1 / 45

Geteilte und ungeteilte Informationen in Gruppenprozessen

Geteilte und ungeteilte Informationen in Gruppenprozessen. PsyBSc14 – Sozialpsychologie Seminar: Führung diverser Arbeitsgruppen in Organisationen Dozenten : Dipl.-Psy. Sebastian Stegmann und Dipl.-Psy. Sebastian Schuh Referenten : Laura Nagel und Phoebe Kürzer. Spiel. Gliederung.

amalie
Download Presentation

Geteilte und ungeteilte Informationen in Gruppenprozessen

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Geteilte und ungeteilte Informationen in Gruppenprozessen PsyBSc14 – Sozialpsychologie Seminar: Führung diverser Arbeitsgruppen in Organisationen Dozenten: Dipl.-Psy. Sebastian Stegmann und Dipl.-Psy. Sebastian Schuh Referenten: Laura Nagel und Phoebe Kürzer

  2. Spiel

  3. Gliederung 0. Spiel 1. Das „Information Asymmetrie Modell“ 0.1 Vorstellung der Erfahrungen weiterführende Studien: 2. Die Rolle geteilter Aufgabenauffassung auf Entscheidungsprozesse in Gruppen 3. Ethnische Diversität in Gruppenprozessen mit verteilter Informationsverteilung 4. Diskussion: Einbettung ins Thema, Verknüpfung zum Thema „Leadership“ 4. Quellen

  4. 1. Das „Information Asymmetrie Modell“ Brodbeck, F.C., Kerschreiter, R., Mojzisch, A., Schulz-Hardt, S. (2007). Group decision making under Conditions of distributed knowledge: The Information Asymmetries Model. Academy of Management Review, Vol. 32, No. 2, 459-479 Gruppenentscheidungen bei unterschiedlicher Informationsgrundlage: Das „Information Asymmetrie Modell“

  5. Rolle von Gruppenentscheidungen in Organisationen • Entscheidungstreffende Gruppen • Kosten, Kopräsenz, Zeit  Vorteile 1. Identifizierung und Integration individueller Blickwinkel  höhere Akzeptanz, bessere Eingliederung 2. Kombination und Integration unterschiedlichem Wissen, unterschiedlicher Ideen  „High Quality“-Entscheidungen / Innovation

  6. theoretisch: Zugriff auf breitere Spanne von Informationen praktisch: volle Ausschöpfung des Informationspotentials scheitert oft  Asymmetrie in der Informationsverteilung

  7. Asymmetrien VOR einer Gruppenentscheidung • Manifest Profile: Individuelle Informationsgrundlage der Gruppenmitglieder = kollektive Informationsgrundlage der Gruppenmitglieder Implizierte Entscheidung ist „gleich“ = InformationsSYMMETRIE • Diskussion ungeteilter Information führt zu gegenseitiger Bereicherung (NICHT kritisch zur Gruppenentscheidungsqualität)

  8. Hidden Profile: Individuelle Informationsgrundlage der Gruppenmitglieder ≠ kollektive Informationsgrundlage der Gruppenmitglieder implizierte Entscheidung ist nicht „gleich“ = InformationsASYMMETRIE Diskussion ungeteilter Information führt zu gegenseitiger Bereicherung (kritisch zur Gruppenentscheidungsqualität)

  9. Beispiel • 3er Gruppe: 6 Argumente für Firma A 3 Argumente für Firma B A = ungeteiltes Wissen / B = geteiltes Wissen Entscheidung auf Grundlage individueller Information = B Entscheidung auf Grundlage „kollektiver“ Information= A  Hidden Profile A1, A1 B,B,B A3,A4 B,B,B A5.A6 B,B,B

  10. Asymmetrien WÄHREND der Informationsverarbeitung informative Einflüsse normative (Sachebene) (soz.psych Ebene) • Phänomene auf der Gruppenebene • Phänomene auf der Individualebene

  11. Phänomene auf der Gruppenebene • Verhandlungs-Fokus (negotiation focus) • Diskussionsverzerrung (discussion bias) - sampling bias - repetition bias

