probably the most distinctive and indispensable concept in contemporary American social psychology. No other term appears more frequently in the experimental and theoretical literature (G. W. Allport, 1934). • Warum sind Einstellungen so wichtig?

  5. Einstellung • Politiker die Einstellungen von Menschen zu beeinflussen und positive Einstellungen gegenüber ihren politischen Programmen zu erzeugen, damit sie ihre Ideen verwirklichen können. • Die Werbung versucht die Einstellung potentieller Konsumenten dahingehend zu verändern, dass aus ihnen tatsächliche Kunden werden. • In interpersonalen Beziehungen versucht man die Einstellungen des Partners herauszufinden, um gemeinsame Aktionen zu koordinieren.

  6. Einstellung • Attitudes is a mental and neural state of readiness, organized through experience exerting a directive or dynamic influence upon the individuals´s response to all objects and situations with which it is related (Allport,1935, p. 810). • Attitudes is a psychological tendency that is expressed by evaluation a particular entity with some degree of favor of disfavor ... Evaluating refers to all classes of evaluative responding, whether overt or covert, cognitive, affective or behavioral (Eagly & Chaiken,1993, p. 1).

  7. Modelle I Ein-Komponenten Modell • Einstellungen bestehen aus einem Affekt oder einer Bewertungen einem Einstellungsobjekt gegenüber. • „Der Ausdruck der Einstellung sollte in Bezug auf ein allgemeines, andauerndes positives oder negatives Gefühl für eine Person, ein Objekt oder einen Sachverhalt benutzt werden“ (Petty & Cacioppo, 1981, S. 7)

  8. Modelle II Drei-Komponenten Modell • Einstellungen bestehen aus 3 konzeptuell unterscheidbaren Reaktionen: • Kognitive Komponente: Überzeugungen, Meinungen und Vorstellungen gegenüber dem Einstellungsobjekt. • Affektive Komponente: Zuneigung oder Abneigung, positiv oder negativ • Konative Komponente: Verhaltensabsichten und Handlungstendenzen gegenüber dem Einstellungsobjekt.

  9. Kognitive Reaktion Reize, die das Einstellungs- Objekt betreffen Einstellung Affektive Reaktion Verhaltens- reaktion Einstellungen als erschlossene Entitäten Beobachtbar erschlossen beobachtbar Eine Einstellung bezieht sich auf alle Klassen wertender Reaktionen, sowohl offene als auch verdeckte, kognitive, affektive oder verhaltensbezogene” (Eagly & Chaiken, 1993)

  10. Eigenschaften von Einstellungen • Über Zeit und Situationen stabil • Sie beschränken sich auf sozial bedeutungsvolle Objekte • Einstellungen sind generalisierbar und haben einen gewissen Abstraktionsgrad.

  11. Funktionen von Einstellungen • Motivationale Funktionen: • Ich-Verteidigung (z.B. Projektion) • Ausdruck eigener Werte • Instrumentelle Funktion • Kognitive Funktionen • Ökonomische Verarbeitung • Steuerung der Informationsverarbeitung

  12. Zusammenfassung: Einstellung • Das Konzept der Einstellung ist zentral in der Sozialpsychologie. • Es besteht im wesentlichen aus einer affektiven / wertenden Komponente • Es ist zu unterscheiden von Werten, Ideologien und sozialen Repräsentationen

  13. Messung von Einstellungen • Direkte und indirekte Messungen • Direkte Maße basieren auf der Annahme, dass Einstellungen durch Meinungen, Überzeugungen oder Bewertungen erfassen lassen. • Indirekte Maße versuchen Einstellungen zu erfassen, ohne dass die erfassten Personen sich des Messvorgang bewusst werden.

