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D ie Bosan čica und das l ateinische Schriftsystem B osan čica i Latinica (Kerstin Gruber) k.gruber@edu.uni-graz.at Institut f ür Slawistik, Graz 31.03.2009. Branko Tošović: Proseminar zur Synchronie des B/K/S 515.512 “Schriftsysteme in den slawischen Sprachen”.
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Die Bosančicaund das lateinische Schriftsystem Bosančica i Latinica (Kerstin Gruber)k.gruber@edu.uni-graz.atInstitut für Slawistik, Graz31.03.2009 Branko Tošović: Proseminar zur Synchronie des B/K/S 515.512 “Schriftsysteme in den slawischen Sprachen”
Die BosančicaEine Sonderform der westlichen Kyrillica • Entwicklung / Einflüsse: • Übernahme der Serben des kyrillischen Alphabets aus Bulgarien, • anfangs aber Abschriften der Bücher aus glagolitischen Vorlagen. Abstammung der kyrillischen Graphik mit dem Hauptmerkmal: • - Übernahme russischer Schreibgewohnheiten durch Erzbischof Sava (1174 – 1235) als Mönch am Athos:
Entwicklung • Ostkyrillischer Einfluss der „Schule der Raška“ durch Türkeneroberung und Flucht bulgarischer Gebildeter: Orthographiereform des Patriarchen Evtimiji. • Westkyrillisches Gebiet lässt sich in drei Zonen teilen:Bosnien, Split – Poljica und Dubrovnik. • Kulturhistorische Gegebenheiten lassen verschiedene Schrifttypen entstehen, das „begovsko pismo“ der Mohammedaner (Südslaven m. kroat. Muttersprache).
Bosančica, 1750Eine Versammlung von Richtern der Gemeinde Poljica bestätigt die Rechtsgültigkeit von zwei Urkunden aus dem Jahr 1658. Ausschnitt.
Bosančica, Poljica – Typ, 1639. Don Vukivečić erbittet die freigwordene Pfarrstelle beim Erzbischof von Split
Denkmäler Im bosnischen Raum ist eine große Zahl epigraphischer Denkmäler erschlossen: • Sog. stećci (sog. stećak), volkstümlich mramori: 22.000 – 30.000 Steinquader auf Gräberfeldern, Quellen zur Erforschung des Bogomilentums • Inschriften unbeholfen, linksläufig, ländliche Steinmetze konnten nicht lesen und trugen Vorzeichnungen oft verkehrt auf
Formbeispiele • Diese “bosanska lapidarna ćirlica” zeigt die westkyrillische Graphikund Formen der serbischen Kanzleiminuskel.
Denkmäler • Ältere bosnische Handschriften tragen Spuren von Glagolica (12. und 13. Jh.) • Bosnische – kyrillische Inschriften in Benediktinerklöstern • in Bosančica gedruckte katholische Gebetsbücher • Erstes Buch über die Bosančica: Verfasser Ivan Brčić aus Zadar (19.Jh) • Nutzung der B. für private Briefwechsel war noch gängig, Fähigkeit der Beherrschung mehr als eines Alphabets zum Vorrecht weniger Gebildeter geworden.
Bosančica 1745, Bittbrief des P. Guardian von Fojnica, Ausschnitt
Beobachtungen • Sehr unterschiedliche Gesamtbilder • Keine ausgebildete Kanzleinorm außer bei den bosnischen Franziskanern, deutliche Ausbildung einer kultivierten Kanzleischrift
Norm – Alphabet Die Wiedergabe von lj und nj durch ist charakteristisch für die franziskanische Bosančica.
Klosterchronik von Foijnica, 1757, Archiv; deutlich lesbar und regelmäßig
Schriftweisen • Schriftweisen: Buchstaben entwickelten sich weiter, Schriften des 15. Jh. haben kurz abgehackte Faktur, 17. und 18. Jh. barocker Schwung: Bosančica, Franziskaner – Kursive. • Buchstabenentwicklung ähnlich wie in der russischen Skoropis´: • in Bosnien blieb das quadratische als Leitbild und tauchte in späteren Schriften immer wieder auf.