  12. Phänomene auf der Individualebene • Auswertungs-Verzerrungen (evaluation bias) - Ownership bias - social validation - preference consistency effect

  13. Diskussion: LEADERSHIP • Was bedeutet das für die Praxis? • Wie kann man in solche Prozesse intervenieren?

  14. genügend Zeit • Förderung des transaktiven Gedächtnis (Metawissen) Intervention durch Führung: - Ermutigung alle entscheidungsrelevanten Infos einzubringen - Betonung der Aufgabenstellung / Informationsauftrag  erst wenn alle Infos ausreichend diskutiert wurden • Erinnerung persönliche Präferenzen zurückzustellen , Vorsicht: „group think“ vermeiden • Aufgabenteilung /-strukturierung (bspw. Teilung Info-beschaffung und Entscheidungsfindung) • Förderung einer gemeinsamen Identität • offensichtlich ungeteilte Inforationen wiederholen

  15. Vorstellung der Erfahrungen

  16. 2. Die Rolle geteilter Aufgabenauffassung van Ginkel, W.P., van Knippenberg, D.. (2008). Group Information elaboration and group decision making: the role of shared task representation. Organizational Behavior and Human Decision Processes, Vol. 105, 82-97 Ineffizienz von Gruppen da nicht genug Information Pooling / Informationselaboration stattfindet Wichtig: Aufgabenauffassung/ Realisierte Aufgabenauffassung

  17. Annahmen Geteilte Aufgabenauffassung= Jedes Konzept, jede Norm, Perspektive oder jeder Prozess, die die gestellte Aufgabe betrifft und den Gruppenteilnehmern gemeinsam ist  führt zu mehr Informationselaboration Realisation der geteilten Aufgabenauffassung= die Aufgabenauffassung wird von allen Gruppenmitgliedern geteilt und diese realisieren, dass jeder andere Gruppenteilnehmer die gleiche Aufgabenauffassung hat.  Verstärkt den oben genannten Effekt und verstärkt zusätzlich psychologischer Sicherheit

  18. Vorgehen • Vorstudie & Hauptstudie, nur leichte Unterschiede in Bewertungssystem und Formulierungen • Aufgabe: `Tower Market Task´, Lösung in Kooperation mit Gruppe, Interesse aller sollen vertreten werden, Auswahl zwischen mehr oder weniger gut geeigneten Lösungen • Ca. 390 Studenten

  19. Unabhänge Variable • Kontrollgruppe • Gruppe der geteilten Aufgabenauffassung • Gruppe der Realisation der geteilten Aufgabenauffassung  jeweils unterschiedliche Instruktion

  20. Hypothesen • Hypothese 1: Wenn in Gruppen ein hohes Maß an geteilter Aufgabenauffassung besteht, wird mehr Informationselaboration betrieben und eine Qualitativ bessere Entscheidung getroffen • Hypothese 2: Der Effekt aus Hypothese 1 ist stärker, wenn die Gruppenmitglieder die geteilte Aufgabenauffassung realisieren • Hypothese 3: Die Informationselaboration einer Gruppe wirkt als Mediator zwischen der geteilten Aufgabenauffassung und der geleisteten Entscheidungsqualität • Hypothese 4: Psychologische Sicherheit ist erhöht wenn die geteilte Aufgabenauffassung realisiert wird • Hypothese 4b: Psychologische Sicherheit wirkt teilweise als Mediator zwischen der geteilten Aufgabenauffassung und der Informationselaboration und der Entscheidungsqualität

  21. Abhängige Variablen • Erfasst wurde: Entscheidungsqualität Informationselaboration  Video Aufzeichnungen/ Bewertungssystem Geteilte Aufgabenauffassung & Realisation Psychologische Sicherheit Wohlbefinden in der Gruppe Indentifikation mit unter den Gruppenmitgliedern  Kurze Fragebögen

