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Doppelstunden als Rahmen kompetenzorientierten Geschichtsunterrichts

Doppelstunden als Rahmen kompetenzorientierten Geschichtsunterrichts. Bild: Weller. Gliederung. 1. Grundlegende Gedanken zu Doppelstunden 2. Didaktisch-methodische Überlegungen 3. Konsequenzen aus Doppelstunden-Orientierung 4. Planungsbeispiele a) Jahresplanung b) Reihenplanung

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Doppelstunden als Rahmen kompetenzorientierten Geschichtsunterrichts

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Presentation Transcript


  1. Doppelstunden als Rahmen kompetenzorientierten Geschichtsunterrichts Bild: Weller

  2. Gliederung • 1. Grundlegende Gedanken zu Doppelstunden • 2. Didaktisch-methodische Überlegungen • 3. Konsequenzen aus Doppelstunden-Orientierung • 4. Planungsbeispiele • a) Jahresplanung • b) Reihenplanung • c) Stundenplanung

  3. Ich bestimme, dass an allen höheren Lehranstalten die Dauer der Unterrichtsstunde allgemein auf 45 Minuten festgesetzt ist. • Erlass des preußischen • Schulministers • vom 22. August 1911

  4. I. Grundlegende Gedanken zu Doppelstunden • - Kritik an „Kürzeststunde“ schon seit 1917; Warnung vor übereilter Hast • - Seit längerem Diskussion über Einführung von Doppelstunden / Rhythmisierung des Schultages • - Unterschiedlicher Stand der Diskussion an den Schulen • - Existenz zahlreicher Pro- und Contra-Argumente:

  5. Argumente für Doppelstunden (Auswahl) • - Beruhigung des Schulalltages, weniger Lärm auf den Gängen • - ökonomischere Vorbereitung des Schultages für Schüler und Lehrer • - weniger Gepäck für Schüler • - bei notwendigen zweistündigen Klassenarbeiten weniger Lärm- und Abspracheprobleme • - Schulalltag wird rhythmisiert

  6. Argumente gegen Doppelstunden (Auswahl) • - Fehlende Abwechslung für Schüler in Bezug auf Fächer und Lehrer • - Problematik der größeren zeitlichen Abstände zwischen den Stunden: bei zweistündigen Fächern (wie Geschichte) findet nur einmal pro Woche Unterricht statt • - bei Unterrichtsausfall entfallen immer gleich zwei Stunden (bei zweistündigen Fächern also der gesamte Wochenunterricht)

  7. Argumentation im Überblick • - Argumente überwiegend organisatorischer, • (lern-) psychologischer oder allgemein-schulischer Art • - auch einige pädagogisch-didaktische Argumente • - aber i. d. R. keine fachdidaktischen (Ausnahme Fremdsprachen)

  8. Qualitätsoffensive Gymnasium (2008) • - Nutzung der Poolstunden auch zur fachspezifischen Förderung in geteilten Klassen (gilt für mind. die Hälfte der Poolstunden) • - Hausaufgabenbetreuung • - Hinweis auf Reduktion der Stofffülle durch Bildungsplanreform 2004 • - Hinweis: an GFS dürfen grundsätzlich keine höheren Anforderungen als an eine Klassenarbeit gestellt werden

  9. Qualitätsoffensive Gymnasium (2008) • - Forderung nach Unterricht in Doppelstunden: • Der Unterricht ist vorwiegend in Doppelstunden zu organisieren und nur in begründeten Ausnahmefällen im 45-Minuten-Takt. • (http://www.kultusportal-bw.de/) • Gibt es fachdidaktische Gründe dafür, Geschichte in Doppelstunden zu unterrichten?

  10. II. Didaktisch-methodische Überlegungen • - Kaum Berücksichtigung des Themas in fachdidaktischen Publikationen • - In allgemein pädagogisch-didaktischen Werken ist Hang zur Bevorzugung von Doppelstunden zu erkennen, genauere Ausführungen finden sich nicht • - Es gibt keineDidaktik der Doppelstunde

  11. Wider eine Didaktik der Doppelstunde • - Gäbe es eine Doppelstunden-Didaktik, müsste es auch eine Kurzstunden-Didaktik, eine Vormittags- und Nachmittagsdidaktik usw. geben • - Frage, ob Einzel- oder Doppelstunde ist eine nach den Unterrichtsbedingungen und muss bei der Unterrichtskonstruktion genauso berücksichtigt werden wie z. B. der Zeitpunkt der Stunde, die Zusammensetzung der Klasse, Ausstattung usw.

