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?. Häufige Fragen zu. Bildungsstandards. Standards legen klar fest, welche Kompetenzen Schüler/innen an festgelegten Punkten ihrer Schullaufbahn erworben haben sollten
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? Häufige Fragen zu Bildungsstandards
Standards legen klar fest, welche Kompetenzen Schüler/innen an festgelegten Punkten ihrer Schullaufbahn erworben haben sollten konzentrieren sich auf Kernkompetenzen, nicht den gesamten Bildungskanon (“was ohne Zweifel grundlegend ist”) – “Entrümpelung” Fokus liegt auf Schülerkompetenzen und nicht auf “Stoff” – Diagnostik ! Der Schwerpunkt liegt auf nachhaltig verfügbaren Lernergebnissen (statt kurzfristig erzielter Erfolge) – Signal für Didaktik Standards ermöglichen TRANSPARENZ durch die Prüfung ... ob Schüler/innen die von einer Gesellschaft allgemein als wesentlich angesehenen Kernkompetenzen in der Schule tatsächlich erworben haben; ... inwieweit es also der Schule gelungen ist, ihre Bildungs- und Qualifizierungsaufgabe in der Gesellschaft zu erfüllen Standards sind ein langfristig ein Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit und fairen Durchlässigkeit des Schulwesens Chancen durch Bildungsstandards für alle Beteiligten / das Schulsystem ?
für LehrerInnen u.a.: • ein klares Referenzsystem für professionelles Handeln • ein neues Durchdenken und Planen der fachlichen Ziele und des Unterrichts • verstärkte lernzielorientierte Rückmeldemöglichkeiten • mehr Freiheitsgrade, Flexibilität, Eigenverantwortung bei mehr Verantwortung und Rechenschaftspflicht für Eltern und SchülerInnen u.a.: - geben Eltern und Schülern bessere Orientierung, welche Leistungen sie von der Schule erwarten können - und was sie selbst dazu beitragen müssen = mehr Klarheit, worauf es hauptsächlich ankommt • ein zusätzliches, objektives Element der Leistungs-beurteilung • mehr Möglichkeiten der kriteriums-/lernzielorientierten Rückmeldungen und Chancen zum selbsttätigen Lernen • mehr Transparenz und Vergleichbarkeit der Leistungen
Was Bildungsstandards aber keinesfalls tun … Bildungsstandards schreiben keinen detaillierten Stoff, keine Methoden oder bestimmten Ablauf für den Unterricht vor.= Lehrer/innen haben große Entscheidungsfreiheit bei der Planung Ihres Unterrichts (individuelle Professionalität wichtiger) ? Bildungsstandards schreiben nur die zu erreichenden Kernkompetenzen eines Gegenstandes vor, deren gesicherter Aufbau sollte im Schnitt etwa 2/3 der Unterrichtszeit bei durchschnittlichen Schülern nicht übersteigen= Lehrer/innen können das restliche Drittel gezielt für individuelle Fördermaßnahmen, Erweiterungsstoffe, Vertiefung, Übung etc. einsetzen => je nach Diagnose + Bedarf
Internationale Erfahrungen zeigen, dass Bildungsstandards in anderen Systemen ganz unterschiedlich aussehen können Die wichtigsten Dimensionen sind Mindeststandards / Regelstandards / Maximal-/Idealstandards ? betroffene Fächer (alle Fächer oder nur Kerngegenstände) Abdeckungsgrad des Lernstoffs (Kernbereich / Erweiterungs-bereiche) Gültigkeitszeitpunkte (alle Schuljahre oder nur Schlüsselstellen) Form der Überprüfung (nationale Tests für alle / stichproben-basierte Tests / nur Selbstevaluation) Konsequenzen für Schüler/innen => Zusammenhang mit Leistungs-beurteilung (z.B. externe Beurteilung) oder „nur“ System -Monitoring (periodisches Durchleuchten des Schulsystems) Verbindlichkeit und Konsequenzen für Lehrer/innen, Schüler/innen, Schulen und Schulsystem (Rechenschaftspflicht/Verantwortlichkeit) Wer für die Erstellung der Standards verantwortlich zeichnet –wer die Überprüfung vornimmt und die Ergebnisse bekanntgibt Sind Bildungsstandards gleich Bildungsstandards ? ?
Bildungsstandards sind dann erfolgreich, wenn das Lernniveau insgesamt steigt die Leistungsschere zwischen leistungsstärkeren und –schwächeren SchülerInnen sich verringert die Standort-/Typabhängigkeit von Leistungen und Leistungsbeurteilungen sich verringert die Lernstandsdiagnose durch die Lehrkraft präziser wird und die Herkunftsabhängigkeit von Leistungsbeurteilungen geringer wird. Diese Art von Wirkungen kann nur langfristig eintreten und nur dann ermittelt werden, wenn wir die Lernleistungen der Schüler/innen regelmäßig und systematisch überprüfen Welche Wirkung von Bildungsstandards wird angestrebt ? ?