  22. Ergebnisse Alle Hypothesen konnten bestätigt werden • Hypothese 1: Wenn in Gruppen ein hohes Maß an geteilter Aufgabenauffassung besteht, wird mehr Informationselaboration betrieben und eine Qualitativ bessere Entscheidung getroffen • Hypothese 2: Der Effekt aus Hypothese 1 ist stärker, wenn die Gruppenmitglieder die geteilte Aufgabenauffassung realisieren • Hypothese 3: Die Informationselaboration einer Gruppe wirkt als Mediator zwischen der geteilten Aufgabenauffassung und der geleisteten Entscheidungsqualität • Hypothese 4: Psychologische Sicherheit ist erhöht wenn die geteilte Aufgabenauffassung realisiert wird • Hypothese 4b: Psychologische Sicherheit wirkt teilweise als Mediator zwischen der geteilten Aufgabenauffassung und der Informationselaboration und der Entscheidungsqualität

  23. Limitationen der Studie • noch keine Replikationen • Effekte treten in Gruppen auf in denen Information ungleich verteilt ist • Ungleich verteilte Information muss einen Unterschied machen • Kooperativität von Gruppenmitgliedern/ individuelle Präferenzen wurden nicht in die Studie mitbezogen • Zeit der Zusammenarbeit als Faktor? • Leader

  24. 3. Ethnische Diversität in Gruppenprozessen Kooij-de-Bode, H.J.M., van Knippenberg, D., van Ginkel, W.P. (2008). Ethnic diversity and distributed information in group decision making the importance of information elaboration, Group Dynamics: Theory, Research and Practice, Vol. 12, No. 4, 397-320 Frage: Beeinflusst ethnische Diversität die Entscheidungsfindungsprozesse in Gruppen mit asymmetrischer Informationsverteilung?

  25. Frage: Beeinflusst ethnische Diversität den Informationselaborationprozess in Gruppen mit asymmetrisch verteiltem Wissen? Diversität im Sinne der SCT Kategorisierung in ingroup/outgroup  beeinflusst Handeln ingroup-Mitglieder = vertrauenwürdiger und validere Informationsquelle als outgroup-Mitglieder, höhere Koorperationsbereitschaft Diversität : Konfliktquelle (unabhängig von Informationsverteilung!)

  26. bisherige Forschung: verteilte Informationen als Konstante • keine generellen Aussagen möglich über Einfluss von ethnischer Diversität auf Gruppenprozesse Definition: Informationselaboration (v Knippenberg) Austausch, Diskussion, Integration von aufgabenrelevanten Ideen, Wissen, Ansichten

  27. Grundannahmen: INGROUP OUTGROUP höhere Korporationsbereitschaft niedrigere Korporationsbereitschaft  geminderte Offenheit für Informationen • Problem für guten Informationsaustausch bei Gruppen mit verteiltem Wissen Wahrscheinlichkeit (alle relevanten Informationen ausgetauscht) = kleiner!  Problem, wenn Qualität der Entscheidung von gutem Informationsaustausch abhängt ( Egal: wenn alle Informationen allen zugänglich sind) FAZIT: Ethnische Diversität hat einen negativen Einfluss auf die Informationselaboration

  28. Überbewertung der Notwendigkeit der Übereinstimmung auf Kosten: Anforderungen der Informationsprozesse der gestellten Aufgabe • Fokus auf „gemeinsame Grundlage“ zu groß • Vernachlässigung von abweichender, aber relevanter Informationen in ethnisch diversen Gruppen: Wahrscheinlichkeit von  Streben nach „gemeinsamer Grundlage“ verschiedenen Ansichten höher  umso höher = Informationsaustausch umso schlechter

  29. Die Studie • Hypothesen: • Ethnische Diversität führt zu wenigier Informationselaboration in Gruppen mit verteilter Informationsgrundlage, es sei denn die Gruppen erhalten Informationsintegrations-Aufgabenstellung • Ethnische Diversität führt zu verringerten Entscheidungsqualität in Gruppen mit verteilter Informationsgrundlage, es sei denn die Gruppen erhalten Informationsintegrations-Aufgabenstellung • Informationselaboration wirkt als Mediator auf die Interaktion von ethnischer Diversität, Informationsverteilung und Informationsintegration in Hinsicht auf die Entscheidungsqualität

