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Liberalisierung des Postmarktes

Liberalisierung des Postmarktes. im Rahmen der Vorlesung: Strukturwandel und Modernisierung - Kommerzialisierung und Umstrukturierung von öffentlichen und privatisierten Dienstleistungsprozessen 14.05.2004 Dr. Monika Plum. Gliederung. Entwicklungstendenzen im Postsektor

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  1. Liberalisierung des Postmarktes im Rahmen der Vorlesung: Strukturwandel und Modernisierung - Kommerzialisierung und Umstrukturierung von öffentlichen und privatisierten Dienstleistungsprozessen 14.05.2004 Dr. Monika Plum

  2. Gliederung • Entwicklungstendenzen im Postsektor • Reformprozess • Gesetzlicher Rahmen • Marktzugang / Lizenzierung • Preisregulierung • Universaldienst • Marktergebnis

  3. Entwicklungstendenzen im Postsektor • Liberalisierung / Deregulierung • Internationalisierung / Globalisierung • Neue Dienste und Geschäftsfelder • Strategische Allianzen und Beteiligungen

  4. Reformprozess In Deutschland • Postreform I 1989 • Postreform II 1994 • Neues Postgesetz 1997 • 1. Änderung PostG 2001 • 2. + 3. Änderung PostG 2002 Auf EU-Ebene • Grünbuch 1992 • Richtlinie „Postmarkt“ I 1997 • Richtlinie „Postmarkt“ II 2002

  5. Liberalisierungsschritte • 1989 Briefe > 10DM • 1995 Massensendungen > 250g • 1996 Massensendungen > 100g • 1998 Briefe > 200g, Massensendungen >50g/ >50 Stck • 2003 Briefe > 100g • 2006 Briefe > 50g • 2008 Aufhebung der Exklusivlizenz geplant

  6. Gesetzlicher Rahmen Zielsetzung des Postgesetzes von 1997: • Sicherstellung eines chancengleichen und Förderung eines funktionsfähigen Wettbewerbs • Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung mit Postdienstleistungen Paradigmenwechsel • Wettbewerb als Grundprinzip • Monopol als Ausnahme (Exklusivlizenz für DPAG) Regulierung basiert auf Wettbewerbskonzept der Marktbeherrschung

  7. Kuriersendungen Express Pakete Zeitungen Zeitschriften Briefe > 1000g Briefe 100 - 1000g Briefe < 100g und 3facher Preis D-Lizenz Marktzugangsbedingungen Wettbewerb / Marktzugang ohne Lizenz Wettbewerb / Marktzugang mit Lizenz Marktzugang mit Lizenz Exklusivlizenz für DPAG

  8. Lizenzklassen A 2003-2005: Briefe  100g oder 3-facher Preis 2006-2007: Briefe  50g oder 2,5-facher Preis B inhaltsgleiche Sendungen > 50g und  50 Stck. C Dokumentenaustauschdienst D „Höherwertige“ Dienstleistungen E Einlieferung bei DPAG F Abholung bei DPAG G Briefsendungen ins Ausland H Briefsendungen aus dem Ausland

  9. D-Lizenz „Höherwertigkeit“ • Abholung zu festgelegten Zeiten oder auf Abruf • Zustellung • am gleichen Tag oder • bei Einlieferung nach 17.00 am nächsten Tag bis 12.00 • termingenau • Nachträgliche periodische Abrechnung • Umlenkbarkeit der Sendung • Nichtberechnung des Entgelts bei Verfehlen des Zeitziels der Zustellung • Ausübung der Dienstleistung in einem wesentlichen Teil des Bundesgebietes

  10. Preisregulierung • Genehmigungspflicht der Entgelte für lizenzpflichtige Postdienstleistungen, wenn Anbieter marktbeherrschend(ex-ante Regulierung) • Überprüfung anderer Entgelte der marktbeherrschenden Anbieter möglich(ex-post Regulierung)

  11. Maßstäbe der Entgeltregulierung • Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung • Tarife sollten nicht • mißbräuchlich hoch • mißbräuchlich niedrig • diskriminierend sein

  12. Verfahren der Entgeltregulierung • Einzelgenehmigungsverfahren • auf Basis der Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung • Price-Cap Regulierung • auf der Grundlage vorgegebener Maßgrößen für die durchschnittlichen Änderungsraten der Entgelte für einen Korb zusammengefasster Dienstleistungen

  13. Price-Cap Regulierung • „Alte“ Posttarife genehmigt bis Ende 2002 • Entscheidung der RegTP über Price Cap im Juli 2002 • Korb M: Monopoldienstleistungen • Korb W: Wettbewerbsdienstleistungen • Korb T: Teilleistungen • DPAG hat neue Tarife vorgelegt, erstmals Preissenkung für Briefporto

  14. Universaldienst • Grundversorgung kann im Wettbewerb bereitgestellt werden • ist dies nicht der Fall • marktbeherrschender Anbieter kann zum Angebot von UD herangezogen werden • Ausschreibung von UD-Leistungen und Zuschlag für geringste Kompensationsforderung • UD-Abgabe von Lizenznehmern mit Umsatz > 500.000 €

