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6. Kosten- und Leistungsrechnung. 6.1. Einführung. Unternehmenserfolg : handling der elementaren Produktionsfaktoren mittels dispo- sitiven Faktors ( derivare Führungsentscheidungen). Optimierung des Wertschöpfungsprozesses.

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  1. 6. Kosten- und Leistungsrechnung 6.1. Einführung Unternehmenserfolg : handling der elementaren Produktionsfaktoren mittels dispo- sitiven Faktors ( derivare Führungsentscheidungen) Optimierung des Wertschöpfungsprozesses = Durchsetzung des ökonomischen Prinzips (Verhältnis Input/Output) Innovationsgeschwindigkeit Kompexität der Produkte Verkäufermarkt zum Käufermarkt Unternehmung Globalisierung der Märkte Verlangsamung Marktwachstum zunehmender Kostendruck Chanchen + Risiken ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  2. Kopplung der Elemente des güterwirtschaftlichen Prozesses mit Elementen des finanzwirtschaftlichen Prozesses Güterwirtschaftlicher Prozeß Elementare Produktionsfaktoren Beschaffen, Einsetzen Instrumente Kapitalbeschaffung Kapitalverwendung Kapitalverwaltung Informationelle Prozesse erfordern spezifische Instanzen im Unternehmen = Betriebliches Rechnungswesen ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  3. Aufgaben des betrieblichen Rechnungswesen 1. Erfassung mengen- und wertmäßiger Vorgänge 2. Fixierung des Unternehmensstatus durch Bestands- ermittlung 3. Fixierung des Unternehmensstatus durch Ermittlung des Unternehmenserfolg 4. Ermittlung der Kosten 5. Prognosen bezüglich künftiger Entwicklungen ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  4. Strukturierung des betrieblichen Rechnungswesens =Geschäftsbuchhaltung Finanzrechnung Aufgaben : • Erfassung der Vermögens- und Kapitalbestände • Ermittlung des Unternehmenserfolges (Gewinn- und Verlustrechnung) • Aufstellen der Bilanz ( in Geld bemessene Unternehmensvermögen) auf Basis • Inventur HGB, Aktiengesetz usw.: Vermögen und Kapital müssen zwecks Rechenschafts- legung und Kontrolle nach Art, Menge und Wert aufgezeichnet werden Kostenrechnung ( in Geld bewerteter Gütereinsatz zur Leistungserstellung) Kostenrechnung/ Leistungsrechnung Aufgaben : • u.a. Definierung der Selbstkosten Leistungsrechnung Aufgaben : • Erfassung betrieblicher Leistungen (Umsatzerlös, Bestandsveränderungen, • innerbetriebliche Eigenleistungen) denen Kosten gegenüberstehen Gewinn- und Verlustrechnung : gibt Auskunft über Aufwendungen und Erträge einer Rechnungsperiode; stellt den in Geld bemessenen laufenden Einsatz des Vermögens sowie dessen Substitution durch Verkaufserlöse + innerbetriebliche Leistungen dar Statistik Aufgaben : • Erfassung quantitativer Vorgänge ( Umsatz, Aufträge,Maschinenlaufzeiten) • zwecks statistischer Aussagen Aufgaben : Budgetrechnung • Aufstellen betrieblicher Teilpläne ( Absatz-. Invest-, • Finanzierungs-, Produktionsplan)Zukunftsrechnung ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  5. Σ Kapital Vermögen aller Güter zur Leistungserstellung Abstrakter Gegenwert des Vermögens; Auskunft über Umfang + Herkunft (Eigen-Fremdkapital) Nach HGB § 266 Anlagevermögen Umlaufvermögen Immaterielle Vermögen Vorräte • Konzessionen • Schutzrechte,Lizenzen • Geschäfts-Firmenwert • Stoffe • Waren • Erzeugnisse Forderungen Sachanlagen • aus Lieferungen • aus Leistungen • Wechselforderungen • Mobilien • Immobilien Finanzanlagen Wertpapiere • Ausleihungen an verbundene • Unternehmen (Forderungen • mit Darlehenscharakter) • Anteile an verbundenen • Unternehmen (AG) • Beteiligungen (Kapital- • anteile zwecks wirtschaft- • licher Verflechtungen • (AG) • Wertpapiere (dauernde Kapital- • anleihe ) • kurzfristige Anteile an • verbundenen Unternehmen • eigene Anteile Flüssige Mittel • Schecks • Kassenbestände • Guthaben ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  6. Zu Geschäfts-Firmenwert (god will) Inbegriff aller immateriellen nicht exakt abwägbaren Faktoren wie - gute Geschäftslage, guter Ruf, guter Kundenstamm, zuverlässiges Stammpersonal, gutes Betriebsklima, zweckmäßige Organisation der Unternehmung Amerikanischer Stahlkönig Andrew Carnegie (1835 - 1919) Reiher als die Rothschilds (5 Mrd $ ), „härter als Krupp-Stahl“, „heiliger Franziskus der Hochöfen“, verschenkt sein gesamtes Vermögen Wohltätigkeitsstiftungen „ Hier liegt der Mann, der es verstand, sich mit weit klügeren Leuten zu umgeben, als er selbst war „ „ Take awayall our factories, our trade, our avnenues of transportation, our money ; leave me only our organisation, and in four years I will have reestablished myself !