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Fliegenbinden im DGSF mit Frank Orlowski aus Iserlohn. Heute: Nalle Puh (Nymphe, Sedge, Nassfliege) Anwendungsgebiet: Für Nord – u. Mittelschwedische Fließgewässer Zielfisch: Äsche (Hakengröße 16 u. kleiner), Saibling oder Forelle (Hakengröße 10 – 16)
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Fliegenbinden im DGSFmit Frank Orlowski aus Iserlohn Heute: Nalle Puh (Nymphe, Sedge, Nassfliege) Anwendungsgebiet: Für Nord – u. Mittelschwedische Fließgewässer Zielfisch: Äsche (Hakengröße 16 u. kleiner), Saibling oder Forelle (Hakengröße 10 – 16) Gerät: Äsche: 4/5er Rute, Rolle, Schnur (DT/ WF/ ST o. IM), Vorfach 0,14er (nass) Saibling u. Forelle: 5/6er Rute, Rolle, Schnur (DT/ WF/ ST o. IM), Vorfach 0,16er/ 0,18er (nass) Schnell und einfach zu bindende Fliege, welche am Ende von Stromschnellen, in Gumpen und Umkehrspülungen ihre Stärken zeigt. In Grundnähe, zupfend geführt (Beschweren durch einbinden von Bleifaden möglich), wird sie in den kleineren Größen, gern vom „Grauschleier“ genommen. In den größeren Varianten verschmäht sie der Saibling und die Forelle nicht. Auf Grund des einfachen Musters und der Bindeweise, gibt es sie in unzähligen Farbvarianten. Selbstverständlich gibt es auch wunderschöne „Steigerungsvarianten“, mit denen wir uns ebenfalls noch näher beschäftigen werden ;-) Beachtet mal die Tipps am Ende der Bindeanweisung, zur Herstellung von eigenem Dubbing ;-)
Zunächst das Gerät und Material: • Als da wäre: • Feines, schwarzes (oder grünes/ beiges) Bindegarn, fertig im Spulenhalter • Schere, Dubbingnadel, Bindestock, Klarlack/ Kopfzement. • Fertiges, hellgrünes u. beige/braunes Dubbing, hier mit Glitzereffekt (alternativ: oliv o. ä.) • Sedgehaken: Größe 10 - 16 • Für etwaige, später folgende Varianten, kann man auch kleine Streamerhaken benutzen
Los geht’s: • Den Haken in den Bindestock spannen (denkt daran, dass die Hakenspitze nicht vorlugt!) • Den Grundfaden auflegen und vom Öhr zum Hakenbogen wickeln. Den Rest abschneiden. • Anschließend den Bindefaden auf ca. Bindestocklänge vom Spulenhalter abziehen. Den Spulenhalter behaltet ihr dabei in der rechten Hand. Nehmt euch nun mit der linken Hand, ein wenig vom grünen Dubbing zwischen Daumen und Zeigefinger. Jetzt „drallt / webt / spinnt“ ihr das Dubbing, durch ständigen Kontakt und in nur eine Richtung (!), an den ausgezogenen Bindefaden. Hierbei sollte eine „bewebte Fadenlänge“ von ca. 10 cm entstehen. Hört sich schlimm an – ist es aber nicht (guckst du Foto, ey!). Psssst! Die dazu notwendigen Hand/ Fingerbewegungen sind wie beim Zigaretten drehen auszuführen, alles tutti? Man könnte auch sagen: „Mach ma een Rrrrrrolllllpopel!“ ;-)……. Je dünner / dichter das Dubbing am Bindefaden anliegt, desto besser lässt es sich verarbeiten und an den Haken anbinden. Häufig muss dieser Vorgang beim Wickeln wiederholt werden
Körperaufbau • Ist doch gar nicht so schlimm, wie es aussieht, oder? Hier noch, zur Verdeutlichung • Siehst du (?) – so ähnlich sollte das aussehen Bei unserer Nalle Puh lasse ich das Dubbing-Material nicht ganz so straff am Bindefaden anliegen, wie es sonst grundsätzlich sein sollte. Das verleiht der Fliege eine gewisse Natürlichkeit im Körperaufbau. • So weit, so gut! …
Körperaufbau • Wir beginnen mit dem Anfertigen des Körpers, in dem ihr euren Dubbingfaden vom Hakenbogen (hinten), nach vorne (zum Öhr) wickelt. Während des Wickelns, haltet ihr den Bindefaden recht straff und berichtigt den Sitz des Dubbings und des Fadens mit dem Daumen u. Zeigefinger so, … • …dass ihr einen recht kompakten Körperaufbau, in den hinteren 2/3teln des Hakenschenkels, erhaltet. Dabei darf durch den Bindefaden ruhig eine Art Rippung des Körpers entstehen. Wenn das soweit erledigt ist, zieht ihr wieder eine Bindestocklänge Faden vom Spulenhalter und lasst diesen zunächst gesichert (halber Schlag!) hängen. • Anmerkungen: • Um den Bindefaden, welcher hier u. da mal durch das Dubbing schimmert zu überdecken, könnt ihr ebenfalls den Fliegenkörper mit den Fingern bearbeiten und das Dubbing „zurecht zupfen“, „drehen“, „rollen“ oder quetschen, und somit den Körper ein wenig zu „tunen“. • Hinweis: Je fester das Dubbing am Bindefaden angewebt wird, und der Faden beim Wickeln auf Spannung gehalten wird, desto „schöner“ verschwindet der Bindefaden im Dubbing…
Körperaufbau • Wenn der Körper wirklich in sich selbst „fest geformt“ ist, könnt ihr diesen „verdichten“, in dem ihr das angebundene Material, mit Daumen und Zeigefinger in die hinteren 2/3tel des Hakenschenkels schiebt. Wenn ihr dazu „Kraft aufwenden“ müsst, habt ihr alles richtig gemacht und straff genug gewickelt. • Hinweis: Das angebundene Material darf nicht von allein, bzw. zu leicht verrutschen, denn sonst, wenn die Fliege nass ist und geworfen wird, verrutscht euch das Bindematerial in den Hakenbogen 8-(. • Im Anschluss nehmt ihr wieder den Spulenhalter in die rechte Hand und webt/ spinnt nun ein wenig braun- beiges Dubbing an den Bindefaden. (In diesem Fall, habe ich das braun-beige Dubbing selbst angefertigt - dazu später mehr.) Ziel ist es, einen zweifarbigen Körper anzufertigen! Dazu wickelt ihr nun den Dubbingfaden, wie mit dem grünen Dubbing bereits gemacht, an das vordere Drittel des Hakenschenkels. Also – schön straff das Ganze bitte… (Eine sich bildende Rippung ist nicht schlimm, solange wir diese halbwegs mit Dubbing überdecken.)
