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Datensicherung XII – Medien VI. Zu sichernde Datenmengen gehen im professionellen/kommerziellen Bereich so gut wie immer und im privaten Bereich oft über die Kapazität einer Bandkassette bzw. einer einzelnen Festplatte hinaus, trotz bei beiden Medien immer weiter steigender Kapazität.
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Datensicherung XII – Medien VI Zu sichernde Datenmengen gehen im professionellen/kommerziellen Bereich so gut wie immer und im privaten Bereich oft über die Kapazität einer Bandkassette bzw. einer einzelnen Festplatte hinaus, trotz bei beiden Medien immer weiter steigender Kapazität. Aus Kapazitäts-, Bequemlichkeits-, Geschwin-digkeits- und Sicherheitsgründen wurden deshalb für Bänder Tape Libraries/Bandroboter mit automatischer Banderkennung und für HDs diverse RAID-Verbünde entwickelt.
Datensicherung XIII – Medien VII Tape Library bzw. Bandroboter ist einfach eine Bezeichnung für ein oder mehrere Bandlauf-werke, die mit einer elektronisch-mechanischen Bandkassettenwechseleinrichtung (daher das „Roboter“ in der deutschen Bezeichnung, englisch evtl. auch einfach „tape changer“ genannt) in ein Gehäuse verbaut sind. Größe reicht von 2 HE bis zu kompletten 19“-Schränken mit mehreren 100 Bändern.
Datensicherung XIV – Medien VIII Die bei HDs gefundenen Lösungen heißen alle als Oberbegriff RAID (Redundant Array of Independent/Inexpensive Disks; „redundanter Verbund unabhängiger/billiger Platten“), gefolgt von einer oder zwei Ziffern. Realisierung kann über einen eigenen dedizierten Controller („Hardware-RAID“) oder per Software seitens des Betriebssystems („Software-RAID“) erfolgen.
Datensicherung XV – Medien IX • RAID 0 („Striping“) ist eigentlich nach obiger Definition gelogen, hier gibt es keinerlei Redundanz; zwei oder mehr HDs werden gleichzeitig lesend oder schreibend genutzt, jede nimmt immer nur 1/(Anzahl HDs) Daten auf eine HD fällt aus und ALLES ist verloren Speicherplatz: der der kleinsten HD * Anzahl HDs
Datensicherung XVI – Medien X • RAID 1 („Mirroring“ bzw. deutsch übersetzt „Spiegelung“ bezeichnet das gleichzeitige Schreiben der Daten auf mindestens zwei Festplatten. Je nach Inplementation beschleu-nigtes Lesen möglich. Es sind mindestens zwei genau identisch beschriebene HDs vorhanden, von denen bis auf eine alle ohne Datenverlust ausfallen dürfen. Kapazität ist die der kleinsten beteiligten HD
Datensicherung XVII – Medien XI • RAID 5 („Striping with distributed Parity“, Streifen mit verteilter Parität), mindestens drei HDs, zu den Daten-Stripes wird auf jeder beteiligten HD noch Paritätsinformation abgelegt, so kann bei Ausfall einer )nicht mehrere!) Platte daraus deren Inhalt errechnet werden Kapazität ist kleinste HD * (Anzahl HDs -1)
Datensicherung XVIII – Medien XII • RAID 6 wie RAID 5, aber mit doppelter verteilter Paritätsinformation, so kann der gleichzeitige Ausfall von bis zu zwei HDs ausgeglichen werden, interessant für größere RAID-Verbünde mit 8+ HDs, bei denen die Ausfallwahrscheinlichkeit für mehr als eine Platte hoch genug erscheint Kapazität ist kleinste HD * (Anzahl HDs -2)
Datensicherung XIX – Medien XIII • RAID 10 bezeichnet mehrere RAID 1, die zu einem RAID 0 zusammengeschlossen sind, benötigt mindestens vier HDs • RAID 50 ist das analoge Konstrukt mit RAID 5 als Teilen eines RAID 0 Es gibt noch (viele) weitere RAID-Typen und Kombinationen, diese sind allerdings von geringer praktischer Bedeutung/Verbreitung
Datensicherung XX – Medien XIV • Eine mit einem RAID-Verbund mitlaufende (also eingeschaltete und dem Controller „bekannte“ ), aber nicht genutzte HD wird als „hot spare“ bezeichnet. • Entsprechend ist „cold spare“ die Bezeichnung für eine für den Defektfall bereitgehaltene, nicht laufende und auch dem Controller noch „unbekannte“ HD
Datensicherung XXI – Medien XV Die Wiederherstellung des Betriebszustands nach dem Ausfall von HDs wird als „Rebuild“ bezeichnet und kann je nach HD-Größe bis zu 24 Stunden (in Extremfällen auch mehr) dauern. Da etwa bei einem RAID 5 währenddessen keine Redundanz mehr besteht, wurde RAID 6 entwickelt.