“ Wertbegriffe zur Ermittlung des Geschäfts-Firmenwert 1. SW- Substanzwert (Reproduktionswert) = Tageswert des Vermögens - Schulden 3.000.000 € 2. EW - Ertragswert = 3. UW- Unternehmenswert = 2. 750.000 € 4. GW - Geschäftswert = 250.000 € 250.000 € 250.000 € Bsp.: Durchschnittlicher Gewinn über mehrere Jahre 480. 000 € , Substanzwert 2.500. 000 € , Kapitalisierungszinsfuß ( mit Risikozuschlag) 16 % Steuerrechtlich : - erworbener Geschäftswert darf linear 15 Jahre abgeschrieben werden -darf nicht aktiviert werden Problematisch bei Unternehmensbewertung (erschient in Bilanz ! ) New -Oeconomie-Unternehmen ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  7. 6.2 Kostenbegriff 6.2.1 Ausgaben, Aufwendungen, Kosten Ausgaben: • Gegenwert aller in einer definierten Periode beschafften Wirtschaftsgüter • = Beschaffungswert + private Entnahmen; Senkung Geldvermögen Aufwendungen : • gesamter Verbrauch der im Rahmen einer definierten Periode • zum Einsatz gekommenen Produktionsfaktoren Nutzung in Gewinn- und Verlustrechnung : Aufwand - Ertrag Zweckaufwand = Kosten Aufwendungen Neutraler Aufwand keine Kosten • betriebsfremde Aufwendungen (stehen nicht mit • Leistungserstellung im Zusammenhang) • Kursverluste von Wertpapieren, Spenden, • betriebliche außerordentliche Aufwendungen • Schäden durch höhere Gewalt, Konkursverluste, • Verkauf unter Abschreibungswert • betriebliche periodenfremde Aufwendungen • vorab gezahltes Weihnachtsgeld, Aufwendungen die • anderen Rechnungsperioden zugeordnet werden können • Aufwendungen die das Gesamtergebnis betreffen • werden vom Gewinn getragen (Körperschaftssteuer) ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  8. Ausgaben die keine Kosten sind Nichtkosten Privatentnahmen, Gewinnaussschüttungen, Kapitalrück- zahlungen, Aufwendungen zum Erwerb von Grundstücken, Spenden, außerordentliche Aufwendungen Nochnichtkosten Vorauszahlung für noch nicht geliefertes Material, nicht „aktiviertes“ = im Lager deponiertes Material Ausgaben die Kosten sind Periodengerecht gezahlte Löhne und Gehälter, Kauf von periodengerecht verbrauchten Material Kosten die keine Ausgaben sind Nichtausgaben Verbrauch unentgeltlich erworbener Güter (Erbe, Schenkung) Nochnichtausgaben Noch nicht in Rechnung gestellte Güter die bereits verbraucht sind Kosten = Werte des Einsatzes von Gütern zur Erstellung der betrieblichen Erzeugnisse und deren Absatz Bewertbarkeit der eingesetzten Güter in Geld Leistungsbezogenheit der eingesetzten Güter ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  9. 6.3 Kostensystematik Kosten beschäftigungsbezogene Sonstige (kalkulatorische.Kosten) Verrechnungsbezogene. 6.3.1 Verrechnungsbezogene Kosten Wer hat Kosten verursacht ? = Bezugnahme der Kosten auf einen Kostenträger • Dienstleistungen • fertige + unfertige Produkte • Maschinen und Anlagen Kostenträger : ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  10. 6.3.1.1 Klassifikation verrechnungsbezogener Kosten Kostenträger ? Verrechnungsbezogene Kosten Unmittelbare Zuordnung Keine unmittelbare Zuordnung Gemeinkosten Einzelkosten Problem Ferigungsmaterial- kosten ? Quelle: Erfassung in Kostenstelle und Zuordnung auf Kostenträger • Materialentnahmescheine • Stücklisten • Inventur nicht zeitnah ! • Hilfslohn • Energie • Gehälter • soziale Abgaben • Instandhaltung • nichtauftragsbezogene • Betriebsmittel Fertigungslohn- kosten Quelle: • Erfassung je Kostenstelle • mit Kostenträgernummer Sondereinzelkosten Kostenstelle : sachlich und i.d.R. ab- gegrenzter Bereich der Unternehmung Vertrieb Fertigung • Verpackung, • Transportversicherung • Verkaufsprovision • Patente • Lizenzen • Test • Versuch • Sonderwerkzeuge ABWL/KLR Prof. Dr. H. Lindner

