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Bindung und Peerbeziehungen Bindungsentwicklung von der fr hen Kindheit bis zum Jugendalter und ihre Bedeutung f r den

Gliederung. EinleitungKontinuit

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Bindung und Peerbeziehungen Bindungsentwicklung von der fr hen Kindheit bis zum Jugendalter und ihre Bedeutung f r den

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    1. Bindung und Peerbeziehungen Bindungsentwicklung von der frühen Kindheit bis zum Jugendalter und ihre Bedeutung für den Umgang mit Freundschaften Referentin: Sandra Wittig Seminar: Interaktion in der frühen Kindheit Datum: 06.07.2006

    2. Gliederung Einleitung Kontinuität und Bindungsrepräsentation 2.1. Kontinuität und Bindungsentwicklung 2.2. Bielefelder Längsschnittstudie Bindung, Persönlichkeit und Umgang mit Gleichaltrigen 3.1. Unterscheidung zwischen Elternbeziehung und Peer-Beziehung Internalers Arbeitsmodell – Kinder 4.1 Auswirkungen auf Eltern-Kind-Beziehung 4.2 Zusammenfassung

    3. Einleitung Frage nach Einflüssen früherer Erfahrungen auf die Persönlichkeit Entwicklungspsychopathologie: Effekte zw. Belastungen aus der frühen Kindheit für spätere Fehlentwicklungen Faktoren für Fehlentwicklung: Individuelle Faktoren Wahrnehmung und Interpretation von belastenden Ereignissen Äußere Einflüsse (Umwelt) Unterstützung der Eltern Soziale Netzwerke

    4. 2. Kontinuität und Bindungsrepräsentation Kurze Wiederholung: Sichere Bindung: Bezugsperson als sichere Basis Unsicher - vermeidende Bindung: scheinbar keine Reaktion auf Bezugsperson nach einer Trennung bzw. Wiederkehr; ablehnend oder zögernd Trost suchend Unsicher – ambivalente Bindung: kein lösen von der Bezugsperson; bei Trennung erleben sie größten Stress; bei Rückkehr widersprüchliches Verhalten (Aggressionen) Unsicher – desorganisierte Bindung: konfuse Verhaltensweisen; flacher, depressiver Emotionsausdruck, unkontrollierte Reaktionen

    5. 2.1. Kontinuität und Bindungsentwicklung Studie von Main, Kaplan und Cassidy (1985) 1 Jahr sicher gebunden? 6 Jahre emotionale Offenheit, konstruktive Lösung bei Fragen nach Trennungsangst, freudige Reaktion auf Fam.fotos 1 Jahr unsicher gebunden? 6 Jahre emotional verschlossen, wenig adäquate Handlungsmgl. für fiktive Trennungssituation, eher ablehnend auf Fam.fotos 1 Jahr desorganisiert gebunden? 6 Jahre kontrollierendes Verhalten gegenüber den Eltern während der Wiedervereinigung (Abwehr, Überfürsorglichkeit), bizarre Antworten bei fiktive Trennungssituation

    6. 2.2. Bielefelder Längsschnittstudie Scheuerer – Englisch 1989 Sicher gebundene 10 jährige Kinder: Unterstützung der Eltern bei Kummer, Ängsten, Ärger Klares und deutliches Ausdrücken von Emotionen Flüssige Antworten Festes Freundschaftsnetz Häufig „beste“ Freunde Wenig Probleme mir Peers Unsicher gebundene 10 jährige Kinder: Zeigten in allen Punkten mehr Probleme und Defizite

    7. Weiterführung der Befragung der 10 jährigen Kinder jetzt als 16 jährige Jugendliche Auswertung erfolgt über AAI (Adult-Attachment-Interview) Ausgangspunkt: Sichere Bindungsrepräsentation: Bindungserfahrung als wertvoll und einflussreich für die eigene Person, Wertschätzung gegenüber Bindungsbeziehung, glaubwürdiges Bild der Eltern, sichere Basis in der Kindheit Unsicher-distanzierte Bindungsrepräsentation: idealisiertes aber widersprüchliches Bild der Eltern, mindern die Bedeutung der Bindungsbeziehung ab, Interview nicht schlüssig

