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Historische Gebäude Uslars. Vergleiche wichtiger industrieller Bauten Uslars in den vergangenen und heutigen Jahrhunderten. Bahnhof Uslar/Sollingbahn. Eröffnung 1878, geplant als Teilstück der Strecke Westfalen-Leipzig/Halle
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Historische Gebäude Uslars Vergleiche wichtiger industrieller Bauten Uslars in den vergangenen und heutigen Jahrhunderten
Bahnhof Uslar/Sollingbahn • Eröffnung 1878, geplant als Teilstück der Strecke Westfalen-Leipzig/Halle • Im Dezember 1877 erste Pioniersfahrt der Sollingbahn von Ottbergen bis Moringen • Bauzeit betrug knapp 5 Jahre • Sie beinhaltet mehrere Tunnel, ein Viadukt und zwei große Flussbrücken • Alleine auf der Strecke Uslar – Hardegsen gab es 5 Unfalltote • Arbeiter aus Preußen, Polen und Italien wurden bevorzugt eingestellt • Es gab immer wieder Schlägereien zwischen verschiedenen Nationalitäten , mit mehreren Verletzten und Toten
Die Bahn leitete die Industrialisierung im Solling ein und brachte die „modernen“ Lebensgewohnheiten mit • Viele wanderten aus, in Aussicht auf die besseren Verdienstmöglichkeiten außerhalb des Sollings • Es gab die Überlegung, die Sollingbahn über „Ottbergen – Uslar – Notheim“ oder über „Dassel – Einbeck“ zu führen • Ab 2003 wird der Bahnhof Uslar als „Kulturbahnhof“ genutzt
Steimker Viadukt • Beginn des Baus mit einem Holzgerüst, für die Arbeiter- und Materialzüge • 1874 Beginn der Bodenarbeiten. Der Boden wurde beim Einschnitt nahe Vernawahlshausen entnommen und auf den Ahlewiesen aufgeschüttet. Immer wieder auftretende Versumpfungen und Erdrutsche verschieben die geplante Eröffnung um 2 Jahre • Gearbeitet wurde mit extra angeforderten Maschinen, die mehrere Tage zur Beschaffung brauchten und mehrere Wagen ziehen konnten • Behelfsmäßig wurde eine Holzbrücke gebaut, die eine Spannweite von 150-200m hatte, dass man daraus vier Häuser hätte bauen können. • Höhe der Brücke vom Wasserspiegel der Ahle gemessen: 22 Meter • Die Deutschen zerstörten die Brücke gegen Ende des zweiten Weltkrieges
Die (Behelfs-) Holzbrücke war so groß, dass die eigentliche Steinbrücke in dem Gerüst gebaut werden konnte
Kleinbahn Uslar - Schönhagen • Eröffnung am 1.10.1927, die Bauzeit betrug allerdings 13 Jahre • 1914 gesetzliche Erlaubnis zum Bau • 1914 – 1915 Bau: Uslar – Unterhütte • 1919 als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme: die Erdbauarbeiten von der Oberhütte bis nach Schönhagen • Fertigstellung erst nach Verpflichtung der Bahngesellschaft den Rückbau zu finanzieren (Bahngesellschaft wollte nach dem zweitem Kostenvoranschlag nicht mehr weiterbauen, danach 5 Monate • Streckenlänge : 10 km • (Uslar, Bahnhof Allershausen – Schönhagen) • Einstellung des Personenverkehrs: 1958 • Einstellung des Güterverkehrs: 1974 • Kosten: • Voranschlag 1919: 2.160.000 DM • Voranschlag 1921: 12.000.000 DM Bauzeit bis Fertig-stellung)
Die Kleinbahn war eine Hoffnung auf wirtschaftliche Impulse in den Dörfern…. … so sieht diese heute aus….
Ilse • 1890 Drechsler Georg Ilse aus Adelebsen zieht nach Uslar; dort hat er eine Werkstatt mit Wasser-Kraftansschluss • 1896 Dampfkraftanlage (später Werk I) • 1900 ein eigenes Sägegatter • Nach 1910 allmählich größerer Umsatz der Firma Ilse und Co. • 1900 - 1930 Expansion der Möbelfabriken, drei große Möbelfabriken: Ilse, Neugarten und Eichmann und Sollinger-Holzwarenfabrik etwa 1000 Arbeitnehmer (Einwohnerzahl in Uslar weniger als 3000) • 1938 Übernahme von Neugarten und Eichmann („Arisierung“ jüdischen Eigentums) • 1936– 1945 Während der Zeit des 2-Weltkrieges stellte Ilse vor allem Munitionskisten für die Rüstungsindustrie her. 450 Kriegsgefangene ersetzten die zum Kriegsdienst gezwungen Arbeiter. • 1940-1945 war Karl Ilse „Wehrwirtschaftsführer“ • 1958 beschäftigte der „größte Kleinmöbelhersteller Europas“, so die Eigenwerbung, 2000 Mitarbeiter • Ab 1970 Beginn des Niederganges Ilses • 1994 Die Ilse-Werke 1,2 und 4 wurden geschlossen bzw. verkauft
Mitarbeiter Ilse Werke • 1912 35 Arbeiter und Angestellte • 1900 – 1930 1000 Arbeiter und Angestellte • ~1935 – 1945 zusätzlich 450 Kriegsgefangene als Arbeiter (Gesamt: 1450 Angestellte) • 1938 1200 Arbeiter - größtes Industrieunternehmen im Raum Uslar • 1950-51 2000 Arbeitnehmer • 1958 2500 Arbeiter von denen ein fünftel Frauen waren • 1984 450 Arbeiter • 1994 350 Arbeiter 1939 Festansprache
