1 / 36

Grundlagen der Bilanzanalyse

Grundlagen der Bilanzanalyse. Prof. Dr. W. Schmeisser. Begriff. § 242 bzw. § 264 HGB Pflicht zur Rechenschaft Aufzeigen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage  wirtschaftliche Lage. Ziel. Entscheidungsrelevante Informationen gewinnen über gegenwärtige wirtschaftliche Lage und

hawa
Download Presentation

Grundlagen der Bilanzanalyse

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Grundlagen der Bilanzanalyse Prof. Dr. W. Schmeisser

  2. Begriff • § 242 bzw. § 264 HGB Pflicht zur Rechenschaft • Aufzeigen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage  wirtschaftliche Lage

  3. Ziel • Entscheidungsrelevante Informationen gewinnen über • gegenwärtige wirtschaftliche Lage und • künftige wirtschaftliche Entwicklung, die dem • Jahresabschluß (JA) und Lagebericht (LB) des Unternehmens nicht direkt zu entnehmen sind

  4. Interessenten

  5. Finanzielle Ziele des Unternehmens Geld verdienen Verdienstquelle sichern Ertragskraft Finanzielle Stabilität Angestrebte Bestandsfestigkeit

  6. Ziele des Bilanzanalytikers Wieviel Geld hat das Unter- nehmen tatsächlich verdient? Wie sicher ist die Verdienstquelle beim analysierten Unternehmen? Wie ist die tatsächliche Bestandsfestigkeit? Analyse des JA Erfolgswirtschaftliche Analyse Finanzwirtschaftliche Analyse

  7. Vielzahl von Informationswünschen mit einem unterschiedlichen Detaillierungsgrad, also vielfältige Kennzahlen  Grundsätzliche Vorgehensweise bei Bilanzanalyse unterscheidet sich jedoch kaum

  8. Konzeption Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1. Aufbereitung des JA und des zusätzlichen Datenmaterials in einem Erfassungsschema für Bilanz und GuV 2. Kreative Kennzahlen- und Hypothesenbildung zu (möglichst) jeder Kennzahl 3. Feedback Kennzahlenauswahl und Kennzahlengewichtung 4. Kennzahlenvergleiche und Zielvorgaben 5. Interpretation der Analyseergebnisse und Gewinnung eines Gesamturteils 6.

  9. Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1.

  10. Schritt 1: Sammlung von Daten über ... • Wirtschaftliche Rahmenbedingungen • Makroökonomische Entwicklung • Konkurrenz- und Branchenverhältnisse • Kundenstruktur • Alter und Größe des Unternehmens • Beschaffungs- und Absatzmärkte • Mitarbeiterzahl und Produktionsprogramm

  11. Schritt 1: Sammlung von Daten über ... • Rechtliche Rahmenbedingungen • Rechtsform der Gesellschaft • Zusammensetzung der Gesellschaftsorgane • Beziehungen zu verbundenen Unternehmen • Rechtliche Verhältnisse auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten

  12. Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1. Aufbereitung des JA und des zusätzlichen Datenmaterials in einem Erfassungsschema für Bilanz und GuV 2.

  13. Schritt 2: Aufbereitung ... Warum? • Beeinträchtigung des zu gewinnenden Urteils über die wirtschaftliche Lage eines Unternehmens durch • Bilanzpolitik „zielgerichtete Beeinflussung des Jahres-abschlusses und des Lageberichts mit Hilfe legaler Maßnahmen wie Wahlrechte und Ermessensspielräume“

  14. Arten der Maßnahmen • Bilanzieller Ansatz- und Bewertungswahlrechte • Ermessenspielräume und sog. • Sachverhaltsgestaltungen Progressive Bilanzierung für Ausweis eines möglichst hohen Jahresüberschusses, stille Rücklagen auflösend Konservative Bilanzierung für Ausweis eines möglichst geringen Jahresüberschusses, Bildung stiller Rücklagen

  15. 1. Ansatz- und Bewertungswahlrechte • Im deutschen Bilanzrecht sind bilanzpolitisch besonders bedeutsam z.B.: • Aktivierungswahlrecht für ein Disagio, § 250 III 1 HGB • Aktivierungswahlrecht für einen entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert, § 255 IV HGB • Wahlrecht, die Herstellungskosten entweder zu Teilaufwand oder zu Vollaufwand zu bewerten, § 255 II und III HGB

