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X e. Realkasse und Cambridge-Effekt

X e. Realkasse und Cambridge-Effekt. Die Preise steigen so lange, bis der reale Kassenbestand M/P wieder auf das Ausgangsniveau gefallen ist. Eine Verdoppelung der Geldmenge M muß also letztlich eine Verdoppelung des Preisniveaus zur Folge haben.

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X e. Realkasse und Cambridge-Effekt

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Presentation Transcript


  1. X e. Realkasse und Cambridge-Effekt • Die Preise steigen so lange, bis der reale Kassenbestand M/P wieder auf das Ausgangsniveau gefallen ist. • Eine Verdoppelung der Geldmenge M muß also letztlich eine Verdoppelung des Preisniveaus zur Folge haben. • Die Verschiebung der AD-Kurve nach oben ist proportional zur Erhöhung von M.

  2. X f. Neutralität des Geldes • Die (neo-)klassische Lehre besagt im Kern, daß Änderungen von M lediglich Preisänderungen hervorrufen. Auf reale Größen hat Geldpolitik keinen Einfluß. • Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer “Dichotomie” zwischen dem realen und dem monetären Sektor.

  3. Neutralität des Geldes und Walras-Modell • In der Mikrotheorie (Walras) geben die Preise Knappheitsrelationen wieder und sind allein abhängig von Ressourcen-beständen, Technologien und Präferenzen. • Die Quantitätstheorie “ergänzt” diese Sicht der Dinge, indem sie das Preisniveau bezüglich eines beliebigen numéraire-- und damit seinen Geldpreis -- festlegt.

  4. Neutralität des Geldes und Walras-Modell • Es gebe N Gütermärkte mit xdiund xsi denjeweiligen Nachfrage- und Angebotsfunktionen • p sei ein Preisvektor (p1, p2, ..., pN-1, pN). • Wir wählen pN als numéraire und erhalten:pnorm = (p1/ pN, p2 / pN, ..., pN-1 / pN, 1). • Wählen wir z.B. mit xN das Gold, so normieren wir in diesem Modell alle Preise in Mengeneinheiten des Goldes (peso, livre).

  5. Neutralität des Geldes und Walras-Modell • Ist die Überschußnachfrage auf jedem Markt Ei(p) = [ xdi(p) - xsi(p)], so gilt auch Ei(p) = Ei(pnorm) = Ei(p). • Ei(p) = Ei(p) besagt, daß die Wirtschafts-subjekte keiner “Geldillusion” unterliegen. Verdoppeln sich etwa die Geldpreise, so hat das keinerlei Einfluß auf die Preisrelationen. Die Eiverändern sich daher auch nicht.

  6. Quantitätstheorie und Bestimmung der Geldpreise • Die Geldpreise bleiben jedoch unbestimmt. • Die Quantitätstheorie dient zur Bestimmung der Geldpreise. M = k’ P T(T = Transaktionen). • Für das Marktgleichgewicht (xd*i= xs*i) gilt, wobei  p*i xd*ider nominalen Umsatz ist:

  7. Neutral Transmission in Geldpreise Zur Dichotomie : Numéraire und Geldpreis • Für das N-te Gut (numéraire, z.B. Gold)erhalten wir (mit PN = 1) die Menge xd*N als reale Recheneinheit und mit M/k‘=  den Geldpreis des numéraire. Walras Modell: Ei(pnorm) = Ei(pnorm) Quantitätstheorie: M = k’ P T 

  8. X g. Gesamtangebot • Bisher hatten wir Beschränkungen von der Angebotsseite durch die Annahme aus-geschaltet, das Angebot sei unendlich preis-elastisch, d.h die Gesamtangebotskurve (aggregate supply) hatte die Form: P Ys(P) Ys

  9. Gesamtangebot • Für diese Form der Angebotskurve gibt es zwei Erklärungen: • die Produktionsfaktoren sind nicht völlig aus-gelastet, so daß eine Produktionssteigerung ohne Preiseffekte möglich ist; • in der sehr kurzen Frist werden Preise im allgemeinen nicht angepaßt (Preisrigiditäten). • In diesen Fällen bestimmt die Gesamtnach-fragekurve das Niveau der Produktion.