  11. 6.3.2 Beschäftigungsbezogene Kosten Nutzung des Leistungsvermögen der Unternehmung (Nutzung der Kapazitäten) Beschäftigungsbezogen : Maßstab für Kapazitätsauslastung : Beschäftigungsgrad Maß für den Beschäftigungsgad: • Ausbringungsmenge • Arbeitsstunden • Maschinenstunden 6.3.2.1 Klassifikation beschäftigungsbezogener Kosten Beschäftigungsbezogene Kosten Fixe Kosten Variable Kosten Mischkosten Unabhängig vom Beschäftigungsgrad Abhängig vom Beschäftigungsgrad variable Kosten enthalten fixe Komponenten Zeitabhängige Kosten Mengenabhängige Kosten ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  12. 6.3.2.1.1 Kenngrößen beschäftigungsbezogener Kosten 1. Gesamtkosten 2. Durchschnittskosten X : Ausbringungsmenge (Stückkosten) Zuwachs Gesamtkosten, wenn Produktion um eine bzw. weitere Lesitungseinheiten erhöht bzw. verändert wird 3. Grenzkosten Bei linearen Verlauf der Gesamtkostenkurve K K2 K1 Nutzung z. Bsp. Ermittlung des Investitionsbedarfs zwecks Produktionssteigerung x x1 x2 ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  13. 6.3.2.2 Fixe Kosten • weisen innerhalb bestimmter Zeiträume keine Veränderungen auf • unabhängig vom Beschäftigungsgrad • dienen oftmals der Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft Andere Bezeichnungen Periodenkosten, Bereitschaftskosten, zeitabhängige Kosten Beispiele Gehälter, Mieten,Raumkosten,Abschreibungen, Zinsen infolge Kreditaufnahme 6.3.2.2.1 Klassifikation fixer Kosten a) absolute fixe Kosten Ausbringungsmenge gesamte durchschnittliche Grenzkosten Fixkosten Fixkosten 50 3000 60 3000 100 3000 30 0 150 3000 20 0 200 3000 15 0 kf x ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  14. b) schwierige Teilbarkeit der Produktionsfaktoren kann bei Erhöhung des Be- schäftigungsgrades zu sprunghaften Anstieg der Fixkosten führen = Sprungfixe Kosten Ausbringungsmenge gesamte durchschnittliche Grenzkosten Fixkosten Fixkosten 50 1800 36 1800 100 1800 18 0 150 300020 1200 200 3000 15 0 250 4200 16,8 1200 300 4200 14 0 K x Können sprungfixe Kosten durch Steigerung des Beschäftigungsgrades nicht „rückgängig“ gemacht werden Kostenremanenz ( schwieriger Verkaufm zusätzliche Maschinen, Einhaltung von Kündigungs- fristen etc.) ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  15. Gutenberg schlägt vor, die Fixkosten in Nutzkosten KNund Leerkosten KLzu splitten Eine Maschine kann bei einem Beschäftigungsgrad von 100% täglich 50 Teile fertigen; der Absatz läßt jedoch eine Fertigung von nur 30 Teilen zu; Da fixe Kosten unabhängig vom Absatz anfallen, stehen zu deren Deckung 20 Teile pro Tag aus. Kf KL KN BG Bsp. Maschine kann 5000 Stunden genutzt werden; Auftragslage läßt Nutzung von 3000 Stunden zu; Fixkosten ( Kapitaldienst, Abschreibungen etc.) belaufen sich auf 8000 € im betrachteten Zeitraum; Nutzkosten = 8000 € x 3000 h/5000 h = 4800 € Leerkosten = 8000 € - 4800 € = 3200 € ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  16. 6.3.2.3 Variable Kosten Abhängig vom Beschäftigungsgrad Mengenmäßige Bewertung Beispiele: Materialkosten, Fertigungslohn (Akkord), verbrauchsbedingte Abschreibungen, Transportversicherung (Mengen-Wertabhängig) Variable Kosten weisen verschiedene Verläufe auf, die sich mit dem Reagibilitätsgrad differenzieren lassen Reagibilitätsgrad : Verhalten bzw. Anteil der variablen Kosten an den Gesamtkosten in Abhängigkeit vom Beschäftigungsgrad Bsp.: Bei einem Beschäftigungsgrad von BG0 entstehen Kosten K0 in Höhe von 100.000 € . Die Erhöhung des Beschäftigungsgrades von 80 % auf 85 % verursacht eine prozentuale Gesamtkostensteigerung von 4 %. Wie groß ist der Reagibilitätsgrad bei einem Beschäftigungsgrad von 85 % ? 64 % der Gesamtkosten verursachen variable Kosten ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  17. 6.3.2.3.1 Klassifikation variabler Kosten hinsichtlich des RG-Grades a) proportionale variable Kosten (RG=1) Beispiele: Fertigungsmaterial, Stücklöhne,Verpackungsmaterial,Kraftstrom für spezifische Fertigungsanlagen Ausbringungs- Gesamtkosten Durchschnitts- Grenzkosten menge X KV kosten k K` 1 40 40 40 2 80 40 40 3 120 40 40 4 160 40 40 KV K` k b) variable Kosten mit degressiven Verlauf (0 <RG<1) x Beispiele: Mengenrabatte, Frachtkosten Ausbringungs- Gesamtkosten Durchschnitts- Grenzkosten menge X KV kosten k K` 1 40 40 40 2 76 38 36 3 108 36 32 4 136 34 28 k KV K` x ABWL/KLR Prof. Dr. H. Lindner