Besonderheiten • Das bosnische Alphabet enthält Buchstaben, die sonst nirgends in der Kyrillica vorkommen • Leicht lesbar, da für jeden Buchstaben nur eine signifikante Form, die nur diesen einen Laut bezeichnet. Asketischer sparsamer Formenschatz. • Bosnische katholische Geistlichkeit benutzten mehrere Alphabete durch italienische Ausbildung.
Allgemeine conclusio • Westliche Kyrillica basiert auf glagolitischer Graphik und volkssprachlicher Phonetik. • Bosančica wurde teils mit lat. Schrift verflochten. • Beide west – südslavischen Alphabete, die Bosančica und die Glagolica, haben sich entwickelt und sich den praktischen Erfordernissen angepasst, die B. wurde zur fließenden Kursive, beide wurden durch den Gebrauch gebrauchsfähiger. • Keines der beiden Alphabete wird heute verwendet.
Die bosnische SpracheBosanski jezik Republik Bosna i Hercegovina, BiH: Federacija BiH und Republika Srpska 4,55 Mill. EW Herkunft des Namens Bosna lt. Skok: Fluss Bosna, seit 17. Jh. belegt Bezeichnung der Einwohner: Bošnjanin im 14. Jh., Bošnjak im 15. Jh., Bosanac
Sprach – und Sprecherbezeichnung: • Bosnisch/Bosniakisch, offizielle Sprachbezeichnung • Bošnjaci, seit 1993 ausschließlich als Nationalitätsbezeichnung • Bosniaken (bosnisch-herzegowinische Muslime) • Bosnier (bosnische Kroaten, bosnische Serben)
Auseinandergehende Bezeichnungen: • Wechselnde ideol. und pol. Interessen, Grenzziehungen, Territorialbezeichnungen • Völkische Koexistenz • Westliches und östliches Zivilisationserbe • Kroatische (katholische) Bosnier, serbische (orthodoxe) Bosnier, Moslems
Sprache • Westštokawischer Dialekt ist dominierende Sprachbasis im Gebiet des mittelaterlichen bosnischen Staates, Drina – Tal und östlich der Neretva ostšstokawisch, Unatal bis Westen Čakawisch. • Bis zum Ende des sog. Zweiten Jugoslawiens (1946 – 1991): Serbokroatisch, Kroatoserbisch.
SPRACHE: • Phonologie, Grammatik und Syntax wie kroatisch, serbisch • Gemeinsamkeiten mit dem Kroatischen: • Jekawische Aussprache • Schreibung der Futur – Formen, govorit ću(kroat.) vs. Govoriću (serb.) • Bevorzugte Infinitivverwendung - hoću spavati (kroat.) vs. Hoću da spavam • Mit dem Serbischen: • Lexikalische Gemeinsamkeiten (hiljada «tausend», pozorište «Theater») • Lat. Monatsnamen • Turzismen • Dialekte zeigen mehr Einheitlichkeit
Charakteristika des Bosnischen: Lautliche Besonderheiten wie • die Bewahrung des h- Lautes (lahko“leicht“, kahva, sahat „Uhr“) • im Kerngebiet: Affrikatenpaare auf ein Paar reduziert: keine Unterscheidung zw. č und ć, zw. dž und đ, (ćetiri, đamija) • Bewahrung von Geminaten in Lehnwörtern: Allah, džennet „Paradies“ • Annahme und Bewahrung des f – Lautes: frka „Geschnurre“), fesdžija „Träger eines Fes“, filijala, fijaker, fer – plej
Grammatische Struktur und Wortschatz • Ableitungssilben –lija, ija, lik, luk, li (Sarajlija „Bewohner Sarajevos“, sudija vs. sudac „Richter“, muštuluk (Lohn für eine gute Nachricht), hairli „glücklich“, obrazli „ehrlich“, nafakali „gesegnet“, zorli „gesund, kräftig“ • Komposita: đul-bašća„Rosengarten“, šeher-grad „schmucke Stadt“, kara-krzli„dunkelrot“