    8. Unsicher-verwickelte Bindungsrepräsentation: unklar, ängstlich oder passive, aber übermäßig ausgeschmückte Schilderung der Beziehung zur Bindungsfigur, keine eindeutige Bewertung der Bindungsbeziehung Unsicher-distanzierte Bindungsrepräsentation der Gruppe (Kobak u.a.1993): deaktivierend bezüglich bindungsrelevanter Informationen (lenken Aufmerksamkeit weg von bindungsrelevanten Ereignissen/Erinnerungen Unsicher-verwickelte Bindungsrepräsentation der Gruppe (Kobak u.a.1993): übermäßig stark aktivierend bezüglich bindungsrelevanter Informationen (großes Ausmaß an irrelevanten Informationen, übermäßige Aufmerksamkeit gegenüber Handlungen und Äußerungen der Eltern)

    9. Ergebnisse: 1. Kontinuität der frühen Bindungsrepräsentation Kontinuität und Risikofaktoren Unsichere Bindungsrepräsentation: Vermehrte Risikofaktoren (Trennung und Scheidung, schwere psychis. und lebensbedrohliche Erkrankungen der Eltern) Unsicher-verwickelte Bindungsrepräsentation: Besonders deutliche Effekte bei Risikofaktoren (Trennung und Scheidung) Keine Effekte zur Bindungsrepräsentation der Jugendlichen zur Bindungsqualität der Mutter mit 1 Jahr Keine Stabilität der Arbeitsmodelle im Umgang mit bindungsrelevanten Informationen von der Kindheit bis zur Jugend

    10. 2. Tradierung der Bindungsorganisation Gibt einen Zusammenhang zwischen Bindungsrepräsentation der Eltern und der Bindungsqualität im 2. Lebensjahr In Follw-up-Studie wurde gezeigt: Sichere Bindungsrepräsentation der Mutter hat häufig sicher gebundene Jugendliche zur Folge Wesentlicher Einfluss der Bindungsrepräsentation der Mutter auf Bindungsrepräsentation der Jugendlichen, trotz Risikofaktoren ? Tradierung

    11. Bindungsrepräsentation des Vaters (Untersuchung der Kinder mit 18 Monaten) Keine direkte Verbindung zur Bindungsrepräsentation der Jugendlichen Effekte bezüglich der Auftreten von Risikofaktoren und der Bindungsrepräsentation des Vaters Bindungsrepräsentation des Vaters hinsichtlich der Bindungsrepräsentation der Jugendlichen mit dem Auftreten von Risikofaktoren verbunden

    12. 3. Kontinuität der Bindungsorganisation Sicher gebundene Bindungsrepräsentation der Jugendlichen durch die Repräsentation der Kinder (10J.), bezüglich emotionaler Verfügbarkeit und Unterstützung der Eltern, vorhersagbar Auch bei Risikofaktoren, welche aber immer eine besondere Bedeutung haben, hier aber weniger bedeutungsvoll Unsicher-vermeidende Bindungsrepräsentation als Kinder (10J.) zu den Eltern (nicht unterstützend) führen mit bei den 16 jährigen Jugendlichen zu unsicher-distanzierter Bindungsrepräsentation Risikofaktoren, wie Trennung und Scheidung, haben hierbei einen entscheidenden Einfluss

    13. Unsicher-verwickelte Bindungsrepräsentation bei Kindern (10J.) suchen nicht die Nähe der Eltern bei Alltagsproblemen und Ängsten, neigen als 16 jährige Jugendliche zu eher unsicher-distanzierter Bindung Übersicht über die Zusammenhänge der Bielefelder Längsschnittstudie:

    15. Zusammenfassung Starker Einfluss von Risikofaktoren auf Entwicklung von unsicher gebundenen Kindern Übereinstimmung der Bindungsrepräsentation der Mutter mit Bindungsrepräsentation der Jugendlichen Zusammenhang von emotionaler Verfügbarkeit und Unterstützung der Eltern/zurückweisende Haltung der Eltern im Alter von 10 Jahren bis zum Jugendalter hinsichtlich der Bindungsrepräsentation Bindungsrepräsentation gegenüber den Eltern mit 10 Jahren können als Vorläufer für die Qualität der Bindungsrepräsentation im Jugendalter gesehen werden, es zeigt sich Kontinuität