  16. 2. Ermessensspielräume • Genutzt anhand der: • Wahl der Abschreibungsmethode • Bemessung der Nutzungsdauer abnutzbarer Vermögensgegenstände des AV im Sinne des § 253 II 1, HGB • Schätzung des Restbuchwertes beim Ausscheiden eines Anlagegegenstandes • Bewertung von Rückstellungen gem. § 253 I 2, HGB

  17. 3. Sachverhaltsgestaltungen • z.B. durch • „Windowdressing“: Liquidität wird durch FK-Aufnahme über den Bilanzstichtag gehalten • „Sale-and-lease-back“: Anlagegüter werden veräußert und gleichzeitig vom veräußernden Unternehmen zurückgemietet

  18. Ziel der Aufbereitung • Informationsmängel des Jahresabschlusses zu beheben und ihn für Vergleiche, also weitergehende Auswertung, vorzubereiten Erst dann ist Bilanzanalytiker in der Lage, akzeptable Zeit-, Unternehmens- und Soll-Ist-Vergleiche durchzuführen

  19. Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1. Aufbereitung des JA und des zusätzlichen Datenmaterials in einem Erfassungsschema für Bilanz und GuV 2. Kreative Kennzahlen- und Hypothesenbildung zu (möglichst) jeder Kennzahl 3.

  20. Schritt 3: Kreative Kennzahlenbildung... • Arten: • Absolute Kennzahlen, z.B. Jahresüberschuß, Umsatz, Bilanzsumme • Relative Kennzahlen, d.h. Verhältniszahlen • Gliederungszahlen, • Beziehungszahlen oder • Indexzahlen

  21. Relative Kennzahlen • Gliederungszahlen: Betrachtung einer Teilgröße in Relation zu zugehöriger Gesamtgröße, z.B. Eigenkapitalquote • Beziehungszahlen: Betrachtung der Relation zweier verschiedenartiger Größen, wie Ursache-Wirkung oder Mittel-Zweck-Beziehung, z.B. Eigenkapitalrentabilität • Indexzahlen: Absolute Zahl für einen Zeitpunkt bzw. -raum in Relation zu gleicher Zahl zu einem früheren Zeitpunkt bzw. –raum, z.B. prozentuales Wachstum

  22. Zwei Voraussetzungen – 1. Entsprechungsprinzip • Betriebswirtschaftliche Akzeptabilität nur gegeben, wenn sich die in Zähler und Nenner einbezogenen Größen • zeitlich, • sachlich und • wertmäßig entsprechen.

  23. 2.: Neutralisierungsprinzip • Grundsatz, nachdem vom Unternehmen verschleier-te wahre wirtschaftliche Lage durch Kennzahlen-bildung konterkariert wird. • Wesentliche bilanzpolitische Bereiche der Bilanzie-rung identifizieren und versuchen, deren Einfluß auf die Kennzahlengrößen zu neutralisieren • Größter bilanzpolitischer Spielraum z.B. Zuführung / Auflösung zu Rückstellungen, (außer)planmäßige Ab-schreibungen und Zuschreibungen • Versuch, Cash Flow retrograd zu schätzen

  24. Hypothesenbildung • Bildung von Arbeitshypothesen • Ist ein hoher (niedriger) Kennzahlenwert positiv oder negativ zu bewerten? • „G>K“ • Ermittlung der Hypothese deduktiv aus Unter-nehmenszielen, oder induktiv aus betriebswirt-schaftlichen Überlegungen bzw. Erfahrung des Bilanzanalytikers

  25. Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1. Aufbereitung des JA und des zusätzlichen Datenmaterials in einem Erfassungsschema für Bilanz und GuV 2. Kreative Kennzahlen- und Hypothesenbildung zu (möglichst) jeder Kennzahl 3. Kennzahlenauswahl und Kennzahlengewichtung 4.