  18. c) progressive variable Kosten ( RG >1) Beispiele: Überstunden, erhöhte Wartungskosten, erhöhter Verschleiß infolge Überanspruchung der Betriebsmittel Ausbringungs- Gesamtkosten Durchschnitts- Grenzkosten menge X KV kosten k K` 1 32 32 32 2 68 34 36 3 108 36 40 4 154 38 44 5 200 40 48 KV k K` x ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  19. Praxisorientierter Verlauf der Gesamtkostenkurve Variable Kosten proportional degressiv progressiv Kosten je Periode Fixe Kosten 50% 80 % 100% Beschäftigungsgrad (Auslastung der Betriebsmittel ) ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  20. Ausgewählte Beispiele zum handling beschäftigungsbezogener Kosten 1. Berechnen Sie die Stückkosten eines Erzeugnisses aufgrund nachfolgender Daten : - monatliche Fixkosten 20.000 € - variable Kosten je Erzeugnis 8 € - Produktionsmenge 100,200,300,400 und 500 Stück 2. Interpretieren Sie die Stückkosten und deren Verlauf ! 3.Zeigen Sie die Grenzkosten in Abhängigkeit der Fertigungszahlen ! 4. Wie hoch sind die Stückkosten bei einer Stückzahl von 3000 Stück ? Stückzahl 100 200 300 400 500 Variable Stückkosten fixe Stückkosten gesamte Stückkosten Grenzkosten 8.- 8.- 8.- 8.- 8.- 200.- 100.- 66,67 50.- 40.- 208.- 108.- 74,67 58.- 48.- 208.- 100.- 33,33 16,67 10.- - Stückkosten verlaufen degressiv; werden durch fallende stückfixe Kosten bestimmt - Ausbringungsmenge 3000 Stück: 14,67 DM/Stück ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  21. Ein Unternehmen läßt in Auftragsfertigung Chassisteile mittels Laserbearbeitung vorfertigen. Die Laser-Anlage kostet 400.000.-€ . Jede Chassis-Bearbeitung verursacht an laufen- den Kosten 10.-€ (Kühlmittel, Gas, Strom). Es ist damit zu rechnen, daß während der Ge- samtnutzungsdauer der Maschine für Repara- turen, Wartung und Ersatzteile 30.000 € anfallen. Ab wieviel Teilen lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Maschine,wenn in der Fremd- firma für die Vorfertigung eines Chassis ein Preis von 180.-€ zu zahlen wäre ? (eigene Arbeitskosten bleiben unberücksichtigt) Ansatz: Gesamtkosten der Fertigung : Eigenfertigung I = Fremdfertigung II = Variable Kosten sind mengenabhängig also = 400.000 € 30.000 € 0 180 € 10 € 430.000 + m10= 0 + m180 m = 2529 Stück Jede Fertigung ab 2539 Stück würde dem Unternehmen bei Eigenfertigung einen Gewinn von 170.- € zusätzlich erbringen ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  22. Ein Betrieb fertigt 100 Stück eines Produktes je Periode. Die Gesamtkosten betragen dabei 500.000 €. Bei einer Produktionssteigerung um 20 Stück erfolgt ein Gesamt- kostenzuwachs von 40.000 €. 1. Ermitteln Sie für beide Produktionsmengen die fixen und variablen Kosten ! (linearer Verlauf der Gesamtkostenkurve) 2. Wie hoch sind die Grenzkosten ? 600 540 II 500 I 450 Variable Kosten Kosten 300 Fixe Kosten 150 50 100 150 120 Stück ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  23. Abschlußbeispiel Infolge Betriebsuntersuchungen sind die variablen Kosten in Abhängigkeit von den Fertigungsstückzahlen bekannt. Die fixen Kosten betragen 800 T € und der Erlös je Stück 60.-€ . 1. Vervollständigen Sie nachfolgende Tabelle und zeigen Sie charakteristische Punkte wie Gewinnmaximum, minimale Grenzkosten, Gewinnschwelle auf ! 2. Stellen Sie den Sachverhalt graphisch dar ! Stück (1000) Fixe K. (T€ ) Variable K. (T€ ) Gesamt K. (T€ ) Erlös (Umsatz) (T€ ) Gewinn (T€ ) Ǿ Kosten (DM/Stck.) Var. ø Kosten (DM/Stck.) Grenzkosten (DM/Stck.) 1150 600 -550 115 35 35 10 800 350 20 800 600 30 800 800 40 800 1050 50 800 1400 60 800 1900 70 800 2600 80 800 3400 90 800 4500 100 800 5600 1400 1200 -200 70 30 25 1600 1800 + 200 53,3 26,6 20 1850 2400 +550 46,25 26,3 25 2200 3000 +800 44,0 28,0 35 +900 2700 3600 45,0 31,7 50 3400 4200 +800 48,57 37,1 70 52,5 4200 4800 +600 42,5 80 5300 5400 +100 58,8 50,0 110 -400 6400 6000 64 56 110 ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  24. Break-even point ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  25. 