Finish • Ja! Wir sind nun schon auf der Zielgeraden. • Also: Materialsitz berichtigen („Friseurbesuch“) und … • … durch „komprimieren“ des Dubbings nach hinten, Platz für den Kopf der Fliege schaffen … • … einen schön symmetrischen Kopf binden… • … einen verborgenen Kopfknoten anfertigen… • … den Rest vom Bindefaden abschneiden und … • … den Kopf der Fliege lackieren (sichern). Den Kopfdurchmesser passe ich auf den Durchmesser des vorderen Körperdrittels an ;-) • Fertig! …
Unsere Nalle Puh:(Sedge) • Wenn ihr diese Handgriffe (beim Nachbinden von einem Dutzend, hähä) beständig übt, verspreche ich euch, dass ihr künftig nicht länger als nur 3Minuten (!) benötigt, um euch eine Nalle Puh anzufertigen ;-). • Zugegeben – die Nalle Puh ist keine Schönheit, - aber sehr fängig (besonders in Ihrer Vielfalt und Variationen)! Bitte beachtet die nachfolgenden Tipps zur Herstellung von eigenem Dubbing! Dies erspart viel Geld, denn fertig gekaufte Dubbing- Fäden sind sehr teuer. Außerdem werdet ihr euren Bindematerial-Abfall, gekonnt wieder einsetzen können.
Tipp zum Herstellen von Dubbing - Material • Nun ihr Lieben – das ist relativ einfach: • Zunächst solltet ihr versuchen, euren Frauen einzureden, dass sie einen neuen Pürierstab für die Küche benötigt. So könnt ihr den ausgesonderten Mixer mit seinem Schneidewerk u. einer Schüssel dazu nutzen, um eure Bindematerial-Abfälle, welche ihr künftig nach Farben sortieren solltet, in eine Art „Filzbrei“ zu verwandeln. Nun lacht nicht…. Auch die kleinen Faserkügelchen von Pullovern lassen sich prima verarbeiten… Diese Materialien lassen sich wunderbar mit einem, in der Webstruktur aufgelösten Stückchen Stopfgarn/ Wolle, vermischen/ vermengen. Dieses „Gewölle“ lässt sich dann prima an einen Bindefaden anspinnen / anweben. Fertig! Gut – wo die Ersparnis bleibt, wenn erst ein neuer Mixer her muss? Na – das sollte man auf die Dauer des Ausübens dieses schönen Hobbys sehen! • Ich jedenfalls, nutze immer einen alten, einschraubbaren Pürierstab, mit dem dazugehörigen Mixer der Firma, welche mit „K“ anfängt und mit „rups“ aufhört (nur keine Werbung!) • Zum Auflösen der Webstruktur eines Woll- Stopfgarnfadens, nehme ich einfach die Dubbingnadel. • Warum ich mir diese Mühe mache? Ganz einfach… 1. Ich kann die Farben meiner Fliegen ganz exakt derer anpassen, welche ich in der Natur vor Ort, am zu befischenden Gewässer vorfinde (denn ausgerechnet diese Farben gibt es ja mal wieder nicht zu kaufen!) 2. Die fertigen Dubbing- Fäden sind meist überteuert, lösen sich teilweise beim Binden auf, sind maschinell geschnitten („wirken dadurch viel zu steril-künstlich“) und noch häufiger verfärben sie sich im Nasszustand. Diesen Effekt gilt es zu vermeiden.! So! Dann probiert das mal aus – nur lasst euch nicht von eurer besseren Hälfte erwischen ;-) Erst neues Mixermodell besorgen!!! Viel Erfolg mit der Nalle Puh Petri… …euer Pajas
Ausblick auf die nächste Fliege:„Superpupa“ (Grundmuster = Nalle Puh) • Materialbedarf (zusätzlich zu dem, was für die „Nalle Puh“ verwendet wurde): • 1 Schwanzfeder (Segmente) des männlichen Fasan • 1 kleine, rot-braune Hennen- Hechel • 1 Rolle feiner Kupfer-/ Bronzedraht • Als Alternative, zum Sedge- Haken, können auch kleine Streamerhaken verwendet werden ;-) • Zielfisch: Äsche, Saibling, Forelle • Region: Für Nord- u. Mittelschweden • Gerät: wie Nalle Puh