  10. AD2 Y2 Kurzfristiges Gleichgewicht im Gütermarkt Die Gesamtnachfragekurve bestimmt das Niveau der Produktion P Preisniveau ASkurzfristig AD1 Y Y1 Einkommen, Output

  11. Die langfristige Gesamtangebotskurve • Die Klassiker stellen demgegenüber die durch die Ressourcenausstattung gegebenen Beschränkungen in der Vordergrund. • Hierzu gibt es ebenfalls zwei Ansätze: • entweder alle Märkte (einschl. Faktormärkte) befinden sich im Gleichgewicht, dann gilt Y(K,L) = Y; • sind die Märkte nicht im Gleichgewicht, so bewegen sie sich dennoch langfristig darauf zu.

  12. Gesamtangebot und Ressourcenbeschränkung • Nehmen wir an, wir befänden uns in einem steady state, d.h. der Kapitalstock K* befinde sich im Langfristgleichgewicht. • Dann ist die Gesamtnachfrage nach Arbeit bestimmt durch die PF, genauer durch die marginale Produktivität MPL =dY/dL. • Gleichgewicht im Arbeitsmarkt bedeutet, daß der Reallohn W/P = dY/dL.

  13. Produktionsfunktion und Arbeitsnachfrage Y Y(L|K*) L W/P MPL=dY(L|K*)/dL L

  14. Gleichgewicht im Güter- und im Arbeitsmarkt Y Y(L|K*) Für eine gegebene L-Angebotsfunktion ergibt sich ein Gleichgewichtslohn (W/P)0, ein Beschäftigungsvolumen von L0 und ein Produkt von Y0. Y0 L (W/P) Ls(W/P) MPL=dY(L|K*)/dL (W/P)0 L L0

  15. P2 AD2 Langfristiges Gleichgewicht im Gütermarkt Die langfristige Gesamtangebotskurvewird von der PF und den vorhandenen Ressourcen bestimmt, nicht von P.Sie verläuft daher vertikal. Der Outputist unabhängig von der Gesamtnachfrage. P Steigt die Gesamtnachfrage, so muß das Preisniveau steigen. P1 Preisniveau AD1 ASlangfristig Y Y0 Einkommen, Output

  16. Von der kurzfristigen zur langfristigen Betrachtung • Über einen kurzen Zeitraum gelten Preis-starrheiten und Änderungen der Gesamt-nachfrage beeinflussen die Produktion. • Über einen langen Zeitraum sind die Preise flexibel und Änderungen der Gesamtnach-frage beeinflussen nur das Preisniveau. • Wir müssen also kurz- und langfristige Wirkungen unterscheiden.

  17. Langfristiges Gleichgewicht ASlangfristig Langfristiges Gleichgewicht P Preisniveau ASkurzfristig AD Y Y Einkommen, Output

  18. B P2 AD2 Preisanpassung an das langfristiges Gleichgewicht ASlangfristig Langfristiges Gleichgewicht P A ASkurzfristig P1 Preisniveau AD1 Y Einkommen, Output

  19. Dynamik der Preisanpassung an das langfristiges Gleichgewicht Das Preisniveau paßt sich erst langfristigan das neue Gleichgewicht an. P P1 Preisniveau P2 t tA tB Zeit

  20. Beispiel: Die Kontraktion der 1870er Jahre in den USA • Während des Bürgerkriegs wird der Gold-standard aufgegeben und die Regierung druckt große Mengen Papiergelds. • Es führt fast zu einer Verdoppelung von P. • Nach dem Kriege kehren die USA zum Goldstandard zurück und zwar zu dem Kurs, wie der vor dem Krieg geherrscht hatte. • Es kommt zur Depression der Jahre 1873-79.

