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Regionale Unterschiede des Gründungsgeschehens: Ausmaß, Ursachen und Wirkungen. Seminar: Methoden und Themen der aktuellen Innovationsforschung Leitung: Prof. Dr. Knut Koschatzky Referent: Kristin Knobloch, Jérôme Stuck, Tobias Quebe Freitag, den 26.06.2009. Gliederung. Einleitung
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Regionale Unterschiede des Gründungsgeschehens: Ausmaß, Ursachen und Wirkungen Seminar: Methoden und Themen der aktuellen Innovationsforschung Leitung: Prof. Dr. Knut Koschatzky Referent: Kristin Knobloch, Jérôme Stuck, Tobias Quebe Freitag, den 26.06.2009
Gliederung • Einleitung 1.1 Über die Gründungsforschung 1.2 Forschungsansätze • Ausmaß des Gründungsgeschehens 2.1 Gründungen in Deutschland 2004, 2000-2004 2.2 Deutschland im internationalen Vergleich 2.3 Deutschlands Regionen im Vergleich 2.4 High-Tech Gründungen in Deutschland • Ursachen und Motivationen für Gründungen 3.1 Einflussfaktoren des Gründungsgeschehens 3.2 Gründungsmotive 3.3 Gründungen im High Tech Sektor • Wirkungen 4.1 Direkte Effekte 4.2 Indirekte Angebotseffekte 4.3 Regionale Ausprägung • Zusammenfassung
1.1 Über die Gründungsforschung • Junges Forschungsfeld • Relativ wenig Daten, verglichen mit anderen Statistiken • Trotz Möglichkeit der Sonderauswertung der SVB-Statistik (Gründungs- und Stilllegungszahlen) bleibt Vielzahl von Fragen offen • Personenbezogene, • Gesellschaftliche, • Regionale und • Politische Einflussfaktoren
1.2 Forschungsansätze • Sonderauswertung der SVB-Statistik um quantitatives Gründungsgeschehen zu beobachten • Global Entrepreneurship Monitor seit 1998/99 • Regionaler Entrepreneurship Monitor seit 2001 • ZEW-Gründungspanel
2.1 Gründungen auf Grundlage der Sonderauswertung der SVB-Statistik • Gründungsregionen • Stadt-Land-Gefälle • Agglomerationsräume • deutlich bevorteilt • Unterschiede bei • DL-Gründungen und • Industriegründungen Quelle: Eigene Darstellung, Daten vom Lehrstuhl UIW Jena 2006
2.1 Gründungen auf Grundlage der Sonderauswertung der SVB-Statistik • Deutlicher Rückgang • vor allem neue Bundesländer • stark betroffen • - Agglomerationen und Groß- • städte viel stärker vom Rück- • gang der DL- und sonstigen • Gründungen betroffen • Ländliche und periphere Re- • gionen stärker vom Rück- • gang der industriellen • Gründungen betroffen Quelle: Eigene Darstellung, Daten vom Lehrstuhl UIW Jena 2006
2.2 Globaler Entrepreneurship Monitor • Herausgegeben vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie Hannover (Prof. Sternberg) in Zusammenarbeit mit dem IAB • Untersucht werden: • Quantitative und • Qualitative Aspekte
2.2 Globaler Entrepreneurship Monitor • Teilnahme von 42 bzw. 43 Staaten • Einheitliche Standards • Deutschland 2006/2008: jeweils weit über 4.000 Interviews mit Bürgern, 70 Expertengespräche • Deutschland 98 bis 2008: mehr als 53.000 Bürgerbefragungen, 630 Expertengespräche • Global: 98 bis 2006: 770.000 Bürgerbefragungen, 9.000 Expertengespräche
2.2 Deutschland im internationalen Vergleich Gründer im internationalen Vergleich 2008: Quelle: GEM 2008: 12
2.2 Deutschland im internationalen Vergleich Gründertypen: Quelle: GEM 2006: 14
2.2 Deutschland im internationalen Vergleich Entwicklung von Gründungsaktivitäten 2004-2006, 2008: Quelle: GEM 2008: 13
2.2 Deutschland im internationalen Vergleich Verhältnis von klassischen zu getriebenen Gründern 2008: Quelle: GEM 2008: 14
2.2 Deutschland im internationalen Vergleich Bedeutung technologieorientierter Gründungen 2002-2008:
2.3 Regionaler Entrepreneurship Monitor • Herausgegeben vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie Hannover (Prof. Sternberg) • Methodik orientiert sich am GEM • Untersucht werden 10 der 97 deutschen Raumordnungsregionen • Von Vorteil ist, dass sie in sich geschlossene und ökonomisch vergleichbare Raumeinheiten bilden
2.3 Regionaler Entrepreneurship Monitor • Herausgegeben vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie Hannover (Prof. Sternberg) • Methodik orientiert sich am GEM • Untersucht werden 10 der 97 deutschen Raumordnugsregionen • Kriterien: • Regionale Bevölkerungsverteilung • Siedlungsstruktureller Grundtyp • Agglomerationsräume • Verstädterte Räume • Ländliche Räume • Gründungsintensität Quelle: REM 2003/2004: 9
