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Psychotherapie und Seelsorge

Dr. med. Samuel Pfeifer, Klinik Sonnenhalde, Riehen. Psychotherapie und Seelsorge. Workshop. Wo begegnet uns Religion in der Psychiatrie?. Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag Tragen Sie zusammen!. Beispiel – Brief einer Patientin.

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Psychotherapie und Seelsorge

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Presentation Transcript


  1. Dr. med. Samuel Pfeifer, Klinik Sonnenhalde, Riehen PsychotherapieundSeelsorge Workshop

  2. Wo begegnet uns Religion in der Psychiatrie? • Fallbeispiele aus dem klinischen Alltag • Tragen Sie zusammen!

  3. Beispiel – Brief einer Patientin • Eigentlich ist es nicht Zeit zum Briefe schreiben am Morgen um 2 Uhr. Ich bin unruhig und habe Angst. So drängt es mich und ich versuche aufzuschreiben, was mir Mühe macht. Seit Tagen versuchte ich dies und das Blatt blieb immer leer. • 1. Bin ich trotzdem ein Gotteskind, auch wenn ich alles in Frage stelle? • 2. Habe ich wirklich geglaubt oder bildete ich mir dies nur ein? • 3. Ihr habt mir so vieles erklärt gestern und doch kann ich nicht glauben, dass Gott einen Menschen wie mich lieben kann. Mit so viel schlechten Gedanken. Oft denke ich, wie wohl andere "gesunde" Christen denken. • Allein schon das Wort Vater erweckt in mir die negativsten Gefühle und bezieht sich dann auch auf den himmlischen Vater, strafend und fordernd. Mein Vaterbild ist so schlecht, je mehr ich mir Mühe gebe um so weniger geht es. Ich will und kann doch einfach nicht mehr rückwärts blicken und es bringt mich fast zum Wahnsinn. • Ich schäme mich, diese Gedanken hier niederzuschreiben vor Euch, aber ich kann nicht mehr. Ist es die Krankheit oder sind es die Gedanken, die gestörte Beziehung, die ziel und wertlos machen. Es gibt Leute, die sagen, wenn man will, dann kann man. Ich will und kann trotzdem nicht. Versteht Ihr mich und glaubt Ihr mir dies? • Ich bin so dankbar, dass Ihr für mich hofft und glaubt, aber ich muss doch auch etwas dazutun. Warum kommen die schlechten Erinnerungen und Sünden immer wieder wie eine Lawine über mich, wenn ich sonst schon Mühe habe und im Loch bin? • Fehler die ich begangen habe, muss ich jetzt mit einem hohen Preis bezahlen. Und das soll sich immer wieder wiederholen? Ich weiss von wenigen glücklichen Tagen in der Kindheit und auch sonst im Leben, bin ich vielleicht belastet? Diskussion

  4. Bedeutung des Glaubens für die Person Umfeld Freunde Inhalte Glaube Werte P e r s o n Ideale Halt

  5. Münchner Motivationspsychologisches Religionsinventar MMRI (nach B. Grom)

  6. Münchner Motivationspsychologisches Religionsinventar MMRI (nach B. Grom) • Lebensgestaltung: „Ich fühle mich von meinem religiösen Glauben her dazu verpflichtet, Gutes zu tun und Böses zu unterlassen.“ • Gebet: „Wenn ich mich in einem wichtigen Anliegen an Gott bzw. eine höhere Wirklichkeit wende, finde ich dadurch die innere Kraft, meine Probleme selbst zu lösen.“ • Vertrauen: „In meinem Leben verlasse ich mich vor allem auf das Handeln Gottes bzw. einer höheren Wirklichkeit.“ • Gerechtigkeit: „Wenn ich mich um das Gute bemühe, wird mich Gott bzw. eine höhere Wirklichkeit durch Erfolg im Leben belohnen.“ • Selbstwert: „Auch wenn Menschen mich nicht verstehen; vor Gott bzw. einer höheren Wirklichkeit habe ich einen hohen Wert.“ • Dank und Verehrung: „Es macht mich froh, Gott bzw. einer höheren Wirklichkeit zu danken.“ • Prosoziales Handeln: „Mein religiöser Glaube bestärkt mich darin, anderen gegenüber hilfsbereit zu sein.“ • Intellektuelle Verarbeitung: „Mit Einwänden gegen meinen religiösen Glauben setze ich mich auseinander.“

  7. Einfluss der Depression

  8. Angststörungen / Neurotische Störungen • Konflikthaftes Erleben besonders ausgeprägt • Konflikte zwischen Ich, Es und Über-Ich • Über-Ich (Ich-Ideal) kann durch Religion negativ (mit)geprägt werden. Angst als treibende Kraft. • Konflikt mit Autoritätspersonen (Eltern, Lehrer, Priester, Rabbiner) • Moralische Konflikte durch Religion • Zwänge und Rituale religiös überlagert.

