230 likes | 346 Views
Prof. Dr. Gunther Grasshoff Carl-Zeiss-Str. 3 – HS 3 10.04.2012 – 12.07.2014, 12:00 – 14:00 Uhr. Einführung in die Handlungsfelder SP/SM: 2 Institutionen und Organisationen. Gliederung. Einstieg in die Thematik – Einrichtungen in Jena
E N D
Prof. Dr. Gunther Grasshoff Carl-Zeiss-Str. 3 – HS 3 10.04.2012 – 12.07.2014, 12:00 – 14:00 Uhr Einführung in die Handlungsfelder SP/SM:2 Institutionen und Organisationen
Gliederung Einstieg in die Thematik – Einrichtungen in Jena Begriffliche Annäherung: Einrichtung, Institution und Organisation Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit Soziale Arbeit und Sozialpolitik Entwicklung von Organisationen
1 Einstieg in die Thematik – Einrichtungen in Jena Projekte: • Wohnprojekte (vermieten Wohnungen an Wohnungslose oder von Wohnungslosigkeit bedrohte Familien oder Einzelpersonen verbunden mit Sozialpädagogischer Begleitung, Rechtgrundlage ist §§ 67 - 69 SBG XII • Hilfen zur Erziehung • Sozialpädagogische Familienhilfe nach § 31 SGB VIII • Erziehungsbeistand und Betreuungshelfer nach § 30 SGB VIII • Ambulant Betreutes Wohnen (Rechtsgrundlage §§ 67- 69 SGB XII • Kinderoase: Freizeit und Ferienangebote für Kinder • Interkulturelle Arbeit mit Kinder und Jugendlichen in Jena Lobeda • Projekte: • Sprach/Spielnachmittage • Einzelsprachförderung • Radioprojekt "Lobeda Radiokids“ • Lernen und Lehren im Team - Teamteaching • 4mal4 - Jena lernt sich kennen • Ethnocatering
2 Begriffliche Annährung: Einrichtung, Institution und Organisation • Pädagogische Praxis findet Großteils in pädagogischen „Einrichtungen“ statt. • Bezeichnung dieser Einrichtungen ist nahezu verwirrend. • Institutionen • Organisationen • Handlungsfelder • Praxisfelder • Begriff der Institution ist mehrdeutig: Ehe- und Familie, Demokratie, Fastnacht, aber auch Heim, Schule und Kindergarten
2 Begriffliche Annährung: Einrichtung, Institution und Organisation Morel 1996, S. 1150: „Organisationen sind Personenmehrheiten (soziale Einheiten, neben sozialen Schichten, Gruppen, Gesellschaft), Institutionen sind Normsysteme (neben sozialen Rollen, Kulturen).“ Organisationen sind etwas bewusst hergestelltes und Institutionen sind etwas Tradiertes (vgl. Gehlen und die pädagogische Anthropologie) So ist auch zu erklären, warum Institutionen vor allem in den 1970iger Jahren sehr kritisch betrachtet wurden. Vgl. Adorno: Institutionen als fremde und bedrohliche Macht, die Individuen äußerlich bleiben und gegenüberstehen. Organisationsbegriff ist sehr stark durch Max Weber geprägt. Bürokratische Organisationen als Konsequenz von Modernisierung: Hierarchie, neutrale Amtsführung, Aktenführung, Standardisierung von Vorgängen Heute vor allem kulturtheoretische Erklärung im Kontext der Organisation interessant: Organisationskulturen
2 Begriffliche Annährung:Einrichtung, Institution und Organisation • Hermann Giesecke „Pädagogik als Beruf“, 2003 • Institutionen: Gesellschaftliche Einrichtungen, „die bis zu einem gewissen Grad menschliches Handeln personenunabhängig und damit auf Dauer gestellt regeln“ (S. 50). • Kennzeichen von Institutionen: • Institutionen partikularisieren menschliche Interessen und Motive. Nicht alles wird an jedem pädagogischen Ort „zugelassen“ (z.B. Schule) • Institutionelle Vorgaben ersparen Menschen, falsche Vorstellungen zu hegen. Grenzen von Institutionen werden klar • Wegen der hohen Bedeutung von Institutionen für das Leben von Menschen müssen diese geschützt werden