6.3.3 Kalkulatorische Kosten Verschiedenartigkeit der Unternehmen machen einheitliche Kostenvergleiche bzw. Selbstkostenrechnungen unmöglich Differente Unternehmenscharakteristika: • Rechtsform ( AG, GmbH, KG etc.) • Kapitalstruktur • differente Abschreibungen verschiedener Wirtschaftszweige • differenter Unternehemrlohn etc. Ansetzungen von kalkulatorischen Kosten um Kostenrechnung von Zufälligkeiten und differenten Unterschieden der spezifischen Unternehmen zu befreien Kalkulatorische Kosten Kalkulatorische Abschreibungen Kalkulatorische Zinsen Kalkulatorische Wagnisse Kalkulatorischer Unternehmerlohn 6.3.3.1 Kalkulatorische Abschreibungen Grundgedanke: Vermögen der Unternehmung hat eine definierte Lebensdauer bzw. Nutzungsdauer in deren Zeit sich der Wert vermindert ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  26. Wertminderung wird als Aufwand bzw. Kosten erfaßt • Abschreibungen = rechnerische Erfassung einer im Laufe einer • Rechnungsperiode eingetretene Minderung des Wertes eines • Wirtschaftsgutes • kalkulatorische Abschreibungen erfassen nur den tatsächlichen • Wertverlust von Vermögen,daß zur Leistungserstellung eingesetzt wird Wertminderungsursachen • technischer Verschleiß • Nichtgebrauch • moralischer Verschleiß (technischer Fortschritt) • Unfall-, Schadens-, Katastrophenverschleiß • Preisschwankungen am Markt • Zeitablauf bei befristeten Rechten ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  27. 6.3.3.1.1 Mathematische Erfassung der Abschreibungen =Wertverluste A) konstante = lineare Abschreibungen = Abschreibungen in gleichen Jahresbe- trägen mit fallenden Restbuchwerten C : Investitionsausgabe (Wiederbeschaffungswert + Aufstellung + Anlaufkosten) er : verbleibender Restwert (Verkaufserlös, Schrottwert ) n : Anzahl Nutzungsjahre Restwert = 0 Restwerte der Investitionsausgabe Nutzungsdauer in a B) degressive Abschreibungen = fallende Restwertbeträge geometrisch degressiv Theoretisch nie Restwert 0 Restwerte der Investitionsausgabe Abschreibungen werden immer kleiner, da vom Restbuchwert abgeschrieben wird Nutzungsdauer in a ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  28. Arithmetisch degressiv Jährliche Abschreibungsbeträge fallen um den gleichen Betrag. Zur Berechnung der Abschreibungsquoten bildet man aus der Nutzungsdauer die Summe einer arithmetischen Reihe, durch welche der abzuschreibende Betrag dividiert wird D : Dregressionsbetrag C : Investitionsausgabe N: Summe der arithmetischen Reihe von Nutzungsjahren (1+2+3+.....n Jahren) Degressionsbetrag Unter Berücksichtigung eines Restwertes folgt Jährlicher Abschreibungsbetrag T : Nutzungsjahre Eine Werkzeugmaschine wurde für 48.000 € erworben; es wird wird mit einer Nutzungsdauer von 4 Jahren gerechnet; der Restwert beträgt 0.- € . Bsp.: Die jährlichen Abschreibungen ergeben sich durch Multiplikation des Degressionsbetrages mit der umgekehrten Reihenfolge der Nutzungsjahre 28.800 14.400 Restwerte 4.800 0 ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  29. Bsp.: Investitionsausgabe C= 22.000.- € ; Restwert (Schrottwert) er = 4000.-€ ; Nutzungsdauer der Maschine n = 6 a Al Ad Nutzungsdauer a Abschr. DM/a Restwert Abschr. DM/a Restwert 1 3000 19.000 5434 16.566 2 3000 16.000 4092 12.474 3 3000 13.000 3081 9.393 4 3000 10.000 2320 7.073 5 3000 7.000 1747 5.321 6 3000 4.000 1326 4.00o C) Abschreibung nach Beanspruchung Maschinenstunden, Fahrkilometer,Betriebsstunden ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  30. Bsp.: Ein PKW hat eine gepkante Gesamtlaufleistung von 100.000 km; der An- schaffungswert beträgt 20.000.- € ; Beanspruchung siehe Tabelle Rechnungs- periode Laufleistung in km 1 25.000 2 15.000 3 40.000 4 8.000 5 12.000 Jahr Abschreibung Restwert 20.000 1 5000 15.000 2 3000 12.000 3 8000 4.000 4 1600 2.400 5 2400 0 D) Abschreibung nach Substanzverringerung Abschreibungen richten sich nach Substanzabbau in der Rechnungsperiode ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  31. 6.3.3.1.2 Bewertung der Abschreibungsverfahren Konstante Abschreibungen degressive Abschreibungen • ohne Rücksicht auf tatsäch- • liche Wertminderung der • verschiedenen Nutzungs- • perioden • wirklichkeitsfremde Restwerte am • Ende der Nutzungsdauer • mit zunehmender Nutzungsdauer • steigen Reparaturkosten und • Abschreibungen sinken; • da aber • Aggregatkosten= Abschr. + Rep. Kosten • bleiben Aggregatkosten nahezu • konstant Zusammenfassung kalkulatorische Abschreibungen • Erfassung der tatsächlichen Wertverluste der Anlagegüter und • deren Verteilung auf die Erzeugniskosten • werden solange erfaßt wie Kapitalgut genutzt wird Gute Konjunktur - hohe Preise - kurze Abschreibungssätze - hohe Rücklagen • Berücksichtigung Preisanstieg für Anlagegüter • Ausgangsbasis = Wiederbeschaffungswert ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  32. 