  12. 1. Stofforientierung wird hier deutlich; Kompetenzorientierung notwendig: nicht die Menge des Stoffes ist entscheidend, sondern Grundlegung und gezielte Förderung von Kompetenzen Probleme und mögliche Lösungen • 1. Man kann weniger Stoff unterrichten, Lehrer „kommt mit seinem Stoff nicht durch“; man „schafft“ in einer Doppelstunde nicht wesentlich mehr als in einer Einzelstunde 2. Veränderung der Unterrichtsarrangements; Verringerung der lehrer-aktiven Anteile 2. Eintönigkeit des Unterrichts / Langeweile der Schüler

  13. 3. Hsfg. sinnvoll und mit Augenmaß stellen; auch kompetenz- statt stofforientiert; Wichtigkeit eines Wochenplans: Verteilung der Hsfg. auf die Woche Probleme und mögliche Lösungen • 3. Hausaufgaben: S. (und Eltern) klagen über zu großen Umfang der Hausaufgaben oder S. erledigen Hsfg. nicht sorgfältig, da sie erst am Nachmittag vor der Geschichtsstunde damit beginnen 4. Unterrichtsausfall (Ausfall des gesamten Wochenunterrichts) 4. Aufgaben für Vertretung (Ordner mit Aufgaben hinterlegen); Einsatz des Schulbuches als Arbeitsmedium

  14. Grundmodelle der Gestaltung von Doppelstunden

  15. „Mittlere prozentuale Anteile von öffentlichem Klassenunterricht und selbständiger Schülerarbeit in Einzellektionen, Doppellektionen sowie zusammengefasst für alle videografierten Lektionen“ Die der Grafik zugrunde liegenden Daten nach Gautschi, Geschichtsunterricht heute, S. 107

  16. Empirische Untersuchung • Die Vermutung, dass Doppelstunden mehr Spielraum für Schülerarbeitsphasen lassen, bestätigt sich nicht. In beiden Gruppen verhalten sich öffentlicher Unterricht und selbständige Schülerarbeit in etwa im Verhältnis 30 zu 70. • Gautschi, Geschichtsunterricht heute, S. 107

  17. Empirische Untersuchung • Der Vergleich von Einzel- und Doppellektionen mit Anteilen selbstständiger Schülerarbeit ergibt keine überzufälligen Unterschiede in den mittleren prozentualen Anteilen von Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. • Ebd., S. 110

  18. Empirische Untersuchung • Dass die Freiräume für die selbstständige Auseinandersetzung und Vertiefung in ein Thema anhand von Arbeitsaufträgen und Lernaufgaben nicht allzu groß sind, zeigt der Befund, dass bei rund der Hälfte der Arbeitsaufträge die Bearbeitungszeit unter fünf Minuten liegt. Bei einem weiteren Viertel dauert die selbstständige Bearbeitungszeit zwischen fünf und zehn Minuten. • Ebd., S. 136 Hierbei lässt sich kein wesentlicher Unterschied zwischen Einzel- und Doppelstunden erkennen.

  19. III. Konsequenzen aus der Orientierung an Doppelstunden • - Vielfalt statt Monostruktur des Lernens – vielfältigere Gestaltungsmöglichkeiten von Doppelstunden und größere methodisch-didaktische Spielräume sollten genutzt werden • - Doppelstunden sollen Zeit für echte Arbeits- und Vertiefungsmöglichkeiten einräumen (die in 45-Minuten-Stunden kaum möglich sind) • - Schwerpunktsetzungen (i. S. der Kompetenzorientierung) notwendig

  20. III. Konsequenzen aus der Orientierung an Doppelstunden • - Selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen erfordert Zeit; diese kann in Doppelstunden zur Verfügung gestellt werden • - (die meisten) Standards sind komplex formuliert; die Umsetzung in einer Einzelstunde scheint undenkbar, ist aber in einer Doppelstunde i. d. R. möglich

  21. III. Konsequenzen aus der Orientierung an Doppelstunden • - Methodenwechsel ist sicherlich häufig sehr sinnvoll, ist aber keine absolute Bedingung für gelingenden Doppelstunden-Unterricht • - Höherer Grad an Handlungsorientierung (ist natürlich auch Forderung an Einzelstunden-Unterricht, ist aber hier kaum zu realisieren)

  22. III. Konsequenzen aus der Orientierung an Doppelstunden • Fazit: • Der Zusammenhang von Kompetenz-orientierung und Doppelstunden -Geschichtsunterricht ist nicht zwingend, aber 90-Minuten-Stunden können die Kompetenzorientierung wegen der deutlich vergrößerten Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung erleichtern.

  23. IV. UmsetzungsbeispieleJahresplanung Klasse 8 in Doppelstunden • - Beispiel im Material • - Schwerpunkt: Bildarbeit / Progression in Bezug auf größere Eigenständigkeit und Auswahl verschiedener Bildkategorien

  24. IV. UmsetzungsbeispielePlanung einer Unterrichtsreihe Ägypten in Doppelstunden

  25. IV. UmsetzungsbeispielePlanung einer Doppelstunde • - Methodenkompetenz: Umgang mit Bildern (am Beispiel eines Historienbildes) • - Jacques Louis David Schwur im Ballhaus (1791)

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