  26. Schritt 4: Kennzahlenauswahl und Kennzahlengewichtung (1) • Ganzheitlichkeitsprinzip • Ausgesuchte Kennzahlen sollten möglichst alle Informationsbereiche des JA und damit der wirtschaftlichen Lage abdecken • Objektivierungsprinzip • Ein Dritter gelangt nach demselben Verfahren zum gleichen Gesamturteil

  27. Schritt 4: Kennzahlenauswahl und Kennzahlengewichtung (2) • Kennzahlensysteme (z.B. DuPont, EKR-EKQ) • Auswahl und Gewichtung von Kennzahlen mit mathematisch-statistische Verfahren (z.B. Multivariate Diskriminanzanalyse)

  28. DuPont-Kennzahlensystem ROI Gesamtkapital-umschlagshäufigkeit x Umsatzrentabilität : : Periodenerfolg Umsatzerlöse Umsatzerlöse Gesamtvermögen - + Umsatzerlöse Aufwand Umlaufvermögen Anlagevermögen

  29. Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1. Aufbereitung des JA und des zusätzlichen Datenmaterials in einem Erfassungsschema für Bilanz und GuV 2. Kreative Kennzahlen- und Hypothesenbildung zu (möglichst) jeder Kennzahl 3. Kennzahlenauswahl und Kennzahlengewichtung 4. Kennzahlenvergleiche und Zielvorgaben 5.

  30. Schritt 5: Kennzahlenvergleiche... • Drei verschiedene Vergleichsobjekte: • Betriebsvergleich • Voraussetzung: höchstmögliche Strukturgleichheit • Störquellen: unterschiedliche Branche, Standort, technische Ausstattung, Produktionstechnik, Produktionstiefe... • Zeitvergleich • Betriebswirtschaftliches Erfolgsspaltungskonzept: Vergleich der um außergewöhnliche, betriebs- oder periodenfremde Vorgänge, bereinigten, regelmäßigen Jahreserfolge

  31. Handelsrechtliches Erfolgsspaltungskonzept: untypische Erfolgsbeiträge die regelmäßig anfallen und aperiodische Erfolgsbeiträge, die aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren sind im ordentlichen Ergebnis und somit im sonstigen betrieblichen Ergebnis auszuweisen • Soll-Ist-Vergleich • ermittelter „Ist“ versus normativer (maßgebender) „Soll“-Wert. • Soll-Wert entweder induktiv aus empirisch getesteten Kennzahlen (z.B. Kennzahlen der 10 besten Unternehmen der Branche) oder deduktiv aus Unternehmenszielen ableiten

  32. Sammlung von Daten über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen 1. Aufbereitung des JA und des zusätzlichen Datenmaterials in einem Erfassungsschema für Bilanz und GuV 2. Kreative Kennzahlen- und Hypothesenbildung zu (möglichst) jeder Kennzahl 3. Feedback Kennzahlenauswahl und Kennzahlengewichtung 4. Kennzahlenvergleiche und Zielvorgaben 5. Interpretation der Analyseergebnisse und Gewinnung eines Gesamturteils 6.

  33. Schritt 6: Interpretation der Analyse-ergebnisse... (1) • Ursachen für Kennzahlenänderung gegenüber Vergleichsmaßstab • Beurteilung, ob Abweichungen dauerhaft oder einmalig sind, und ob Kennzahlenwerte in die Zukunft projizierbar werden dürfen bzw. müssen

  34. Schritt 6: Interpretation der Analyse-ergebnisse... (2) • „Qualitative Bilanzanalyse“: Interpretation der Abweichungen anhand von Informationen über wirtschaftliche und rechtliche Rahmen-bedingungen (Feedback) • „Semiotische Bilanzanalyse“: Untersuchung der Sprache des Geschäftsberichts, z.B. Präzisionsgrad der Aussagen, unterschiedliche Formulierungen für denselben Sachverhalt...

  35. Gesamturteil • Gesamturteil über wirtschaftliche Lage ermitteln und abgeben • Finanzwirtschaftliche und erfolgswirtschaftliche Analyse unter Zuhilfenahme der qualitativen Bilanz-analyse und der Information über die wirtschaft-lichen und rechtlichen Rahmenbedingungen führen zu Teilurteilen  Gesamturteil • z.B. Verwendung von Checklisten auf Basis eines Scoring-Modells • „Saarbrücker Modell zur Unternehmensbeurteilung“

  36. Literatur • Baetge, Jörg: Bilanzanalyse. Düsseldorf: IDW-Verlag, 1998. • HGB, 34. Auflage. DTV-Verlag, 1999.

More Related