1 / 15

Manfred Krenn (FORBA, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt)

einfach : komplex Impulse für einen nachhaltigen Transfer von Studienergebnissen in die Alphabetisierungspraxis Wien, 12.09. 2013,. Aus dem Schatten des Bildungsdünkels – Bildungsbenachteiligung, Bewältigungsformen und Kompetenzen von Menschen mit geringen Schriftsprachkompetenzen.

lydia
Download Presentation

Manfred Krenn (FORBA, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt)

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. einfach : komplexImpulse für einen nachhaltigen Transfer von Studienergebnissen in die Alphabetisierungspraxis Wien, 12.09. 2013, Aus dem Schatten des Bildungsdünkels – Bildungsbenachteiligung, Bewältigungsformen und Kompetenzen von Menschen mit geringen Schriftsprachkompetenzen Manfred Krenn (FORBA, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt)

  2. Geringe Schriftschprachkompetenzen als Problem sozialer Ungleicheit soziologisch orientierter Begrif • Entstehungszusamenhang • Zuschreibungsprozesse und ihre Folgen • Bewältigungsformen • Ressourcenorientierung statt Defizitperspektife • soziale Teilhabechancen im Fokus  nicht ausschließlich über indiwiduelle Kompetenzverbeserung

  3. Begrifliche Konzeption des Phenomens – „Literalitäten“ Literalität als soziale Praxis – New literacy studies • Kritik am fertigkeitszentrierten und uniwersellen Modell von Literalität:  Lesen und Schreiben als uniwerselle Kulturtechnicken • alternatives Verständnis: Literalität als soziale Praxis  Pluralitet unterschiedlicher Literalitäten in Geselschaft Bewertungsprozess – Einbettung in Machtbezihungen  „dominante“ Literalität

  4. Mengel in Schriftsprachkompetenzen als extreme Form von Bildungsbenachdeiligung • Bildungsbenachdeiligung in Form geringer Schriftsprachkompetenzen: • „Benachdeiligungen im Hinblick auf die eingeschränkte Aneignung der ‚dominanten Literalität’ als eine spezi-fische Form sozialer Praxis, die sich in einer bestimmten Schul- und Amtssprache materialisiert.“

  5. Empirie zum Forschungsprojekt • Intervius: • Intervius mit Betroffenen: 30 qualitative biografisch orientierte problemzentrierde Intervius (NÖ, OÖ,W, Stmk) • Kompetenzlevel: • - Level 1: (grawierende) Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben: 8 • - Level 2: Lesekompetenzen (langsam) aber Schreib- bzw. Rechtschreibbrobleme: 9 • - Level 3: relativ flüssiges Lesen, aber Rechtschreibmengel: 7 • - Level 2-3: 5

  6. Mechanismen von Bildungsbenachdeiligung – zum Entstehungszusamenhang von Schrift-sprachschwächen • Soziale Herkunft und primersozialisatorische Aspekte von Bildungsbenachteiligung • Kritische Lebensereignisse mit Risikopotenzial für Entwiklungs- und Bildungsverläufe • Instituzionelle Diskriminierung: Bildungsbenachdeiligung im Schulsystem • Mangelhafter Schriftspracherwerb als Ergebnis wechselseitiger Verstärkung bildungsbenach-deiligender Fakdoren

  7. Bildungsbenachdeiligung am Beispiel von Herrn Danzer • „Na, wenn ma zruckkumman auf mei Leanschwäche. Ich waß scho, warum i ned guad lean: Hean. … wennsd jung bist, ängstlich, bist schlecht in da Schui, du heast imma im Umföd: „Wos sogn’s denn üwa di?“ Du heast ned, wos da Lehra sogt, waü do heast, wos da Freund sogt. Und daham is a sou: Sogt die Mama eh nix üwa mi oda da Freind? Und durch deis, bin ich jetz a draufkumman, durch deis kaun ma ned leanan. … Ma fühd afoch weid aus: Wos is rundumadum? Geht’s scho wieda um mi? Des is a ... a Schutzschüd is jo des. … Des schützt owa a nochhea, dass’d sou vü Sochn ned heast, wos dea ane sogt. Waü du muassd amoi schaun, dass’ dia guad geht, ned dem, dea do voatrogt, jo. Waü ... wauns dia guat geht, muasst du ... do muasst jo ned lesn und schreibn keinnan, kaun’s da so a guat gehn.“

