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1. UnkrautregulierungGrundsätzliche Organisationsformen, Wirkungen D1 Allgemeiner Pflanzenbau
2. 2 / 30 Pflanzenschutz im Öko-Landbau Im ökologischen Landbau gilt ein Verbot von Herbiziden, sonstigen synthetischen „Pestiziden“ und Wachstums-regulatoren.
Die alternative Unkrautregulierung hat einen hohen Stellenwert.
Wesentliche Säulen der Unkrautregulierung sind:
Die vorbeugende Unkrautregulierung (indirekt) durch Anbaumaßnahmen (Fruchtfolge, Sortenwahl etc.)
Die Unkrautregulierung im Bestand (direkt) durch Striegeln, Hacken, Abflammen etc.
3. 3 / 30
4. 4 / 30 Fruchtfolge (FF) Ist der Kern des Produktionssystems des Öko-Landbaus
Vielseitige FF sorgt für nachhaltige Bodenfruchtbarkeit
Abwechslungsreiche FF dient als vorbeugender Pflanzenschutz und wirkt einer einseitigen Auslaugung des Bodens entgegen
Leguminosen binden mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft und dienen somit als biologischer Dünger
Im Gegensatz zur Monokultur haben kulturspezifische Schädlinge und Unkräuter bei einer vielseitigen FF geringere Überlebenschancen
Eine ökologische Fruchtfolge basiert auf folgenden Prinzipien:
N- und Humus-Versorgung z. B. durch Leguminosen
Mehrjähriger Futterbau oder gesteuerte Brache gegen das Überhandnehmen von bestimmten Unkräutern
Ständige Vielfalt an Pflanzen, zeitlich und räumlich verteilt, verhindert übermäßigen Krankheits- und Schädlingsdruck
Durch unterschiedliche Kulturen Verteilung der Arbeitsspitzen mit Zeitgewinn für Unkrautregulierungsmaßnahmen
5. 5 / 30 Wirkung von Untersaaten Vorteile
Verhindert Erosion
Auflockerung des Bodens und Unterdrückung der Beikräuter
Aufnahme der Nährstoffe (N) die nach der Ernte der Hauptfrucht noch im Boden sind
Bedeckung der Bodenoberfläche zugunsten von Verdunstungsverlusten
Bei schlechter Witterung gute Befahrbarkeit des Bodens
Nachteile
Probleme bei der Ernte der Hauptfrucht, wenn die Untersaat zu stark entwickelt ist
Bei Ernte der Untersaat Probleme mit den Überresten der Hauptfrucht
6. 6 / 30 Bedingungen für Untersaaten Eine relativ kurze Vegetationsperiode
Frühe Ernte der Hauptfrucht
Verträglichkeit gegenüber Bedeckung und Konkurrenz der Hauptfrucht
Darf nicht schneller als die Deckfrucht wachsen
Muss nach der Aberntung der Hauptfrucht zügig wachsen, um eine rechtzeitige Ernte zu gewährleisten
Die Untersaat darf den Ertrag der Hauptfrucht nicht wesentlich beeinträchtigen
Es sollte vorher eine Unkrautregulierung durchgeführt werden
Die Anbaukosten sollten unter 25 bis 30 Euro/ha liegen
7. 7 / 30 Anbautechnik Untersaaten
8. 8 / 30 Weitere indirekte Maßnahmen Gesundes Saatgut mit hoher Triebkraft
Sortenwahl nach schneller Jugendentwicklung und Bodenbedeckung
Optimale Saatbedingungen für einen gleichmäßigen Feldaufgang schaffen
Lückige Bestände nachsäen oder umbrechen
Arbeitsgeräte reinigen (Mähdrescher, Grubber usw.)
Stärkung der Kulturpflanzen durch angepasste organische Düngung
9. 9 / 30 Bodenbedeckung der Kulturpflanzen im Vergleich
10. 10 / 30 Möglichkeiten der direkten Unkrautregulierung
11. 11 / 30 Abflammen der Beikräuter Relativ teure Bekämpfungsmaßnahme
Einsatz in Sonderkulturen
Es sollten bereits möglichst viele Beikräuter aufgelaufen sein
Vor dem Auflaufen der Kulturpflanze mit Stabbrenner oder offener Gasflamme
Bei Mais oder Gemüse in späteren Stadien in der Reihe; bei Mais z. B. ab 5 cm Wuchshöhe
Wichtigste Bekämpfungsart zur Unkrautregulierung im Gemüsebau
Schlechte Wirkung bei verholzten Pflanzen (z. B. Disteln), sonst gut
Optimaler Termin schwer zu treffen (Wetter, Pflanzenauflauf)
12. 12 / 30 Techniken des Abflammens Man unterscheidet zwei Methoden:
Direktes Abbrennen mit offener Flamme
Infrarottechnik mit Keramikplatten
Der Betrieb der Abflammgeräte erfolgt in der Regel mit Propangas.
