1 / 21

„Angepasste Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“

„Angepasste Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“. www.agrarkoordination.de. Übersicht. I. Auswirkungen des Klimawandels auf Landwirtschaft und Ernährung II. Agrobiodiversität als Anpassungsstrategie III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen IV. Deutsche Anpassungsstrategie

gaius
Download Presentation

„Angepasste Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. „Angepasste Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“ www.agrarkoordination.de

  2. Übersicht • I. Auswirkungen des Klimawandels auf Landwirtschaft und Ernährung • II. Agrobiodiversität als Anpassungsstrategie • III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen • IV. Deutsche Anpassungsstrategie • V. Was hemmt die Anpassung • VI. Fazit

  3. I. Auswirkungen auf Landwirtschaft und Ernährung • Abschmelzen von Gletschern und polarem Eis. Die Arktis könnte ab 2015 im Sommer eisfrei sein. Die arktische Eisdecke ist in den letzten 50 Jahren um 50% zurückgegangen. • signifikanter Anstieg des Meeresspiegels • Häufigere und intensivere Dürreperioden • Häufigere und stärkere Wirbelstürme und Überschwemmungen • Beschleunigtes Artensterben

  4. I. Auswirkungen auf Landwirtschaft und Ernährung Afrika: • Bis 2020 werden in einigen Ländern die Erträge im Regenfeldbau um 50 % reduziert werden (Afrika hat einen Anteil an Regenfeldbau von 93 %). Dies wird zu Hunger und Mangelernährung führen. • Bis 2020 werden 75 bis 250 Mio. Menschen unter Wassermangel leiden. • Notwendige Maßnahmen zur Anpassung an den steigenden Meeresspiegel könnten einen Anteil von 5 bis 10 % am Bruttoinlandsprodukt ausmachen. • Bis 2080 werden 75 % der Bevölkerung an Hunger leiden.

  5. I. Auswirkungen auf Landwirtschaft und Ernährung Asien: • Küstengebiete im südlichen Asien, Ost- und Südostasien werden aufgrund von Überschwemmungen sehr gefährdet sein. • In den kälteren Regionen Asiens wird die Nettoproduktivität von Weideland zurückgehen und sich gen Norden verschieben, was eine Minderung des Milchertrags nach sich führt. • Insgesamt werden die Reiserträge bis Ende des Jahrhunderts um 3,8 % sinken, in Bangladesh aufgrund von Trockenheit und Überschwemmungen bis 2050 bereits um 8-32 %. • Die Futter- und Getreideproduktion könnte bis zu 30 % zurückgehen.

  6. I. Auswirkungen auf Landwirtschaft und Ernährung Lateinamerika: • Teilweise Übergang von tropischen Regenwald in Savanne aufgrund geringeren Niederschlags • Die Produktivität einiger wichtiger Anbaufrüchte (z.B. Mais) wird zurückgehen, ebenso die Nutztierhaltung; dagegen wird der Sojaanbau in gemäßigten Zonen sich weiter ausbreiten und damit die Ernährungssicherung vor Ort gefährden • Insgesamt wird bei einem mittleren Szenario mit Ernteeinbuße bis zu 30 % gerechnet, mit der Folge, dass der Zuwachs der Hungernden in Lateinamerika bis 2020 1 Mio. Menschen umfasst und bis 2080 4 Mio. Menschen zusätzlich hungern • Leichter potentieller Anstieg der Ernten in Argentinien und Uruguay um 1 bis 9 %.

  7. I. Auswirkungen auf Landwirtschaft und Ernährung Weiter Lateinamerika: • Reduktion von Kaffeeanbau in Brasilien und Mexiko • Bis 2050 können 50 % des landwirtschaftlich genutzten Gebietes von Lateinamerika von Wüstenbildung oder Versalzung von Böden betroffen sein. • Insgesamt gilt: Es können lokal kaum sichere Vorhersagen getroffen werden. (Quelle: 4. IPCC-Bericht)

  8. II. Agrobiodiversität als Anpassungsstrategie • These: Agrobiodiversität ist die optimale Anpassungsstrategie der Landwirtschaft bei nicht vorhersehbaren Wetterereignissen. • Was ist Agrobiodiversität? Sie beinhaltet alle Bereiche der kultivierten und domestizierten Tier- und Pflanzenarten sowie ihre wilden Verwandten und die Bestandteile, die zur Erhaltung der Schlüsselfunktionen der landwirtschaftlichen Ökosysteme von Bedeutung sind (z.B. Bestäuber). Hier soll von Bedeutung sein: • Die Vielfalt an Arten (Reis, Mais, Weizen usw.) • Die Vielfalt an Sorten (Basmati-Reis, Yasmin-Reis usw.) • Die Vielfalt der nicht sortenreinen Linien innerhalb der Sorten

  9. II. Agrobiodiversität als Anpassungsstrategie Warum ist Agrobiodiversität ein Schlüssel zur Anpassung? • Das Risiko wird gestreut: Anpassungsfähigkeit wird verbessert gegenüber Krankheiten, Schädlingen und unvorhersehbaren Wetterereignissen (Überschwemmungen, Stürme, Dürreperioden, verspäteter Monsun) • Höhere Wahrscheinlichkeit einer besseren Nährstoffversorgung • lernen von drei historischen Hungersnöten (Äthiopien, Kartoffelfäule in Irland und El Nino in Südostasien) • Natur nachahmen • finanziell machbar • Wichtig: Es zählt die lebendige Vielfalt in-situ (auf dem Feld), nicht die in den Genbanken.