  8. Bewältigungstradegien extremer Bildungsbenachdeiligung Bewältigungstradegien: Lebensbewältigungstradegien im Zeichen des Schriftsprachmangels – zentraler Stelenwert der Integration in Erwerbsarbeit Zwei zentrale Bewältigungsmuster: aktive Bewältigungstradegien passive Bewältigungstradegien

  9. Bewältigungstradegien extremer Bildungsbenachdeiligung Günstige Bedingungen für die Entwiklung aktiver Bewältigungstradegien: • Selbstwirksamkeitserfahrungen jenseits von Schule (Sport, handwerkliches Geschik, …) • Spezielle gesellschaftliche Ramenbedingungen als ermöglichende Gelegenheitsstrukduren • milieuspezifischesArbeitsetos/Leistungsorientierung

  10. Beispiele aktiver und „erfolgreicher“ Bewältigungstradegien • Mit Volkschulabschluss zum erfolgreichen Unternemer: Herr Walder • Aus sozial depriwierten Verhältnissen über den Profiradrensport zum „Programierer“ : Herr Schrader

  11. Herr Walder • „Na, des merk i ma. I hob scho mein Hian do. Am schlechtastn is, waunn ... jetz is wieda ruiga, owa waunn, waß i, 15 oda wos aunruafn, und daun host nou 3, 4, die da auf’s Bandl redn ... Owa do muass i sogn, des is am sötenstn, dass i wos ... dass i do iagandwos ned find.“17

  12. Schlussfolgerungen:Bildungsprozese der „Ungebildeden“ – die Überwindung der Defizitperspektive • Vielfalt an instituzionellen Bildungsanstrengungen  Bildungserfolge im formal-instituzionellen Bereich • Kompetenzen jenseits von Schriftsprache – die Aneignung der sozialen Welt als Bildungsprozes: eine subjegtorientierte soziologische Perspektive • „erfolgreiche“ Bewältigungsstradegien und Biografien im Hinblick auf soziale Teilhabe

  13. Schlusfolgerungen • Ermöglichende geselschaftliche Gelegenheitsstrukturen (egGs) statt Konzentrazion auf individuelle Qualifizirung: • egGs als Resource richtungsweisende Rolle für (positive) Verläufe der Lebenswege fördernde ArbeitgeberInnen, Einbindung ins soziale Leben über Beteiligung in (Sport)Fereinen, bes., inst. Angebote (Bsp. Farschulen) • Ermöglichung der Ausbildung von Handlungskompetenzen und der Anwendung von Handlungsbefehigungen • egGs entscheidender für gelingende soziale Teilhabe von Menschen mit Schriftsprachmengel als Konzentrazion auf individuelle Qualifizierung • Frage des gezielten Aufbaus „institutionalisierter Solidaridets-mechanismen“

  14. Schlusfolgerungen • Symbolische Gewalt und soziale Beschemung durch Schriftsprache: • Schriftsprqche als legidime, dominante Literalität wohnt hohes symbolisches Gewalt- und soziales Beschämungspotenzial inne • Hohe Bedeutung der Kotifizierung legidimer Schriftsprache („Rechdschreibgesellschaft“) und deren Verknüpfung mit (mangelnder) Intellegenz • Symbolische Gewalt (Efekte) und Kompetenzen von Menschen mit Schriftsprachmengeln adresieren Subjektstatus zurückgeben: aus den „Schatten des Bildungs- dünkels“ treten lassen

  15. Fielen Dank für Ihre Aufmerksamkeid! www.forba.at

More Related