    16. 3. Bindung, Persönlichkeit und Umgang mit Gleichaltrigen Studie Kobak und Sceery 1988 18 jährige College-Studenten sollten ihre Kommilitonen beurteilen und diese sich dann selbst Sichere Bindungsrepräsentation: eher ich-flexibel eingeschätzt unsichere Bindungsrepräsentation: weniger ich-flexibel eingeschätzt Gruppe sichere Bindungsrepräsentation: wenig feindselig und ängstlich, Selbsteinschätzung indentisch mit Kommilitoneneinschätzung

    17. Gruppe unsicher-distanzierte Bindungsrepräsentation: feindselig, ängstlich, schätzen sich selbst als sozial kompetent ein Gruppe unsicher-verwickelte Bindungsrepräsentation: sehr ängstlich, schätzen sich selbst wenig sozial kompetent ein Studie von Zimmermann u.a. 1992 konnte dies bestätigen

    18. Zusammenhang von Gedanken und Integrität der Gefühle, bezüglich eigener Bindungserfahrungen haben Auswirkungen auf die Art der Gestaltung von Beziehungen, sowie auf die Art und Weise mit Anforderungen um zu gehen Modell des Zusammenhanges:

    20. Bindung und Bindungsfähigkeit Studie Pastor 1981, Suess u.a. 1992 Kinder im Vorschulalter Sicher gebundene Kinder: unängstlich gegenüber Gleichaltrigen, Konflikte kooperativ und selbständig aushandeln Unsicher gebundene Kinder: weniger soziale Kompetenzen, in unklaren, ambivalenten sozialen Konfliktsituationen andere eher als feindselig beurteilend Unsicher-vermeidende Kinder: feindselig und aggressiv, wirken distanziert Auswirkungen der internalen Arbeitsmodelle eines Kindes als mögliche Erklärung zur Entwicklung aggressiven Verhaltens

    21. Weiterführung der Bielefelder Längsschnittstudie Interviews mit Jugendlichen über Freundschaftsbez. und Freundschaftsvorstellungen Peer-Integration: quantitative und qualitative Einbindung Sichere Bindungsrepräsentation (r=.56): stabiles Freundschaftsnetz, regelmäßige Kontakte, Erleben von Akzeptanz, subjektives Wohlbefinden innerhalb des Freundschaftsnetzes Freundschaftskonzept: Erwartungen und Vorstellungen Sichere Bindungsrepräsentation (r=.36): schätzen Vertrauen in Freundschaften als wichtig ein, in emotional belastenden Situationen suchen sie Trost und finden Gehör und Unterstützung

    22. Qualität enger Freundschaftsbeziehungen: Umsetzung des Freundschaftskonzeptes Sichere Bindungsrepräsentation (r=.35): setzten die Vorstellungen zum Freundschaftskonzept eher um, suchen Rat bei Problemen im Freundeskreis Konfliktfähigkeit: Umgang mit Streitigkeiten Sichere Bindungsrepräsentation (r=.48): bei Meinungsverschiedenheiten Freundschaft aufrechterhalten und für beide Seiten zufrieden stellende Lösung finden Zielorientierte Partnerschaft: gegengeschlechtliche Beziehung Sichere Bindungsrepräsentation (r=.88): enge Liebesbeziehung, emotionale Offenheit und Unterstützung

    23. Bei unsicher-distanzierter Bindungsrepräsentation finden sich zu allen 5 Bereichen negative Korrelationen Bei unsicher-verwickelter Bindungsrepräsentation finden sich negative Korrelationen bei Peer-Intergration und Konfliktregulierung, nicht aber bei Freundschaftskonzept und Freundschaftsqualität (d.h. Vorstellungen über Freundschaften werden so umgesetzt)