Die erwünschte langfristige Wirkung von Bildungsstandards kann nur dann eintreten, wenn sie fachlich gut abgesichert sind und Kompetenzen beschreiben, die (a) für einen Gegenstand tatsächlich zentral und (b) von den SchülerInnen real erreichbar sind wenn sie den LehrpersonenOrientierungim Hinblick auf die zentralen Ziele des Unterrichts geben, die über die bisherigen Lehrpläne hinaus geht wenn den Lehrpersonen hinreichend vermittelt wird, wie sie die Bildungsstandards im Unterricht konkret ver-wenden können bzw. nutzen sollen wenn die Standards und der standard-basierte Unterricht nicht mit anderen Zielen der Schule oder mit ungünstigen Rahmenbedingungen in Konflikt stehen Was sind „gute“ Bildungsstandards ? ?
Wird durch Standards automatisch alles besser ? (1) KEINE quasi „automatische“ Qualitätsverbesserung in Unterricht und Schülerleistung allein durch Einführung von Standards • (2) erst durch parallele [!] Kombination des Standardkonzepts • mit gezielten Qualitätsentwicklungsmaßnahmen (z.B. Schulprogramm), • mit entsprechender Rechenschaftspflicht auf allen Ebenen (der Lehrer/-innen, Schulleiter/innen und Bildungspolitiker/innen), • mit systematischer Verbesserung der Lehreraus- und Fortbildung, sowie • mit ausreichenden regionalen und zentralen Unterstützungssystemen • mit sorgfältiger Evaluation und mehr einschlägiger Bildungsforschung • wird eine fortschreitende Qualitätsentwicklung in Schule und Unterricht aussichtsreich. ? = Notwendigkeit der gleichzeitigen Planung und Einführung dieser zu den Standards „begleitenden“ Maßnahmen(siehe Reformkonzept der Zukunftskommission unter „www.klassezukunft.at“)
INPUT- Steuerung Zentral „verwaltete“ Schule „Bestimmung“ und „Entwicklung“ der Qualität durch umfangreiche zentrale Stoff- und Prozess-Vorgaben FOLGE: Flut von Verwaltungsvorschriften, fehlende Rechenschaftspflicht => mit zunehmend weniger Effekt auf Schulqualität OUTPUT- Steuerung Autonome, weitgehend selbstverwaltete Schule Klare Ergebnis-Vorgaben im Kernstoff + Rechenschaftspflicht FOLGE: Stärkere Ergebnisorientiertheit - eigenes Qualitätsmanagement Erkennen von Schwächen => systematische Qualitätsentwicklung
STANDARDS STRATEGIE MIT FÜNF PRINZIPIEN System-transparenz durch System-Monitoring Systematisches Qualitäts-management Echte Autonomie und mehr Eigen-verantwortung Mehr Ressourcen für Unterstützungund Forschung Professiona-lisierung des lehrenden Personals
Das Reformkonzept der Zukunftskommission Kostenloser Download bei www.klassezukunft.at
Günter Haider Universität Salzburg Ferdinand Eder Universität Salzburg Werner Specht Zentrum für SE, Graz Christiane Spiel Universität Wien Die Zukunftskommission
PRINZIPIEN UND FESTLEGUNGEN FÜR BILDUNGSSTANDARDS IN ÖSTERREICH QUELLEN Grundsatzpapier zu Standards (Zukunftskommission 2003)Positionspapier Steuerungsgruppe Standards BMBWK 2004Unterlagen Pressekonferenz Standards BM:BWK März 2004
ACHTUNG ! Der derzeitige Stand der Dinge ist (April 2004): * Die Bundesministerin beabsichtigt, den gesamten Komplex der Bildungsstandards als Teil des Lehrplans zu sehen und alle notwendigen Prozeduren durch VERORDNUNG einzuführen (kein Gesetz=kein NR) * Die verschiedenen Möglichkeiten und Alternativen bei Bildungs-standards werden daher vorwiegend innerhalb der Arbeitsgruppen des BMBWK und von BMBWK-Beamten entschieden und am Verordnungsweg erlassen. * Derzeit sind nur die KONTUREN des Systems der Bildungsstandards erkennbar – einige grundsätzliche Entscheidungen sollten gefallen sein (wenn man den Quellen trauen darf) – Vieles ist noch offen ! * Die Frau BM oder das BM:BWK können jedoch jederzeit auch diese Entscheidungen ändern und gänzlich Anderes beschließen und verordnen (die Einführung wird noch längere Zeit dauern …) NIX IS FIX
Prinzipien für Bildungsstandards (I) BILDUNGSSTANDARDS in PHASE I In PHASE II(die zeitlich noch nicht bestimmt ist) Ende der Grundschule (4. Schulstufe) und auf die Grundkompetenzen in Deutsch (Lesen, Schreiben) und Mathematik [Mindest-/+Regelniveau] Ende der SekundarstufeI(8. Schulstufe, Ende HS und AHS-Unterstufe) Grundkompetenzen in Deutsch (Leseverständnis, Schreiben/ Recht- schreiben, Grammatik) auf [Mindest-/+Regelniveau] und in Mathematik und Englisch [Mindest-/+Regelniveau/Höheres Niveau] Ende der Sekundarstufe II in den Höheren Schulen (Matura AHS/BHS) und Grundkompetenzen in Deutsch (Leseverständnis, Schreiben/ Rechtschr., Grammatik, Literatur), Mathematik und Englisch beziehen sollen. Bildungsstandards konzentrieren sich in den APS/AHS auf wichtige Grundkompetenzen in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch.