Sollinger Holzwarenfabrik / Bollensen • 1883 Gründung als Zuckerfabrik Uslar • Baukosten ca. 1Mio RM • 1905 Liquidation und Verkauf für 100.000 RM. (Verkauf an Uslarer Geschäftsleuten) • 1905 Umstellung in eine Holzwarenfabrik und beginn der Holzfabrikation mit 70 Arbeitern • Produkte: Rodelschlitten, Handwagen aller Art so wie Kinder- und Gartenmöbel aus Buchenholz • 1926 Brandkatastrophe • ab 1939 Rüstungsbetrieb für Munitionspackgefäße • 1944 258 Arbeitsnehmer (davon 70 russische Kriegsgefangene) • Ab 1945 Produktion beginnt mit ca. 60 Arbeitnehmern • Produktion: Gartenmöbel, Schreibtische, Bettstellen, Anbauschänke • Ab 1950 Nach der Lauenförder „Herlag“: zweitgrößter Produzent von Gartenmöbeln in Deutschland • 1957 Übernahme durch die boomenden Ilse-Werke • ~1965 Holzwarenfabrik nur noch Lager; • 1983 Verkauf an Investor
Ilse-Siedlung • 8.Mai 1938 Erster Spatenstich für vorgesehene 60 Eigentümer, davon 21 im ersten Bauabschnitt. • Derartige Projekte in den 30er Jahren als Teil der NS-Wohnungsbaupolitik • Geplant wurden drei verschiedene Haustypen zu je 6500 RM, 7200 RM und 7800 RM. • Jedes Haus mit 5-7 Räumen mit Unterkellerung, Errichtung eines • Viehstalls und Lieferung von Obstbäumen, Stachelbeer-, Johannisbeer- und Himbeersträuchern; ein Kellerraum als Waschraum; WC und Stall waren außerhalb des Gebäudes gebaut.
2.11.1938 Bezug des größten Teils der ersten 21 Häuser. • Gründe: Keine beschwerlichen Arbeitswege mehr; Bindung erfahrener und treuer Fachkräfte an den Betrieb; sozialen Wohnungsbau als • „Herzensanliegen“ für Karl Ilse • Nach dem Krieg und biss heute vielerlei Umbauten an den Häusern.
Fabrikantenvillen – Die Jörn-Villen • Villen der Kaufleute August und Gustav Jörn • Sie gehörten 1905 mit anderen Uslarer Geschäftsleuten zu den Gründern der Sollinger Holzwarenfabrik (später Ilse Werk IV)
Brauerei Haffner • Die Brauerei von Friedrich Haffner war zuerst in dem Gebäude auf der Graft 8 • Aufgrund steigender Nachfrage 1887 beschloss er den Bau der Bergbrauerei in der Rosenstraße, die noch heute den Kern der Brauerei bildet. • Von 1929 bis 1960 wurde das Wasser für das Brauhaus von einer vorhandenen Quelle unter dem Brauhaus bezogen. Heute wird normales Leitungswasser für die Produktion des Bieres verwendet. • Durch wachsende Nachfrage, Weiterentwicklung der Brautechnik und Ausbau der Brauerei wurde das Unternehmen zu einer kleinen erfolgreichen Privatbrauerei
Altes Bergbräufass Alte Flasche Bier Alte Brauerei auf der Graft Fässer heute schön 5L
Sollinger Hütte • Die Sollinger Hütte • 1715 als königlich - hannoverscher Hüttenbetrieb gegründet • bis in die 1920er Jahre das wichtigste Unternehmen der Stadt Uslar • zunächst als Manufaktur in drei Produktionsbetriebe (Kupferhammer, Ober- und Unterhütte) gegliedert • Privatisierung 1909 mit rund 100 Arbeitern und Angestellten. • 1915 Umstellung auf Stahlguss • im ersten und zweiten Weltkrieg wichtiger Rüstungsbetrieb für • Von 1942 bis 1945 auch ausländische Kriegsgefangene im Werk. • Nach 1945 Wiederaufnahme der Produktion mit 20 Beschäftigten (1949 – 259 Beschäftigte) • 1949: 250 Beschäftige • 60er/70er Jahre weitere Expansion des Betriebes und Erweiterung des Produktionsprogramms • Heute kein Fortbestehen der eigenständigen Sollinger Hütte (Betrieb der MBO-Group, früher Federal Mogul)
Arbeiterhaus Gießerei
Pastorenstraße • - Pastorenstraße (früher „Renne“ =Rinne) genant. • -1266 war die Straße Wasserleitung für das Schloss. • - Die 56 Jungen die in der Straße wohnten wuschen sich jeden morgen in der Rinne.
Plessmann • Plessman • Parkettfabrik H.u.M. Plessman • 1921 als Dampfsägewerk und und Holzhandel H.und.M. Plessman; Firmensitz zunächst Vernawahlshausen; • 1946 Betriebsverlagerung nach Uslar. • Produkte: Bohlen, Kanthölzer, mitte • 50-er Parkettproduktion.
ENDE • Wir bedenken uns recht herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und möchten noch einigen Leuten für die zur Verfügungstellung Ihres Wissens, einer Materialien und Ihrer Zeit: • Herr Schreckenbach • Herr Dr. Schäfer