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Paulus von Tarsus Annäherungen an ein spannendes Leben und eine spannende Theologie Ein Seminar zum Völkerapostel. Bildungshaus Schloss Puchberg 14. 020. 2009 Christoph Niemand, KTU Linz. … spannendes Leben … Orte und Räume – Zeiten und Phasen.
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Paulus von Tarsus Annäherungenan ein spannendes Lebenund eine spannende Theologie Ein Seminar zum Völkerapostel Bildungshaus Schloss Puchberg14. 020. 2009 Christoph Niemand, KTU Linz
… spannendes Leben … Orte und Räume – Zeiten und Phasen
1. Herkunft & Vorchristlicher Paulus:Hellenistischer Diasporajude und Pharisäer (? - 33) Geburt, Kindheit – Tarsus in Kilikien Religiöse Ausbildung – Jerusalem Gegner der hellenistischen Judenchristen (Stephanuskreis) – Jerusalem und Damaskus
2. Nach der Wende: „Christlicher Einzelgänger“ (ca. 7 Jahre, 33 - 39/40) Damaskus – Lebenswende, Anschluss an Christengemeinde, „Verkündigung“ (?) Arabia – längerer Aufenthalt (ca. 2 Jahre), Rückkehr nach Damaskus Jerusalem – Kurzbesuch (14 Tage), lernt Kephas / Petrus und Jakobus d. Herrenbruder kennen Syrien und Kilikien (Gal) bzw. Tarsus (Apg) – Aufenthalt (einige Jahre) evt. mit Verkündigung Kilikien - Syrien Arabia
3. Als Antiochener: „Paulus im Kollegium“ (8 bis 10 Jahre, 39/40 - 49) Von Barnabas aus Tarsus in die junge Gemeinde von Antiochia am Orontes geholt, dort Lehrer, Prophet und Missionar im „Kollegium“ (Apg 13,1) Erste Missionsreise als Begleiter des Barnabas: Juden und „gottesfürchtige Heiden“ in den Synagogen Zyperns und „Mittel-Süd-Anatoliens“ (Südgalatien, Pamphylien und Pisidien) Als Teil der Delegation Antiochiens beim „Apostelkonvent“ in Jerusalem (Frage Heidenmission)
4. Selbständiger Missionar im ägäischen Raum (ca. 8 Jahre, 49 - 57) Erste Phase: nach Ephesus („zweite Missionsreise“) Streit und Trennung von Antiochenern und Barnabas: Selbständige Mission Über Tarsus, Pisidien, Galatien (?), dann rund um die Ägäis:Philippi > Thessaloniki > Korinth (1,5 Jahre) > Ephesus 1 Thess(aus Korinth) 1 Kor(aus Ephesus)
4. Selbständiger Missionar im ägäischen Raum (ca. 8 Jahre, 49 - 57) Zweite Phase: Missionszentrum Ephesus (zwei Jahre) „Stichreisen“: Tränenbesuch Korinth, Galatermission (?), Illyrien (?) Illyrien Galatien „Tränenbrief“in 2 Kor
4. Selbständiger Missionar im ägäischen Raum (ca. 8 Jahre, 49 - 57) Dritte Phase: * Abreise aus Ephesus (nach Haft?) * sorgenvolle Abschluss-Runde (Kollektenreise) über Makedonien nach * Korinth: Orientierung nach Westen (Rom, Spanien), zuvor aber: Jerusalembesuch zur Kollektenübergabe in Haft: Phlm (?) Phil (?) unterwegs:Gal „Versöhnungs- brief“ in 2 Kor [1 Tim – fiktiv] in Korinth:Röm
5. Paulus in Haft: Jerusalem, Caesarea, Rom (ca. 5 oder 7 Jahre, 57 - 62 / 64 ?) Große Pläne im Westen. Blockade im Osten – Gefangenschaft und Martyrium Heikle Aufnahme in der Kirche JerusalemVerhaftung im Tempel. Verschleppung des Prozesses (Caesarea)Überbringung zum kaiserlichen Gericht in Rom Weiteres Schicksal: Martyrium 62 (oder Freikommen, Spanienmission ???, späteres Martyrium ?) ??? Phlm (???)Phil (???) [2 Tim – fiktiv] Caesarea
… spannende Theologie … Themen und Texte Themen: 1. einige Voraussetzungen 2. die Themen im Zusammenhang (ein Versuch) Texte: 1. einige Voraussetzungen 2. einige Highlights
1. Themen – Einige Voraussetzungen • * Christusbegegnung / Lebenswende: „Erkenntnis“ und Berufung • * Urchristliche Bekenntnistradition: • Gott hat Jesus auferweckt aus den Toten Christus ist gestorben – für uns Gott sandte seinen Sohn, damit … • Aktuelles Ringen: Ekklesia aus Juden und Heiden – Beschneidungsfreie Heidenmission? • * Persönliche Verfasstheit: Dialektik und Paradoxie
