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Zustandsvektor des Systems:. Phasenraum. Beispiele:. Hamiltonsche Systeme: Temperatur, Druck, Strom, Spannung, Bev ölkerungszahlen Aktiennotierungen Herz- und Atemfrequenz, Hirnströme. 3. Ergänzung: Nichtlineare Systeme und Chaos. 3.1. Dynamische Systeme. Literatur:
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Zustandsvektordes Systems: Phasenraum Beispiele: • Hamiltonsche Systeme: • Temperatur, Druck, Strom, Spannung, • Bevölkerungszahlen • Aktiennotierungen • Herz- und Atemfrequenz, Hirnströme 3. Ergänzung: Nichtlineare Systeme und Chaos 3.1. Dynamische Systeme Literatur: z.B. R.C. Hilborn, ,,Chaos and Nonlinear Dynamics”, Oxford University Press (1994)
Beispiele: • Massen, Federkonstanten, Reibungskoeffizienten • Sensitivität auf Nahrungsangebot, Wetterschwankungen, ... • Sensitivität auf Ölpreise, politische Krisen, ... • Stärke der äußeren Nervenreize, ... Stochastische Systeme: Aus dem Zustandvektor zur Zeit t 0 folgt die Wahrscheinlichkeits-verteilung des Zustandvektors zu allen Zeiten t > 0: Kontrollparameterdes Systems: Parameter zur Steuerung der Systemdynamik
Störung durch Rauschen: • streng deterministisch: Das System ist unempfindlich auf Rauschen: • schwach deterministisch (potentiell chaotisch): andernfalls Beispiel: x x 0 > 0 Deterministische Systeme:Aus dem Zustandvektor zur Zeit t 0 folgt der Zustandvektors zu allen Zeiten t > 0:
Kontinuierliche Systeme:„Zeit”-Variable t ℝ kontinuierlich Wichtigste Klasse: i.a. nicht-linear Autonome Systeme:Dynamik ohne explizite Zeitabhängigkeit z.B. Diskrete Systeme:„Zeit”-Variable t kℕ0diskret (Zählindex) Wichtigste Klasse:
System hat „natürliche” Periode T • (z.B. Periode einer äußeren Anregung) • Sukzessive Durchstoßpunkte durch (n1)-dimensionale Hyperebene im Phasenraum Poincaré-Schnitt • z.B.: tk sukzessive Zeitpunkte mit Poincaré-Abbildung: Diskretisierung kontinuierlicher Systeme
Kontrollparameter: Zustandsvektor: mit Systemgleichung: Beispiel 1:Harmonischer Oszillator Der harmonische Oszillator ist als zweidimensionales kontinuierliches, lineares und autonomes System darstellbar
Kontrollparameter: Zustandsvektor: mit Systemgleichung: Beispiel 2: Getriebenes dissipatives Pendel Das getriebene dissipative Pendel ist als zweidimensionales kontinuierliches, nicht-lineares und nicht-autonomes System darstellbar
Kontrollparameter: Zustandsvektor: Systemgleichung: Beispiel 3:Getriebenes dissipatives Pendel (Alternative) Das getriebene dissipative Pendel ist als dreidimensionales kontinuierliches, nicht-lineares und autonomes System darstellbar
Zustandsvektor (1-dim): Populationszahl einer biologischen Spezies in der k-ten Generation (k 0,1,) Kontrollparameter: Vermehrungsfaktor Dämpfungsparameter für Futtermangel Systemgleichung: Umbenennung: Logistische Gleichung (Verhulst-Gleichung) Beispiel 4:Populationsdynamik Die logistische Gleichung beschreibt ein eindimensionales diskretes, nicht-lineares System
Fixpunkte:Ein Zustandsvektor heißt Fixpunkt wenn gilt: kontinuierliches System: bzw. äquivalent: diskretes System: bzw. äquivalent: 3.2. Spezielle Phasenraumgebiete
Attraktoren stabileFixpunkte i) „Kriechfall” ii) „Schwingfall” Fixpunkt Fixpunkt exponentielles Verhalten oszillatorisches Verhalten • Repulsoren instabileFixpunkte i) „Kriechfall” ii) „Schwingfall” Fixpunkt Fixpunkt exponentielles Verhalten oszillatorisches Verhalten
Sattelpunkte semistabileFixpunkte Fixpunkt • Grenzzyklen/Grenztori (bei nicht-linearen Systemen) 2-dim. Phasenraum n-dimensionaler Phasenraum instabilerFixpunkt Grenzzyklus (n1)-dimensionaler Grenztorus Poincaré-Schnitte:
Seltsame Attraktoren: stabile aber irreguläre (chaotische) Bewegung im Attraktionsgebiet. Poincaré-Schnitte sind verschlungene selbstähnliche Figuren nicht-ganzzahliger Dimension (Fraktale). Beispiel: Lorenz-Attraktor (3-dim.) 2-dimensionale Projektionen Experimentelle Realisierung dieses Systems Abschnitt 3.3.6.