2 Begriffliche Annährung:Einrichtung, Institution und Organisation • Davon zu unterscheiden sind nach Giesecke pädagogische Felder • „Pädagogisches Feld ist derjenige, relativ dauerhafte soziale Kontext, in dem sich pädagogisches Handeln in pädagogischen Situationen abspielt.“ S. 55 • Pädagogische Felder werden nicht nur durch Generationsbeziehungen strukturiert • Pädagogische Prozesse vermischen sich mit anderen • Soziale Orte und Institutionen werden bei Giesecke dabei fast eins: Schule, Kindergarten und Heime sind Institutionen • Diese Form der Ortsbestimmung von pädagogischen Institutionen ist typisch für pädagogisches Denken. • Organisationen sind nach Giesecke lediglich „Tendenzbetriebe“, die bestimmte weltanschauliche und politische Positionen verpflichtet sind (z.B. Wohlfahrtsverbände)
2 Begriffliche Annährung:Einrichtung, Institution und Organisation • Noch deutlich wird dieser Ortsbezug von Institutionen bei Benner: • Benner fragt, wie Institutionen beschaffen sein müssen, um legitime Orte pädagogischen Handelns zu sein (2001, S. 182) • Pädagogisches Handeln findet damit „in“ Institutionen statt. Organisationen sind dann nur noch die Form des Organisierens in Institutionen • Aktuell Transnationalisierung von Organisationen der Sozialen Arbeit
3 Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit Merchel , S. 12
3 Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit • Komplizierte Struktur in BRD • Doppelte Bedeutung von Akteuren als Träger in der Sozialen Arbeit: Als Träger von Leistungen und als beteiligter bei der Steuerung und Planung von Leistungen
3 Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit • Beispiel Freie Träger: Wohlfahrtsverbände • Definition der Wohlfahrtsverbände unklar, Wo sind die Grenzen? • In der Praxis werden mit der „freien Wohlfahrtspflege“ die 6 Wohlfahrtsverbände gleichgesetzt • Gemeinsamkeiten der Wohlfahrtsverbände • -Gemeinnützigkeit: Erzielen keinen Gewinn • -Freiwilligkeit: Sie wählen ihre Aufgaben selbst • -Weltanschaulichkeit
3 Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit • Beispiel: Caritasverband • http://www.dicverfurt.caritas.de/61055.html • Aktuelle Debatten im Kontext der Wohlfahrtsverbände: • Kritik an Managementdefiziten • Profilbildung und Leitbilddebatte: Was sind geteilte Werte und Normgen • Ökonomisierung und Transformation des Sozialstaates
Staat Sozialversicherung Versorgung Fürsorge 3 Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit Subsidiaritäts- prinzip 3. Sektor Wohlfahrtspflege Öffentliche – Freie Träger
3 Trägerstrukturen der Sozialen Arbeit Bettmer 2011, S. 438
4 Soziale Arbeit und Sozialpolitik Franz – Xaver Kaufmann 1982
4 Soziale Arbeit und Sozialpolitik Bellermann, M. (1995), S. 52
5 Entwicklung von Organisationen „Organisationsentwicklung wird jene neue Richtung der angewandten Sozialwissenschaften genannt, die sich damit beschäftigt, Organisationen als soziale Systeme durch geplante, systematische und anhaltende Bemühungen zu verbessern, die sich auf die Kultur der Organisation mit ihren menschlichen und sozialen Prozessen konzentrieren. Die Ziele der OE sind es, die Organisation wirksamer und Lebensfähiger zu machen und es ihr zu ermöglichen, die Ziele sowohl ihrer ganzen Organisation als auch ihrer einzelnen Mitglieder zu erreichen.“ (French/ Bell 1977, S.8f.)
5 Entwicklung von Organisationen Organisation als:
Literatur • Bellermann, M. (1995): Sozialpolitik. Eine Einführung für soziale Berufe. Freiburg im Breisgau: Lambertus. • Kaufmann, F.-X. (1982): Elemente einer soziologischen Theorie sozialpolitischer Interventionen. In: (Hrsg.): Staatliche Sozialpolitik und Familie. München, S. 51-86.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bis nächste Woche.