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Inhalt. kosmologisches Modell Ansätze: Isotropie, Homogenität des Universums Robertson-Walker-Metrik kosmologische Rotverschiebung & Hubble-Gesetz Entfernungsmessungen Friedmanngleichungen Standardmodell (Inflation) Bestimmung der Dichteparameter.
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Inhalt • kosmologisches Modell • Ansätze: Isotropie, Homogenität des Universums Robertson-Walker-Metrik • kosmologische Rotverschiebung & Hubble-Gesetz • Entfernungsmessungen • Friedmanngleichungen • Standardmodell (Inflation) • Bestimmung der Dichteparameter
Was ist ein kosmologisches Modell? Modell, welches die Entwicklung des Universums in Abhängigkeit von der Zeit beschreibt • Grundlage ist die ART (Feldgleichungen) • um die Gleichungen lösen zu können, sind vereinfachende Annahmen nötig • Annahmen sind experimentell zu fundieren
vereinfachende Annahmen Kopernikus-Prinzip • „wir sind nichts besonderes“ kosmologisches Prinzip • bei (sehr) großem Maßstab ist das Universum (räumlich) homogen und isotrop Weylsches Postulat • alle Weltlinien stehen zu jeder Epoche auf einer raumartigen Hyperfläche t = const. senkrecht
experimenteller Test der Isotropie Mikrowellen-Hintergrundstrahlung • „abgekühlte“ Schwarzkörperstrahlung aus Entstehungsphase des Universums • Atome Universum undurchsichtig (keine Streuung mehr) WMAP Daten Isotropie bis T = (2,728 +/- 0,004)K
experimenteller Test der Homogenität • prinzipiell nicht beobachtbar, da räumliche Inhomogenitäten nicht von zeitlicher Entwickung unterschieden werden können Galaxienverteilung • Galaxienverteilung legt Homogenität zumindest nahe • größer 100 Mpc keine Anzeichen von Strukturen APM-Survey: Galaxienverteilung in einem ca. 100 mal 50 Grad großen Stück • „Trick“: mit Kopernikusprinzip Isotropie Homogenität
Robertson-Walker-Metrik Skalierungsfaktor gibt die Krümmung an • verallgemeinerte Kugelkoordinaten • mitbewegte Koordinaten bleibt für z.B. eine Galaxie immer gleich, auch wenn sich das Universum ausdehnt • ist experimentell zu bestimmen • einzige zu bestimmende Variable durch Einsetzen der Metrik in Feldgleichungen Friedmann-Gleichungen
kosmologische Rotverschiebung z • Direkte Konsequenz aus der RW-Metrik • durch Ausdehnung des Raumes werden Wellen gestreckt • nicht Erklärung durch Dopplerverschiebung [4]
Hubble-Gesetz experimentell • gefunden von Hubble 1929 • Beziehung zwischen Fluchtgeschwindigkeit und Entfernung • Bestimmung der Rotverschiebung: Spektren • Schwierig: Distanzbestimmung
Distanzbestimmung Parallax angle (geometrische Methode) [1] • Entfernungen werden in parsec (pc) angegeben 1 pc entspricht Entfernung, aus der der Durchmesser des Erdorbits unter einem Winkel von 1“ gesehen wird
Distanzbestimmung Cepheiden • Intensitätsschwankungen (Periode 1 -200 Tage) • Beziehung zwischen Periode und Intensität gute Standardkerzen
Distanzbestimmung Trully-Fischer-Relation • Entfernung von Clustern lässt sich gut bestimmen • Beziehung zwischen Helligkeit von Spiralgalaxien und deren Rotationsgeschwindigkeit • je größer die Galaxie, desto schneller die Geschwindigkeit • Kenntnis über die absolute Helligkeit
Distanzbestimmung Supernovae Typ Ia • sehr hell (zehn Milliarden mal heller als Sonne) • weißer Zwerg akkretiert Masse aus Begleitstern, bei 1,44 Sonnenmassen wird er instabil • Problem: sensibel auf Elementhäufigkeiten fernere Supernovae selbe Intensität? beschränken auf nahe SIa • dann sehr gute Standardkerze
Magnitude und Distanzmodul • Helligkeit der Sterne wird in Magnituden angegeben und hängt wiefolgt mit dem Fluss zusammen: • je fünf Magnituden bedeuten einen Faktor 100 an Helligkeit je kleiner die Magnitude, desto heller der Stern • scheinbare : Magnitude • absolute Magnitude • Distanzmodul: Leuchtkraftdistanz
