550 likes | 811 Views
Abdominale Operationen Voraussetzungen , Vorbereitungen. Semmelweis Universit ä t Transplantation und Chirurgische Klinik. GLIEDERUNG. Definition Bedingungen - Geschichte Entwicklung Operative Indikation Pr ä operative Behandlung - Risikofaktoren
E N D
AbdominaleOperationenVoraussetzungen, Vorbereitungen Semmelweis Universität Transplantation und ChirurgischeKlinik
GLIEDERUNG • Definition • Bedingungen - GeschichteEntwicklung • OperativeIndikation • PräoperativeBehandlung - Risikofaktoren • RechtlicheAspekte-AufklärungOperativeBehanglung • OperativeBehandlung • Operationeinheiten • Instrumentarium • Nahtmaterial- und Technik
OPERATION • Operation (latein.), Handlung • In der Medizin ist Operation ein mechanischer Eingriff seitens des Arztes (Operateurs), vorgenommen am Körper des Kranken behufs Heilung oder Linderung von Krankheiten. • In der Regel wird die Hand des Arztes von geeigneten Instrumenten unterstützt.
CHIRURGISCHE OPERATION • Chirurgische Operation, jede kunstmäßige Behandlung eines Verletzten od. Kranken, deren wesentlicher Theil Handverrichtung ist, also auch Anlage von Binden u. dgl.; bes. aber solche, wobei Veränderungen an den äußeren Körper selbst bewirkt werden. Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 53.
OPERATIVE INDIKATION • Die operative Indikation sollte immer sehr sorgfältig gestellt weden • Kein operativer Eingriff ist völlig risikofrei • Das operative Risiko umfaβt die Summe aller möglichen intra-und postoperativen Komplikationen, die • Zum Tode (Letalität) • Zu bleibenden oder vorübergehenden Gesundheitsschäden (Morbidität) führen können
ALLGEMEINE ÜBERLEGUNGEN • Den richtigen Patienten • In dem richtigen Zeitpunkt • Mit der richtigen Indikation • Mit der richtigen Methode operieren
OPERATIVE INDIKATION Die Indikation zur Operation muβ berücksichtigen : • Diagnose • Symptome • Operationstoleranz des Patienten • Lokale Operabilität • Operationsmöglichkeiten • Alternative Therapiemöglichkeiten • Prognose
OPERATIVE INDIKATION • VitaleIndikation-verlangteinesofortigeOperation • massiveBlutungen, Organrupturen, Perforationen • Absolute - die ErkrankungführtohneOperationfrüheroderspäterzumTodeoderzunichtbeherrschbarenwesentlichenFunktionsausfällen • Es gibtkeinealternativeTherapie, zB. Dickdarmtumor • DringlicheIndikation - einAufschub von Stundenin der Regelmöglich • zB.Ileus
OPERATIVE INDIKATION • Relative Indikation - das Risiko quo ad vitam oder quo ad functionem ohne Operation gröβer ist, als mit Operation • zB.Cholelithiasis, Hernie • Diagnostische Indikation: zu Erkennung oder Sicherung der Diagnose • zB. Gewebebiopsie, Mediastinoskopie, diagnostische Laparoskopie
OPERATIVE INDIKATION • PsychosozialeIndikation - medizinischrelativeIndikation-ArgumentefüreineOperation (körperlicheEntstellung mit seelischerBelastung, pflegerischeGegebenheiten) • zB. Plastische-chirurgischeOperationen, AnuspraeternaturalisbeiAnal-Inkontinenz • Prophylaktische - ZurVermeidungspätere Krankheiten • zB. MeckelDivertikelEntfernungbeiAppendektomie
PRÄOPERATIVE PHASE Operationsplanung, Risikoabschätzung: • Jede Operation muβ medizinisch begründet sein!! • Schweregrad der beabsichtigten Operation, Komplikastionsquote, Letalitäsrisiko • Stadium der Erkrankung • Multimorbidität • Klare Diagnose - • „Operatio non sit gravior ipso morbo.” Die Operation soll nicht mehr gravierend sein, als die Krankheit selbst • Zeigt die Anamnese Risiken auf?