13. 13 / 30 Unkrautregulierung mit dem Striegel Wirkungs- und Funktionsweise:
Entwurzeln gekeimter und aufgelaufener Unkräuter
Verschütten von aufgelaufenen Unkräutern
Unterbrechung des kapillaren Wasseraufstieges in die oberste Bodenschicht, der Hauptkeimzone von Unkräutern
Anregung der Kulturpflanzen (z. B. Bestockung beim Getreide)
Anregung der Unkrautsamen zum weiteren Keimen
ein 100-prozentiger Erfolg ist nicht möglich, praxisüblich sind je nach Einsatzbedingungen Werte von bis zu 80 % Wirkungsgrad (Durchschnitt 45 bis 65 %)
14. 14 / 30 Vorteile des Striegelns Ganzflächige Bearbeitung, auch in der Reihe
Im Vorauflauf und/oder im Nachauflauf im jungen Bestand
Gute Wirkung, da Unkräuter bereits im Keimblattstadium bekämpft werden
Verbesserung der Durchlüftung des Ackerbodens
Unterbrechung der Bodenkapillare (Verringerung der Verdunstung)
Flaches Einarbeiten von Wirtschaftsdüngern möglich(Verringerung der Nährstoffverluste)
Einarbeitung einer Untersaat möglich
Durch die Leichtbauweise ist eine hohe Flächenleistung möglich
Geringer Zugkraftbedarf (ab 5 PS je m Arbeitsbreite)
Relativ kostengünstig
15. 15 / 30 Geräte zum Striegeln Die immer noch gute Netzegge im VA-Einsatz beim Blindstriegeln
Federzahneggen
Hackstriegel mit unterschiedlichen Bauweisen, Anordnungen und Federzinken
Von Vorteil sind:
Einzeln aufgehängte Teilrahmen
Federzinken mit verstellbarem Zinkendruck
Als Anbaugeräte oder Aufsattelgeräte bis 27 m Arbeitsbreite
16. 16 / 30 Voraussetzungen für einen guten Erfolg beim Striegeln Ebenes Ackerland
Angepasste Saattiefe
Schüttfähiger Boden (keine Kluten)
Fest verwurzelte Kulturpflanzen
Stadium der Unkräuter bis max. 4-Blatt
Stadium der Unkräuter/Gräser bis max. 2-Blatt
Trockenes Wetter (um Boden nicht zu verschmieren)
Nachmittagsstunden
Angepasste Fahrgeschwindigkeit und Zinkendruck (5 bis 15 km/h)
17. 17 / 30 Unkrautregulierung durch Hacken Der Boden sollte gut abgetrocknet sein
Ein gut entwickelter Pflanzenbestand ist wichtig
Hacken ist nur zwischen den Reihen möglich
Gerät darf nicht zu tief eingestellt sein
Schlechte Wirkung bei Wurzelunkräutern
Angepasste Reihenabstände (18 cm) und Aussaatmengen
Front-, Heck-, oder Zwischenachsanbau möglich
Für optimalen Einsatz im Heckanbau meist zweite Person zur Steuerung notwendig
Schwierige Trennung von Unkraut und Boden
18. 18 / 30 Das Scharhackgerät
19. 19 / 30 Die Hackbürste
20. 20 / 30 Die Sternhacke Wird eingesetzt in Damm und Reihenkulturen
Ermöglicht durch die rotierenden Aggregate eine Anhäufelung in den Kulturreihen
21. 21 / 30 Einsatzzeitpunkte im Getreide
22. 22 / 30 Hackstriegel, Scharhackgerät und Sternhackgerät
23. 23 / 30 Die Reihenfräse
24. 24 / 30 Neue Techniken Zur Zeit laufen Versuche mit Prototypen eines pneumatischen Verfahrens.
Bisher gibt es allerdings nur Prototypen (Verfahren ist noch in der Erprobung, es gibt noch keine Serienprodukte).
Über eine Hohlschare wird Pressluft in die oberste Boden-schicht (1 bis 2 cm) geleitet. Dadurch werden die Unkräuter herausgerissen und an die Oberfläche geschleudert.
Die tieferen Kulturpflanzenwurzeln sollen davon unberührt bleiben.
Wahrscheinlich sehr teuer (voraussichtlich nur lohnend im überbetrieblichen Einsatz einsetzbar).
25. 25 / 30 Problemunkräuter
26. 26 / 30 Die Ackerkratzdistel(Cirsium arvense) Gehört zur Familie der Korbblütengewächse
Ausdauerndes Unkraut mit tiefer Pfahlwurzel
Vermehrt sich gleichermaßen vegetativ und durch Samen
Bildet zahlreiche, waagerecht wachsende, weit verzweigte Wurzelausläufer, die wiederum neue grüne Triebe bilden
Erreicht eine Höhe von bis zu 150 cm
Die Samen haben eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren im Boden
Hauptkeimzeit ist das Frühjahr
Blütezeit: (Juni) Juli bis September
27. 27 / 30 Ursachen für Probleme mit Ackerkratzdisteln Strukturschäden und Nährstoff-überschüsse im Boden
Lücken in den Kulturen
Starker Zuflug von Samen
Falsche Bekämpfung bei vorhandenen Nestern
Sehr ausdauerndes Unkraut
Gegenmaßnahmen:
Das Unkraut mit der Wurzel packen
Vorbeugende indirekte Maßnahmen (Fruchtfolge etc.)
Direkte Maßnahmen möglichst früh im Keimblattstadium
Stoppelbearbeitung erst flach, dann mindestens zweimal tief
Bodenverdichtungen vermeiden
Gut zu bekämpfen in Futterbaubetrieben
28. 28 / 30 Die Quecke(Agropyron repens)
29. 29 / 30 Bekämpfung der Quecke
30. 30 / 30 Ampfer in Dauergrünland Bekämpfungserfolg durch Abflammen nicht gegeben
Es bleibt nur die manuelle Bekämpfung mit einem Ampferstecheisen (10 cm tief)
Flächen regelmäßig kontrollieren
Vor einer größeren Verbreitung einschreiten
Bei einem Befall von 5 bis 10 Ampferpflanzen/m²lohnt ein Umbruch. Allerdings verspricht auchdas wenig Erfolg ohne Entfernen der Wurzeln.