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Mehrsprachigkeit an der Hochschule. Auftrag für ein Schreibzentrum?. Birgit Huemer , Markus Rheindorf, Karin Wetschanow 1. März 2013. Ablauf des Workshops. Präsentation der Studie Präsentation SchreibCenter AAU Klagenfurt Arbeitsgruppen Diskussion und Ausblick.
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Mehrsprachigkeit an derHochschule Auftrag für ein Schreibzentrum? Birgit Huemer, Markus Rheindorf, Karin Wetschanow 1. März 2013
Ablauf des Workshops Präsentation der Studie Präsentation SchreibCenter AAU Klagenfurt Arbeitsgruppen Diskussion und Ausblick
Studie zu einem mehrsprachigkeitsorientiertenSchreibzentrum an der Universität WienBirgit Huemer, Markus Rheindorf, Karin Wetschanowim Auftrag des Dekanats der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Bestands- und Bedarfserhebung an der Universität Wien Evaluierung von Schreibzentren (unter besonderer Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit) Modellentwicklung für schreibfördernde mehrsprachige Angebotsformate an der Universität Wien
Kategorien der Evaluation Zahlen und Fakten zur Universität: Anzahl Studierende, Anzahl internationale Studierende, Anzahl MitarbeiterInnen, Betreuungsverhältnis, Haushalt, Anzahl Fakultäten. Mission Statement: Welche Ziele verfolgt das Schreibzentrum? Mehrsprachigkeit: Inwiefern ist Mehrsprachigkeit ein Thema? Organisationsform des Schreibzentrums: Entwicklungs-geschichte, Form der Anbindung an die Universität, Finanzierung, Funktion, Anzahl und Ausbildung der MitarbeiterInnen, Räumlichkeiten. Zielgruppen: An wen richtet sich das Angebot? Angebot: Was? In welchem Format? Welche Inhalte? Wem angeboten? Wie viel? Angebotsfrequenz? Forschungs- und Publikationstätigkeit
Ergebnisse der Bestands- und Bedarfserhebung Angebot an Lehrveranstaltungen zum wissenschaftlichen Schreiben unter besonderer Berücksichtigung von Mehrsprachigkeit • Erhebung durchgeführt mittels limesurvey vom 01.02. bis 19.02.2013 • Ausgesendet an alle Dekanate, Unterstützung zugesagt haben 8 Fakultäten • Teilgenommen haben 31 SPL • Lehrveranstaltungen erfasst: 33 • Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät • Geowissenschaften • Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät • Wirtschaftswissenschaften • Evangelische Theologische • Psychologie • Sozialwissenschaften • Rechtwissenschaften
Resümee der Bestands- und Bedarfsanalyse • Das Angebot an LVs zum wissenschaftlichen Schreiben an der Uni Wien ist gering, die Bereitschaft, ein überfakultäres Angebot anzunehmen, jedoch groß. • Mehr als ein Drittel der teilnehmenden SPL hat keinerlei Lehrveranstaltungen, die sich mit der Vermittlung wiss. Schreibkompetenz beschäftigen. • Mehrsprachigkeit nur in Form von ESL/EAP und DaF/DaZ –beschränkt auf die entsprechenden Philologien. • Gewünschte Unterstützungsmaßnahmen beziehen sich vor allem auf Studierende mit einer anderen Erstsprache als Deutsch und das wiss. Schreiben in Englisch.
Im Fokus der Studie Schreibzentren im anglo-amerikanischen und deutschsprachigen Raum. • USA • Deutschland Ebenfalls mit einbezogen wurden Schreibzentren in Mittel- und Westeuropa. Nicht berücksichtigt wurden Schreibzentren in Kanada, Südamerika, Asien, Afrika, Naher Osten etc.
Auswahlkriterien Fokus auf Schreibzentren, die Mehrsprachigkeit explizit thematisieren als: • Mehrsprachigkeit: wertvolle Ressource in einer globalisierten Welt. Lesen/Schreiben in mehreren Sprachen als Wissenschaftssprachen für alle. • DaF/DaZ/ESL: Unterstützung für internationale Studierende oder Studierende mit Migrationshintergrund zur besseren Beherrschung der dominanten Nationalsprache an der Universität. • EAP: „Internationalisierung“, Unterstützung für Englisch als „linguafranca“ der internationalen Wissenschaftssprache im nicht-anglo-amerikanischen Raum.
Auswahl der Standorte Für die Studie der Universität Wien wurden Schreibzentren an 12 verschiedenen Standorten im Detail evaluiert, die den genannten Kriterien entsprechen. 2 US-amerikanische: Dickinson College, De Paul University 1 australisches: University of Sydney 2 europäische mit nicht-deutscher Erstsprache: Central European University Budapest, UniversiteitAntwerpen 7 im deutschen Sprachraum: Universität Bielefeld (Schreiblabor, skript.um, PunktUm), Ruhr-Universität Bochum, Technische Universität Dortmund, Universität Viadrina-Frankfurt an der Oder, Georg-August-Universität Göttingen, Universität Hamburg, Eberhard Karls Universität Tübingen
Schreibzentren im internationalen Vergleich Beinahe jede US-amerikanische Universität/College hat ein Schreibzentrum. Viele davon wurden bereits in den 70er/80er Jahren des vorigen Jahrhunderts gegründet. Außerdem gibt es häufig Studiengänge zum Schreiben und ein Schreibprogramm (WAC). In Deutschland gibt es zunehmend Initiativen, die zur Etablierung von Schreibzentren führen. Verstärkt in den letzten 5 bis 10 Jahren. Obwohl in Deutschland viele Studien traditionell schreibintensiv sind, gibt es keine Studiengänge zum Schreiben oder ein etabliertes Schreibprogramm.