PRÄOPERATIVE PHASE Risikoabschätzung: • Beurteilung des Patienten • Anamnese!!!!! • Diagnose kann in • 70 % auf Basis der Anamnese • 20% nach der körperlichen Untersuchung des Patienten • 10% nach den laboratorischen und andere Untersuchungen gestellt werden) • Chirurgische Anamnese: Voroperationen, Verwachsungen (Adhäsionen)
PRÄOPERATIVE PHASE Bei der Indikationsstellung kritisch berücksichtigen: • Diagnose, Beschwerden, Symptome • Allgemeine Operationstoleranz • Ziel der Operation • Intentionen der Operation • Lokale Operabilität • Technische Möglichkeiten • Alternative Therapien • Krankheitsprognose
OPERATIONSZIELE • Heilung oder Besserung von Krankheiten • Befreiung von lebensdrohlichen Krankheiten (Magen-, Darm Perforation, Blutungen, Malignome) • Beseitigung von • Fehlbildungen (Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) • Funktionsstörungen (Arterielle Verschluβkrankheit, Frakturen) • Defekten (funktionell oder kosmetisch störende) • Schmerzen (chronische Pankreatitis) • Die Verhütung von Krankheitskomplikationen
OPERATIONSINTENTION • Kurativ-Heilung • Palliativ-Besserung • Symptomatisch (IleusbeieinerlokalerInoperabilität) • Supportiv - (Tumorverkleinung) • Diagnostisch - Laparoskopie
OPERABILITÄT Operierbarkeit Operationsfähigkeit - Eignung eines Patienten oder einer Erkrankung; die muss durch eine Vielzahl von Untersuchungen sichergestellt werden • Individuelle Operabilität • Eine Operation geheilt oder gebessert überstehen • Allgemeine Operabilität, Operationstoleranz • Lokale Operabilität Nicht alles machbare ist sinnvoll
ALLGEMEINE OPERABILITÄTOPERATIONSTOLERANZ • Individuelle Fähigkeit einen Eingriff mit allen körperlichen und seelischen Folgen zu überstehen • Allgemeinzustand- körperliche, geistliche, seelische Leistungsvermögen • Alter - Leistungsreserven; hohe Lebensalter, Säuglinge, Frühgeborene, Kinder • Risikofaktoren: reversible oder irreversible Begleitkrankheiten des Organsystems
Herz-Kreislauf Atemwege Nieren Insuffizien Stoffwechsel, Endokrinium Anämie, Hypopreteinämie Infektionen Gravidität Alkohol-und Drogen, Nikotin Kontrazeptiva Antikoagulanzien Malignante Tumoren Allergien Immunsuppressive Behandlung RISIKOFAKTOREN
LOKALE OPERABILITÄT • Lokalisationund Schweregraddes Prozesses • HistologischerBefund • Krankheitsstadium • BezugzuNachbarorganen • Komplikationen Die Entscheidung sollte sich an dem Grundsatz des „Nil nocere” orientieren und vom Fall zu Fall medizinische und rechtliche Aspekte berücksichtigen
OPERATIONSZEITPUNKT • Sofort - Notfall: Aneurysmaruptur, Magenperforation, Hodentorsion, Spannungspneumothorax • Dringlich-innerhalb von StundennachgewisseneVorbereitung (offeneFrakturen, Ileus) • Elektiveingriff: zumZeitpunkt der Wahl
