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Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften

Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Schule & Partner auf dem Weg zu einem Bildungspakt. Aktuell: 1400 Schulen: 71.000 Plätze, geplant bis 2007/8: 200.000 Plätze Versorgungs-quote 25%. Schulträger. Schule. Offene Ganztagsschule.

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  1. Prof. Dr. Ulrich Deinet, Fachhochschule Düsseldorf, Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften Schule & Partner auf dem Weg zu einem Bildungspakt

  2. Aktuell: 1400 Schulen: 71.000 Plätze, geplant bis 2007/8: 200.000 Plätze Versorgungs-quote 25% Schulträger Schule Offene Ganztagsschule Öffentliche Träger der Jugendhilfe Freie Träger der Jugendhilfe Sonstige Einrichtungen z. B. Musikschule Sportvereine

  3. Die Kooperation von Schulen & Partnern ist eingebettet in … 1 …zahlreiche Felder und Themen 2 …schul-, sozial-, und jugend- politische Entwicklungen 3 …die Bildungsdebatte und die Bildungskonzepte 4 …kommunale Strukturen • Die „Ortsfrage“ – Ambivalenzen in der Kooperation von Schulen & Partnern

  4. 1 Die Kooperation von Schulen & Partnern ist eingebettet in zahlreiche ausdifferenzierte und komplexe Felder und Themen der Kooperation

  5. Kooperationsfelder Ganztags(grund)schule (Aufbau, Ausbau, Qualifizierung…) Ganztagsangebote in der Sek.I. (schulisch oder als Kooperationsmodell?)

  6. KooperationsfelderÜbergang Tageseinrichtungen/GrundschuleNeugestaltung der Schuleingangs-phase, Sprachförderung, Diagnostik, LernstudiosSchule und Hilfen zur Erziehung"schwierige" Schüler, familiäre Probleme, Einzelfallhilfen usw.,Neuorientierung der HzE

  7. KooperationsfelderÜbergang Schule- Beruf z.B.: Berufsorientierung: Wirtschaft und Schule (Schulpartnerschaften, Schülerfirmen, „Betrieb und Schule“),SchulverweigerungProjekte mit „schulmüden“ JugendlichenSchulsozialarbeitSchnittstelle zwischen Schule und JugendhilfeNRW: 250 Stellen an HauptschulenKommunale Projekte in Kooperation mit der Jugendhilfe: Haupt-, Sonder- und Realschulen, Gesamtschulen

  8. Einschätzungen • Differenzierte Entwicklungen in zahlreichen Feldern und Bereichen! • Auf welchen Ebenen muss wie gesteuert werden? • Aufwändige partizipative Kooperation (die die Systeme langsam in Bewegung bringt?) versus getrennte Bearbeitungen mit präzisen Schnittstellen (die Systeme bewegen sich nicht oder kaum!?)

  9. Ulrich Deinet/ Maria Icking Expertise “Bildungsprozesse im Kontext der Kooperation von Jugendhilfe und Schule” 8. Kinder- und Jugendbericht der Landesregierung NRW

  10. Themenbereiche der Kooperation *

  11. Themenbereiche der Kooperation *

  12. Die Ergebnisse unserer Befragung weisen darauf hin, dass die Integrationsfunktion der Jugendhilfe (Förderung, Betreuung, Prävention) ihren Stärken entsprechend auch „genutzt“ wird. • In welchem Umfang in den Kooperationsprojekten eine neue Qualität von Bildungsprozessen im Sinne nicht-formaler und informeller Bildung realisiert wird, ist so noch nicht erkennbar.

  13. 2 Die Kooperation von Schulen & Partnern ist eingebettet in schul-, sozial- und jugendpolitische Rahmenbedingungen und Entwicklungen

  14. Landespolitische Entwicklungen… Entwicklungen in NRW… politische Neugestaltung? Wieder getrennte Ministerien für Schule und Jugend: • Ministerium für Schule und Weiterbildung • Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration

  15. Beteiligung der Schulen nach Schulformen

  16. Beteiligung der Bereiche der Jugendhilfe

  17. Beteiligung freier Träger und anderer Kooperationspartner

  18. Hemmnisse und Stolpersteine in der Kooperation von Schule & Partnern • Größenunterschiede der System • Überzogene Erwartungen, unklares Bild vom anderen System • Instrumentalisierung / Inpflichtnahme • Unklare Zielsetzung und Struktur Kooperation ist nichts besonderes mehr, bleibt aber zu oft personenabhängig, manchmal zufällig!