2.3 Regionaler Entrepreneurship Monitor • Herausgegeben vom Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie Hannover (Prof. Sternberg) • Methodik orientiert sich am GEM • Untersucht werden 10 der 97 deutschen Raumordnungsregionen • Von Vorteil ist, dass sie in sich geschlossene und ökonomisch vergleichbare Raumeinheiten bilden • In jeder ROR wurden 1.000 Telefoninterviews durchgeführt • 468 schriftliche Expertenbefragungen • 54 Experten-Interviews
2.3 Deutschlands Regionen im Vergleich Anteil werdender Gründer nach Regionen 2001/2003: Quelle: REM 2003/2004: 16
2.3 Deutschlands Regionen im Vergleich Anteil neu unternehmerisch Aktiver nach Regionen 2001/2003: Quelle: REM 2003/2004: 18
2.3 Deutschlands Regionen im Vergleich Anteil neu unternehmerisch Aktiver aus der Arbeitslosigkeit nach Regionen 2001/2003: Quelle: REM 2003/2004: 26
2.4 Deutschlands High-Tech-Gründungen im regionalen Vergleich • Auf Basis des ZEW Gründungspanels • Soll neben Gründungen insgesamt die Gründungsintensität im High-Tech-Bereich in verschiedenen Regionen ersichtlich machen • Gründungstätigkeit in den 11 deutschen Metropolregionen • Gründungsintensität auf Kreisebene
2.4 Deutschlands High-Tech-Gründungen im regionalen Vergleich Was ist High-Tech? • Einteilung gemäß Klassifikation der WZ 93 des Statistischen Bundesamtes Quelle: http://www.gruenderverbund.info/resources/ecics_56.pdf
2.4 Deutschlands High-Tech-Gründungen im regionalen Vergleich • Auf die Metropolregionen entfallen 56% aller Unternehmensgründungen und • 57% aller Unternehmensgründungen im High-Tech-Bereich Quelle: http://www.gruenderverbund.info/resources/ecics_56.pdf
2.4 Deutschlands High-Tech-Gründungen im regionalen Vergleich Regionale Disparitäten der Gründungsintensität in den High-Tech-Sektoren auf der Ebene von Kreisen und kreisfreien Städten (Durchschnitt 2004 bis 2006): Quelle: High-Tech-Gründungen in Deutschland 2008: 12
2.4 Deutschlands High-Tech-Gründungen im regionalen Vergleich Quelle: http://www.gruenderverbund.info/resources/ecics_56.pdf
2.4 Deutschlands High-Tech-Gründungen im regionalen Vergleich Quelle: http://www.gruenderverbund.info/resources/ecics_56.pdf
3. Ursachen und Motivation für Gründungen • Gründungswahrscheinlichkeit hängt von mehreren verschiedenen Faktoren ab • Je mehr Inkubatoreinrichtungen, desto höher die Wahrscheinlichkeit • Gutes Gründungsklima • Herausbildung regionaler Gründungscluster • Große Stadtregionen dominieren um Gründungsgeschehen
3.1 Einflussfaktoren des Gründungsgeschehen • Gründungsaktivität wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst • Berufliche Hintergrund • Bildungsstand • Derzeitige Erwerbsstellung • Persönlichkeitsmerkmale • Soziale und regionale Umfeld • Gründungseinstellung beeinflussen die Entstehung von Gründungsabsichten
3.1 Einflussfaktoren des Gründungsgeschehen Ursachen des Gründungsgeschehen (QUELLE: verändert nach STERNBERG 2000: 203)
3.2 Gründungsmotive • Motivation ist wichtig für den Erfolg der Gründung • Art der Motivation entscheidet mit über • Überlebenswahrscheinlichkeit • Wachstumschancen • Hohe Gründungsquote von Personen mit positiver Einstellung
3.2 Gründungsmotive • Vorbildfunktion • Verwandte/ Freunde/ Bekannte mit Gründungserfahrungen • Gründungsfähigkeiten • Wichtiger Einflussfaktor • Selbsteinschätzung • 47,5% gehen davon aus genug Wissen zu besitzen • Ostdeutsche eher unsicherer • Selbstvertrauen nimmt zu
3.2 Gründungsmotive • Angst zu scheitern • Mögliches Gründungshemmnis • Angst ist in Regionen unterschiedlich ausgeprägt • Risikoaverse Personen eher aus Regionen mit niedrigem Anteil an Gründern
3.2 Gründungsmotive • Wahrnehmung von Gründungschancen • Vorhandene Möglichkeiten für eine Gründung • Ballungsräume haben gute Voraussetzungen • Strukturschwache Räume eher unattraktiv • Wahrnehmung hat sich in den letzen Jahren verschlechtert • Ansehen von Selbständigen • Geringe Gründungsaktivitäten wenn kein hohes Ansehen vorhanden • Geringes Ansehen in großindustriell geprägten Regionen