    24. Zusammenfassung Deutlicher Zusammenhang der Bindungsrepräsentation der Jugendlichen und die Qualität der Freundschaftsbeziehungen Aus der sicheren Basis der Kinder mit 10 Jahren zur Mutter kann sich in den Freundschaftsbeziehungen ebenfalls eine sichere Basis entwickeln

    25. 3.1. Unterscheidung zwischen Elternbeziehung und Peer-Beziehung Elternbeziehung Peerbeziehungen Lösen sich im Jugendalter nicht auf, aber keine primäre Rolle mehr Unterstützen die wachsende Fähigkeit für sich selbst zu sorgen und zu handeln Wichtig für die Entwicklung und Stärkung des Selbstwertgefühls Fähigkeit der Reflexion (Unterscheidung von Elternrolle und Mann/Frau Rolle) Nicht jede Peerbeziehung hat den Charakter einer Bindungsbeziehung Nur lange Freundschaften und Liebesbeziehungen haben Bindungscharakter Primäre Quelle für Trost und Unterstützung Nicht beliebig austauschbar

    26. 4.Internalers Arbeitsmodell – Kinder Schemata: organisierte Repräsentationen von vergangenen Verhalten und Erfahrungen auf dieser Basis werden neuer Erfahrungen interpretiert Script: enthalten Wissenselemente über Ergebnisverläufe (prozedurale und deklarative Aspekte), um Situationen zu bewerten und verhaltensteuernd zu wirken

    28. 4.1 Auswirkungen auf Eltern-Kind-Beziehung Einflussfaktoren: Fähigkeit enge Bindungen einzugehen Qualität der Fürsorge Familiäre Umstände Eltern-Kind-Beziehung (Konsequenzen) Feinfühligkeit der Eltern Rückmeldung, Wahrnehmung, Interpretation und angemessene Reaktionen auf Verhalten des Kindes Wünsche beachten, adäquate Reaktionen Stress und Labilität der Eltern nicht auf Kind übertragen Kommunikationsform in der Familie Umgang mit Konflikten

    29. 4.2 Zusammenfassung Sicher gebundene Jugendliche: Freundschaftsbeziehungen offen, emotional, unterstützend Freundschaftsqualität beziehungsorientiert (reden über pers. Themen) Freundschaftskonzept hoch, Unterstützung und Offenheit als wichtiger Bestandteil in Freundschaften Liebesbeziehung offen und unterstützend, Emotionalität und sichere Basis Wahrnehmung von Gefühlen und Problemen anderer Positives Selbstkonzept Realistische Selbsteinschätzung

    30. Unsicher gebundene Jugendliche Unsichere, losere Freundschaftsbeziehungen Liebesbeziehungen nicht als Vertrauensbasis Feindseliger innerhalb von sozialen Situationen Konfliktunfähigkeit Keine Unterstützung suchend bei persönlichen Problemen Unsicher distanzierte Jugendliche Häufig im Zusammenhang mit Essstörungen gebracht Eher antisoziales Verhalten im Bezug zu Gleichaltrigen, Krisen, Konflikten Drogenmissbrauch

    31. Unsicher ambivalente Jugendliche Neigen zu depressiven Symptomen Häufig affektive Störungen Verarbeitung von Trauer im Zusammenhang mit Borderlinestörung und Suizidversuche (desorganisiert gebundene Jugendliche) Je schwerwiegender die Störung ist, desto weniger sicher sind die Bindungsmuster oder nicht eindeutig klassifizierbare Bindungsstrukturen sind zu finden

    32. Diskussion: Welche Informationen ergeben sich aus den Studien für die Interpretation von bestimmten Verhalten im Jugendalter, im Bezug auf Freundschaften und Bez. zu Gleichaltrigen? Sind Kinderjahre Schicksalsjahre?

    33. Literaturliste: Zimmermann, P. (1997) „Bindungsentwicklung von der frühen Kindheit bis zum Jugendalter und ihre Bedeutung für den Umgang mit Freundschaftsbeziehungen. In G. Spangler und P. Zimmermann „Die Bindungstheorie“; Stuttgart: Klett-Cotta www.familienhandbuch.de/Kindheitsforschung

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