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Probleme der italienischen Etymologie. 17.05.2010. Ansätze etymologischer Lexikografie im 19. Jahrhundert. “ Tommaseo-Bellini ”. Die Lexikographen und ihr Werk. Historische und etymologische Wörterbücher des Italienischen (19. und 20. Jahrhundert). Niccolò Tommaseo
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Probleme der italienischen Etymologie 17.05.2010
Ansätze etymologischer Lexikografie im 19. Jahrhundert “Tommaseo-Bellini”
Die Lexikographen und ihr Werk Historische und etymologische Wörterbücher des Italienischen (19. und 20. Jahrhundert)
Niccolò Tommaseo • (* 1802 in Sebenico (Šibenik)/ Dalmatien; † 1874 in Florenz) Historische Wörterbücher des 19. Jhs.
N. Tommaseo – Leben und Werk • Jurastudium in Padua • 1827 -1833: Journalist in Florenz • Schriften • 1834: Dell' educazione • 1835: L'Italia (1835) • 1836: Il duca d'Atene (Roman) • 1860: Le lettere di Santa Caterina di Siena • 1862: Il secondo esilio • 1865: Sulla pena di morte • 1865:Nuovi studj su Dante Historische Wörterbücher mit etymologischen Informationen
http://www.dizionario.org/ Historische Wörterbücher mit etymologischen Informationen
Das wichtigste italienische Wörterbuch des 19. Jahrhunderts (1861-1879) Historische Wörterbücher mit etymologischen Informationen
Das rund 120.000 Lemmata umfassende Wörterbuch dokumentiert zum einen die Sprache der literarischen Tradition, zum anderen die Literatursprache des 19. Jahrhunderts. • Ausführliche Berücksichtigung finden darüber hinaus die wissenschaftliche und technische Terminologie und die gesprochene Gegenwartssprache des Toskanischen bzw. Florentinischen, die durch eine äußerst umfangreiche Phraseologie belegt wird. Historische Wörterbücher mit etymologischen Informationen
Historische Wörterbücher – 19. Jh. Historisch-vergleichende Analyse auf indoeuropäischer Basis Lemma Wiederaufnahme eines Vorschlags von Muratori Etymon: lat. ADNARE (?)
Historische Wörterbücher – 19. Jh. Flexionsformen aus alten Quellen • ANDARE • ando • andi • andamo • andate • andano Kennzeichnung untergegangener Formen
Historische Wörterbücher – 20. Jh. • Nicola Zingarelli (* 1860 in Cerignola; † 6. 1935 in Mailand) • Studium (Lettere) in Neapel • Gymnasiallehrer in Palermo, Campobasso, Ferrara und Neapel • 1906: Professor für Romanische Literatur(en) an der Universität Palermo • 1916: Wechsel an die Universität Mailand • 1932: Lehrstuhl für Italienische Literatur in Mailand
Historische Wörterbücher – 20. Jh. • 1922: Vocabolario della lingua italiana • 1935: letzte von Zingarelli persönlich betreute Ausgabe • 1941: das Werk erscheint erstmals bei Zanichelli in Bologna • Seit 1993 jährliche Aktualisierung des Wörterbuchs
Etymologische Wörterbücher des Italienischen des 20. und 21. Jhs. 1950-2010
Etymologische Wörterbücher des 20. Jhs. • Ottorino Pianigiani, Dizionario etimologico della lingua italiana (1907)
OttorinoPianigiani, Dizionarioetimologico della linguaitaliana (1907)
Etymologische Wörterbücher des Italienischen nach 1950 • C. Battisti - G. Alessio, DizionarioEtimologicoItaliano, Firenze 1950-1957. • A. Prati, Vocabolarioetimologicoitaliano, Milano 1951. • D. Olivieri, Dizionarioetimologicoitaliano, concordatocoidialetti, le linguestraniere e la topo-onomastica, Milano 11961, 21965. • B. Migliorini – A. Duro, Prontuarioetimologicoitaliano, Torino 1964. • G. Devoto, Avviamento alla etimologiaitaliana - DizionarioEtimologico, Firenze 11966, 21968. ________________________________________________ • S. Battaglia, Grande Dizionario della LinguaItaliana, Torino 1961-2002. [Historisches Wb. mit etymologischen Informationen]
Die historischen Wörterbücher des 20. Jahrhunderts • Salvatore Battaglia (Catania, 1904 – Neapel, 1971) • Grande dizionario della lingua italiana (1961-2002) • 24 Bände
Carlo Battisti(1882 – 1977) C. Battisti - G. Alessio, DizionarioEtimologicoItaliano, Firenze 1950-1957. Etymologen der italienischen Sprache
Kurze Beschreibung einiger Wörterbücher • DEI = C. Battisti - G. Alessio, Dizionario Etimologico Italiano, Firenze 1950-1957. • Angestrebte Vollständigkeit • Bezugnahme auf das Mittellateinische • Berücksichtigung dialektaler Elemente • Hoher Anteil an wissenschaftlichen Fachausdrücken (dieser Umstand wurde häufig kritisiert)
Angelico Prati(1883- 1960) Vocabolarioetimologicoitaliano, Milano 1951. Etymologen der italienischen Sprache
Bruno Migliorini (1896-1975) B. Migliorini – A. Duro, Prontuarioetimologicoitaliano, Torino 1964. Etymologen der italienischen Sprache
Etymologen der italienischen Sprache • Giacomo Devoto (1897 – 1974)
Die etymologische Lexikografie des späten 20. sowie des frühen 21. Jahrhunderts
Die etymologische Lexikografie des Italienischen im 20. und 21. Jh. • Dizionarioetimologico della linguaitaliana (11979-1988, 21999) • L' etimologicominore. Dizionarioetimologico della linguaitaliana(2004) • Dizionarioetimologicodeidialettiitaliani (2005) • ManlioCortelazzo (*1926) • Paolo Zolli (1941-1989)
DELI = Dizionario etimologico della lingua italiana ManlioCortelazzo
Welche Informationen liefert ein modernes etymologisches Wörterbuch? – Dargestellt am Beispiel des DELI
Wortdefinition Erstbeleg im Mittellateinischen mit Datierung Wortklasse Genus Lemma It. Erstbelege In Bezug auf die verschiedenen Bedeutungen mit Datierung Ableitungen mit Datierung Ausschnitt aus dem DELI (11979) Beschreibung der Herkunft
Die etymologische Lexikografie des Italienischen im 20. und 21. Jh. • Max Pfister (*1932), LEI (Lessicoetimologicoitaliano) • 1968: Beginn der Materialsammlung • Vorgesehen waren vier Teile: • I. Lateinische Etyma; Etyma, die auf Substratsprachen zurückgehen (altgr., vorröm., osk. etc.); • II. Etyma, die auf Superstrate zurückgehen (germanische Elemente), Entlehnungen aus anderen Sprachen (Englisch, Okzitanisch, Französisch, Spanisch, orientalische Sprachen etc.) • III. Ungesicherte Materialien. • IV. Indices.