Prinzipien für Bildungsstandards (II) Die Bildungsstandards und die dabei festgelegten Mindest-anforderungen sind bundesweit und für alle Schüler derselben Schulstufe gleich und allgemein verbindlich, d.h. sie gelten für alle SchülerInnen in den betreffenden Schularten, Schulen, Schulstufen. (Ausgenommen sind nur SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf – für sie gelten eigene Richtlinien.) Der Zeitpunkt der Überprüfung an den Schulen wird für alle gleichzeitig („Nationale Prüfungstermine“) festgesetzt und so rechtzeitig vor dem entsprechenden Schuljahresende termini-siert, dass alle Testungen (+ allfällige Wiederholungen) ohne zeitlichen Druck und mit entsprechenden Pausen durchgeführt werden können.
Das Monitoring der Standards (Konzept zur Überprüfung der Standards) • Für sinnvolle nationale Qualitätssicherung und -entwicklung regelmäßige, verpflichtende Überprüfungen der Bildungsstandards, d.h. die Messung der tatsächlich erreichten Kompetenzniveaus der SchülerInnen, an den Schnittstellen des Schulsystems notwendig. • Erreicht wird dies in erster Linie durch ein periodisches Standard-Monitoring, d.h. die verpflichtende Testung aller von den Bildungs-standards erfassten SchülerInnen (in den letzten Klassen der jeweiligen Schulen) – möglicherweise auch jährlich nur ein Drittel (?) • Kombination Verpflichtung (ca. 1/3 aller Schulen) plus die Möglichkeit der freiwillgen Überprüfung. • Standard-Tests finden in den Fächern D, M und E (Sek I) statt. • Jede/r SchülerIn der Absclussklasse hat einen nationalen Test in jedem der Standardfächer abzulegen (oder nur ein Drittel ?) • Für die Erstellung und Aussendung der jährlichen Tests/Testformen, Auswertungstabellen und Administrationsvorschriften ist ein Nationales Zentrum für Standard-/System-Monitoring verantwortlich.
Das Monitoring der Standards (II) Für die Durchführung (Testadministration) sind speziell ausgebildete Lehrer/innen einzusetzen, die in Zusammenarbeit und unter Aufsicht des Schulleiters die Tests nach den standardisierten, national gleichen Bedingungen durchführen. Kein Testadministrator darf eine Klasse oder Schüler testen, die er selber in diesem Fach unterrichtet oder in den letzten zwei Jahren unterrichtet hat. Inspektoren und das Zentrum für Standard-Monitoring machen Stichprobenkontrollen zur tatsächlichen Qualität der Maßnahmen.
Das Monitoring der Standards (III) Die Auswertung erfolgt nach den standardisierten Regeln des nationalen Zentrums für Standard-Monitoring bzw. den dienstlichen Vorschriften, die durch das BMBWK verordnet werden. Für jedes Standard-Monitoring ist an jeder Schule ein Monitoring-Team zusammenzustellen, das für die gesamte Abwicklung verantwortlich zeichnet (Schulleiter + Testadministratoren). Die dienstrechtliche Letzt-Verantwortung für die objektive und korrekte Abwicklung sowie eine entsprechende Archivierung der Tests liegt beim Schulleiter/bei der Schulleiterin - für die stichprobenartige Kontrolle der Schulen bei den regionalen Inspektoraten.