  21. X h. IS/LM als Theorie der Gesamtnachfrage • Statt der Quantitätstheorie können wir auch das IS/LM-Modell zur Ableitung der Gesamtnachfragekurve heranziehen. • Was geschieht im IS/LM-Modell, wenn sich das Preisniveau verändert? • Offenbar führt ein niedrigeres Preisniveau P zu einer Erhöhung der Realkasse M s/P, die LM-Kurve verschiebt sich nach rechts.

  22. LM2(P=P2) B‘ P2 B AD Y2 Y2 X i. Realkasseneffekt Nehmen wir die IS-Kurve als gegeben und P fällt (P1  P2): r P LM1(P=P1) A‘ P1 A IS Y Y Y1 Y1

  23. Realkasse und Keynes-Effekt • Beim Cambridge-Effekt wird der Überschuß an Realkasse über die gewünschte durch Erhöhen der Ausgaben abgebaut, wodurch die Preise (bei konstantem Angebot) steigen. • Nach dem Keynes-Effekt steigt die Wertpa-piernachfrage, der Zins sinkt, die Investitio-nen steigen und damit die Güternachfrage. • Der Zusammenhang zwischen P und AD ist damit indirekt, im Ergebnis aber ähnlich.

  24. Realkasse und Pigou-Effekt • Bleibt die IS-Kurve von einer Veränderung von P unberührt? • Arthur C. Pigou sieht M/P alsTeil des Vermögens an und unterstellt etwa: C = C(Y, M/P), mit dC/d(M/P) 0. • Bei P (steigender Realkasse) nimmt der Konsum zu, die IS-Kurve wandert nach rechts. Arthur Cecil Pigou1877-1959

  25. B IS(P2) Unterbeschäftigungs-gleichgewicht und Pigou-Effekt • Der Pigou-Effekt ist interessant im Falle einer Liquiditätsfalle, bei der die Geldpolitik wirkungslos wird. Liquiditätssfalle LM(P1) LM(P2) r A IS(P1) Y Y

  26. IS(P2) Unterbeschäftigungs-gleichgewicht und Pigou-Effekt • Der Pigou-Effekt ist weiterhin interessant im Falle einer Investitionsfalle, bei der die Geldpolitik ebenfalls wirkungslos wäre. IS(P1) LM(P1) LM(P2) r A C B Investitionsfalle Y

  27. Langfristgleichgewicht bei Deflation • Der Pigou-Effekt ist in seiner Wirkung sehr umstritten (Ist M/P wirklich Vermögen?) • Allerdings zeigt er, daß es im Falle einer Depression bei sinkendem P automatisch zu einer Nachfragebelebung kommen kann. • Auch sind die Extremfälle Liquiditäts- und Investitionsfalle langfristig nicht stabil.

  28. Keynes Effekt: wirkt auf die LM-Kurve Transmission:P  (M/P)  Nachfrage nach WP   WP-Kurse = r  I  = AD  Inverse Beziehung zwischen P und AD Pigou-Effekt: wirkt auf die IS-Kurve Transmission:P  (M/P) Realvermögen  C  = AD  Inverse Beziehung zwischen P und AD Realkasseneffekte bei Keynes und bei Pigou

  29. Realkasseneffekte und langfristiges Gleichgewicht • Alle Realkasseneffekte (ob Cambridge, Keynes oder Pigou) lassen expansive Effekte als Folge einer Deflation erwarten. • (Es gibt allerdings einen gegenläufigen Effekt -- von Fisher analysiert --, der später noch behandelt werden soll). • Je schwächer die Realkasseneffekte, desto länger die Anpassung an das Langfrist-GG.

  30. X j. Geld- und Fiskalpolitik und Gesamtnachfrage • Da die Gesamtnachfragekurve Resultat des IS/LM-Modells ist, kommt es zu Verschie-bungen jener Kurve, wenn sich die IS- oder die LM-Kurven verschieben. • Expansive Geld- und Fiskalpolitik verschiebt die Gesamtnachfragekurve nach außen, eine kontraktive Geld- und Fiskalpolitik verschiebt sie nach innen.

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