  9. I D E A L E „Ich möchte es gut und richtig machen“ (Liebe, Gerechtigkeit, Ordnung, Ehre etc.) R E A L I T Ä T Schwierige Mitmenschen Enttäuschte Hoffnungen Konstitution – Stress Spannungsfelder InneresErleben „Abwehr“ Bewältigung Bedürfnisse, Gefühle Strebungen, Triebe Eigeninteresse (Sub)kulturelleRegeln und Grenzen Erwartungen ÄussererRahmen

  10. Umgang mit religiösen Fragestellungen 1. Diagnostik / Assessment • "Nur was wir würdigend ansehen, öffnet sich uns" • Was gibt der Glaube der Person in guten Zeiten? • Psychodynamik: Bewältigung oder Abwehr? • Welche therapeutischen Konsequenzen ergeben sich aus der religiösen Deutung?

  11. Umgang mit religiösen Fragestellungen -- 2 2. Evaluation • In Zusammenarbeit mit dem Ratsuchenden • Unterschiedliche Frömmigkeits-Stile! • Persönliche Integrität des Therapeuten • theologische Gewichtung: wichtig, aber nicht primärer Teil der Therapie WESENTLICH: • Welchen Einfluss hat die religiöse Deutung auf Symptomlinderung, persönliche Entwicklung und die Lebensbewältigung des Ratsuchenden (soziale Aufgaben, Beziehungen)?

  12. Frömmigkeitsstile

  13. Outcome positiv Outcomenegativ Auswirkungen der relig. Deutung IDEAL Symptomlinderung Persönliche Freiheit -- Beziehungsfähigkeit -- Lebensbewältigung

  14. 3. Procedere • Einfühlung in das Leiden des Patienten und Offenheit für seine religiöse Welt zeigen • Zusammenarbeit mit dem Seelsorger (falls möglich) • Psychoedukation: Das spirituelle Leben kann durch psychische Krankheit (z.B. Depression) eingeschränkt werden. Bild: verstimmtes Klavier • Reframing: Spiritualität als Teil eines umfassenderen Krankheits- und Bewältigungsmodells

  15. 3. Procedere --- Fortsetzung • Spirituelle Deutung als Hilfe oder als Last? Unterstützung oder Gruppendruck? Umgang mit enttäuschtem Glauben, übersensiblem Gewissen, überhöhten Zielen etc. • Manchmal: „Agree to disagree“ und dennoch zur Verfügung stehen, wenn Not da ist.

  16. Der Arzt als Übersetzer • Der Arzt hat in seiner heilenden Tätigkeit oft die Funktion eines Übersetzers (Eisenberg) • Wertschätzung • Brücke zwischen den persönlichen Erklärungsmodellen und den Erkenntnissen und Erfahrungen der Medizin. • Hilfe geben zum Verstehen schwerer psychischer Krisen im Rahmen des Glaubens und der Erkenntnisse wissenschaftlicher Psychiatrie • Aufgabe auch an den Angehörigen zur Verbesserung des psychosozialen Verständnisses und Tragens.

  17. Der Arzt als Übersetzer • Gemeinsamen Grund finden, einen Überlappungsbereich der Bedeutung und der Bewältigung, der diejenigen Aspekte der Religiosität unterstützt, die sich als hilfreich für das Zustandsbild des Patienten erweisen. • Verbesserung der Compliance und damit Verbesserung des Krankheitsverlaufes.

  18. Positive Auswirkung des Glaubens Unterstützung Freundschaft GemeinsameInteressen Zuspruch Gute Gefühle Zuversicht Sinn Trost Selbstwert P e r s o n Ideale Umfeld

  19. Download von PowerPoint-Präsentationen zum Thema • www.seminare-ps.net oder • www.samuelpfeifer.com

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