6.3.3.1.3 Beschreibungen im Einkommenssteuerecht Einkommenssteuerrecht teilt Vermögen ein • 1. Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens die Abnutzung unterliegen • Bauwerke,Maschinen,Betriebs- und Geschäftsausstattung • 2. Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die nicht der Abnutzung unterliegen • Grundstücke,Wertpapiere,Schutzrechte • 3. Wirtschaftsgüter des Umlaufvermögens • Vorräte,Forderungen • 4. Geringwertige Wirtschaftsgüter ( < 400 € ) Unterliegen Abnutzung Berücksichtigung im Steuerrecht Abschreibungen im Steuerrecht: AfA = Absetzung für Abnutzung Bundesfinanzministerium AfA-Tabellen Abschreibungen Kalkulatorische Abschreibungen Bilanzielle Abschreibungen • Abschreibungen in der Steuerbilanz • vermindern den zu versteuernden Gewinn; • Höhe der Abschreibungen, Berechnungs- • methode und Dauer möglicher Abschrei- • bungen sind gesetztlich definiert ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

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  38. bilanzielle Abschreibungen Kalk. Abschreibungen • Verteilung und Verrech- • nung der tatsächlichen • Wertminderung der • Wirtschaftsgüter und • „Umlage“ auf Erzeugnisse • Bewertung der Wirtschafts- • güter zwecks Aufstellen • der Handels- und • Steuerbilanz Zweck • Beeinflussung des zu • versteuernden Gewinnes • frei wählbar • Nutzung solange Wirt- • schaftsgut genutzt • wird • realistische Schätzung • (Hinweis siehe AfA) • richtet sich nach Grund- • sätzen der ordnungsge- • rechten Buchhaltung • und nach Ablauf der • betriebsgewöhnlichen • Nutzungsdauer nch AfA Zeit- raum • Substanzielle >>Kapital- • erhaltung • = • Sicherung des Wiederbe- • schaffungswertes des • Wirtschaftsgutes • Nominelle Kapitalerhaltung • = • Abschreibung auf ursprüng- • lichenAnschaffungswert Ziel- setzung ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  39. 6.3.3.2 Kalkulatorische Zinsen Erfassung der Kosten für die Nutzung betriebsbedingten Kapitals Prinzipiell : Betriebsnotwendiges Anlagenvermögen + betriebsnotwendiges Umlaufvermögen = betriebsbedingtes Vermögen - zinsfrei zur Verfügung gestelles Kapital (Kundenanzahlungen zinsfreie Verbindlichkeiten zu verzinsendes betriebsbedingtes Kapital Kalkulatorische Zinsen erfassen Entgelt für eingesetzte Kapital Wären Geldmittel nicht im Unternehmen gebunden wäre Forderung nach Zinsen natürlich Näherungsberechnung A) Maschinen und Anlagen mit Restwert 0 ( lineare Abschreibungen) C : Anschaffungswert p: Marktzins für Darlehen Man geht davon aus, daß der durchschnittliche Wert des Betriebsmittels im Laufe der Nutzungszeit für die jährlichen kalk. Zinsen herangezogen wird B) Maschinen und Anlagen mit Restwert ( degressive Abschreibungen) AS : letzte Abschreibungsrate er : Restwert C: Anschaffungswert p: Marktzins für Darlehen ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  40. 6.3.3.3 Kalkulatorische Wagnisse Meßbare Risiken werden von Versicherungen gegen Prämie Übernommen (Feuer,Transport,Wasser,Diebstahl) Nicht von Versicherungen erfaßbare Risiken müssen als eventuelle Kosten erfaßt werden Kalkulatorische Wagnisse Allgemeine Unternehmenswagnisse Einzelwagnisse (Standortwahl, Nachfrageverschiebung, Wahl des Geschäftszweiges etc.) schwer erfaßbar Sind unmittelbar mit Leistungserstellung verbunden Einzelwagnis Wagnisart Bezugsgröße Beständewagnis Lagerverluste,Schwund,Diebstahl, Veralten,Güteminderung Wert des Lagerbestandes Verluste durch Maschinenschaden, Unfälle,Katastrophen Anlagenwagnis Statistik über ausgefalle- ne und entwertete An- lagen Geährleistungs- wagnis Garantieleistungen, Nachbesse- rungen, Ersatzlieferung Daten aus dem Vertrieb Verluste durch fehlgeschlagene Forschungs- und Entwicklungs- arbeiten Entwicklungs- wagnis Entwicklungskosten Vertriebswagnis Forderungsausfälle,Währungsver- luste Forderungsbestand,Um- satz sonstige In bestimmten Branchen Häufung: Schiffsunfälle, Verkehrsunfälle etc. ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  41. Die A-Klasse gibt es jetzt mit dem automatischen ESP ("Elch-Such Programm"). Das erkennt einen Elch auf 400m Entfernung und fährt dann automatisch die Außen-Airbags und sechs Stützräder aus! Der Volkswagen-Konzern ruft weltweit 300.000 VW Passat sowie 260.000 Modelle der Tochtermarke Audi zurück, teilt die APA am 7. März 2001 in einer Aussendung mit. Der Grund ist eine Ausweitung der bereits Mitte 1999 angelaufenen Rückrufaktion wegen Verschleißproblemen an den Spurstangenköpfen bei VW Passat und diversen Audi-Modellen. Wie Porsche Austria dem ÖAMTC auf Anfrage mitteilte, ist die erweiterte Aktion in Österreich - betreffend VW Passat aus dem Modelljahr 1999 - bereits Ende des vergangenen Jahres angelaufen. Von den insgesamt 21.300 in Österreich betroffenen Passat-Modellen konnten bereits 86 Prozent umgerüstet werden. In allen Fällen wurden die betroffenen Fahrzeughalter über den Versicherungsverband verständigt. Beim Rückruf der Audi-Typen A4, A6 und A8 aus dem Fertigungszeitraum August 1998 bis März 1999 sind in Österreich14.300 Fahrzeuge betroffen. 63 Prozent davon konnten bereits umgerüstet werden. Die Verständigung der betroffenen Fahrzeughalter erfolgte ebenso über den Versicherungsverband. Der Grund für die erneute Rückrufaktion sind - wie schon in der Vergangenheit - undichte Gummimanschetten an den Spurstangengelenken, die Fett austreten bzw. Feuchtigkeit eindringen lassen, was zum vorzeitigen Verschleiß dieser Bauteile führt. ABWL/KLR Prof. Dr. H. Lindner

  42. Kalk. Wagnisse treten unregelmäßig auf Einbeziehung der Wagnisse der letzten 3 - 5 Jahre Bsp.: Jahr eingetretene Wagnisverluste Anschaffungskosten 1 600 € 26.000 € 2 350 18.000 3 550 26.000 4 500 30.000 Ǿ 2 % Praxis : 5 - 8 % der Anschaffungskosten = kalk. Wagnisse 6.3.3.4 kalkulatorischer Unternehmerlohn In Einzeluntermnehmungen und Personalgeschaften erhält Inhaber bzw. Gesell- schafter kein Gehalt sondern Anteil am Gewinn = Kosten (in Kapitalgesellschaftgen werden Vorstandsmitglieder durch Gehälter entlohnt = Personalkosten) ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  43. Kostenerfassung im Industriebetrieb -Nach HGB § 242 : Alle Betriebe haben Jahresabschluß zu erstellen -1986 Bundesverband der Deutschen Industrie stellt Industrie-Kontenrahmen vor (Erfassung aller Konten im Unternehmen) - Industrie-Kontenrahmen (IKR) : 10 Kontenklassen mit Kontengruppen, Unterkonten Bestandskonten Aktiva Passiva Anlagevermögen Umlauf- vermögen 0 1 2 3 4 Immaterielle Vermögen,Sachanlagen Finanzanlagen Eigenkapital,Rückstellungen Verbindlichkeiten ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  44. Ergebniskonten Kosten- und Leistungs- rechnung Eröffnungs- und Abschlußkonten Ertragskonten Aufwandskonten 5 6 7 8 9 • Zinsaufwendungen • außerordentliche Aufwendungen • Löhne, Gehälter • Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe • Abschreibungen • Inanspruchnahme von Rechten • Aufwendungen Kommunikation • Aufwendungen für Beiträge • Aufwendungen für bezogene Leistungen • Sozialabgaben ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  45. Siehe KLR.2 1. Kostenartenrechnung • Erfassung sämtlicher Kosten in Abrechnungsperiode • ( Beschaffung,Lagerung,Produktion,Absatz) • Unterteilung der Kostenarten nach verurachungsge- • rechten Kriterien 2. Kostenstellenrechnung Basiert auf Kostenartenrechnung • Zuordnung der Kostenarten bezüglich Veruracher • Zuordnung Einzel- und Gemeinkosten auf Kostenstellen • Umrechnung der Kosten auf Leistungen • ( Fertigungsstundensätze, Materialgemeinkosten) 3. Kostenträgerrechnung Basiert auf Kostenarten- und Kostenstellenrechnung = Kalkulation • Umlage der Kosten auf eine spezifische Leistung • (Produkt, Dienstleistung etc.) • liefert Informationen zur Preis- und Sortimentspolitik Kostenträgerstückrechnung = Kalkulation Kosternträgerzeitrechnung = Kostenträgererfolgsrechnung ( Vergleich Kosten der Produkte zu Umsatzerlösen) ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  46. 