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Geld regiert die Welt – Aktien, Börsen, Finanzsysteme, Wirtschaftskrise und Globalisierung Wels, 28. Jänner 2011, Seminar der Diözese Linz Mag. Isabella Lindner Stv. Abteilungsleiterin, Abteilung für und internationale Finanzinstitutionen
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Geld regiert die Welt – Aktien, Börsen, Finanzsysteme, Wirtschaftskrise und Globalisierung Wels, 28. Jänner 2011, Seminar der Diözese Linz Mag. Isabella Lindner Stv. Abteilungsleiterin, Abteilung für und internationale Finanzinstitutionen Die von der Autorin zum Ausdruck gebrachte Meinung kann von der Meinung der OeNB abweichen! www.oenb.at
Themen • Status quo – wirtschaftliche Entwicklung in und aus der Krise • Strategien aus der Krise: Budgetpolitik, Geldpolitik, Regulierung des Finanzsektors • Stabilisierungsanstrengungen der EU • Wer trägt die Kosten?
Wichtigste Weltregionen: Wachstumsprognosen von internationalen Institutionen für 2011 zuletzt nach unten revidiert
Anhebung der US-Wachstumsprognose 2011 auf 3,2% wegen Steuerkompromiss; US-Arbeitsmarkt erholt sich sehr langsam
Eurosystemprognose (Dezember 2010): Euroraum 2010 bis 2012 Relativ solides Wachstum; Inflation bleibt unter 2%
CESEE: Robustes Wachstum im 3. Quartal 2010, allerdings deutliche regionale Unterschiede • Wachstum in Q3 im Durchschnitt bei 0,8% (qoq) • Deutliche Unterschiede auf Länderebene: • ≥ 1%: PL, SK, CZ • < 0%: RO • Aktuelle Prognosen des IWF: • 3% im Jahr 2011 • 4% in den Jahren 2012-2015 • Ab 2012 deutlich positives Wachstumsdifferenzial zum Euroraum (bei etwa 2 pp)
Konsumglättung im Krisenjahr 2009 und im „Konsolidierungsjahr“ 2011 Konsolidierung dämpft privaten Konsum 2011 und 2012 jeweils um ¼ bis ½ Prozentpunkt. Inlandsnachfrage bleibt zu verhalten für selbsttragenden Aufschwung Österreich: Kein Spielraum für eine nennenswerte Beschleunigung der Konsumausgaben
Österreich: Arbeitslosigkeit erreicht wieder Niveau von 2007 Beschäftigung: Relativ geringer Beschäftigungsrückgang in der Krise (sektorale Zusammensetzung, Reduktion der Arbeitsstunden je Besch., Kurzarbeit, Labour Hoarding) Kräftiges Beschäftigungswachstum im bisherigen Verlauf des Jahres 2010 vor allem im Dienstleistungsbereich Arbeitskräfteangebot wächst um 30.000 p.a. Geringe Effekte der Öffnung des Arbeitsmarktes 2011 erwartet Österreich hatte im September mit 4,5% die zweitniedrigste Arbeitslosenquote in der EU-27 (Niederlande: 4,4%)
Regionalstruktur als wichtigster Erklärungsfaktor für die stärkere Exportdynamik Deutschlands im Jahr 2010
Exit aus expansiver Geldpolitik in zahlreichen Schwellenländern (v. a. Rohstoffexporteure)
Binnenwirtschaftlicher Inflationsdruck gering: Unterauslastung (Outputgap) und Arbeitslosigkeit (außer „Core-Länder“)
Liquiditätsnachfrage nach Jahresende wieder nahe Bedarf; Leichter Rückgang der Zinssätze auf dem Geldmarkt
Neue EU-Aufsicht ab Jänner 2011 ESRB (European Systemic Risk Board) Macroprudential Banken ESFS (European System of Financial Supervision) Microprudential Versicherungen Alle Fnanzsektoren Wertpapiere
Eurozone: Umfassendes Paket zur Bewältigung der Schuldenkrise - Optionen • ER möchte umfassende Antwort von der Eurogruppe auf Schuldenkrise bis zum Europäischen Rat im März 2011. • Eurogruppe verhandelt derzeit ein „comprehensive package“: • Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte (economic governance):Verstärkte Budgetkonsolidierung insbesondere in Programmstaaten; Ankauf von Staatsanleihen durch EFSF ggf. mit Abschlag, um EZB Ankaufsprogramm zu entlasten bzw. zu ersetzen, Gewährung zinsgünstiger Überbrückungskredite an MS zwecks Rückkauf bestehender eigener Anleihen mit überhöhten Zinsen… • Reparatur des Bankensektors:Stress tests, Bankenrekapitalisierung… • Erhöhung der Effektivität des EFSF:Mögliche Erhöhung der Garantie-Anteile der AAA-Staaten (D, F, Fin, Lux, NL, Ö), Erhöhung der Barreserven durch Nicht AAA-Staaten…
European Stability Mechanism (ESM) ab 2013 fix Eckpunkte - Beschluss der Eurogruppe vom 28.11.2010: Permanent ab 2013 Intergouvernmental, basierend auf der derzeit bestehenden EFSF. Basis: verstärkte economic governance, strikte wirtschaftspolitische Überwachung und Auflagen bei Mittelinanspruchnahme. Private Sector Involvement – konsistent mit IWF Politik – ab 2013:Im Falle einer Staatsinsolvenz hat der Staat gemeinsam mit seinen privaten Gläubigern einen Restrukturierungsplan zu erstellen, um Nachhaltigkeit beim Schuldenstand wieder herzustellen.Erst dann kann der ESM Kredite zur Verfügung stellen. „Preferred creditor status“ für ESM Kredite
Beispiel Irland: Unterstützungsmaßnahmen Programm Bankenrestrukturierung: Rekapitalisierung von AIB, BoI, ILP, EBS; Erhöhung Kernkapitalquoten, Schrumpfung der Banken, Transfer von Land- und Immo-Entwicklungsprojekt-Assets an NAMA Budgetdefizit-Reduktion von 11,7% (2010) auf 3% (2015) Strukturreformen v.a. am Arbeitsmarkt Mittelverwendung Rekapitalisierung des Bankensektors: 10 Mrd. EUR Sicherheitspolster für weitere Bankensektor-Hilfen nach den Stresstests (3/2011) und Liquiditätsprüfung durch NZB: 25 Mrd. EUR Budget und Refinanzierung: 50 Mrd. EUR
Nachhaltigkeit der Fiskalpolitik durch Bankenkollaps bedroht
Fall Lehman Wert des EUR gegen (indexiert)