Schreibzentren im internationalen Vergleich In Österreich gibt es ein Schreibzentrum nur an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt. Schreibunterstützung gibt es zunehmend in den neu gegründeten DoktorandInnenzentren, DaZ/DaF bzw. ESL/EAP in den entsprechenden Philologien. Ein punktuelles Angebot gibt es für Lehrende in der Personalentwicklung und im CTL. Auch in anderen europäischen Universitätsstädten gibt es vereinzelt Schreibzentren an den Universitäten (Antwerpen, Basel, Bozen, Budapest, Istanbul, London, Zürich etc.).
Zielgruppen der Schreibzentren • Studierende • Studierende allgemein • Lehramtsstudierende • Promovierende allgemein • Studierende mit Migrationshintergrund • Internationale Studierende (hier Studierende mit anderer Erstsprache als Deutsch oder Englisch) • Lehrende • Externe (selten)
Angebotsformate der Schreibzentren allgemein • Beratung (onetoone): Studierende, Lehrende, TutorInnen, Institute • Workshops (unterschiedliche Längen) und LVs mit ECTS • Schreibwerkstätten • Schreibgruppen (moderiert, autonom) • Tandems/ Schreibpartnerschaften • Ausbildung zur SchreibtutorIn/SchreibtrainerIn • Unterstützung für Lehrende (Co-teaching, Hilfe bei der Erstellung von Unterrichtskonzepten, Materialien, Korrektur etc.) • E-Learning • Materialien (Print, Online) • Organisation von Events (Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten, Schreibmarathon, Schreibcamp) • Korrektur
In welchen Formaten wird Mehrsprachigkeit angeboten? Für Studierende: • Beratung (hauptsächlich DaF/DaZ bzw. ESL) • Workshops (hauptsächlich DaF/DaZ/EAP bzw. ESL) • TutorInnenausbildung (hauptsächlich DaF/DaZ/EAP bzw. ESL) • selten Tandems (international) • selten e-Learning
In welchen Formaten wird Mehrsprachigkeit angeboten? Für Lehrende: • wenige Workshops • Jour fix von Lehrenden • Workshops für Lehramtsstudierende • Selten Materialien
Ausnahmen • Multilingual Writing Center, Dickinson College: Angebot in 11 Sprachen (Arabisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch, Italienisch, Japanisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch). • The Collaborative for Multilingual Writing and Research, DePaul University: Angebot in 11 Sprachen (Chinesisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Slowakisch, Spanisch, Urdu).
Ausnahmen • Center for Academic Writing, Central European University Budapest: Internationale Universität, Angebot nur in Englisch (EAP). • Universiteit Antwerpen: Online Writing Center: http://www.calliope.be/ in Niederländisch, Französisch und Englisch. Gute Idee, scheint leider nicht mehr betreut. • PunktUm, Universität Bielefeld: intensivere Unterstützung für Lehrende im DaF/DaZ Bereich: sprachliche Betreuung internationaler Studierender, Planung internationaler Kooperationen, Austausch.
Welche Inhalte werden mehrsprachig angeboten? • Schreibprozessunterstützung • Verfassen verschiedener akademischer Textsorten • Sprachkurse, Grammatikkurse in Deutsch oder Englisch • Metaebene: • Schreiben in interkulturellen Kontexten • Unterschiede zwischen Schreiben und Übersetzen • Spezifische Probleme mehrsprachiger SchreiberInnen erkennen lernen • Wie sich kulturelle Unterschiede im Text manifestieren • Umgang mit Texten mehrsprachiger Studierender
Resümeeder Evaluierung • Angebote hauptsächlich auf DaF/DaZ/ESL ausgerichtet • Kaum ein echtes mehrsprachiges Angebot in den Schreibzentren vorhanden • Kaum Angebote für EAP im deutschen Sprachraum • Kaum Angebote für Lehrende zur Unterstützung in mehrsprachigen Kontexten • Kein Schreibprogramm, das die Mehrsprachigkeit fördert
Fehlende Maßnahmen an der Uni Wien Kein Schreibstudium Kein „Schreibprogramm“ Kein „Schreibzentrum“ Keine Einheitlichkeit Keine Qualitätssicherung Kaum Weiterbildung der Lehrenden Keine Ausbildung für MultiplikatorInnen Keine Beratung für Institute usw. Kein TutorInnensystem Kaum Beratung von Studierenden Kaum Events Keine Serviceangebote
Fragen für den Workshop • Welche Sprachen sollten gefördert werden? • Welche Zielgruppen sollten angesprochen werden? • Welche Formate sollten zur Förderung der Mehrsprachigkeit angeboten werden? • Welche Inhalte sollten vermittelt werden? • Wie könnte ein universitäres Modell/Programm aussehen, das die Mehrsprachigkeit fördert?