1. Die Themen im Zusammenhang (ein Versuch) I.Jesus Christus als überragende, endzeitliche Heilsinitiative Gottes für eine verlorene Menschheit II.Teilnehmen an der Existenz und am Weg Jesu Christi: Sein Leben verändert unser Leben Stellvertretung und Repräsentanz Teilgeben / Teilnehmen als Transformationsgeschehen Glaube und Taufe > „Sein in Christus“ III.Tod und Auferweckung Jesu Christi – und was das mit uns macht Teilnahme am Tod Jesu jetzt: „Heraussterben“ aus einem Netzwerk des Todes Teilnahme an Jesu Auferweckung jetzt: Hineingehen in eine neues Sein: aus Sklaven werden freie Kinder
1. Die Themen im Zusammenhang (ein Versuch) IV.Fokussierung: Das Kreuz Jesu als dramatischer Wendepunkt Paradoxe Offenbarung: Ärgernis und Torheit – Kraft und Weisheit Gottes kultische Sühne – personale Stellvertretung Gericht und Versöhnung V.Gläubige Existenz in Christus konkret:: Gemeinde – Zeugnis – Lebensführung VI.Hoffende Existenz: eschatologischer Vorbehalt – Sehnsucht nach dem „Offenbarwerden“
1. Die Themen im Zusammenhang (ein Versuch) VII.Ekklesia Gottes aus Juden und Heiden Müssen Heiden, die zu Chistus wollen, zuvor Juden werden ? Beschneidungsfreie Heidenmission stellt die bisherige Gottesgeschichte Israels in Frage Paulinische Versuche: Christus und die Tora Christus und die Erwählung Israels > Verheißungsstruktur der Religion Israels VIII.Rechtfertigung aus Werken des Gesetzes oder aus Glaube an Christus Was ist Gerechtigkeit, wer ist gerecht (distibutiv – richterlich – exekutiv >> aktiv ?) Gerechtigkeit biblisch: bundestheologischer Kontext Paulus: Gottes gerechtmachende Gerechtigkeit: Anteilgewinnen an Christus, dem Gerechten
2. Texte – Einige Voraussetzungen Gelegenheitsschreiben, z.T. Antwortschreiben. Dikatat nach Stichworten Antikes Briefformular Jüdische Schriftauslegung (eschatologische Typologie) Antike Rhetorik mit brillanten Höhepunkten Einbeziehen von urchristlichen Traditionsformeln, Glaubenssätzen, Hymnen Wechsel zwischen breiteren Darlegungen und extremer Knappheit Thematische Verdichtungen an Höhepunkten
2. Texte – Einige Highlights Röm 3,25-26 Ihn (Christus) hat Gott eingesetzt / aufgebotenals „Sühnendes“aufgrund des Glaubensin seinem Blutzum Aufweis seiner Gerechtigkeitwegen des Vorbeigehenlassens der VORMALS begangenen Sünden in der Zurückhaltung Gottesund zum Aufweis seiner Gerechtigkeit IM JETZTdamit er selbst gerecht istund den gerecht macht, der an Jesus glaubt
2. Texte – Einige Highlights Gal 3,26 – 4,7 Ihr seid alle durch den Glauben Söhne und Töchter Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid «eines» in Christus Jesus. Wenn ihr aber zu Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen, Erben kraft der Verheißung. Ich will damit sagen: Solange ein Erbe unmündig ist, unterscheidet er sich in keiner Hinsicht von einem Sklaven, obwohl er Herr ist über alles; er steht unter Vormundschaft, und sein Erbe wird verwaltet bis zu der Zeit, die sein Vater festgesetzt hat. So waren auch wir, solange wir unmündig waren, Sklaven der Elementarmächte dieser Welt. Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Kindschaft erlangen. Weil ihr aber Söhne und Töchter seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn oder Tochter; bist du aber Sohn oder Tochter, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.
2. Texte – Einige Highlights 2 Kor 5,14-21 Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde. … Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden. Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. Ja, Gott war es, der in Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnete und uns das Wort von der Versöhnung (zur Verkündigung) anvertraute. Wir sind also Gesandte an Christi Statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi Statt: Laßt euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
2. Texte – Einige Highlights Röm 8,31-29 Was ergibt sich nun, wenn wir das alles bedenken? Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? - Gott ist es, der gerecht macht. Wer kann sie verurteilen? - Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? … all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiß: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.