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Dialogisches Lernen mit dem Reisetagebuch nach Ruf/Gallin

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Jimmy
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Presentation Transcript


  1. Dialogisches Lernen mit dem Reisetagebuch nach Ruf/Gallin • Das Reisetagebuch ist mit einer Werkstatt vergleichbar. Alles, was hier entsteht, wird spontan verfasst und nicht korrigiert. Hier kannst du Wissenswertes festhalten, Ideen entwerfen, Gedanken, Überlegungen und Meinungen äussern, Kritik üben, Bilanz ziehen. • Dabei darfst du dich auch irren und Fehler machen; es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um deine persönliche (lustvolle, kritische, forschende, eigenwillige, neugierige) Auseinandersetzung mit dem Stoff. Dabei sollst du auch experimentieren und eigene Wege beschreiten. • Das Reisetagebuch soll folgende Anforderungen erfüllen: • Chronologisch - alles wird der Reihe nach dokumentiert • Verständlich - LeserInnen müssen sich zurechtfinden können • „Notenfrei“ - es gibt keine Benotung, wohl aber eine Rückmeldung (s. „Beurteilung“) NWEDK - Math-Tagung 2007 Gwatt Atelier 3 heterogeniales Lernen mit dem Reisetagebuch

  2. Dein Reisetagebuch organisierst du idealerweise nach dem folgenden Schema: • Datum Wann habe ich diesen Eintrag gemacht? (-> zeitliche Ordnung) • Thema Womit befassen wir uns? (-> Schlagzeile, Blickfang) • Auftrag Was muss ich tun? (-> Problem, Erwartungen, Hilfen, Ziele..) • Orientierung Wozu machen wir das? (-> Motive, Fragestellungen, Überblick) • Spuren Wie gehe ich vor, welchen Weg beschreite ich bei der Lösung des Auftrags? (-> persönliche Auseinandersetzung mit demThema) • Rückblick Wo stehe ich jetzt? (-> Zusammenfassung, Merksatz, persönlicher Kommentar, offene Fragen...) • Rückmeldung Wer kann mir weiterhelfen? (-> Reaktionen, Tipps, Beurteilung: Lehrperson oder MitschülerIn) NWEDK - Math-Tagung 2007 Gwatt Atelier 3 heterogeniales Lernen mit dem Reisetagebuch

  3. mögliche Textsorten im Reisetagebuch: • Ideenskizze, Mind-map, Zeichnung, Tabelle • Nachweis für die fortwährende Mitarbeit • Spuren vom Suchen und Erfinden, vom Forschen und Proben • Erinnerungsstützen und Merksätze • Spuren vom Erfinden und Lösen von Aufgaben • Rückmeldung einer Lehrperson • Meinungen, Kritik, Anregungen • Vorschau / Rückblick • Zwischenbilanz • Protokoll einer Lektion, einer Diskussion oder einer Gruppenarbeit • Selbstbeurteilung • .... NWEDK - Math-Tagung 2007 Gwatt Atelier 3 heterogeniales Lernen mit dem Reisetagebuch

  4. - du hast sich intensiv genug mit der Sache befasst • du hast im vorgegebenen zeitlichen Rahmen eine genügende Leistung erbracht • du wirst die vorgegebenen Lernziele erreichen, wenn du so weiterarbeitest „erfüllt“ - du hast die Minimalanforderungen (noch) nicht erfüllt • Beurteilung der Spuren im Reisetagebuch • Jede Spur im Reisetagebuch wird gewürdigt; mit Blick auf dein Potenzial und auf die Lernziele gibt es eine globale Beurteilung nach den folgenden Kriterien: „noch nicht erfüllt“ - in deinen Spuren lässt sich Gelungenes und Entwicklungsfähiges entdecken, z. B. - ein interessanter Einfall - eine erfolgversprechende Idee - ein origineller Gedankengang - eine eigenständige Leistung - ein mutiger Versuch - .... „gelungene Eigenleistung“ - in deinen Spuren findet sich etwas Überraschendes, ein „Wurf“, z. B. - ein interessantes Verfahren - ein spannendes Experiment - ein unerwarteter Durchblick - ein spezielles Engagement - ein ungewöhnliches Problembewusstsein - eine originelle Idee - ein erstaunlicher Überblick - ein geistreicher Irrtum - .... „Wurf“ • Sämtliche Beurteilungen werden in einer Rückmeldung kommentiert und begründet, insbesondere werde ich versuchen, Gelungenes und Überraschendes bewusst zu machen NWEDK - Math-Tagung 2007 Gwatt Atelier 3 heterogeniales Lernen mit dem Reisetagebuch

  5. Aus der Sicht der Schülerin / des Schülers: • Ich bin von den Aktivitäten der • Ich übernehme Verantwortung für mein Lehrperson abhängig: eigenes Lernen: • Ich warte, was die Lehrerin / • Ich möchte über die Sache mehr wissen. der Lehrer mir bietet. • Ich kann vieles noch nicht. • Ich kann vieles lernen, wenn ich will. • Die Lehrperson sagt mir, • Ich will der Lehrperson zeigen, was ich wie es geht herausgefunden habe. • Wie muss ich es machen? • Ich mache das so. Wie machen es die andern? • Die Lehrerin / der Lehrer darf nicht • Ich muss die Lehrerin / den Lehrer wissen, dass ich es noch nicht kann. fragen, weil ich ein Problem habe. • Ich muss möglichst wenig Fehler • Aus Fehlern lerne ich viel. Die Aus- machen, damit ich eine gute Note einandersetzung mit Fehlern wird erhalte. positiv beurteilt. NWEDK - Math-Tagung 2007 Gwatt Atelier 3 heterogeniales Lernen mit dem Reisetagebuch

  6. Aus der Sicht der Lehrerin / des Lehrers: • Ich bestimme, wann was gelehrt wird. • Ich gebe Ziele und Termine bekannt. Die SchülerInnen organisieren ihre Arbeit selbst. • Ich gestalte die Lernschritte und • Ich präsentiere den SchülerInnen den richte den Unterricht darauf aus. Stoff als Ganzes und sie durchforschen ihn dann auf eigenen Wegen. • Alle machen das Gleiche. • Jeder arbeitet in seinem eigenen Rhythmus an der Stelle, wo ihn das Problem gepackt hat. • Ich bin Animator, Regisseur, • Ich bin Berater in Lern-, Arbeits- und Richter und Diktator; Sozialfragen und leite die alles hängt von mir ab. Lerngemeinschaft. NWEDK - Math-Tagung 2007 Gwatt Atelier 3 heterogeniales Lernen mit dem Reisetagebuch

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