Poincaré-Schnitte seltsamer Attraktoren Ikeda-System Getriebenes Pendel mit Dämpfung
Selbstähnlichkeit des Poincaré-Schnitts des Henon-Attraktors
⅓ 1 C5 C4 C1 C2 C3 1 Koch-Schneeflocke Dimension: Überdeckung von Ck mit Nk Kästchen 1-dimensionale Figur: 2-dimensionale Figur: d-dimensionale Figur: Koch-Kurven: Einschub:Fraktale und gebrochene Dimensionen Beispiel: Koch-Kurven: Ersetze durch ad Infinitum
Diskrete Systeme: Fixpunkt, d.h. Jacobi-Matrix zu : Theorem: Ein Fixpunkt ist bzgl. der Richtung der Hauptachse i stabil, falls i 1, und instabil, falls i 1. Ein Fixpunkt ist insgesamt genau dann stabil, wenn gilt: Bemerkung: Im i 0 exponentielles Verhalten Im i 0 oszillatorisches Verhalten Beweis: Tafel 3.3. Stabilität von Fixpunkten Eigenwerte von A: 1 , 2 , , n ℂ zu Hauptachsen 1,...,n o.B.d.A.: i 0 (i 0 nur für singuläre Wahl von Kontrollparametern)
Kontinuierliche Systeme: Fixpunkt, d.h. Jacobi-Matrix zu : Theorem: Ein Fixpunkt ist bzgl. der Richtung der Hauptachse i stabil, falls Rei0, und instabil, falls Rei0. Ein Fixpunkt ist insgesamt genau dann stabil, wenn gilt: Bemerkung: Im i 0 exponentielles Verhalten Im i 0 oszillatorisches Verhalten Beweis: Tafel Eigenwerte von A: 1 , 2 , , n ℂ zu Hauptachsen 1,...,n o.B.d.A.: i 0 (i 0 nur für singuläre Wahl von Kontrollparametern)
nicht chaotisch Grenztorus/Fixpunkt Lyapunov-Exponent (diskreter Fall) chaotisch Lyapunov-Exponent (kontinuierl. Fall) Die Trajektorie istchaotisch, wenn der maximale, entlang der Trajektorie gemittelte, Lyapunov-Exponent 0 Nachbartrajektorie noch nicht ,,zurückgefaltet” ,,klein” Begründung: Tafel 3.4. Chaotische Trajektorien Betrachte Trajektorien, beschränkt auf endliche Bereiche (um Fixpkte.) Eigenwerte:
diskret Wähle möglichst kleines „Zeit“-Intervall kontinuierlich Hardware: Rauscheinfluss noch klein Software: Rundungsfehler noch klein und möglichst kleinen Abstand d0im Phasenraum. d2 d3 d1 Anfangsauslenkung nicht entlang einer Hauptachse d0 d0 d0 t02 t0 t03 Referenz-Trajektorie d0 t0 Praktische Berechnung des maximalen mittleren Lyapunov-Exponenten:
Identität f(x)x x1F(x0) x0 x1 Fixpunkt 3.5. Die Logistische Gleichung Anschauliches Beispiel (1): in Einheiten von a x Fixpunkt ist stabil (Attraktor)
Identität f(x)x Fixpunkt Attraktor x0 Fixpunkt Repulsor Anschauliches Beispiel (2): in Einheiten von a x
Attraktor x0 Repulsor Anschauliches Beispiel (3): Identität f(x)x in Einheiten von a x
Repulsor Grenzzyklus Periode 2 x0 Repulsor Anschauliches Beispiel (4): Identität f(x)x in Einheiten von a x
Repulsor Grenzzyklus Periode 4 Repulsor Anschauliches Beispiel (5): Identität f(x)x in Einheiten von a x
Repulsor Repulsor Anschauliches Beispiel (6): Identität f(x)x in Einheiten von a Chaotische Trajektorie (Seltsamer Attraktor) x
Repulsor Grenzzyklus Periode 5 Repulsor Anschauliches Beispiel (7): Identität f(x)x in Einheiten von a x
Chaos 1.0 Bifurkation xk Hopf-Bifurkation Periode 2 Periode 4 0.5 neuer stabiler Fixpunkt a2 a1 Fixpunkt 0 stabil a2 Fixpunkt 0 instabil a3 stabile Inseln 0 1 a 2 3 4 Zusammenfassung der experimentellen Resultate: Feigenbaum-Diagramm
a1 a2 a3 Feigenbaumkonstante a Theorem (Universalität des Chaos):Für glatte Systemfunktionen ist unabhängig vom System und von der Wahl des variierten Kontroll-parameters. Die Feigenbaumkonstante ist transzendent und hat den Wert: Dies gilt sowohl für diskrete als auch für kontinuierliche Systeme. Eigenschaften: • Feigenbaumdiagramme Fraktale • Definition:
Fixpunkte: ex. nur für a 1 Stabilität: 0 a 1 stabil-------- 1 a 3 instabil stabil 3 a 4 instabil instabil Formale Untersuchung der logistischen Gleichung:
Nachrechnen! • Fixpunkt x • Bifurkationspunkt: F(x) 1 • Wendepunkt in iterierter Systemfkt. • 2 neue stabile Fixpunkte in F∘F mit gleicher Steigung in F∘F entstehen. • F bildet diese aufeinander ab • Periode 2 yx 2 neue stabile Fixpunkte F∘F F∘F yx yx Wendepunkt a 3,2 a 3,0 x x Bifurkationspunkt a 3 Betrachte iterierte Systemfkt. F∘F: F∘F stabil a 2,8 x labil instabil
Zweite Bifurkation: 4 neue stabile Fixpunkte entstehen in F∘F∘F∘F Periode 4 Wendepunkte y x F∘F∘F∘F instabil labil labil x Beispiel für einen Weg ins Chaos über eine unendliche Bifurkationsfolge. Es gibt noch viele andere Wege! etc.