  10. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen Was ist MASIPAG? • Ein Netzwerk, dem 35.000 Bauernfamilien angehören. MASIPAG heißt übersetzt soviel wie Partnerschaft von Bauern und Wissenschaftlern für Entwicklung. • Sie wirtschaften faktisch ökologisch (d.h. ohne Synthetische Düngemittel und Pestizide, wenn auch nicht zertifiziert) und setzten auf Agrobiodiversität durch Erhaltung alter Sorten und Züchtung neuer Sorten Foto: L. Bachmann

  11. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen Foto: L. Bachmann • Methode der Untersuchung: Vergleich von 280 MASIPAG-Betrieben und 280 konventionellen Betrieben durch Interviews in allen drei Hauptregionen des Landes (Betriebe unter 4 ha). Vergleichsjahre 2000 und 2007. • Quelle: Untersuchungsergebnisse basieren auf einer Wirkungsevaluierung von Misereor/Bachmann

  12. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen • Im Durchschnitt bauen MASIPAG-Bauern 45 verschiedene Fruchtarten an, wohingegen konventionelle Bauern nur 30 verschiedene Arten anbauen. • Bezüglich der Sortenvielfalt: Wo MASIPAG-Bauern im Durchschnitt 4,9 verschiedene Reissorten anpflanzen, pflanzen konventionelle Bauern nur 1,6 verschiedene Sorten an. Quelle:Misereor /Bachmann

  13. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen Verbesserung der Ernährung in Prozent von 2007 gegenüber 2002 Quelle:Misereor /Bachmann

  14. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen Foto: L. Bachmann

  15. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen • Ein bemerkenswertes Ergebnis bezüglich der Reiserträge: Sie sind in etwa ebenso hoch wie in der konventionellen Landwirtschaft unter Einsatz von Hochertragssorten, Pestiziden und Düngemittel. • Produktionsausgaben sind bei konventionellen Bauern etwa doppelt so hoch wie bei MASIPAG-Bauern • Ergebnis: Das Nettoeinkommen der MASIPAG Bauern ist deutlich höher

  16. III. Beispiel MASIPAG in den Philippinen Ergebnis bezüglich des MASIPAG-Beispiels: • Besseres ständiges Einkommen • Bessere Gesundheitssituation durch vielfältige Ernährung und keine Nebenwirkungen aufgrund von Pestizideinsatz • Größere Sicherheit gegenüber Totalernteausfall • Weniger Abhängigkeit gegenüber Weltmarktpreisen einzelner Produkte • Agrobiodiversität wird vergrößert nicht nur zum Vorteil für die heutige Landwirtschaft, sondern auch für spätere Generationen

  17. IV. Deutsche Anpassungsstrategie • Theorie: Die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel wurde am 17. Dezember 2008 vom Bundeskabinett beschlossen • sie umfasst die Anpassung innerhalb Deutschlands und die Hilfe zur Anpassung in den Entwicklungsländern. Hier soll ein sog. „Klima-Check“ durchgeführt werden • Sie betont, dass Agrobiodiversität eine besondere Bedeutung als Anpassungsstrategie im Klimawandel zukommt. • Praxis: Das Landwirtschaftsministerium fördert vor allem: Züchtung einzelner Sorten durch gentechnische und herkömmliche Verfahren auf Dürreresistenz, Überflutungsresistenz usw. • Nur 1 von 9 Projekten der GTZ zu Klimaanpassung der Landwirtschaft in Afrika legt den Schwerpunkt auf Agrobiodiversität

  18. V. Was hemmt die Anpassung ? Was hemmt die Anpassung durch Agrobiodiversität? • einseitige Förderung einzelner Sorten • Patentierung von Pflanzensorten und Tierrassen, wodurch es sich nur lohnt einige wenige Sorten in Massen zu verbreiten • Homogenitäts-Bedingung in der Sortenzulassung • ein auf Einheitsprodukte getrimmter Weltagrarhandel

  19. VI. Fazit • Die Auswirkungen des Klimawandels auf Landwirtschaft und Ernährung werden gravierend sein • Chance für ein Umdenken in der Landwirtschaft • Agrobiodiversität und ökologischer Landbau sind Schlüssel zur Anpassung insb. für Entwicklungsländer • Anknüpfungspunkte hierfür in deutscher Anpassungsstrategie • Tatsächlich gehen deutsche Forschungsvorhaben in eine andere Richtung • Anpassung hört nicht in Kopenhagen auf

  20. Impressum Diese Power Point Präsentation wurde erstellt im Januar 2010 von: Sandra Blessin Sie basiert auf Grundlage der Studie „Angepasste Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“, die bei der Agrar Koordination zu beziehen ist: info@agrarkoordination.de Weitere Informationen finden sie unter www.agrarkoordination.de

  21. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

More Related