Die Struktur des LEI • Das LEI orientiert sich am FEW (Französisches Etymologisches Wörterbuch) • Teil I: Materialsammlung – jede aufgeführte Form muss überprüfbar sein; Quellen werden mit Seitenangabe zitiert; Erbwörter. • Teil II: Formen mit gelehrter Entwicklung; • Teil III: Entlehnungen (Gräzismen, Latinismen, sonstiges)
Walther von Wartburg und das FEW • Walther von Wartburg (Kurzbiografie) • Geb. 18.5.1888 in Riedholz, Kanton Solothurn; • Gest. 15.08.1971 in Basel • Nach Studien an den Universitäten Bern, Zürich, Florenz und an der Sorbonne in Paris promovierte er 1918 mit einer (37-seitigen) Dissertation Zur Benennung des Schafes in den romanischen Sprachen und wurde 1921 Privatdozent in Bern. • Nach einer Berufung nach Lausanne lehrte er von 1929 bis 1939 an der Universität Leipzig. • Von 1940 bis 1959 war er Professor für französische Sprachwissenschaft an der Universität Basel.
Walther von Wartburg und das FEW • Sein Lebenswerk ist das sehr umfangreiche Französisches Etymologisches Wörterbuch. Eine Darstellung des galloromanischen Sprachschatzes (FEW), ein Lexikon der Herkunft, der Geschichte und des Bedeutungswandels aller Wörter im französischen Sprachschatz. • Ab 1952 unterstützte der Schweizerische Nationalfonds das Projekt, ab 1993 auch das französische Centre National de la Recherche Scientifique. • Das FEW wurde ab 1922 publiziert und 2002 abgeschlossen • Es besteht aus insgesamt 25 Bänden. • Die aktuelle Kurzausgabe ist: Dictionnaire étymologique de la langue française (2004).
Das Französische etymologische Wörterbuch (FEW) • Aufbau (alphabetisch): • Bd. 1-14 • Lat. und gr. Etyma • Schallwörter • Vorromanische Wörter • Bd. 15-17 • Germanische Elemente • Bd. 18-20 • Anglizismen • Orientalia • Bd. 21-23 • Wörter unbekannten Ursprungs
Das Französische etymologische Wörterbuch (FEW) • Die Anfänge des FEW reichen bis in die Zeit vor dem 1. Weltkrieg (1910-1918) • Berücksichtigung der inneren Entwicklung der Wörter und ihre geografische Verbreitung • Wartburg kopierte 8 Jahre lang Informationen aus Dialektwörterbüchern und legte eine umfassende Sammlung von Karteikarten mit Aufzeichnungen an
Das Französische etymologische Wörterbuch (FEW) • Das erste Faszikel erschien 1922 • Der 1. Band (A-B) wurde 1928 abgeschlossen • Nach seinem Ruf nach Leipzig im Jahre 1929 bildete v. Wartburg eine Equipe für sein Großprojekt • Während des Zweiten Weltkrieges verlor v. Wartburg einen Teil seiner Mitarbeiter • Er kehrte nach Basel zurück und begann ab 1947 mit der Herausbildung einer neuen Equipe (darunter Kurt Baldinger und später auch Max Pfister)
Das Französische etymologische Wörterbuch (FEW) • http://www.atilf.fr/scripts/mep.exe?HTML=mep_few.txt;CRITERE=LISTE_FASCICULES;OUVRIR_MENU=4;ISIS=mep_few.txt
Wörter im soziokommunikativen Kontext Neologismen
Neologismen Etymologische Analyse
Neologismen • Neologismus (< νέος neos „neu“ + λόγος logos „Wort“) • Neues Wort oder mit neuer Bedeutung verwendetes, bereits vorhandenes Wort), das in einem bestimmten Zeitraum in einer Sprachgemeinschaft aufkommt und sich verbreitet. • Schließlich nehmen es die Wörterbücher auf, die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren. • Charakteristisch für die Neologismen ist, dass die Sprecher sie für eine gewisse Zeit als neu empfinden.
Neologismen • Neologismen kommen zustande durch: • Wortbildung, • Entlehnung • Bedeutungsübertragung • Die Sprecher produzieren oder erfinden täglich neue Wörter, mit denen sie spontan entstehende Benennungslücken schließen. • Die meisten solcher Wörter werden allerdings nur ein einziges Mal verwendet (Hapax legomena).