Datensicherung XXII – konkret I • Für den Hausgebrauch reichen meist handels-übliche externe Festplatten aus • Dies gilt je nach zu sichernder Datenmenge auch für kleine bis mittlere Unternehmen • Unternehmen MÜSSEN nach HGB ihre Daten aufbewahren bzw. archivieren (siehe „Grund-sätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Unterlagen(GDPdU)) BMF-Schreiben vom 16. Juli 2001 - IV D 2 - S 0316 - 136/01
Datensicherung XXIII – konkret II • Die Aufbewahrung mindestens eines Backup-Satzes sollte wenn irgend möglich räumlich getrennt vom Arbeitssystem erfolgen • Je nach Sensibilität und Wichtigkeit der Daten muss auch über ihre Verschlüsselung und physische Sicherheit (Tresor, Schließfach…) entschieden werden
Datensicherung XXIV – konkret III Zur rechtlichen Absicherung im kommerziellen bzw. Verwaltungsbereich sollte der Daten-sicherungsvorgang/-ablauf ex ante genau festgelegt und protokolliert werden: • Prioritäten liegen wie und warum (zeitkritisch?, urheberrechtlich geschützt?, patentrechtlich wertvoll?, steuerrelevant?...) • Wer (extern oder intern) darf was?
Datensicherung XXV – konkret IV • Wie ist der konkrete Datensicherungsvorgang abgelaufen? Gab es evtl. für harmlos gehaltene Vorkommnisse? (die das ex post doch nicht waren…) • Wie läuft das Zurückspielen („Restore“) des Backups ab? (Dies MUSS unbedingt mindestens einmal getestet werden!!) • Wie und wie oft werden die Backups und das Archiv auf Brauchbarkeit getestet?
Datensicherung XXVI – konkret V Es gibt mehrere Backup-Methoden, die je nach der Fluktuation, Wichtigkeit etc. … gewählt werden: • Voll-, Komplett- oder Normalsicherung: Die zu sichernden Daten werden immer komplett kopiert, dies geschieht auf Dateisystemebene • Image- oder Abbildsicherung: die Festplatte oder Partition mit den Daten wird incl. des Dateisystems gesichert; eher gebräuchlich für Verfügbarkeitserhöhung
Datensicherung XXVII – konkret VI • Differenzielle Sicherung: alle Änderungen und Neuzugänge seit der letzten Vollsicherung werden gespeichert; Platz- und Zeitersparnis, was nicht geändert wurde, muss nicht erneut gesichert werden • Inkrementsicherung: alle Änderungen seit der letzten Inkrementsicherung werden gesichert; Anfangspunkt ist die letzte Vollsicherung
Datensicherung XXVIII – konkret VII • Sicherung durch vorsätzliches Stören eines RAID 1: entnimmt man aus einem laufenden RAID 1 (siehe dort, vorzugsweise eines mit mehr als zwei HDs) eine HD, so stellt auch dies ein (sehr) aktuelles Backup dar. Mittels des normalen Rebuild-Mechanismus des Controllers wird eine andere HD als Ersatz in Betrieb genommen