Friedmanngleichung DGL für R(t) mit Parametern Raumkrümmung, Materiedichte, dunkle Energie, Hubblekonstante Parameter des Standardmodells • Dichteparameter • Hubblekonstante (Hubbleparameter ) aus Raumkrümmung baryonische + dunkle Materie dunkle Energie
Heutiges Standardmodell • Satz von Parametern, der den besten Fit ergibt • Alter des beobachtbaren Universums
Zwischenresumee Universum flach 30% Materie (auch dunkle) 70% dunkle Energie 13 Millarden Jahre alt
Standarddichtewerte Ergebnisse Supernova–Projekt und Anisotropiemessung (Boomerang) [2]
Standarddichtewerte • Supernova 1a • kennen absolute Leuchtkraft, • messen scheinbare Leuchtkraft Leuchtkraftdistanz • messen Rotverschiebung • kennen • Vergleich Statistik für Parametersätze
Standarddichtewerte • Mikrowellenhintergrundstrahlung (CMB) • Anisotropiemessung • viele Effekte, wichtigster: • Strukturen des Universums bildeten sich aus Dichteschwankungen • CMB ist ein „Foto“ der Saatstrukturen • Anisotropien in CMB: 40‘ - 50‘ • entspricht zur Zeit der Rekombination 150kpc • nach Ausdehnung heute 150 Mpc (Clusterabstand)
Standarddichtewerte Galaxienhaufen (cluster) • durch ROSAT (Röntgensatellit) vermessen • nicht gleichmäßig verteilt klumpen zu Superclustern Strukturbildung mit Modellrechnungen simulieren zwischen 0.27 und 0.43
Probleme des Standardmodells t tE - r ct0 Horizont-Problem • mögliche Kommunikation: zwischen Bereichen, deren Teilchen-Horizont überlappte • keine Isotropie auf mittlerer Skala zu erwarten.
Probleme des Standardmodells Flachheit des Raumes (flatness problem) • typische Zeitskala im frühen Universum: Ausdehnung ins Unendliche (k= -1) oder kollabieren (k=1). • außer im Fall k=0 • Feineinstellung der Dichte muss dann bis auf genau um liegen. • instabile Lösung
mögliche Lösung: Inflation t tE - r ct0 • exponentielle Ausdehnung des Universums • um Faktor bis • bis nach dem Urknall • Universum hat sich so weit ausgedehnt, dass es so weit wir beobachten können, flach ist • Kommunikation vor der Inflation möglich
Zusammenfassung • Raum wird beschrieben durch Robertson-Walker-Metrik • Friedmanngleichung • Standardmodell • Inflation • Isotropie, Homogenität des Universums plausibel • Hubble: kosmologische Rotverschiebung (direkte Konsequenz der Raumausdehnung) • Methoden zur Distanzbestimmung • Experimente zur Bestimmung der Dichteparameter
Quellenangaben Literatur • Carroll, Ostlie „An introduction to modern Astrophysics“ • Narlikar „Introduction to cosmology“ • Skript zur Vorlesung [2] Webseiten • Astrophysiklexikon von Andreas Müller http://www.mpe.mpg.de/~amueller/lexdt.html • http://www.astro.columbia.edu [1] • NASA [3] • Seminarvortrag von Andreas Kienzler [4] • Vortrag von Michael Schmelling
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Weltlinien und Weylsches Postulat • Objekte schneiden sich nicht • bewegen sich mit dem Substratum • Existenz der Gleichzeitigkeit
Raumkrümmung k=1 k=-1 k=0 [3]
Leuchtkraftdistanz • nicht die Eigendistanz • nicht die Koordinatendistanz • ist die gemessene Entfernung • Energie der Photonen wird um Faktor verringert • Intervall zwischen Emission der Photonen wird verlängert Faktor
müllfolie isotrop homogen Hubble flow Galaxienhaufen (cluster) durch ROSAT (Röntgensatellit) vermessen nicht gleichmäßig verteilt klumpen zu Superclustern Strukturbildung mit Modellrechnungen simulieren zwischen 0.27 und 0.43
Inhalt • allgemeine Relativitätstheorie • Friedmann-Gleichungen • Urknall-Modell • (Quasi)-Steady-State-Modell