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG • Psychologische Vorbereitung - Gespräch- Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient entwickeln • Somatische Vorbereitung • OBLIGAT: • Anamnese • Status presens • Lokalbefund • Röntgen-Thorax • EKG • Laboruntersuchungen
PRÄOPERATIVE ÜBERLEGUNGEN • Zeitdauer der geplantenOperation • Alterdes Patienten • Manualitätdes Chirurgen • SachlicheBedingungen der Operation (Instrumentarium etc.) • Fähigkeit der Anästhesisten • Erreichbarkeit der IntensivStationBetten • Erreichbarkeit der Nachsorge
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG • DefizitimIntravasal (IVR) und Extrazellulärraum (EZR) • Anämie Korrektion Hb 10 g% • Dehydration-Erbrechen, Diarrhö • Verlustimdritten Raum schlechtabzuschätzen • Ernährungszustand – • schlechterpräoperativerZustand, BMI <20-25 kg/m2 präoperativeErnährung
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG Infektionsprophylaxe: • Diabetiker- höheres Risiko • Septische Wunde • Antibiotika –Prophylaxe bei ausgewählten Operationen
SPEZIELLLE ASPEKTE DER OPERATIVEN VORBEREITUNG • Beurteilug des altenPatienten>70 Jahre • Die Vorteile und Nachteile der Operationmusserwogenwerden - Lebenserwartungen • 25% den chirurgischenPatientenistüber 70 Jahre !! • Die häufigsteBauchchirurgischeOperationenüber 70 hepatobiliäre: 1/3 allenOperationen • massivegastrointestinaleBlutung • Appendektomie • DickdarmDivertikulose • IleuswegenTumorerkrankung
PRÄOPERATIVE VORBEREITUNG • ZUSAMMENFASSEND • Beurteilung der Patienten • Beurteilung der Risiokfaktoren • Patientenuntersuchung: persönlich!!!! • Nicht nur „operationsspezifische Untersuchung”!!!!! • Multimorbidität • Untersuchungen: • Laboratorische • Bildgebende • Funkzionale
SPEZIELLLE ASPEKTE DER OPERATIVEN VORBEREITUNG • Diet • PreoperativeNahrung • Nahrungkarenz: • 8 StundenvorOperation –festeNahrung • 6 StundenvorOperation – Milch, leichteNahrung • 2-3 StundenvorOperation - klareFlüssigkeit
Am Vortag: gründliche Reinigung Reinigungseinlauf Nahrungskarenz Am Tag: Rasur Venenkatheter Urinkatheter Nasogastrische Sonde Thrombose Prophylaxe Antibiotika Prophylaxe Krankenakte Identifizierung der Patienten VORBEREITUNG
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG • Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist für den Bürger Deutschlands im Grundgesetz verbürgt. • Diagnostische und therapeutische Eingriffe, die körperliche oder seelische Verletzungen hervorrufen sind rechtlich „Körperverletzungen” • AUSNAHMEN: • Einwilligung des Kranken oder des gesetzlichen Vertreters
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG • AUSNAHME: • Mutmaβliche Einwiligung • Bei fehlender Einsichtsfähigkeit ist der Arzt verpflichtet einen notwendigen Eingriff vorzunehmen, um sich nicht der unterlassenen Hilfeleistungschuldig zu machen oder dem Vorwurf eines Tötungsdeliktes Willen auszusetzen, auch wenn dies dem vorher erklärtem Willen entgegensteht • Tötungdelikt ist eine Straftat gegen das menschliche Leben.
