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Psychologie der Weisheit

Psychologie der Weisheit. Neues Interesse der Wissenschaft an einem althergebrachten Konzept. Übersicht. Weisheit aus verschiedenen Blickwinkeln Weisheitsforschung Philosophische Weisheitstheorien Implizite Weisheitstheorien Explizite Weisheitstheorien Modell der Weisheitskompetenzen

brygid
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Psychologie der Weisheit

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Presentation Transcript


  1. PsychologiederWeisheit Neues Interesse der Wissenschaft an einem althergebrachten Konzept

  2. Übersicht • Weisheit aus verschiedenen Blickwinkeln • Weisheitsforschung • Philosophische Weisheitstheorien • Implizite Weisheitstheorien • Explizite Weisheitstheorien • Modell der Weisheitskompetenzen • Stimulation von Weisheit • Weisheit und Alter • Korrelate • Weisheit Lebenszufriedenheit • Offene Fragenund Forschungsperspektiven • Buchtipp und Quellen

  3. Gesichter der Weisheit

  4. Weisheit aus verschiedenen Blickwinkeln

  5. Weisheit in der Bibel • Nur Gott ist ganz weise; Der Mensch erlangt Weisheit als Gabe und in Abhängigkeit von Gott. Grundlage: Furcht Gottes.Christus als Verkörperung menschlicher Weisheit • 50 v. Chr: Buch der Weisheit (Weisheit Salomos) im A.T. • Weisheit als weibliche Seite Gottes • Beginnt mit Naturbeobachtung; Blick ins Herz des Menschen

  6. Buddhismus • 2 Arten von Weisheit: • Prajna: grosse, umfassende Weisheit, die alle Dinge im Universum durchdringt • Sunyata: Erkenntnis, dass alle erscheinenden Phänomene leer von eigenständigem Sein sind Wahrnehmung der Dinge Erkennen der Subjektivität der wahrgenommenen Realität als Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung

  7. Philosophie • Wörtlich: Liebe zur Weisheit • Menschliche Grundhaltung, die auf einem umfassenden Verstehen und Wissen der wichtigen Aspekte des Lebens gegründet ist. • Ziel, das wir suchen sollen • Fragt nach dem letzten Sinn und Grund • Beinhaltet Unerforschbares, Ruhe und Masshalten • Wissen über göttliche und menschliche Angelegenheiten

  8. Psychologie • Im therapeutischen Kontext: Weisheit als Copingstrategie undKompetenz zur Anpassung an schwierige Lebenssituationen. • Gerontopsychologie: neuer Forschungszweig bezüglich steigender Lebenserwartung (Kompetenzveränderung im Alter)

  9. Weisheitsforschung • Junger Forschungszweig (20 – 30 Jahre) • Sternberg (1990): 3 Forschungsrichtungen: • Philosophische Weisheitstheorien Tragen zum besseren Verständnis des Weisheitskonzepts bei. • Implizite Weisheitstheorien Was verstehen Laien unter Weisheit? • Explizite Weisheitstheorien Weisheit nicht nur beschreiben, sondern weises Verhalten messen und erklären.

  10. Philosophische Weisheitstheorien • Weisheit nie im Gesamten sondern bezogen auf einzelne Denk- , oder Handlungsweisen; • Weisheit wird zugeschrieben interpersonales Etikett • «Eher eine Sache des Vertrauens als der klaren Übersicht» (Assmann, 1991) Computer können nicht weise sein

  11. Implizite Weisheitstheorien • Alltagspsychologisches Verständnis des Weisheitsbegriffs Laientheorien • Versuch, weise Personen von nicht-weisen zu unterscheiden • Clayton & Birren (1980): 3 Weisheitsdimensionen • Kognitive (sachkundig, erfahren, intelligent, pragmatisch, aufmerksam) • Reflektive (introspektiv, intuitiv) • Affektive (verständnisvoll, empathisch, friedlich, behutsam)

  12. Bluck & Glück (2004): 5 Faktoren, die von Laien regelmässig mit Weisheit assoziiert werden • Kognitive Fähigkeiten (fluide & kristalline Intelligenz) • Durchblick (insight) • Reflektive Einstellung • «Sorge» um andere • Real-World Skills weise Personen lassen sich gut von anderen abgrenzen

  13. Baltes & Staudinger (2000): Zusammenfassung der Ergebnisse der impliziten Weisheitstheorien in 5 Punkte: • Weisheitsbegriff hat Bedeutung, die im täglichen Sprachgebrauch verstanden wird und sich von ähnlichen Konzepten (z.B. Intelligenz) abgrenzen lässt • Weisheit als besondere menschliche Leistung im Sinne eines Ideals • Weisheit als Zusammenspiel aus intellektuellen, emotionalen und motivationalen Funktionen • Weisheit beinhaltet hohes Ausmass an sozialer Kompetenz (zuhören, beurteilen, Rat geben) • Weisheit dient dem positiven Ziel des Wohlergehens von anderen und sich selbst

  14. Explizite Weisheitstheorien • Wollen Weisheit nicht nur beschreiben, sondern weises Verhalten erklären und messen • Es gibt keine allgemeingültige Definition; Kulturkreisabhängige Unterschiede • Auseinandersetzung mit Tod und Ungewissheit • Umgang mit Wissen über Begrenztheit des eigenen Wissens • Erkennen von falschen Glaubenssätzen • Lassen sich nicht blenden • verständnisvolles Verstehen von anderen, die sich von Illusionen leiten lassen (McKee & Barber, 1999)

