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Die Landlosenbewegung und der Kampf (MST) um die Landreform in Brasilien

Die Landlosenbewegung und der Kampf (MST) um die Landreform in Brasilien. Brasilien in Zahlen. 850 Mio. ha (25 Mal so groß wie die BRD, die 35 Mio. ha umfasst); 190 Mio. Einwohner (etwas mehr als doppelt so viele wie in der BRD, die 82 Mio. Einwohner hat);. Brasilien in Zahlen.

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Die Landlosenbewegung und der Kampf (MST) um die Landreform in Brasilien

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Presentation Transcript


  1. Die Landlosenbewegung und der Kampf (MST) um die Landreform in Brasilien

  2. Brasilien in Zahlen 850 Mio. ha (25 Mal so groß wie die BRD, die 35 Mio. ha umfasst); 190 Mio. Einwohner (etwas mehr als doppelt so viele wie in der BRD, die 82 Mio. Einwohner hat);

  3. Brasilien in Zahlen Von den 850 Mio. ha sind: 450 Mio. halandwirtschaftlich nutzbar, 200 Mio. ha Land der indigenen Völker Brasiliens, 200 Mio. ha bewaldet; Brasilien bewirtschaftet nur 12% seiner landwirt-schaftlich nutzbaren Fläche, nämlich 54 Mio. ha; trotzdem ist es der grösste Produzent von Früchten und der sechstgrößte Produzent von Lebensmitteln weltweit.

  4. Konzentration des Landbesitzes in Brasilien

  5. Konzentration des Landbesitzes in Brasilien Brasilien steht in Bezug auf die Konzentration des Landbesitzes weltweit an 2. Stelle. Paraguay steht an 1. Stelle, aber auch dort sind die meisten Großgrundbesitzer Brasilianer; Nur 1% der Brasilianer besitzen 45% des Landes in Brasilien; Der kürzlich verstorbene Bauunternehmer Cecílio do Rego Almeida besaß 6 Mio. ha, was der Fläche Dänemarks entspricht; 32 000 Großgrundbesitzer konzentrieren 132 Mio. ha in ihrer Hand; das ist so, als ob die Einwohner von Eisenhüttenstadt Besitzer von einer Fläche wären, die 4 Mal so groß wie die der BRD ist wäre

  6. Gründe für die Gründung der Landlosenbewegung MST 1984 wurde das MST gegründet, aber seinen Ursprung hat die Bewegung vielleicht schon kurz nach 1500, als die Ureinwohner sich gegen die Kommerzialisierung und und Aneignung des Landes durch die portugiesischen Eroberer auflehnten. Land war damals für die Ureinwohner Allgemeingut, ein Gut der Natur. Wir sind die Erben und Nachkommen vieler Widerstands-bewegungen: des Widerstandes von Sepé Tiarajú und der Guarani-Gemeinde, die 1700 das “Land ohne Übel” und die “Quilombos” (Siedlungen der entflohenen Sklaven) verteidigten; von Canudos, Ende des 19. Jh.; der Contestado-Bewegung, Anfang des 20. Jh.; der Bauernligen und der Bewegung der landlosen Bauern (Master) in den 60er Jahren des 20. Jh., kurz vor Beginn der Militärdiktatur.

  7. Das Landgesetz von 1850 1500 begann der Kolonisierungsprozess Brasiliens, das damals Pindorama, Land der Palmen, hieß; 1850, als der Sklavenhandel in Brasilien durch das Gesetz Eusébio de Queirós verboten wurde, wurde das Landgesetz (Nr.601 vom 18. September 1850) verabschiedet; Von da an wurde das Land zur “Ware”: Wer Land wollte, musste es vom “Staat” kaufen. Wer schon Land hatte/bebaute, erhielt den Besitztitel dafür. Noch heute besitzt Brasilien 250 Mio. ha “ungenutztes Land” (Land, das dem Staat gehört und widerrechtlich von Großgrundbesitzern angeeignet wurde).

  8. Das Landgesetz von 1850

  9. Die Militärdiktatur (1964-1985)

  10. Das Bodenstatut von 1964 Es greift das Konzept von der “sozialen Funktion” des Landbesitzes auf; Das Gesetz Nr. 4.504 definiert das Konzept der “Landreform” für Brasilien:“eine Anzahl von Maßnahmen, die darauf abzielen eine bessere Verteilung des Landes zu bewirken, indem die Regelung für Landbesitz und Landgebrauch verändert wird, damit die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit und der Produktivitätssteigerung verwirklicht werden”; Enteignung aus sozialen Gründen mittels vorheriger Entschädigung in Gegenden, in denen es Landkonflikte gibt; Die Verfassung von 1967 nahm das Statut auf, indem es die Enteignung von Landbesitz mit dem Ziel der Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit ermöglichte.