  14. Messung von Einstellungen • Ein-Item-Ratings: „Sind Sie mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche zufrieden“ („1= überhaupt nicht zufrieden“ bis „7 = sehr zufrieden“) • Probleme: • Zuverlässigkeit der Messung • Kontexteinflüsse auf die Beantwortung des Items

  15. Messung von Einstellungen – Explizite Maße Thurstone-Skala • Zustimmung/Ablehnung gegenüber Aussagen, denen im Vorhinein ein Wert zugewiesen wurde, der ausdrückt, wie sehr die Zustimmung eine spez. Einstellung ausdrückt. Likert-Skala • Abgestuftes Zustimmungsurteil auf intern konsistenten Items. Gängigstes explizites Einstellungsmaß. Guttman-Skala • Zustimmung/Ablehnung gegenüber Items; Summe indiziert Einstellung. Semantisches Differenzial • Beurteilung eines Einstellungsobjekts hinsichtlich Valenz, Potenz und Aktivität.

  16. Items einer 5-Punkt Likert Skala Was ist Ihre Einstellung zu den folgenden Aussagen? Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Uns interessiert nur Ihre Meinung. Bitte lassen Sie kein Item aus. Bitte markieren Sie nur ein Feld pro Item. Item Strongly Agree Undeci- Disagree Strongly agree ded disagree Farming is a great occupation. Farm work is drudgery. To be a farmer for the rest of one´s life would be terrible. The farm is a wonderful place to live. The independence of farm life appeals to me. Living on a farm sounds like too much hard work.

  17. Messung von Einstellungen • Physiologische Messungen (z.B. Hautleitfähigkeit) • Verhaltensbeobachtung • Nicht-reaktive Messungen (z.B. lost-letter Technik) • Bogus-Pipeline (Jones & Sigall, 1971) • Problem: großer Interpretationsspielraum

  18. Zusammenfassung: Messung • Einstellungen können direkt oder indirekt erfasst werden. • Direkt: Ein-Item-Skala, Likert-Skala, Semantisches Differential • Indirekt: physiologische Maße, Beobachtung • Probleme: Verfälschung der Messung durch soziale Erwünschtheit etc., Interpretationsspielraum

  19. Einstellung und Verhalten • LaPieres Untersuchung (1934) • Er bereiste mit einem chinesischen Ehepaar die USA. In nur einem einzigen von über 200 Restaurants und Hotels wurden sie abgewiesen. • In einer Nachbefragung 6 Monate später gaben etwa 92% der Restaurant und Hotelbesitzer an, dass sie keine Chinesen als Gäste akzeptieren würden. • Inkonsistenz zwischen Verhalten und Einstellung?

  20. Einstellung und Verhalten • Welche Faktoren bestimmen den Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten? • Übereinstimmung von Einstellungs- und Verhaltensmessung • Persönlichkeitsfaktoren • Modelle der Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten

  21. Einstellung und Verhalten • Übereinstimmung von Einstellungs- und Verhaltensmessung (Korrespondenzhypothese): • Handlungsaspekt (welches Verhalten soll genau untersucht werden?) • Zielaspekt (auf welches Ziel ist das Verhalten gerichtet?) • Kontextaspekt (in welchem Kontext wird das Verhalten ausgeführt?) • Zeitaspekt (zu welchem Zeitpunkt wird das Verhalten ausgeführt?)

  22. Einstellung und Verhalten • Übereinstimmung von Einstellungs- und Verhaltensmessung (Korrespondenzhypothese): • Davidson und Jaccard (1979) zeigten, dass der Zusammenhang zwischen Einstellung zur Antibabypille und dem tatsächlichen Verhalten mit dem Abstraktionsgrad der Messung variiert. Abstrakte Einstellungsmessung führt zu einem geringen Zusammenhang (r=.08), spezifische Einstellungsmessungen führen dagegen zu einem hohen Zusammenhang (r=.57).

  23. Einstellung und Verhalten • Persönlichkeitsfaktoren: • High und low self monitoring: low-self monitoring Individuen zeigen Verhalten, das weitgehend auf den eigenen Dispositionen, Gefühlen und Einstellungen beruht.High self monitoring Individuen zeigen eher Verhalten, das sich an den Erwartungen, Normen und Präferenzen eines gegeben Kontexts.