  15. Universaldienst nach PUDLV Umfang der UD-Leistungen • Briefsendungen bis 2kg • Einschreiben, Nachnahme, Eilzustellung, Wertsendung • Beförderung adressierterPakete bis 20kg • Zeitschriften und Zeitungen • Laufzeitvorgaben für Briefe und Pakete • Vorgaben zur Schalterdichte • mit 2. Änderung PostG wurde DPAG für Dauer der Exklusivlizenz zu UD verpflichtet

  16. Netzzugangsregulierung Netzzugang muß gewährleistet werden, wenn ein Lizenznehmer eine marktbeherrschende Stellung hat (§§28, 29 PostG) • Zugang zu Postfächern • Zugang zu Adressänderungssystemen • Zugang zu Teilleistungen (z.B. Zugang zu Eingangs- und Abgangsbriefzentrum der DPAG)

  17. Marktergebnis: Lizenzvergabe • 1495 Lizenznehmer (Stand Ende 2003) • davon 912 am Markt aktiv • 476 Lizenznehmer sind aus dem Markt ausgetreten • davon 134 in 2001 und 180 in 2003

  18. Lizenzierter Bereich insgesamt in 2003: ~ 10.1 Mrd. € D P A G Umsätze der Lizenznehmerinsgesamt~400 Mio. € ~ 6.8 Mrd. € ~ 3.3 Mrd. € Umsätze mit höherwertigen Dienstleistungen~180 Mio. € Wett-bewerbs-bereich Monopolbereich Marktverhältnisse im Briefmarkt Quelle: RegTP

  19. Marktanteile im Briefmarkt Lizenzierter Bereich (einschließlich Exklusivlizenz) Quelle: RegTP

  20. Marktanteile im Briefmarkt Wettbewerbsbereich (Briefe >200g bzw. 100g; Massensendungen >50g mind. 50Stck.) 1) Wettbewerbsbereich wurde in 2003 von 2.400 auf 3.300 ausgeweitet Quelle: RegTP

  21. Lizenznehmer • 45% der Lizenznehmer waren in angrenzenden Bereichen aktiv (Kurierdienste, Postwurfsendungen) • Postunternehmen aus anderen Ländern (Royal Mail, TPG, Schweizer Post) • Zeitungsverlage • Expressdienste (zur Zeit aber noch nicht aktiv)

  22. Strategien der Lizenznehmer • Reputation bei höherwertigen Diensten als Vorbereitung auf Angebot ab 2003 (zu Beginn) • Mehrzahl der Lizenznehmer KMU mit regionalen Märkten • Netzwerke um größere Gebiete zu bedienen, insbesondere ausländische Postanbieter, Zeitungsverlage • Weniger Zustellung am gleichen Tag, eher andere höherwertige Kriterien

  23. Strategie der Deutschen Post • Stärkere Kundenorientierung (Qualität, Preispolitik) • Rationalisierung, Umstrukturierung (Brief 2000, neues Paketnetz) • Akquisitionen im Express-, Logistik-, Finanzbereich • neue Geschäftsfelder (z.B. evita, Logistik)

  24. Umsatz DP nach Segmenten 1999 2003 Quelle: Deutsche Post

  25. Gewinn (EBIT) DP nach Segmenten 1999 2003 Quelle: Deutsche Post

  26. Beschäftigt DP in Tsd. 450 399 395 400 378 363 344 350 324 324 307 301 290 300 263 250 200 150 100 50 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 Quelle: BMWI

  27. EU-Postpolitik • EU-Richtlinie verabschiedet 2001 • reservierbarer Bereich bis 100g bzw.3facher Standardtarif 2003 • reservierbarer Bereich bis 50g bzw. 2,5facher Standardtarif 2006 • bis Ende 2007 weitere Entscheidung über Liberalisierungschritte ab 2009

  28. Ausblick • Durch Verlängerung der Exklusivlizenz vermehrt Marktaustritte • vollständige Liberalisierung 2008 wird von EU-Fortschritt abhängen

  29. Internetseiten zum Thema • www.regtp.de Regulierungsbehörde • www.bmwi.de Bundesminist. für Wirtschaft und Arbeit • www.europa.eu.int/comm/internal.market/de/postal/index.htm Europäische Kommission DGXV • www.upu.int Weltpostverein (Universal Postal Union) • www.dpwn.de Deutsche Post World Net • www.wik.org Wissenschaftl. Institut für Kommunikations- dienste • www.posttip.de News zum Postmarkt

  30. Backup

  31. Umsatzsteuerdiskussion • DPAG seit 1995 umsatzsteuerpflichtig • Ausgenommen nach §4, 11b UstG • „Umsätze, die unmittelbar dem Postwesen dienen“ • bisher: Exklusivlizenz + Universaldienst • aber: Wettbewerbsverzerrung? • in anderen EU-Länder • USt auf alle Postdienstleistungen in Schweden und Finnland (kein Postmonopol) • in anderen Ländern weitgehend Befreiung

  32. Struktur des Postnetzes DPAG

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