  11. Noch während der Diktatur... Gründung der “Kommission der Landpastorale”(CPT) der katholischen Kirche Befreiungstheologie und Gründung von kirchlichen Basisgemeinden (CEBs)

  12. Landbesetzung 1979 in Macali e Brilhante : Gründungsereignis des MST 1980: Gründung der Arbeiterpartei PT 1981:Erste größere Landbesetzung unter der Diktatur in Encruzilhada Natalino 1984 :Gründung der “Bewegung der Landarbeiter ohne Land”, (MST)

  13. Erste große Landbesetzung des MST 1985 : 8.000 Landlose besetzen die Farm Fazenda Annoni

  14. Die Verfassung von 1988 Nach 21 Jahren Militärdiktatur (1964-1985) wird die Landreform verfassungsmäßig garantiert. Artikel. 184. “Um eine Landreform durchzuführen, steht es dem Bund zu, im Interesse der Allgemeinheit das Land zu enteignen, das nicht seine soziale Funktion erfüllt, und zwar mittels vorheriger und gerechter Entschädigung .”

  15. Landreform in der Constituinte Um die soziale Funktion des Landes gemäß Artikel 186 zu erfüllen, muss ein landwirtschaftlicher Betrieb: Zu 80% seine Produktivitätskapazität nutzen; 20% des Urwaldes erhalten; Alle Landarbeiter müssen sozialversicherungspflichtig registriert sein; Die Gemeinden im Einzugsbereich des Betriebes müssen einen Nutzen aus dem Betrieb haben. Die entschädigungslose Enteignung erfolgt nur, wenn Land zum Drogenanbau genutzt wird. P.S: wenn es auf einer Farm Sklavenarbeit gibt(wird abgestimmt)

  16. Zwei Typen Landbesitz, die enteignet werden können: Land, das keine soziale Funktion erfüllt (terra devoluta) Ungenutztes Land (terra devoluta) oder gesetzwidrig bewirtschaftetes Land (terra grilada), das mit gefälschten Besitztiteln erschlichen wurde Der Begriff kommt von Grille

  17. Das MST in Zahlen 380.000 (erfolgreich) angesiedelte Familien 120.000 Familien in Zeltcamps Circa 1 Mio. organisierte Personen Das MST ist in 24 von 27 Bundesstaaten Brasiliens aktiv (außer Amazonas, Amapá e Acre). Das MST erkämpfte bislang Land von der Größe Uruguais: 14 Mio. ha

  18. Landkonflikte Zwischen 1985 und 2007, verzeichnete die Kommission der Landpastorale (CPT) 1.117 Vorfälle von Landkonflikten, im Laufe derer 1.493 Landarbeiter umkamen. 2008 wurden 28 ermordet. Von all diesen Konflikten wurden bis heute nur 85 vor Gericht verhandelt. 71 Angeklagte wurden verurteilt, 49 freigesprochen. Unter den Auftraggebern der Verbrechen wurden nur 19 verurteilt. Von diesen ist keiner im Gefängnis.

  19. Ausdehnung der Monokulturen in der Landwirtschaft Während der Amtszeit von Präsident Lula (2001-heute) dehnten sich die Soja-, Zuckerrohr- und Eukalytusplantagen drastisch aus Heute wird in Brasilien auf 26 mio. ha Soja angebaut; 7 Mio. ha Eukalyptus (drittgrößte Anbaufläche weltweit) 30 Mio. ha gehören ausländischen Unternehmen nur 20 Unternehmen kontrollieren die ganze Lebensmittelproduktion; von diesen sind 14 Unternehmen transnationale Konzerne Von 1992 bis 2003, d.h. in 11 Jahren, haben sich Großgrundbesitzer 12 Mio. ha Land angeeignet.

  20. Produktionsentwicklung in Mio. ha zwischen 2000 und 2008

  21. Die Verlegung des Flusses São Francisco Fastenstreiks des franziskanischen Bischofs Dom Luiz Cappio, 2005 (11 Tage) und 2007 (24 Tage)

  22. Die Verlegung des Flusses São Francisco im Nordosten Ziel: Wassernutzung durch das Agrobusiness, einen Eisenverhüttungshafen, Obstanbau für die Exportwirtschaft, Krabbenzucht für die Exportwirtschaft Die sozialen Bewegungen setzen sich für die Revitalisierung des São Francisco –flusses ein und befürworten Maßnahmen, welche das Leben der Bewohner im Nordosten in Trockenzeiten unterstützt: vorrangig den Bau von artesischen Brunnen, Zisternen und Regenwasserauffangmöglichkeiten.

  23. Energiegewinnung

  24. Energiegewinnung Itaipu – das größte Wasserkraftwerk der Welt Komplex Rio Madeira, im Bundesstaat Rondônia: der Plan sieht den Bau der Wasserkraftwerke von Santo Antônio, Jirau, Guajará e Cachoera Esperança vor; den Bau von Schleusen, Wasserstraßen und einer großen Überlandleitung von Porto Velho nach São Paulo. Es sollen 50 Mio. ha Land überflutet werden. 5000 Familien werden davon betroffen sein. Bau des Wasserkraftwerks Belo Monte im Bundesstaat Pará - am Lauf des Xinguflusses vorgesehen. Dies ist Teil des PAC- Wachstumsbeschleunigungsprogramms. 15 verschiedene indigene Bevölkerungsgruppen haben schon ihren Widerstand angekündigt, sollte das Projekt weiterverfolgt werden. Folge wären die Überflutung von 40 Mio. Ha Land sowie die Umsiedlung von 3200 Familien . Bewegung der von Staudämmen Betroffenen (MAB)

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