Einflüsse • Komplexer, nuancenreicher Wortschatz durch kulturelle Begegnungen: • Gräzismen, Germanismen, Romanismen, Orientalismen – über Mittlersprache (griech. und lat. Wörter über das Italienische, Französische übernommen) • Dubletten bei Eigennamen, Bezeichnungen (Adem – Adam, tegla vs. cigla)
Turzismen: • Lehnwörter aus dem Türk., Arabischen, Persischen • Begriffe aus dem Islam, Recht, Verwaltung, Administration, Artefakte aus Gewerbe und Handwerk(halat „Werkzeug“, Modeausdrücke (dimir „Pluderhose“), Schmuck, Haushalt, Pflanzen, Nahrung (ćevap, burek, sarma) Handel und Geld, Kultur (hamam), Musik (saz, sevdalinka) , Bauwesen, Waffenkunde, sensuelle Bereiche, Gefühle, Verwandtschaftsbezeichnungen amidža „Onkel“, babo „Vater“, burazer „Bruder“, dilberka „Liebste“..
Schrift und Orthographie • Zwei Schriftsysteme, lateinisch (Föderation) und kyrillisch (Rep. Srpska) • Vergangenheit: Neben Verwendung der lat., griech., glagol., kyrillischen Schrift : Sondertyp Bosančica ( hrvatska ćirlica, srpsko pismo): stilisierte Form der kyrill. Schreibschrift. • Begovica: bes. Art der Ćirilica in höfischen Kreisen („Schrift der Begs (Grundbesitzer“) • Arebica: 15. 16. Jh, arabische Schrift, die an das bosn. Lautsystem angepasst war, mehrere Versuche einer Adaption; mektebica von Čaušević, mekteb „Koranschule“)
Soziolinguistische Situation • Standardisierung der gemeinsamen Sprache der Bosniaken, Serbe, Kroaten und Montenegriner: 19. Jh. – langwieriger Prozess einer Normherstellung (Abkommen von Novi Sad, 1954, Matica Srpska 1960, Matica Hrvatska) – unbefriedigend für Serben und Kroaten. • Keine Beteiligung der Bosnier – Gründe: sprachliche Dominanz, Druck, Sorglosigkeit, keine konsequente Vertretung der Ansprüche, keine Experten (Halilović).
„Pravopis bosanskog jezika“, Orthographie, 1996 erschienen im Verlag „Preporod“ • Grammatik der bosn. Sprache, 2000 (Vajzović, Zvrko), • Einsprachiges Wörterbuch, 1996 (Isaković) • 1998 Bihać: Symposium über die bosnische Sprache
LATINICADie lateinische Schrift Geschichte: Das lateinische Alphabet (auch römisches Alphabet genannt) wurde von der lateinischen Sprache auf viele romanische, germanische, slawische, finno-ugrische und weitere Sprachen übertragen und ist das am weitesten verbreitete Alphabet der Welt. Verwendungszeit seit ca. 700 v. Chr.
Entwicklung • Das lateinische Alphabet wurde, über Vermittlung der Etrusker, aus dem westgriechischen Alphabet entlehnt. Das archaische lateinische Alphabet bestand aus 21 Buchstaben: • A B C D E F H I K L M N O P Q R S T V X Z. • Das Zeichen für den griechischen Laut /dz/ wurde an siebter Stelle des Alphabets tradiert, obwohl es dafür lautlich keine Verwendung gab. Die Abschaffung dieses Zeichens soll auf Spurius Carvilius Ruga zurückgehen, einen freigelassenen Sklaven, der die erste Schule mit zahlungspflichtigem Unterricht eröffnete.
Entwicklung • C wurde für den stimmlosen (/k/) und den stimmhaften (/g/) Velar verwendet. • Ruga soll es gewesen sein, der durch Hinzusetzen eines diakritischen Striches zum C den Unterschied von C = /k/ und G = /g/ einführte, ohne dass beide Schreibformen aber schon als verschiedene Buchstaben benannt und gezählt worden wären. Im Ergebnis bestand das klassische lateinische Alphabet aus (ohne G) 20 Buchstaben: • A B C D E F (G) H I K L M N O P Q R S T V X.
Weitere Veränderungen • ergaben sich, nachdem das griechische Mutterland 146 v. Chr. unterworfen und dem Staatsgebiet des Römischen Reiches eingegliedert worden war und verstärkter Bedarf entstand, griechische Namen und Fremdwörter in lateinischer Schrift wiederzugeben. • Das griechische Ypsilon, das die Römer nach etruskischem Vorbild für U/V und für griechisch Y verwendeten, wurde aus dem griechischen Alphabet noch einmal entlehnt und für Y reserviert. • Desgleichen wurde noch einmal Z für /dz/ entlehnt und diesmal an das Ende des Alphabets gestellt: ζώνη zona (Gürtel, Zone), κύκλος cyclus (Kreis, Zyklus).
Entwicklung • Es konsolidierte sich die Zählung und Unterscheidung der lateinischen Buchstaben dann auf 23: A B C D E F G H I K L M N O P Q R S T V X Y Z. • Besonderer Wert der Zahl 23 für das lat. Mittelalter, weil sie zwischen den Buchstabenzahlen des hebräischen (22) und des griechischen (24) Alphabets liegt und das lateinische Christentum sich dadurch in seiner Stellung als Erbe beider Kulturen bestätigt sah.
Geschichte • Die Römer und das Mittelalter verwendeten die Buchstaben I und V sowohl als Vokal ([i] bzw. [u]), wie auch als Halbvokal bzw. Konsonant ([j] bzw. [w], Lautwert etwa wie das W in engl. water). • Erst in der Folge humanistischer Reformprojekte der Renaissance Unterscheidung auch in der Schrift durch die Buchstaben J und U. • Ebenfalls nachmittelalterlich in der Bewertung als eigener Buchstabe ist der aus einer Ligatur von zwei V entstandene Buchstabe W (daher sein englischer Name „double u“ oder etwa in der französischen Aussprache „double v“).
lateinisches Alphabet • Damit war das lateinische Alphabet komplett. Es besteht aus folgenden 26 Buchstaben: • A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z. • a, b, c, d, e, f, g, h, i, j, k, l, m, n, o, p, q, r, s, t, u, v, w, x, y, z. • Im Deutschen Alphabet kommen noch die Buchstaben Ä ä, Ö ö und Ü ü sowie – außer in der Schweiz und Liechtenstein – der Kleinbuchstabe ß hinzu.
Typografie u. Eigenschaften lateinischer Buchstaben • Eigenschaft • Gleiche Groß- und Kleinschreibung: C, O, P, S, U, V, W, X, Zc, o, p, s, u, v, w, x, z • Bögen und Geraden: B, D, G, J, P, Q, R, Ua, b, d, e, f, g, h, j, m, n, p, q, r, t, u, y • Diagonale: A, K, M, N, R, V, W, X, Y, Zk, v, w, x, y, z • Mit umschlossenen Flächen: A, B, D, O, P, Q, Ra, b, d, e, g, o, p, q • Keine umschlossenen F.: C, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, S, T, U, V, W, X, Y, Zc, f, h, i, j, k, l, m, n, r, s, t, u, v, w, x, y, z • Römische Zahlen: C, D, I, L, M, V, X • Unterlänge: (J), (Q)(f), g, (h), j, p, q, y, (z) • Oberlänge:A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Zb, d, f, h, k, l, t • Vertikale Achse links: B, D, E, F, K, L, P, Rb, f, h, k, l, n, p, r, t
Diakritika, Ligaturen, Variationen • - Diakritische Zeichen (z. B. å,é,ï,ò,û), um weitere sprachspezifische Laute darstellen zu können. • - Daneben wurden Buchstabenkombinationen entwickelt (wie ch,sch,th,ng,sz), aus denen im Laufe der Zeit auch Ligaturen werden konnten, die später dann oft zu selbständigen Buchstaben wurden (wie W aus VV im Spätlateinischen, Englischen, Deutschen und Polnischen, æ aus a und e im Dänischen, Norwegischen und Isländischen oder ß aus langem s (ſ) und rundem s (s) bzw. im Deutschen aus ſ und z).
Ergänzungen • Entstehung neuer Buchstaben: Buchstaben wurden in ihrer Form modifiziert oder ergänzt (im klassischen Latein schon G in Unterscheidung zu C; auch Ð, z. B. im Isländischen, und Ŋ, z. B. im Samischen, stießen so zum Alphabet) bzw. aus ursprünglichen Varianten (Allographen) eines Buchstabens wurden eigenständige Buchstaben (im späteren Latein j neben i und u neben v). • - Ergänzung durch Buchstaben aus anderen Alphabeten.
LATINICA im östlichen Europa • Eroberung und Einrichtung röm. Provinzen • Großer Einfluss • Nachantike Bedeutung • Verwendung • Funktionen der Latinica: Staatssprache, Amtssprache, Militärsprache, Handelssprache.
Sprachverbreitung • Formierung einer Kulturgrenze in Südosteuropa: Lateinisch im Norden, Griechisch im Süden. • Unterschiedliche Verteilung der Inschriften, im N mehr als 20.000, im S weniger als 1000. • Jüngste Inschrift Dalmatiens aus Salona aus dem Jahre 612. • Sprachwechselprozess: Zahl der einheimischen Assimilanten überstieg die Zahl der römischen Zuwanderer. • Lateinischer Einfluss im lexikalischen Bereich, Wortbildung, im Sprechlatein, Lehnwörter
Latinica im Kontakt • Bildungssprachlicher Einfluss = Trend zur Assimilation der Balkanvölker • Ältester Kontakte der Latinica sind die zum Griechischen (750 Jahre Einwirkzeit). • Kontakt zu den südslawischen Sprachen: Spätantike und frühes Mittelalter • Lateinische Lehnwörter erhalten sich in allen südslawischen Sprachen- bes. Terminologie des Hausbaus (z. B. lat. Calx/calcem – serb. Kalk, caminus)
Lateinische Einflüsse • Lateinische Formantien: • Lat. Suffix –arius, nach Vermitteln ins Makedonische dann als Ableitung – ar, ribar, ključar, pekar. • Neologismen im serb. kroat. Wortschatz: antika, individualizam, princip, konervegencija..
Latein in offizieller Sprachfunktion • Während der röm. Herrschaft auch im griech. Raum als Kanzlei- und Gerichtssprache. z. B. Gesetzessammlung des Kaisers Justinian (527-265) • Übersetzungen für die Bevölkerung im griech. Sprachraum ins Griechische, aber Funktionen auf den öffentlichen Bereich beschränkt, gleichrangige Unterrichtssprache im Universitätswesen, Urkundensprache- bis 10. Jh.
Verbreitung • Polen (9. bis 16. Jh.), Böhmen (10. bis 14. Jh.), Ungarn (11. bis 19. Jh): Latein als Kanzlei- und Amtssprache. • Kirche großen Einfluss auf Verwendung Lateins in amtlichen Funktionen. • Osteuropa: Etablierung des Lateins- Bildungssprache der Elite (Klerus, Herrscher)
Adaptierung der Latinica • Langsamer Prozess der Adaptierung an die slavische Phonetik • Latinica lieferte für beinahe das gesamte slav. Schrifttum die Buchstaben- • Ergänzung durch diakritische Zeichen. • Lautwert richtet sich nach üblicher Aussprache (romanisch oder deutsch) • Schaffung neuer Verbindungen • Verschiedene Wege der slavischen Völker, da nicht nur die lat. Texte sondern auch weltliche Schriftweisen benachbarter Völker kennengelernt wurden.
Buchstaben • Die Latinica hat 30 Buchstaben, von denen 27 Monographeme (a, b, c, č, ć, d, đ, e, f, g, h, i j, k, l, m, n, o, p, r, s, š, t, u, v, z, ž) und nur 3 Diagrapheme (lj, nj, dž) sind. • Fünf Grapheme haben die diakritischen Zeichen (č, ć, dž, š, ž), die nach dem Bild der tschechischen Buchstaben, die Jan Hus entwickelt hat, geschrieben werden. • Einzig das Graphem đ ist eine BKS – Besonderheit, ein exklusives slawisches Graphem.
Anzahl der Buchstaben 21 universale Latineme: AaBbCcDdEeFfGgHhIiJjKkLlMmNnOoPpRrSsTtUuZz • Universale slawische Grapheme sind Buchstaben, die allen slawischen graphischen Systemen gemeinsam (lateinischen oder kyrillischen) sind. • Die serbische/kroatische/bosnische-bosniakische Latinica hat wenig spezifische Grapheme : ć, č, đ, ž, dž, lj, nj, š, ž und besteht aus 30 Buchstaben.
Literaturverzeichnis • Die Bosančica : eine Sonderform der westlichenKyrillica / Thorvi Eckhardt Eckhardt, Thorvi Wien : Österreichisches Ost- u. Südosteuropa-Inst., 1978S. 184-192 Aus: Österreichische Osthefte ; 20Graphiken zur Bosančica: alle aus Thorvi Eckhardt • -Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens/ hrsg. von Miloš Okuka. Klagenfurt; Wien: Wieser, 2002. (Wieser – Enzyklopädie des europäischen Ostens ; 10). - 1031 S. • -Sprachwandel in der Slavia. Hrsg. von Lew N. Zybatow- Peter Lang Europäischer Verlag de Wissenschaften. - 554 S. • -Einführung in die slavischen Sprachen: hrsg. von Peter Rehder. – 3. verb. und erw. Aufl..- Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft., 1998- 367 S. • www.wikipedia.com/latinica • Gralis – Korpus • Grafiken zur Bosančica: alle aus Die Bosančica : eine Sonderform der westlichenKyrillica / Thorvi Eckhardt Eckhardt, Thorvi Wien : Österreichisches Ost- u. Südosteuropa-Inst., 1978S.
S.1: Die Bosančica – eine Sonderform der westlichen Kyrillca S.2:Entwicklung S.3 Bosančica 1750, Grafik S.4 Bosančica 1639, Grafik S.5 Denkmäler S.6 Formbeispiele S.7 Denkmäler S.8 Bosančica 1745, Grafik S.9 Norm – Alphabet S.10 Beobachtungen S.11Klosterchronik 1757, Grafik S.12 Schriftweisen S 13 Besonderheiten S.14 All. Conclusio S.15 Die bosnische Sprache, Bosanski Jezik S. 16 Sprach- und Sprecherbezeichnung S. 17 Auseinandergehende Bezeichnungen S. 18 und 19 Sprache S.20 Charakteristika S. 21 Grammatische Struktur S. 22 Einflüsse S. 23 Turzismen S. 24 Schrift und Orthographie S. 25 und 26 Soziolinguistische Situation S. 27 Latinica S 28 und 29 Entwicklung S. 30 Weitere Veränderungen S. 31 Entwicklung S.32 Geschichte S. 33 Lateinisches Alphabet S 34 Typographie S. 35 Diakritika, Ligaturen, Variationen S 36 Ergänzungen S. 37 Die Latinica im östlichen Europa S. 38 Sprachverbreitung S. 39 Latinica im Kontakt S. 40 Lateinische Einflüsse S 41 Latein in offizieller Sprachfunktion S 42 Verbreitung S 43 Adaptierung der Latinica S. 44 Buchstaben S 45 Anzahl der Buchstaben Inhaltsverzeichnis