  15. Kognitive Prozesse, die bei der Entstehung von Weisheit beteiligt sein können: • Praktische und soziale Intelligenz • Einsicht in und • Bewusstsein über die relativistische, unsichere und paradoxe Natur von menschlichen Problemen • Kognitive Expertise bzgl. menschlicher Lebenssituationen, die vielfältige Reaktionen ermöglicht (Kramer, 2000) • Persönlichkeitsdisposition oder dialektisches Denken oder Expertensystem, das sich mit Sinn und Bewältigung von Lebensfragen befasst (Baltes& Staudinger, 2000)

  16. Staudinger & Baltes (1996): Kombination weisheitsbegünstigender Bedingungen • Allgemeine Persönlichkeitseigenschaften (z.B. kognitive Mechanik, seelische Gesundheit, Offenheit für neue Erfahrungen…) • Eigenschaften und Erfahrungskontexte, die spezifisch für Expertiseerwerb im Bereich der fundamentalen Pragmatik des Lebens sind • Makrostrukturelle Kontexte, die mit best. Konstellationen weisheitsbedingter Erfahrungen verbunden sind (Lebensalter, Bildung, berufliche Spezialisierung…)

  17. Sternberg (1998): Weisheit als wertegeleitete Anwendung stillschweigenden Wissens über sich und andere mit dem Ziel, ein allgemeines Gut zu erreichen (a) durch Ausgleich zwischen intra-, inter- und extrapersonalen Interessen und (b) durch Erreichung einer Balance zwischen versch. Reaktionen auf Umweltfaktoren • Ursachen für individuelle Unterschiede bei der Ausprägung von Weisheit: • Ausmass des Wunsches, zu einer Lösung zu kommen, die auch für andere zufriedenstellend ist • Ausmass der Berücksichtigung von Umweltreaktionen auf eigenes Verhalten • Unterschiedliche Berücksichtigung von versch. Interessen • Ausmass der praktischen Intelligenz • Unterschiedliche Werte

  18. Weisheitskompetenzen • «Weisheit als komplexe, mehrdimensionale psychische Fähigkeit, die einer Person hilft, schwierige Lebenssituationen zu bewältigen, analog zu Selbstsicherheit und sozialer Kompetenz.» • Verschiedene Ansichten bezüglich persönlicher Betroffenheit für Weisheit

  19. Weisheitskompetenzen II • Perspektivwechsel • Empathiefähigkeit • Emotionswahrnehmung und Emotionsakzeptanz • Emotionale Ausgeglichenheit und Humor • Fakten- und Problemlösewissen • Kontextualismus • Wertrelativismus • Nachhaltigkeitsorientierung • Ungewissheitstoleranz • Selbstdistanz und Anspruchsrelativierung

  20. Stimulation von Weisheit durch: • 5 min Bedenkzeit vor der Antwort • Beratung mit nahestehender Personen vor der Antwort • Beratung mit nahestehender Personen in der Vorstellung • Geistige Übung: Problem im Kontext verschiedener Kulturen vorstellen • Weisheit eher Kompetenz als Persönlichkeitsdimension, also lehr- und lernbar • Nicht klar, ob Ausprägung sich im Laufe des Lebens entwickelt oder nicht • Manche Menschen verfügen über Weisheit im Sinne eines Wissens, können sie aber nicht anwenden.

  21. Weisheit und Alter • Verschiedene Ergebnisse: Geringer Zusammenhang (Baltes & Staudinger, 2000), hoher (Sternberg, 1985) oder sogar zwingender (Erikson, 1959). • Durch Technisierung und Schnelllebigkeit Abnahme des Zusammenhangs • Nur bei stabiler Umgebung können sich durch Bewältigung von Problemen Erfahrungen herausbilden • Aber: Auseinandersetzung mit Tod

  22. Korrelate von Weisheit • Korrelationen mit: • Fähigkeit zum dialektischen Denken • sozialer bzw. praktischer Intelligenz • Kreativität • Humor • Empathie • Autonomie • Wachstumsorientierung • Persönliches Leid • Positive Vorbilder • Offenheit für neue Erfahrungen • Gute Ratgeber • Erfahrung im Umgang mit menschlichen Problemen • Bestimmte Berufsgruppen erreichen höhere Werte

  23. Weisheit und Lebenszufriedenheit • Ardelt (1997): Weisheit bester Prädiktor für Lebenszufriedenheit • Wirkt sich positiv auf die Gesundheitsentwicklung aus, vor allem im Alter

  24. Offene Fragen und Forschungsperspektiven • Ist Weisheit eine spezifische Kompetenz zur Bewältigung von Lebensproblemen oder eine situationsübergreifende Persönlichkeitseigenschaft? • Ist sie eine bestimmte Qualität, die wenige Menschen erreichen, oder eine Eigenschaft, die jeder in bestimmtem Ausmaß hat? • Ab welchem Alter kann man hohe Weisheitswerte erhalten? • Geschlechtsunterschiede? • Können Weisheitskompetenzen trainiert und therapeutisch genutzt werden?

  25. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.

  26. Quellen • Baumann, K. & Linden, M. (2008). Weisheitskompetenzen und Weisheitstherapie. Lengerich: Pabst. • http://mycartoons.de/cartoon/weisheit • http://www.felix-griewald.de/2009/12/08/homers-weisheit-des-tages-3 • http://volker-doormann.org/sokrates_lou.jpg • http://www.heiligenlexikon.de/BiographienT/Mutter_Teresa.htm • http://www.stuehlinger-online.de/aktuelles/stuehlinger_aktuell_2005/aktuelles_april.htm • http://www.thequoteblog.com/category/mohandas-gandhi/ • http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/68824 • http://www.glaubenskurs.net/themen/at/weisheit • http://de.wikipedia.org/wiki/Weisheit • http://translate.google.ch/translate?hl=de&langpair=en|de&u=http://viewonbuddhism.org/wisdom_emptiness.html • http://www.mouche.ch/Philo-Fragen-Weisheit.htm

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