6.4.2 Kostenartenrechnung Mögliche Varianten der Kostensystematik nach dem Verursacherprinzip Kostenartengruppen hinsichtlich des Verbrauchs der Produktionsfaktoren • Lohneinzelkosten • Gemeinkostenlöhne = Hilfslöhne ( Sicherung der • Produktion; Lager,Reinigung,Transport) • Lohnzulagen(Betriebszugehörigkeit) • Gehälter Arbeitskosten Materialkosten • Fertigungsmaterial • Hilfsstoffe • Betriebsstoffe Kapitalkosten • Abschreibung • Zinsen • Wagnisverluste Fremdleistungskosten • Transport • Miete,Pacht • Reparatur,Service,Instandhaltung • Versicherung Kosten der Gesellschaft • Steuern • Gebühren • Beiträge mit Kostencharakter ! (Grundsteuer,Gewer- bekapitalsteuer, KFZ) Kostenartengruppen hinsichtlich der Kostenträger Produkt 1........n Leistungen 1........n ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  47. Kostenartengruppen hinsichtlich der betrieblichen Funktionen Beschaffungskosten Fertigungskosten Vertriebskosten Verwaltungskosten Kostenartengruppen hinsichtlich der Verrechnung Einzelkosten, Gemeinkosten Kostenartengruppen hinsichtlich des Beschäftigungs- grades Variable Kosten, fixe Kosten Kostenartengruppen hinsichtlich der Herkunft der Güter Primäre Kosten • Faktorenmengen die Betrieb auf Beschaffungsmärkten • bezieht Sekundäre Kosten • Kosten für innerbetriebliche Leistungen • (Kosten für selbsterstellte Energie- Blockheizkraft- • werke, eigene Reparaturabteilungen etc.) ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  48. Beispiel zur Kostenartenrechnung Nachfolgende Tabelle zeigt einen Kostenarten-Vergleichsbogen, der den Gesamt- kostenverlauf in den Monaten Januar 2001 - März 2001 bezogen auf 100 t aufzeigt Geben Sie den wahrscheinlich zutreffenden Grund für die Kostenentwicklung an ! Ǿ 1. Quartal März Vorjahr Ǿ Vorjahr Kostenarten Jan. Febr. März Produktion in Tonnen (t) 140 t 130 t 120 t 130 t 110 t 120 t 1. Fertigungsmaterial 300 280 250 277 225 260 2. Fertigungslöhne 100 98 92 97 85 90 3. Gemeinkostenlöhne 52 50 54 52 46 48 4. Gehälter 95 95 96 95 88 90 5. Personalnebenkosten 45 50 44 47 45 45 6. Gemeinkosten Material 32 30 31 31 30 28 7. Energiekosten 34 32 30 32 27 30 8. Instandhaltung/Reparatur 40 30 34 35 32 35 9. Steuern,Gebühren,Beiträge 60 59 61 60 58 60 10. Werbung, 8 10 7 8 8 10 11.Kundendienst 35 40 36 37 28 32 12.kalk.Abschreibungen 99 99 99 99 94 94 13.Kalk. Zinsen,Wagnisse 14 14 14 14 13 13 Σ Kosten 914 881 842 850 779 835 Σ Kosten/ 100 t 653 678 701 677 708 696 Neben den Veränderungen in den einzelnen Kostenarten ist wahrscheinlich der größte Einfluß in der gesunkenen Produktion zu sehen. ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  49. 2. Beispiel zur Kostenartenrechnung/Kostenvergleichsrechnung Eine Verwaltung benötigt jährlich 1900 Mikrofilmkopien (Mikrofiches). Sie werden regelmäßig im Lohnverfahren zu einem Stückpreis von 2,30 € hergestellt. Es ist zu prüfen, ob die Kopien in Eigenleistung unter folgenden Prämissen wirt- schaftlich hergestellt werden können. Ein Verfilmungsgerät kostet 5800.- € und benötigt 2m2 Platz. Zwecks Versor- gung des Gerätes sind ein Strom- und Wasseranschluß zu 600.- € zu installie- ren. Zur Arbeitsplatzausstattung ist ein Arbeitstisch ( 150.- € ) sowie ein Stuhl (100.- € ) vorzusehen. Für Betriebsstoffe und Verbrauchsmaterialien (Filme, Entwicklungsmaterial) sind 650.- €/a anzusetzen. Für den Stromverbrauch des Gerätes sind 105.- € einzuplanen. Es ist davon auszugehen, dass ein Mitarbeiter der Verwaltung der Vergütungs- gruppe BAT VII zu 15 % seiner Arbeitszeit mit der Verfilmung beschäftigt wird. Mikrofiche : bis 300 Seiten/Planfilmträger Haltbarkeit 100 a ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

  50. Zusatzangaben : • betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer MF-Gerät : 12 a • Möbel : 20 a • Baumaßnahmen(Anschluß) : 20 a • mittlerer Zinssatz : p = 7 % • Raumkosten (2 m2 ) : 550.- € • Lohnkosten (BAT VII ) : 42.620.- €/a • Wartung : 290.- €/a A Daten 1 Wiederbeschaffungswert MF-Gerät 5800.- € 2 Strom-,Wasseranschluß 600.- € 3 Arbeitstisch/Stuhl 250.- € 4 Betriebsstoffe 640.- €/a 5 Stromverbrauch 105.- €/a 6 Lohnkosten BAT VII, 15% 6393.- €/a 7 Wartung 290.- €/a 8 Raumkosten 550.- €/a B Daten 1 fixe Betriebskosten ( A4 + A5 + A6 + A7 + A8 ) 2 Abschreibungen (linear,Restwert 0 : MF-Gerät : 483.- € Anschluß : 30.- € Tisch/Stuhl : 13.- € 7.978.- €/a 526.- € 3 kalk. Zinsen MF-Gerät : 203.- € Anschluß : 21.- € Tisch/Stuhl : 9.- € 233.- € Durchschnittliche Gesamtkosten 8.737.- € Stückkostenvergleich : Verfahren alt : 2,30 €/ Stück Verfahren neu : 4,59.- €/Stück ABWL/KLR Hochschule Mittweida University of Applied Sciences Prof. Dr. H. Lindner Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

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