  30. Methode • Teilnehmer: 192 Studenten (Uni Rotterdam), Alter: 20,8 SD=1,54 UV1: Informationsverteilung (symmetrisch/asymmetrisch UV2: Ethnische Verteilung (homogen/heterogen) UV3: Instruktion (mit oder ohne zusätzliche Integrations-I.) AV 1: Informationselaboration AV 2: Entscheidungsqualität

  31. Informationselaboration 3 Punkte Skala (1=niedrig, 3=hoch)  Grad des Meinungsaustauschs, Argumentation, gemeinsamen Optionenabwägung • Entscheidungsqualität 5 Punkte Skala (1=niedrig, 5=hoch)  Grad der Durchdachtheit, Verständlichkeit, Komplexität und Spezifität der betrachteten Faktoren

  32. Studiendesign • 2 x 2 x 2 8 Gruppen: ethnisch homogen / symmetrische Informationsverteilung / mit Instruktion ethnisch homogen / symmetrische Informationsverteilung / ohne Instruktion ethnisch homogen / asymmetrische Informationsverteilung / mit Instruktion ethnisch homogen / asymmetrische Informationsverteilung / ohne Instruktion ethnisch heterogen / symmetrische Informationsverteilung /mit Instruktion ethnisch heterogen / symmetrische Informationsverteilung / ohne Instruktion ethnisch heterogen / asymmetrische Informationsverteilung /mit Instruktion ethnisch heterogen / asymmetrische Informationsverteilung /ohne Instruktion

  33. Durchführung 3er Gruppen (randomisierte Zuteilung)  Video/Audio Aufnahme Teilnehmer erhalten Ordner mit Informationen und lesen Jeder Einzelne soll Ideen generieren. • Aufgabenstellung 15 Minuten Zeit für Diskussion Gruppenergebnis wird von jedem einzeln notiert Fragebögen ausfüllen Verabschiedung MIT oder OHNE zusätzliche Instruktion

  34. Aufgabe • Geschäftsführer eines Theaters überlegt ob ein Matinee ins Programm aufgenommen werden soll • Gruppe soll entscheiden, ob, wie, wann, wie es realisiert werden soll. in Betracht genommen werden sollen Faktoren wie: Zielgruppe, Marktingstrategien, Ticket Preise

  35. Ergebnisse

  36. Die Studie • Hypothesen: • Ethnische Diversität führt zu wenigier Informationselaboration in Gruppen mit verteilter Informationsgrundlage, es sei denn die Gruppen erhalten Informationsintegrations-Aufgabenstellung • Ethnische Diversität führt zu verringerten Entscheidungsqualität in Gruppen mit verteilter Informationsgrundlage, es sei denn die Gruppen erhalten Informationsintegrations-Aufgabenstellung • Informationselaboration wirkt als Mediator auf die Interaktion von ethnischer Diversität, Informationsverteilung und Informationsintegration in Hinsicht auf die Entscheidungsqualität

  37. Informationselaboration Hypo 1

  38. Entscheidungsqualität Hypo 2

  39. Hypo 3

  40. alle Hypothesen bestätigt: Informationselaboration leidet unter ethnischer Diversität

  41. 5 – Diskussion

  42. 5 – Quellen THEORIE I • Brodbeck, F.C., Kerschreiter, R., Mojzisch, A., Schulz-Hardt, S. (2007). Group decision making under Conditions of distributed knowledge: The Information Asymmetries Model. Academy of Management Review, Vol. 32, No. 2, 459-479 WEITERFÜHRENDE STUDIEN: • Kooij-de-Bode, H.J.M., van Knippenberg, D., van Ginkel, W.P. (2008). Ethnic diversity and distributed information in group decision making the importance of information elaboration, Group Dynamics: Theory, Research and Practice, Vol. 12, No. 4, 397-320 • van Ginkel, W.P., van Knippenberg, D.. (2008). Group Information elaboration and group decision making: the role of shared task representation. Organizational Behavior and Human Decision Processes, Vol. 105, 82-97

  43. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

More Related