SYSTEM - MONITORING Alle 2-3 Jahre wird eine große Stichprobe aller Schulen gezogen (ca. 200-300 Schulen je Schulstufen-Gruppe), aggregiert und ausgewertet um einen nationalen Überblick zu bekommen • Ein Teil der Datenerhebung durch externe Beobachter überwacht (sorgfältige Einhaltung der Vorgaben/korrekte Auswertung geprüft => Qualitätsbericht) • Danach Anonymisierung der Testdaten im Zentrum für System-Monitoring von Experten analysiert, ausgewertet und dargestellt (BILDUNGSBERICHT). • => aussagekräftige Daten (Benchmarks) über Leistungen der SchülerInnen in den Fächern und Altersgruppen sowie Profile je nach Leistungsniveau. • => wichtige Grundlage für die Bestimmung der Schwellen-/Tabellenwerte bei den Mindestanforderungen und die Errechnung von Leistungsprofilen • => dadurch möglich, systematische Trend-Daten im System zu gewinnen und die Standardisierung/Eichung und Präzision der Tests/Testformen für künftige Anwendungen kontinuierlich zu verbessern.
Rückmeldung der Ergebnisse an Lehrer, Schüler und Eltern FEEDBACK QUELLEN Grundsatzpapier zu Standards (Zukunftskommission 2003)Positionspapier Steuerungsgruppe Standards BMBWK Jänner 2004Unterlagen Pressekonferenz Standards BM:BWK März 2004
Standards - Rückmeldungen (1) Individuell für jede/n Schüler/in : - In welchem Ausmaß erfüllt er/sie die formulierten Mindestanforderungen ?- In welchem Ausmaß erfüllt er/sie die Anforderungen Niveau II (und III) ?- Welches Kompetenzprofil ergibt sich aus der gezeigten Testleistung und- in welchem Bezug steht es zu einfachen Benchmarks (ganz Österreich) ? (2a) Klassenbezogenes Ergebnis (an die Lehrperson): Aggregiertes Ergebnis auf Klassenebene für Mindestanforderungen, Anforderungen für Niveau II (und III) und für Kompetenzprofile sowie Bandbreite/Benchmarks (2b) Schul-/Standortbezogen (für jede Schule, an den Schulleiter): Aggregiertes Ergebnis auf Schulebene für Mindestanforderungen, Anforderungen für Niveaus II (und III) und für Kompetenzprofile sowie Bandbreite / Benchmarks (3) Systembezogen (für die Schulstufen 4. und 8.): Aggregiertes Ergebnis auf Schulebene für Mindestanforderungen, Anforderungen für Niveau II (und III) und für Leistungsverteilung / Kompetenzprofile (Berechnung von Benchmarks), Ergebnis für den gesamten Schultyp, für ganz Österreich etc.
Schüler/innen: • Jede/r Schüler/in erhält innerhalb einer Woche durch die Schule eine übersichtliche und aussagekräftige, lernzielorientierte Rückmeldung. • Dies erfolgt in Form eines Kompetenzprofils, aus dem Lernerfolge, Stärken und Schwächen hervorgehen. • Eltern und Schüler erhalten so ein klares Leistungsbild in den angezielten Grundkompetenzen und können mithilfe des Kompetenzprofils das Ergebnis absolut und relativ bewerten. • Lehrer/innen: • Jede/r LehrerIn, deren/dessen SchülerInnen in "seinem" Fach getestet wurden, erhält eine vollständige, lernzielorientierte und lageorientierte d.h. an Benchmarks verglichene Darstellungen seiner/ihrer Klasse/n. • Dieses Feedback sollte langfristig entweder verstärkend oder korrigierend auf das Verhalten der LehrerInnen einwirken, je nach der Leistungsentwicklung der SchülerInnen im Zeitverlauf.
Einzelschule/Region: • Die teilnehmenden Schulen erhalten eine zusammengefasste Darstellung der Ergebnisse. Diese sind in die jährliche Schulbilanz aufzunehmen. • Trendverläufe enthält der alle 2 – 3 Jahre erscheinende Schulqualitätsbericht. • Es ist anzustreben, durch Einbeziehung von Hintergrunddaten (z.B. sozioökonomische Daten) sogenannte „faire Vergleiche“ anzubieten, d.h. Schulen mit ähnlichen Rahmenbedingungen zu vergleichen – dies ist Aufgabe des Zentrums für System-Monitoring. • Schulsystem: Aggregierungen auf der Ebene des Gesamtsystems bzw. relevanter Teilbereiche ermöglichen es, Leistungsfähigkeit und Gerechtigkeit des Schulwesens zu überprüfen, sichere Datengrundlage für Entwicklungsmaßnahmen auf der bildungspolitischen Ebene zu schaffen, Benchmarks zu gewinnen und in einem Nationalen Bildungsbericht Rechenschaft abzulegen.
Ohne klare Standards und ohne objektiveLeistungsvergleiche nur geringe Chancen auf Verbesserungund keine echte Gerechtigkeit im Schulsystem.