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19. Jänner 2004 - Pfarrsaal Essling. Ja zu Wohlstand und Lebensqualität. Nein zur Nordostumfahrung!. Heute Abend:. 1 Ökologische Schäden des Verkehrs 2 Gesundheitliche Schäden des Verkehrs 3 Soziale Schäden des Verkehrs 4 Mobilität? 5 Effizienz?
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19. Jänner 2004 - Pfarrsaal Essling • Ja zu Wohlstand und Lebensqualität. • Nein zur Nordostumfahrung!
Heute Abend: • 1 Ökologische Schäden des Verkehrs • 2 Gesundheitliche Schäden des Verkehrs • 3 Soziale Schäden des Verkehrs • 4 Mobilität? • 5 Effizienz? • 6 Wirtschaftliche Schäden des Verkehrs • 7 Alternativen • 8 Visionen
1. Ökologische Schäden • Landschaftszerschneidung (nur Ausgangspunkt!) • alle 700 Meter eine Straße • Saurer Regen • 13 kg Nitrate / Hektar • Waldsterben • saure Wiesen • Grundwasser • Gebäudefraß • Erdölkette • Regenwaldzerstörung • Tankerunfälle mit Ölpests
1. Ökologische Schäden • Treibhauseffekt • Biosphäre kann 2 t CO2 / Mensch & Jahr aufnehmen • Österreich 7 t, allein durch Verkehr mehr • Nachhaltiges Niveau: 1 Liter Benzin / Mensch • Vranitzky 1990 (visionär): 3-Liter-Auto bis 2000 • Molterer 2001 (pragmatisch): 6-Liter-Auto bis 2008 • Tatsache: Treibstoffverbrauch seit 1980: + 40% • Trend zu dickeren Autos • Trend zu mehr Autos
Zunahme der Autodichte in Österreich Autos pro 1000 Einwohner Montana: 1100 Sättigung: 700 ? Österreich: 510
Treibhauseffekt II • Derzeit 650 Millionen Autos weltweit • Vorbildwirkung • 20% der Menschen verbrauchen 80% der Ressourcen • Kioto-Ziel Österreichs • Minus 13% • Realität: + 9% • Fidschi-Inseln und Antigua-Barbuda • erste Unterzeichner des Kioto-Protokolls
2. Gesundheitliche Schäden • Bodennahes Ozon • Kinder dürfen nicht mehr spielen • bis zu 15% leiden an Asthma • Krebserregende Abgase • Kohlenmonoxid, Benzol & Co. • 30fache Konzentration 5 - 8 km neben Autobahn • WHO: 2400 Abgas-Tote in Österreich • Lärmbelästigung • 2/3 der Wohnbevölkerung
Der 3. Weltkrieg • Österreich:75.000 Tote seit 1960 • mehr als 2 Millionen Verletzte • noch immer 55.000 Verletzte / Jahr • Westdeutschland 1950 - 1990: 1/2 Million Tote • EU: 40.000 Tote / Jahr • Straßenverkehrsordnung § 43: „Verkehrsverbote erlassen, wenn es die Sicherheit erfordert“
3. Soziale Schäden • Freiheitsraub und Mobilitätsverlust • Fußgänger • Kinder • Senioren • Radfahrern, Öffi-NutzerInnen (§1) • Nicht-Auto-Haushalte: in Wien 50% • Raumaneignung durch das Auto • Mehr Platz zum Parken als zum Wohnen • Los Angeles: 60% des Zentrums = Verkehrsfläche • „Gesichtsverlust der Häuser“
4. Mobilität und Mythos • Mobilitätsrate historisch konstant • 3 Wege à 20 min. • SOLL • Möglichst unaufwändige Erreichbarkeit aller Ziele • IST • Hohe (Spitzen-) Geschwindigkeiten, viele km • Nicht die Mobilität wächst, sondern der Verkehr
Laufrad „Mobilität“ • „Wir sind immer schneller zu immer ferneren Zielen unterwegs, an denen wir immer kürzer verweilen.“
5. Effizienz? • Pkw: Durchschnittlich 1,3 Personen / Auto • Überdimensionierung: 18 PS für 100 km/h genug • Energetischer Wirkungsgrad 1% • 50% aller Autofahrten < 5 km • Lkw: 40% Leerfahrten • 30% halb leer, 30% voll • Natur: 90% aller Transportvorgänge vertikal • Fauna 1% der Biomasse („Salz in der Suppe“)
6. Wirtschaftliche Schäden • Kein Zusammenhang Wachstum - Verkehr • Im Gegenteil: Verkehr wächst schneller • Lebensmittel seit 1980: + 10% / + 70% Negative • Kein Zusammenhang zwischen Transportintensität und Wirtschaftsleistung • Dänemark, Irland, Luxemburg • Österreich hat zweitgrößte Autobahnnetz der EU • Dänemark - 60% • Handelsbilanz: 2 Milliarden Euro
Arbeitsplätze? • Autobahn + Arbeitslosigkeit seit 1980 verdoppelt • Arbeitsplätze / Mrd. öS • Hochrangiges Straßennetz: 779 • Verkehrsberuhigung: 1204 • Öffentlicher Nahverkehr: 1243 • Bahnhöfe: 1312 • Investitionen in anderen Bereichen schaffen mehr und nachhaltiger Arbeitsplätze • Forschung, Entwicklung, Wissen
Selbstmord der Regionen • Verlust von Arbeitskräften (Pendler) • Verlust von Kaufkraft • Verlust von EinwohnerInnen • „Ruf nach Selbstzerstörung“ • Lungau: angekoppelt und „abgehängt“
Verkehrsspirale • Auto „besetzt“ Stadt • Verlust von Lebensqualität • Stadtflucht • Zersiedelung • Entstehung von Speckgürtel • Ruf nach Autobahnringen
„Entlastungsringerl“ • Madrid / Wien: • M 30 / Südosttangente • M 40 / Lobau-Autobahn • M 50 / (...) • M 60 / (...) • A5 bringt zusätzlich 16.500 Kfz/Tag (+50%)
Wir (sollten) lernen ... • Straßenbau • bringt • noch mehr Stau
Externe Kosten • Staukosten • Unfallkosten • Gesundheitskosten • Klimakosten (Emissionszertifikate) • Lärmkosten (Umzug) • Schäden an Gebäuden und Vegetation • Nicht: Klimawandel
Kostendeckung • Auto 37% • Lkw 20%
7. Lösungen • Kostenwahre Maut für Pkw und Lkw • Congestion Pricing à la Singapur • City-Maut à la London • LASVA à la Schweiz • Verzicht auf Autobahnringe • Hasselt: + 900% Busgäste • Angebotsorientierung • Autobahnen als Industrieanlagen?
7. Lösungen • Öffi-Offensive • 50 Jahre Öffis • Flächenbahn • 70 bis 90% der Bevölkerung dafür • Mythos Autofahrer-Lobby • Alternative Wirtschaftsentwicklung • viele nachhaltige Klein- statt wenige absiedlungsgefährdete Großbetriebe • direkt in die Bezirke, z. B. IT, und Dienstleistungen bzw. Ökolandbauforschung
8. Visionen sind gesund! • Autofreie Städte • Kostenwahre Maut: 3 Euro / km für 40-Tonner • Langstreckentransporte = Salz in der Suppe • Gütertransport = öffentliches Monopol • Kurze Wege, Nähe, Nahversorgung • gemischte Stadtviertel (Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Erholen, Sport - alles vor der Tür) • Hohe physische und geistige Mobilität!
www.attac-austria.org Was opfern wir dem freien Markt? Michel Reimon Christian Felber ISBN 3-8000-3996-6
Zusammenfassung • Näche ist wichtiger als Ferne • Infrastruktur schafft Verkehr • Verkehr schafft keinen Wohlstand mehr • Sondern Kosten • ökologische Schäden • soziale Schäden • wirtschatliche Schäden
„Melkkuh der Nation“ • Mineralölsteuer • motorbezogene Versicherungssteuer • NOVA • Kfz-Steuer • Vignette • Mauteinnahmen 3,6 Mrd. €
Finanzloch ÖBB? • 4,4 Mrd. Euro „Bundeszuschuss“ • 2,2 Mrd. Infrastruktur • 1,3 Mrd. Pensionen • 0,7 Gemeinwirtschaftliche Leistungen
Infrastruktur Straße - Schiene • EU seit 1970: • Autobahnnetz + 308% • Schienennetz - 9% • Gütertransport in der EU seit 1970: • Straße von 50 < 73% • Schiene 30 > 8% • Österreich: • Straßennetz 100.000 km • Schienennetz 6.500 km