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Shift-Analyse. Problem: Erklärung abweichender Wachstumsraten einer Region vom Durchschnitt (z.B. NRW/Westdeutschland): „ Regionalfaktor RF “ Insbesondere: möglicher Einfluß der Branchenstruktur („ Strukturfaktor SF “)
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Shift-Analyse • Problem: Erklärung abweichender Wachstumsraten einer Region vom Durchschnitt (z.B. NRW/Westdeutschland): „Regionalfaktor RF“ • Insbesondere: möglicher Einfluß der Branchenstruktur („Strukturfaktor SF“) • Andere Standorteinflüsse: „Standortfaktor OF“ (Infrastruktur, Standortpolitik...) U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Es gilt: RF = SF * OF Regionalfaktor RF Bei RF > 1 ist Region stärker gewachsen als der Durchschnitt Standortfaktor OF Bei OF > 1 hat Region rel.günstige Standort- einflüsse (ohne Branchen) Strukturfaktor SF Bei SF > 1 hat Region rel. hohen Anteil stark wachsender Branchen U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Formale Definitionen: (1) Regionalfaktor: (vergleicht einfach Entwicklung der Gesamtbeschäftigung in Region und Gesamtwirtschaft) Symbole: Ri = Beschäftigte des Sektors i in der Region Vi = Beschäftigte des Sektors i in Gesamtwirtschaft t = Zeitindex U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Mögliche Umformung Regionalfaktor: (Anteil Beschäftigte des Sektors i in der Region an Gesamtbeschäftigung des Sektors i in der Volkswirtschaft) => Beschäftigungsentwicklung in der Region Beschäftigungsentwicklung in der Gesamtwirtschaft U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
(2) Analog Strukturfaktor: Hypothetische Regionsentwicklung bei unveränderten Sektoranteilen an Gesamtregion Entwicklung in der Gesamtwirtschaft = hypothetische Regionsbeschäftigung, wenn alle Sektoren dort genauso stark wachsen würden wie in Gesamtwirtschaft U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
(3) Standortfaktor: Ergibt sich als Restgröße aus RF = SF * OF => OF =RF/SF (gewichtete Veränderungen der regionalen Anteile an sektoraler Beschäftigung) => Relative Bedeutung des Sektors i in der Teilregion Bedeutung des Sektors i in der Gesamtregion als Gewicht (4) Beispiel: Regionalfaktor RF = 0,96 Strukturfaktor SF = 1,12 Standortfaktor OF = 0,86 = * Wachstum unter Durchschnitt Eigentlich günstige Branchenstruktur Aber ungünstige Standorteinflüsse U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Zahlenbeispiel Regionalfaktor RF = 1,5/1,5455 = 0,97 < 1 U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
s.o. Strukturfaktor SF = 1,6071/1,5455 = 1,04 > 1 Wachstum BRD s.o. U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Alternative Berechnung derhypothetischen Entwicklung in NRW: => NRW-Wachstumsfaktor hypothetisch: 225/140 = 1,6071 U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Ergebnis: Probe: g00 * 210/225 U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse 5. Shiftnrw.xls
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Shift-Analyse mit echten Werten(BWS real 1990-1997) RF = 0,8938 U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Berechnung Strukturfaktor Strukturfaktor SF = Index NRWhyp/Index BRD = 1,4285/1,4417 = 0,9908 U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Berechnung Standortfaktor OF Standortfaktor = Regionalfaktor/Strukturfaktor = 0,8938/0,9908 = 0,9021 Probe: U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Zusammenfassung/Interpretation U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Kritik • Konjunkturabhängige Ergebnisse: Basis- und Berichtsjahr sollten gleiche Konjunkturphase aufweisen • Feinheit der sektoralen Aufgliederung bestimmt Ergebnisse mit: je feiner, desto größer wird Anteil des Strukturfaktors • Shift-Analyse auf Basis von BWS möglicherweise andere Ergebnisse als auf Beschäftigtenbasis (Produktivität) • Interpretation des Standortfaktors schwierig • Auch Struktur ist längerfristig politisch beeinflußbar (Kohlesubventionen!) => keine politische Generalentschuldigung U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Fallbeispiel: Standortanalyse Wohnungsmarktregion Hattingen (WMH) U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Branchenstrukturstruktur im WM Hattingen • 1990 war Hattingens Wirtschaftsstruktur geprägt von zwei Sektoren: Metallerzeugung sowie Stahl- und Maschinenbau (ca. 30 % der Beschäftigten) • Kommunikations- und Finanzdienstleistungen stark unterrepräsentiert • 2001 Neuausrichtung hin zu mehr Dienstleistungen zu erkennen (nun 30 % der Beschäftigten, 10 % Zuwachs) • Konzentration im Stahlbau verbleibt jedoch U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse
Branchenstruktur - Struktur und Wandel • Hattingen hat einerseits einen sehr starken Beschäftigungsabbau erlitten • Andererseits konnte dies bereits annähernd durch Gewinne in zukunftsfähigen • Branchen ausgeglichen werden U. van Suntum, Regionalökonomik, Shiftanalyse