  24. Einstellung und Verhalten • Modelle der Beziehung zwischen Einstellung und Verhalten: • Theorie des überlegten Handelns („Theory of reasoned action“) • Theorie des geplanten Verhaltens („Theory of planned behavior“)

  25. Theorie des überlegten Handelns Meinung der Person, dass das Verhalten zu be- stimmten Ergebnissen führt, und ihre Bewertungen dieser Ergebnisse Einstellung zu dem Verhalten Relative Wichtigkeit von Einstellungs- und normativen Überlegungen Absicht Verhalten Meinung der Person, dass bestimmte Personen oder Gruppen erwarten, sie sollte bzw. sollte nicht das Verhalten ausführen, und ihre Motivation, diesen Er- wartungen Folge zu leisten. Subjektive Norm

  26. Theorie des überlegten Handelns • Erwartungs  Wert-Theorie • Einstellung und subjektive Norm sind Produktterme aus jeweils einer Wert und einer Erwartungskomponente • Einstellung: Erwartung bestimmter Verhaltensergebnisse mal deren Wert • Subjektive Norm: Erwartung bestimmter Reaktionen auf das Verhalten mal dem Wert, den man diesen Reaktionen beimisst.

  27. Theorie des überlegten Handelns Erwartung eines Ergebnisses Wert des Ergebnisses Einstellung  = Intention Verhalten Erwatete Reaktion anderer Wert diesen Reaktionen zu folgen Subjektive Norm  =

  28. Theorie des geplanten Verhaltens • Die Theorie des geplanten Verhaltens erweitert die Theorie des überlegten Handelns durch die wahrgenommen Verhaltenskontrolle • Diese umfasst zwei Aspekte: • Subjektive Kontrolle • Tatsächliche Kontrolle

  29. Theorie des geplanten Verhaltens Einstellung Subjektive Norm Intention Verhalten Wahrgenommene Kontrolle

  30. Theorie des geplanten Verhaltens • Untersuchung von Ajzen und Madden (1986) • Sie verglichen die beiden Theorien (Theorie des überlegten Handelns und Theorie des geplanten Verhaltens) • 169 Vpn wurden zur Seminarteilnahme befragt. • Ziel: Vorhersage der Seminarteilnahme durch Einstellung, subjektive Norm und Verhaltenskontrolle

  31. Theorie des geplanten Verhaltens • Einstellung: • Wert: „Thema des Seminars“ 1=sehr gut bis 7=sehr schlecht • Erwartung: „Das Seminar wird mein Interesse am Thema steigern“ 1=sehr wahrscheinlich bis 7=sehr unwahrscheinlich • Subjektive Norm: • Motivation anderen zu entsprechen (Freunde, Eltern usw.: 1=sehr bis 7=gar nicht) • Erwartung: „Meine Eltern wollen, dass ich das Seminar besuche“ 1=sehr wahrscheinlich bis 7=sehr unwahrscheinlich • Verhaltenskontrolle: • „Wie sehr können Sie die Anwesenheit im Seminar kontrollieren?

  32. Theorie des geplanten Verhaltens • Ergebnisse: Vorhersage der Verhaltens-intention

  33. Theorie des geplanten Verhaltens • Ergebnisse: Vorhersage des Verhaltens

  34. Theorie des geplanten Verhaltens • Immer dann, wenn keine vollständige Verhaltenskontrolle vorliegt, ist die Theorie des geplanten Verhaltens der Theorie des überlegten Handelns überlegen, • ... denn die Verhaltenskontrolle geht als subjektive Komponente in die Vorhersage der Verhaltensintention ein und ... • ... als tatsächliche Kontrolle trägt sie zur direkten Vorhersage des Verhaltens bei.

  35. Zusammenfassung • Einstellung und Verhalten zeigen einen engen Zusammenhang, wenn der Abstraktionsgrad von Einstellung und Verhalten korrespondieren. • Zur genaueren Vorhersage des Verhaltens sind neben der Einstellung einem Verhalten gegenüber, die subjektive Norm und die wahrgenommene Verhaltenskontrolle wichtige Prädiktoren.

  36. Literatur • Bohner (2001). Einstellungen. In Stroebe et al. (Hrsg.), Sozialpsychologie, 4. Auflage, Kap. 8,

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