3.2 Gründungsmotive • Gründungen wegen mangelnder Erwerbsalternativen vs. Gründungen um eine Geschäftsidee zu verwirklichen • Verwirklichung einer Geschäftsidee 74% • Regional stark unterschiedlich • Anteil der Gründungen wegen mangelnder Erwerbsalternativen nimmt zu
3.2 Gründungsmotive • Neu Unternehmerisch Aktive aus der Arbeitslosigkeit • Resultieren aus den Gründungen wegen mangelnder Erwerbsalternativen • Politisch stark voran getrieben • Förderprogramme • Anteile schwanken erheblich zwischen Regionen • Gründung nicht zwingend aus der Not • Seit 2001 steigt der Anteil deutlich an
3.2 Gründungsmotive • Aus den unterschiedlichen Motiven ergeben sich verschiedene Gründertypen • Opportunity Entrepreneurship • Gelegenheitsgründer • Ausnutzung einer Geschäftsidee • Necessity Entrepreneurship • „getriebene“ Gründer • Situationsbedingt • Mit der Zeit Herausbildung von Existenzsicherern
3.3 Gründungen im High-Tech Sektor • Gründungsmotive weichen ab • Vor allem Gründungen um eine Geschäftsidee zu verwirklichen • Nähe zu Forschungs- und Hochschullandschaft • Markteintrittsbarrieren • Finanzierungsbedarf • Vorkenntnisse oder spezifische Qualifikationen • Sehr hoher Innovationsgrad • Problem Rückgang: vermehrtes Aufkommen von Existenzsicherern
3.3 Gründungen im High-Tech Sektor Entwicklung des Gründungsgeschehens
4 Effekte von Gründungen • Auswirkungen von Gründungen • Direkte Effekte • Indirekte Angebotseffekte • Bislang keine umfassende Untersuchung • Offene Fragen sind beispielsweise: • Gründung Wirtschaftswachstum • Gründung Beschäftigung • Ursachen für regionale unterschiede der Gründungseffekte ?
4 Effekte von Gründungen Quelle: FRITSCH 2008
4.1 Direkte Effekte • Verdrängungswettbewerb • Survivalofthe Fittest • I.d.R. negative Beschäftigungseffekte • Effizienzvorteile • Ausnahme: Sehr innovative / wissensintensive Gründungen • Vernetzung & Wissenstransfers • Gründer z.T. eng mit Universitäten verbunden • Beschränkung auf wissensintensive Gründungen • Regionales Potential von Gründungen • Unabhängigkeit von Großkonzernen • Immobilität / Standorttreue
4.2 Indirekte Angebotseffekte Quelle: FRITSCH 2008
4.2 Indirekte Angebotseffekte • Effizienz durch Konkurrenz • Wettbewerber nutzen Ressourcen optimal • Kreative Zerstörung • Erneuerung des Unternehmensbestandes • Struktureller Wandel • Innovationen & Neue Märkte • Gründer als Pioniere • Wachstumspotentiale • Erhöhte Angebotsvielfalt • Aktivierung neuer Abnehmer
4.2 Indirekte Angebotseffekte • Angebotseffekte steigern regionale Wettbewerbsfähigkeit • Positive Beschäftigungseffekte • Endogene Regionalentwicklung • Wirtschaftliches Wachstum • Erfolgreiche und scheiternde Gründungen bergen Potentiale • Stimulierung der Konkurrenz • Größere Effekte ausgehend von innovativen, wohl überlegten Gründungen.
4.2 Indirekte Angebotseffekte Gründungserfolg REGION Gründungswahrscheinlichkeit
4.3 Regionale Ausprägung • Regionale Unterschiede in den Gründungsauswirkungen • Inputfaktoren • Lokal verfügbare Ressourcen • Qualität der Gründung • Wissensintensiv ? • Aus der „Not“ heraus ? • Wirkung möglicher Verdrängungseffekte • Regional / überregional ? • Branchenstrukturen • Größe • Wachstumspotentiale
4.3 Regionale Ausprägung • Bewertung regionaler Unterschiede schwierig • Auswirkungen zudem oft Zeitversetzt
5 Zusammenfassung • Gründungsgeschehen variiert stark • Geographische Verteilung • Sektorale Unterschiede • Unterschiedliche Motivationen der Gründer • Wirtschaftliche Bedeutung der Gründungen • Zahl der Gründungen in Deutschland rückläufig • Hierbei jedoch Konvergenz der Regionen zu verzeichnen • Deutschlands Position im Internationalen Vergleich • Absolut und relativ (Not / Innovation) ausbaufähig
5 Zusammenfassung • Gründungsverhalten gekoppelt an regionale Gegebenheiten • Konjunktur, Inkubatoren, Ressourcen, Politik, etc. • Genaue Zusammenhänge teilweise unklar z.B. • Wachstumseffekte der Neugründungen • Potential verschiedener Gründungsformen (Größe, Branche, etc.) • Gründungsförderung z.T. kritisch diskutiert • „supporting“ & „enabling policy“
5 Zusammenfassung vielen Dank …