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Unterwesern ist wichtig. Informationen zum Lebensraum Unterweser und seinem Schutz.
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Unterwesern ist wichtig Informationen zum Lebensraum Unterweser und seinem Schutz
Diese Präsentation enthält Wissenswertes über Weserbewohner, Gewässergüte, die Weser als Lebensraum, Auswirkungen von Schifffahrt und Hafenbetrieb.Aber auch, was die Weser mit dem Strom aus der Steckdose zu tun hat und was wir selbst machen können, um unsereGewässer etwas besser zu schützen. Für die, die es genauer wissen wollen, gibt es Anregungen zur Weiterarbeit!
Die wichtigsten Informationen über die Weser Wer frisst hier wen? Die Bewohner und ihre Nahrung als Kette Kilowatt aus der Weser? (Stromproduktion) Baden oder nicht Baden Trinkwasser aus der Weser? Lebensgemeinschaft Unterweser Praktischer Gewässerschutz Inhalte
Jedes Thema ist untergliedert in: • Rot: eine Behauptung • Grau: wichtige Informationen dazu • Grün: Bildmaterial zu Veranschaulichung • Blau: Überprüfung der „roten Behauptung“ • Gelb: Ideen, das Thema in der Schule zu behandeln oder Anregungen zum Vertiefen (wenn es sich anbietet)
Aber erstmal die wichtigsten Weserinfos auf 6 Folien: Die Unterweser erstreckt sich zwischen Bremen-Mitte und Bremerhaven. Sie ist 65 km lang und wird auf der gesamten Länge von Ebbe und Flut geprägt. Der Wasserstandsunterschied (Tidenhub) macht am Hemelinger Weserwehr 4.20m aus. Allerdings erreicht das Meerwasser bei Flut nur Brake, im Bremer Raum wird das Flusswasser aus der Mittelweser wieder zurück gedrückt. Im Schnitt laufen 324 m³ Wasser pro Sekunde über das Wehr.
(3) Die Unterweser ist Seeschifffahrts-straße und so ausgebaggert, dass Schiffe mit einem Tiefgang von 9.50 m einlaufen können. Die Liste der Ausbaustufen ist lang. Ziel war es, einen schnell fließenden Fluss zu erschaffen, damit sich kein Material im Fluss-bett ansammelt und die Tiefe wieder reduziert. Damit einher geht aber auch der extrem starke Uferverbau (z. B. Stein-schüttungen, Foto) damit das Ufer da bleibt wo es ist.
(4) Die Unterweser ist ein wichtiger Naturraum Manche Bewohner leben ausschließ- lich im Weserwasser, andere nutzen Wasser und Ufer, wieder andere leben in der Aue, die vom Wasser- stand der Weser geprägt ist – mit all den Einschränkungen, die der Deichbau und die Nutzung als Wasserstraße mit sich bringt. (Foto: Schilfgürtel mit Ablaufrinne)
Kläranlagen, Stahlwerk, Kraftwerke oder Wollwäscherei werden so recht bequem ihre Abwasserfracht los.Hier sind die Stahlwerke Arcelor abgebildet, eine der größten Abwassereinleiter in Bremen. Oben: Weserwehrdetail (5) Die Weser ist ein Fluss, in den verbrauchtes und verschmutztes Wasser (Abwasser) eingeleitet wird.
Neben diesen direkten Einleitungen aus Betrieben gibt es noch viele Ein-leitungsbereiche für Regen-wasser, das zum Teil mit problematischen Stoffen belastet ist. Auf dem Bremer Flughafen werden z. B. glycolhaltige Enteisungs-mittel eingesetzt, die sich im Gewässer wiederfinden. Auffällig hoch ist auch die Nährstoffbelastung, die schon aus Mittel- und Oberweser in Bremen ankommt. Die intensiv betriebene Landwirtschaft hinterlässt ihre Spuren in Form von überschüssiger Düngung. Letztendlich landet viel davon im Wattenmeer. (6)
Keine ausgewogene Nahrung in der Weser Stockenten wie dieser Erpel ernähren sich von Wasserpflanzen und kleineren Tieren am und im Wasser. Hier beginnt und endet in Städten die Nahrungskette.
Ideal wäre eine Nahrungskette im Flusswasser, die sich aus verschiedenen Pflanzenarten, unterschiedlichen Tieren bis hin zu Fischen und Vögeln (und Seehunden) zusammensetzt. Genauso wichtig: Mikroben: Sie schaffen durch das Zersetzen der abgestorbenen Materie wieder die Nahrungsgrundlage für Pflanzen.Von einem Flussabschnitt mit spezifischemArtenspektrum hat sich die Weser entfernt.Am Boden haftende höhere Pflanzenfehlen ganz und die anderen Organismen-gruppen weisen große Defizite auf.Bestimmte Arten, z. B. Wollhandkrabbebilden dafür große Bestände, auch dieDreikantmuschel (rechts) findet man oft amUfer. Fischen fehlt eine geeignete Fortpflanzungszone.
Tiere in der WeserSeehunde FlussneunaugeDorngarnele Tigerflohkrebs
Die Behauptung stimmt leider. Viele typische Arten fehlen, dafür sind viele andere eingeschleppt worden. (hier Wollhandkrabbe) Größere am Gewässer- grund lebendeTiere (Makrozoobenthos) sind nur lückenhaft vertreten.
Typische Vertreter findet man am leichtesten im Frühjahr/Sommer unter den Steinen am Strand (z.B. am Cafe Sand). Bestimmungsbücher ausleihbar bei Robin Wood (Foto: Korbmuschel, Corbicula fluviatilis)
Allein in Bremen gibt es vier Kraftwerke, die an der Weser gebaut sind aber nicht mit Wasser sondern mit Kohle oder Gas betrieben werden. Dazu kommt noch ein weiteres in Bremerhaven und das Atomkraftwerk in Esenshamm bei Nordenham.
Bremens Grundlastkraftwerk steht im Hafenbereich am rechten Ufer
Direkt aus der Weserenergie wird kein Strom gewonnen – ein Weserkraftwerk wird gerade für das Hemelinger Weserwehr geplant (Stand 2007). Aber: das Weserwasser muss zum Kühlen der Anlagen in den Kraftwerken herhalten und wird somit künstlich aufgeheizt. Das macht die Weser um einiges wärmer und bringt ihre Lebensgemeinschaft durcheinander. Links: Auslauf Warmwasser vom Kraftwerk Hafen Jein
Weniger ist mehr • Je weniger Strom verbraucht wird desto besser. Und genauso wichtig ist der Versuch, den Verbrauch gleichmäßiger über den Tag zu verteilen. Die Kraftwerke sind auf den Bedarf zu den Spitzenzeiten morgens und abends ausgelegt und halten dafür die Energieleistung bereit. • Wenn das doch nur hieße: Später aufstehen und zur Schule müssen .... • Bitte den Fragebogen auf der Internetseite www.bmu.de/kinder/kreativ/umweltcheck.pdf herunterladen und in der Klasse bearbeiten
In der Badesaison vom 15.5. bis 15.9. wird in regelmäßigen Abständen das Wasser unserer Badeseen und am Cafe Sand an der Weser gemessen. Zwar ist am Cafe Sand keine offizielle Badestelle, aber das Baden ist dort zugelassen, wenn die Mess- Ergebnisse ok sind. Vor allem die Zahl krankheitserregender Keime ist entscheidend.
Kann die Bademode von heute noch mithalten? • Baden inmitten einer Industrielandschaft? Oder besser gleich inmitten der Stadt?
Nein! • Die Badestelle Cafe Sand ist zwar in der Saison zugelassen, aber es gilt einiges zu beachten: • Eine bestimmte Bakterienzahl darf nicht überschritten sein (immer nachfragen!). Tel: 361-5500, aktuelle Bandansage • Vorsicht: viele (Schad)-Stoffe können nicht gemessen werden. Doppeltvorsicht für Allergiker! • Schiffsverkehr: Sog und Schwall der Schiffsschraube sind gefährlich! • Die Weser fließt sehr schnell!
Salz gehört in die Weser Vielen Menschen in Bremen ist noch bewusst, dass die Weser große Salzmengen Richtung Nordsee befördern musste. Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts belasteten die Einleitungen der Kaliindustrie vor allen in Thüringen die Werra und damit das Flusssystem erheblich. Also Nordseewasser-qualitäten in Bremen made by Thüringen?
Wenn man vom Salz redet, meint man normalerweise das Kochsalz NaCl (Natrium-chlorid). Aber viele auch ins Weserwasser gehörende Salzmoleküle haben andere Elemente, zum Beispiel Magnesiumverbindungen. Viele Salze liegen als Ionen vor (also hier das Natriumion und das Chloridion). Die hohen Konzentrationen des Natriumchlorids machten es vielen Arten schwer zu überleben. Da sich auch Krebstiere in der Weser rar machten, hat man 1957 den salzliebenden Tiegerflohkrebs in die Weser eingesetzt. Er vermehrte sich explosionsartig. Salz ist nicht gleich Salz
Salze im Wasser sind häufig gelöst und unsichtbar • Das Salz aus unserem Streuer (oder wie hier auf blauem Papier) stammt meistens aus dem Meer ... • Entweder aus Trocknungsgebieten an Meeresküsten.... • ...oder aus tief im Boden liegenden Lagerstätten von in grauer Urzeit verdunsteten Meeren
Stimmt, Salz gehört in die Weser • Die Rede ist immer noch von den lebensnotwendigen Salzen wie Natriumchlorid • Die Menge machts, ob es ein Gift ist: zu viel Natrumchlorid verdrängt Flussbewohner, die auf Süßwasser angewiesen sind. 1990 hat man in Bremen 1500 mg Chlorid (CL) pro Liter Weserwasser gemessen, 2003 noch maximal 380 mg. Grund: Einige Kali-Betriebe sind geschlossen und es gibt andere Entsorgungs-wege dieser „Abfallsalze“.
Trinkwasser wird in Deutschland zum überwiegenden Teil aus Grundwasser gewonnen. Dazu wird es aus vielen Brunnen gefördert und aufbereitet.Die Grundreinigung besteht aus der Abfiltrierung von Eisen und Mangan, der Befreiung von Kohlendioxid und der An-reicherung mit Sauerstoff (bei der Verdüsung). Bei Bedarf muss der pH-Wert eingestellt werden.(Links: Schema eines Grundwasserwerkes der Harzwasserwerke)
Unser Trinkwasser stammt aus Niedersachsens und Bremens Grundwasser und zwar:
Stimmt also nicht • Trotzdem glauben es noch viele, da eine lange Wasserleitung vom Harz bis nach Bremen existiert. Darin wird Wasser aus dem Harz in Niedersachsen aber nicht bis nach Bremen transportiert. • Ein Versuch, aus Weserwasser Trinkwasser zu gewinnen, ist in den 1990gern nicht weiter verfolgt worden, da offenbar die Salzbelastung noch zu hoch war
Ein Test von verschiedenen Mineral-wässern im Vergleich zu Trinkwasser lohnt sich – zumindest finanziell, weil Trink-wasser um ein mehrfaches billiger ist als Mineralwasser.Von Heilwässern als Durstlöscher ist grundsätzlich abzuraten. Sie sind eher im Krankheitsfall sinnvoll, nicht im täglichen Gebrauch. Ein Blick auf das Etikett zeigt, dass bestimmte Inhaltsstoffe in hohem Maße enthalten sind.
Allein die Gewässergüte ist für ein intaktes Ökosystem Weser wichtig Das Ökosystem im Lexikon: Wirkungsgefüge aus Lebewesen und ihrer unbelebten natürlichen und anthropogenen (vom Menschen geprägten) Umwelt. Also: Lebewesen plus Wohnumfeld plus Nachbarn plus Mensch. Und das alles im Wasser.
Gewässergüte: Unterteilung in Stufen bis 5, die Unterweser bleibt bei Stufe 2-3: kritisch belastet. Man misst unter anderem die Leitfähigkeit, den Säuregrad, verschiedene Pflanzennährstoffe und Schadstoffe wie Schwermetalle und Pflanzenbehandlungsmittel. Strukturklassen des Gewässerbettes: die Einteilung reicht bis Stufe 7, dabei ist die Unterweser bis Brake etwa je zur Hälfte Stufe 6 und Stufe 7(sehr stark verändert und vollständig verändert). Man beurteilt den Flussverlauf, Stauwehre, Strömungsverhältnisse, Tiefenunterschiede, die Natürlichkeit der Uferlinie ... Die Gesundheit des Ökosystems hat mehrere Kriterien,hier die wichtigsten:
Sowohl die Gewässergüte als auch die Strukturgüte sind ganz wesentliche Kriterien für ein intaktes Ökosystem. Während bei der Unterweser die Qualität des Wassers – also seine Güte – leichter veränderbar ist (siehe zurück-gehende Salzbelastung), ist Gewässerbett und Ufer-struktur ein schwierigeres Thema. Aber Anfänge sind gemacht: die Fischauf-stiegsanlagen an Wehren werden langsam unktionstüchtiger. Flussneunaugen erobern so die Unterweser langsam wieder zurück Falsch
Aus Abwasser wird Trinkwasser • Das verbrauchte Wasser Bremer Haushalte (und Schulen!) und aus Gewerbebetrieben wird zusammen mit dem Regenwasser einiger Bremer Stadtteile im Kanalnetz gesammelt. • Von dort gelangt es zu den Kläranlagen in Seehausen und Farge und durchläuft einige Reinigungsstufen. • Und dann????
Was beim Reinigen übrig bleibt • In der Kläranlage werden als erstes die Feststoffe (Sand, Q-tips ...) entfernt und zur Deponierung gefahren. • Im nächsten Reinigungsschritt kommen viele Reinigungsspezialisten zum Zuge: Mikro-organismen zersetzen in großen Klärbecken die organischen Substanzen und vermehren sich dabei. • Übrig bleibt dann ein Schlamm, der nach dem Ausfaulen in den Faultürmen größtenteils verbrannt wird und das Wasser, das in die Weser geleitet wird. • Das entstandene Faulgas Methan kann in der Kläranlage energetisch genutzt werden.
Kläranlage Seehausenseine Faultürme Einleitungsstelle in die Weser
Stimmt auf keinen Fall! • Das gereinigte Abwasser, das in die Weser geleitet wird enthält noch so viele Schmutzstoffe, dass die Kläranlage als eine der größten Verschmutzerinnen gilt. Das ist auch nicht verwunderlich, da ja Mengen an verschiedenen Abwässern in die Kläranlage gelangen. • An anderen Flüssen (z.B. Rhein) gewinnt man teilweise Trinkwasser aus dem Uferfiltrat des Flusses, sodass dort Flusswasser zu Trinkwasser werden kann.
Beste Regel, um die Weser sauberer zu halten: je weniger Stoffe mit dem Schul- oder Haushaltswasser weggespült werden, desto besser.Zweitbeste: ins Klo gehört nur das, was vorher gegessen oder getrunken wurde.Ein Besichtigungstermin in einer Kläranlage lohnt sich auf alle Fälle. Keine Angst vor den Gerüchen: inzwischen sind die Becken größtenteils abgedeckt.Tel: 0421/988-1113
Zu guter Letzt • Die Unterweser ist extrem ausgebaut. Die nächste Ausbaustufe ist geplant!!!! • Das Wasser der Unterweser ist kritisch belastet. • Die Lebensgemeinschaft der Unterweser besteht aus wenigen anpassungsfähigen Arten, anspruchsvolle Spezies fehlen. • Der Meeresspiegel und auch der Weserspiegel steigen (der Klimawandel lässt grüßen), Sturmfluten werden bedrohlicher, aber......
Europa macht Mut?! • ... Bis 2015 sollen alle Gewässer Europas einen guten Zustand(laut EU-Wasserrahmen-richtlinie) haben. Momentan mutmaßt man, dass von 33 Gewässerabschnitten im Land Bremen nur 6 den guten Zustand ohne Maßnahmen erreichen. • Es gibt viel zu tun... ...fragen wir die Behörde, was sie jetzt vorhat...
Informationen über die Vorhaben zum Erreichen des guten Zustandes der Weser beim Senator für Bau, Umwelt und Verkehr:Martina Völkel: Tel. 0421/361-59206Hans-Peter Weigel: Tel: 0421/361-5535 Oder bei der Autorin dieser Präsentation: Annegret Reinecke ROBIN WOOD e.V. Tel: 0421/5982894 Mail: annegret.reinecke@robinwood.de
..mit freundlicher Unter-stützung des Senators fürBau, Umwelt und Verkehr Für Nachfragen: ROBIN WOOD e.V. Langemarckstr. 210 28199 Bremen Tel.nr.: 0421/598288 Mail: info@robinwood.de www.robinwood.de Dies war eine Präsentation des Umweltverbandes ROBIN WOOD e.V.
Unterweser von oben: Bremen, Bremerhaven und die Weser, Convent-Verlag Schema Unterweser: Scopingterminunterlagen Weseranpassung Seehunde: Der Seehund, Armin Maywald, Naturbuchverlag 1992 Flussneunauge: vorort.bund.net Strukturgüte: Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie, Zwischenbericht für das Land Bremen 2005 Bildnachweis