  19. 3 Die Kooperation von Schulen & Partnern ist eingebettet in die Bildungsdebatte und die unterschiedlichen Bildungskonzepte

  20. Bildungsbegriffe formelle Bildung nicht‑ formelle Bildung informelle Bildung

  21. Breiter Bildungsbegriff: Bildungsorte und Lernwelten in der Dynamik des Aufwachsens:

  22. Bildungsprozesse durch: • Aneignung (Lebenswelt, „wildes Lernen“, informelle settings, z.B. Jugendarbeit aber auch in der Schule…) • Vermittlung von Wissen (Schule, formelle settings aber z.B. auch in der Jugendarbeit…)

  23. Die Wahrnehmung außerschulicher Lernorte und deren Qualitäten steht im Zusammenhang mit dem Bildungsbegriff • Beispiel: Naturschutzzentrum • Beispiel: Kinder- und Jugendarbeit

  24. Der Bildungsbegriff der Jugendarbeit im § 11 (SGB VIII) Jungen Menschen sind die zur Förderung ihrer Entwicklung erforderlichen Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen. Sie sollen an den Interessen junger Menschen anknüpfen und von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet werden, sie zur Selbstbestimmung befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialen Engagement anregen und hinführen.

  25. Strukturcharakteristika der Kinder- und Jugendarbeit als ihre Stärke und Schwäche • Freiwillige Teilnahme • Wechselnde Teilnahme • Unterschiedliche TeilnehmerInnen • Offene Ziele, Inhalte, Arbeitsweisen • Geringe institutionelle Macht • Diskursivität • Beziehungsabhängigkeit • Haupt-/Ehrenamtlichkeit

  26. Bildungsbegriff • Die Kinder- und Jugendarbeit schafft Orte und Räume für informelle und nicht-formelle Bildung!

  27. Jugendarbeit als Bildungsort (B. Müller) • Lernort für differenzierte Beziehungsformen • Ort der interkulturellen Erfahrungen • Ort der ästhetischen Selbstinszenierungen • Aneignungsort für Kompetenzen • Ort der Erprobung von Verantwortungsübernahme und Ehrenamtlichkeit • Erprobungsraum für eine geschlechtliche Identität

  28. Perspektiven, Einschätzungen • Wie sollen Bildungslandschaften zukünftig aussehen (kommunale Bildungsplanung)? • Auf welchen Ebenen findet die Steuerung statt (gesamtstädtisch, sozialräumlich, schulbezogen?) • Schnittmengen für gemeinsame und eigenständige Bildungsangebote?

  29. 4 Die Kooperation von Schulen & Partnern ist eingebettet in die (kommunalen) Strukturen

  30. Zuständigkeit für Jugendhilfe und Schule in einem Dezernat Zusammenführung Jugendamt und Schulverwaltungsamt in 17 % der Kommunen vollzogen bzw. konkret geplant

  31. Einrichtung einer federführenden Stelle für die Kooperation

  32. Unterstützende Kommunikationsstrukturen

  33. Kooperationsvereinbarungen

  34. 5 Die „Ortsfrage“ – Ambivalenzen in der Kooperation von Schulen & Partnern Beispiele: Schulsozialarbeit: schulisch oder in Trägerschaft der Jugendhilfe?Betreuungsangebote der Jugendarbeit: in der Schule oder im Jugendhaus?

  35. Schulsozialarbeit im politischen Spannungsfeld zwischen Land und Kommunen • Wer ist für die „Ausstattung“ der Schulen verantwortlich, wer muss bezahlen: Erweiterte Schulträgerschaft der Kommunen oder Landesaufgabe? • Auswirkungen auf die Praxis: zwei Systeme, fachliche Entwicklung?, halbe Stellen, Konkurrenzen.

  36. Der Ort von Ganztagsangeboten: Schule oder Jugendarbeit? Angebote in Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit zeichnen sich aus durch: • oftmals gut ausgestattete Räumlichkeiten, • gute konzeptionelle Verbindung von offenen und geschlossenen Angeboten, • oft langjährige Erfahrung in der Freizeit- und Erlebnispädagogik, • Möglichkeiten, Kindern und Jugendlichen Raum zum Ansprechen sensibler Themen außerhalb der Schule zu bieten, • Erreichbarkeit einer oft größeren und heterogenen Zielgruppe.

  37. Der Ort von Ganztagsangeboten: Schule oder Jugendarbeit? Innerschulische Angebote bieten den Vorteil, dass: • das Bild der Schule nach innen und außen an Qualität gewinnt, • sie von der Schule wahrgenommen und eher aktiv unterstützt werden, • es eine direkte örtliche und zeitliche Anbindung an die Schulen gibt, • die Kinder und Jugendlichen den Raum Schule in ihrer Freizeit erleben und kennen lernen können, • die Hausaufgabenhilfen qualitativ besser sind.

  38. Die „Ortsfrage“ – Ambivalenzen in der Kooperation von Schulen & Partnern Die Ortsfrage ist mehr als eine organisatorische, sondern eine konzeptionelle, grundsätzliche: Die Schule als Lebensort qualifizieren, Jugendarbeit u.a. gehen an Schule (und werden zu Schule?) oder Schule sozialräumlich öffnen, Jugendarbeit u.a. als eigenständige Kooperations-partner im Sozialraum oder Beides?

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