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG • Verpflichtung zur Aufklärung über die vorgesehenen diagnostischen und therapeutischen Maβnahmen • Diagnose • Operationsprinzip • Komplikationen • Alternative Therapien
RECHTLICHE SITUATION, AUFKLÄRUNG • Aufklärungsgespräch- kann nicht durch Merkblätter ersetzt werden • Vertrauenvolles Gespräch • Kunstfehler - ist ein Verstoβ gegen die von Wissenschaft und Praxis anerkannten und zur Zeit des Eingriffs gültigen Regeln und Erkenntnisse der ärztlichen Kunst in Diagnose und Therapie • Schadensersatzprozess
BEDINGUNGEN FÜR OPERATIONEN • Optimale Umstände • Minimale Risiko für Infektion (Vor der Operation kürzeste Zeit im Krankenhaus verbringen)
BEDINGUNGEN FÜR OPERATIONEN • Opeationseinheiten: • Operationssaal • Waschraum • Ein-und Ausleitung • Instrumentarium • Isolation Textil/Einwegartikel • Anäesthesie Geräte • Ausgebildetes Team • Operateur • Instrumentenschwester/Pfleger
INSTRUMENTARIUM • Standard Instrumenten • Specialinstrumenten (Zusammenstellung zu „Sets”) • Zusatzgeräten • Elektrokoagulationsgeräten • Kaltlicht • Absaugpumpen • Operationsmikroscope • Bildwandler • Prothesen und Implantaten • Medikamente
STANDARDINSTRUMENTE • Instrumente für Gewebetrennung • Greifinstrumente • Gewebeauseinanderhaltende Instrumente • Bei der Blutstillung verwendete Instrumente • Gewebevereinigende Instrumente und Materialien • Sonderinstrumente
INSTRUMENTE FÜR GEWEBETRENNUNG Skalpelle, Diathermiemesser, Ultraschallmesser, Scheren (Präparier-, Gefäβ-, Rippen-, Draht), Löffel, Sägen
GREIFINSTRUMENTE Pinzetten (anatomische, chirurgische, atrumatische),Zangen, Klemmen (Péan, Kocher), Mikulicz, Backhaus, Deschamp
GEWEBEAUSEINANDERHALTENDE INSTRUMENTE Wundhaken, stumpfe und scharfe, Roux, Langenbeck, Hohmann
GEWEBEVEREINIGENDE INSTRUMENTE Nadelhalter (Mathieu, Tönis, Hegar), Nadeln (scharf, rund, gerade, gebogen, atraumatisch) Nähapparate
GEWEBEVEREINIGENDE INSTRUMENTE Nähapparate: das Gewebe wird durch U förmige Klammern, die sich B-förmig verformen, adaptiert Aladár Petz - entwickelte TA-Stapler (Thoracic- Adominal) Gerade, doppelreihige Klammernaht zum Verschluss von Magen, Darm, Bronchus, Lungenparenchym etc.
GEWEBEVEREINIGENDE INSTRUMENTE GIA-Stapler-Gastro-Intestinal Anastomosis, EEA-Stapler- End-End Anastomosis, TA-55 • Die Nähapparate stellen bei kritischer Anwendung eine wertvolle Alternative zur Handnaht dar.
VORBEREITUNGSMAβNAHMEN • Lagerung • Desinfizierung des Operationsfeldes • Isolierung
OPERATIVE VORBEREITUNG- LAGERUNG • Mögliche Lagerungsschäden • Nervenläsionen • Hautschäden • durch Druck • Überstreckung • Feuchte Unterlage
ABDOMINALE OPERATION- SCHRITTE • Hautinzision • Bauchwanderöffnung • Exploration • EffektiveOperation
ABDOMINALE OPERATION- SCHRITTE • Anastomose • Revision der Bauchhöhle • Blutstillung • Drainage • Wundverschluβ (Peritoneum, Bauchwand, Haut) • Verband
EXPLORATION Identifizierung der anatomischen Situation • Adhaesiolyse • Intraoperative Diagnostik • Intraoperative Histologie
RESEKTION • Tumor • Ulcus • Infizierte Gewebe, Organe • Nekrotische Gewebe
REKONSTRUCTION • Anastomose: • Gastrointestinale • Hepatobiliäre • Vaskuläre • Bauchwand-Rekonstruction
REVISION AM ENDE DER OPERATION • Blutung? • Darmverletzung? • Fremdkörper? (Bildgebende Diagnostik!) • Drainage • Wundverschluβ – schichtweise • Verband