Ansatz: allgemeine Relativitätstheorie • Idee: Materie krümmt den Raum, in dem sie sich befindet Raum schreibt Bewegung der Materie vor Gravitation als intrinsische Eigenschaft einer nicht- Euklidischen Raum-Zeit-Geometrie man kann Gravitation nicht global abschalten • Äquivalenzprinzip Es lassen sich lokal Inertialsysteme finden, in denen Gravitation „wegtransformiert“ ist (freier Fall). • Ziel: Gleichung, die Geometrie mit Eigenschaften von Materie verknüpft
Einstein-Gleichungen 1) verwenden einer Riemannschen Geometrie (lokal Euklidisch) kovariante Ableitung 2) Beschreiben der Energieverteilung in Tensor Feldgleichungen • Problem: es gibt mathematisch keine allgemeine Lösung für die Gleichungen vereinfachende Annahmen
Wahl einer metrischen Form • Weyls Prinzip alle Weltlinien stehen zu jeder Epoche auf einer raumartigen Hyperfläche t = const. senkrecht • kosmologisches Prinzip bei (sehr) großem Maßstab ist das Universum (räumlich) homogen und isotrop Robertson-Walker-Linienelement Skalierungsfaktor gibt die Krümmung an
Friedmanngleichung(en) und ihre Lösungen • aus den Einsteingleichungen folgen mit den benannten Vereinfachungen die Friedmanngleichungen: strahlungsdominiertes Universum schwarzer Strahler materiedominiertes Universum Fluid • sind nicht unabhängig • es folgen Lösungen für k=0, k=-1 und k=1
Euklidsche Metrik k=0 • Einstein-de-Sitter-Modell • heutige Dichte: kritische Dichte • Alter des Universums:
k = 1 positive Krümmung • geschlossene Lösung • vorausgesagte Dichte: k = -1 negative Krümmung • offene Lösung • erhalten dieselbe Dichteformel, aber
Modelle für • Term enthält abstoßende Kraft • von Einstein für statisches Universum eingeführt • unabhängig von k: • für geschlossene Lösung • immer Expansion für • ermöglicht beschleunigt expandierendes Universum • „dunkle Energie“ k=1
Messen der Raumkrümmung • Galaxien zählen - Anzahl der Galaxien (mit Fluss < ) bis zum Radius r hängt von k ab. - durch Zählen lässt sich die richtige Formel finden - Problem: unterscheiden von entfernten starken und nahen schwachen Quellen -Annahme einer Intensitätsverteilung für Galaxien nötig
Messen der Raumkrümmung • luminosity distance - Intensität verteilt sich auf Kugeloberfläche mit Radius • Linienelemente mit verschiedenen k verschiedene S - wenn Intensität bekannt Raumkrümmung bestimmbar
Singularität bei t = 0 • wenn man weit genug in der Zeit zurückgeht Singularität • Zeitpunkt, für den • Modelle machen keinerlei Aussagen für Umgebung dieses Zeitpunktes • am „Anfang“ steigt der Skalierungsfaktor sehr schnell an (große Aktivität) „big bang“-Modelle Standardmodell • als Standardmodell bezeichnet man die Friedmannsche Lösung für k=0
Das frühe Universum Einstein-Gleichungen GUT-Ära ? ? ? ? Quark-Ära Hadronen- - Neutronen, Protonen Ära - viele Neutrinos Leptonen-Ära - Elektronen - Neutrinos entkoppeln Elektronen-Positronen-Vernichtung abgeschlossen Nukleosynthese -p/n = 6/1
Die weitere Entwicklung des Universums • Universum soweit abgekühlt, dass sich Atome bilden • neutrale Atome wechselwirken weniger stark mit elektromagnetischer Strahlung • Universum wir „durchsichtig“ Strahlung und Materie entkoppeln Mikrowellenhintergrund • Großstrukturen entstehen • Galaxien entstehen
Simulation, wie Großskalastrukturen entstanden sind • kleine Inhomogenitäten • durch Selbstgravitation „klumpt“ Materie • dunkle Materie hat darauf wesentlichen Einfluss
Probleme des Standardmodells • das Horizont-Problem - mögliche Kommunikation: zwischen Bereichen, deren Teilchen-Horizont überlappte - keine Homogenität auf großer Skala zu erwarten. • Abschätzung ergeben Homogenität < 1 m • Flachheit des Raumes (flatness problem) - typische Zeitskala im frühen Universum (GUT-Ära): Ausdehnung ins Unendliche (k= -1) oder kollabieren (k=1). - außer im Fall k=0 Feineinstellung der Dichte muss dann bis auf genau um liegen.