nicht-linearer Schwingkreis L R U C x2 v Rm Kontrollparameter U0 Übungsaufgabe: Zeige Cm Um Bifurkationsweg ins Chaos: Eine experimentelle Realisierung (Chaos-Generator)
Umformulierung auf Systemgleichung: L R U C x2 v Rm U0 Cm Um Dreidimensionales, nicht-lineares, autonomes, kontinuierliches System
Labormessungen (T.L. 1998) 7 7 n-te Bifurkation 6 6 5 5 4 4 3 3 hohe Messgenauigkeit ,,hohe” Bifurkationsordnung 2 2 1 2 3 n 1 2 3 n
Konvektionszellen T2 X Strömungsgeschwindigkeit Y Z t Zeit Ra Rayleigh Zahl T1>T2 Flüssigkeit X , Y , Z , t Zahlen Vereinfachung der Navier-Stokes-Gleichung (nach Lorenz) T T T T Typische Werte der Kontrollparameter: ,,Rayleigh-Zahl” Standard ,,Prandtl-Zahl” 3.6. Der Lorenz-Attraktor
Voraussetzung: p > b 1 Kritische Rayleigh-Zahl: XFYF instabil stabil Einzugsbereiche der stabilen Fixpunkte schrunpfen Chaos stabil instabil 0 r rk 1 0 Wärmeleitung Konvektion Turbulenz Fixpunkte und Stabilitätsanalyse (Nachrechnen!) Grenzzyklen, Periodenverdopplung mit sinkendem r bei großen r≫rk
Standardwerte :Zeitkonstante (RC von Integratoren) s1, s2:Skalierungsfaktoren Elektronische Realisierung des Lorenz-Systems (Analoge Rechenschaltung mit Operationsverstärkern) Umrechnung auf physikalische Größen Mathematik Physik
Standardwerte Ux(0) Ux 1 1 1 Uy(0) Uy 0,1 1 10 10 0,267 Uz(0) Uz 1 1 10
I U Ua I U • Unendliche Verstärkung: mit • d.h. Uaendlich (nicht gesättigt) • Leistungsfreiheit: 3.7. Anhang: Über Operationsverstärker( OpAmp) 3.7.1. Der ideale Operationsverstärker U, U, Ua gemessen gegen Erde U, U, Ua U0, U0 U0 Versorgungsspannung, typisch 15V
ZP IP I1 U1 Z1 I0 Ua U0 I2 U2 Z2 I0 In Un Zn Frequenzraum (Wechselstrom): Zeit-Darstellung: 3.7.2. Gegenkopplung
RP IP I1 I0 U1 R1 Ua I2 U0 U2 R2 I0 In Un Rn Schaltsymbol U1 c1 Ua U2 c2 Un cn a) Addierer
C IP I1 U1 R1 I0 Ua I2 U0 U2 R2 I0 In Un Rn Schaltsymbol U1 r1 Ua U2 r2 Un rn b) Integrierer Zeitkonstante (beliebig)
Ua(0) R R C I1 U1 R1 I0 IP Ua U0 I2 U2 R2 I0 In Un Rn für Initialisierungszeiten Ua(0) U1 r1 r2 U2 Ua rn Un Initialisierung: t≫RC stationär, 0 symmetrischer Addierer Physikalisch: Initialisierung bedeutet Aufladung des Kondensators mit Q CUa(0)
Ua Ui U0 Anwendung:Koeffizientengeber (belastungsunabhängiger Spannungteiler) Ui Ua RRx R Rx Schaltzeichen Ui Ua c c) Spannungsfolger
Ui Ua RRx R Rx RL UL Schaltung ohne Spannungsfolger: Ui RRx R Rx RL UL abhängig von RL ( lastabhängig) Belasteter Koeffizientengeber: unabhängig von RL
Beispiel 1:Vier-Quadranten-Multiplizierer oft: U1 Ua k U2 Aus Multiplizierern ableitbar: Quadrierer, Dividierer, Radizierer Beispiel 2:Funktionsgeber Ua f Ue Typische Spezialbausteine: f abs, sign, sin, cos, tan, log, exp, ... 3.7.3. Nichtlineare Bauelemente basierend auf OpAmps Kombiniere OP-Verstärker mit Dioden, Transistoren, ... ( nicht-lineare Strom-Spannungs-Kennlinie) unbeschränkte Möglichkeiten
Wahl der Zeitkonstante: Zeit in Einheiten von : Einsetzen Zahl ohne Einheiten U, U, U Dimension einer Spannung 3.7.4. Rechenschaltung für gedämpfte Schwingungen Problem: Gegeben:
U 1 U0 1 10 Realisierung als Rechenschaltung:
U U 1 1 1 10 darstellbar mit dieser Schaltung Schwingfall aperiodischer Grenzfall Kriechfall Die elektronische Differentialgleichung: