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Massentierhaltung und Gülle aus Massentierhaltung - Gefahren für Mensch & Umwelt -. Gefahr durch Entweichen von umweltschädlichen Gasen. Dimension des aktuellen Falls – geplantes Güllelager zwischen Gelsdorf und Vettelhoven:
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Massentierhaltung und Gülle aus Massentierhaltung- Gefahren für Mensch & Umwelt - Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Gefahr durch Entweichen von umweltschädlichen Gasen Dimension des aktuellen Falls – geplantes Güllelager zwischen Gelsdorf und Vettelhoven: • Bei dem geplanten Güllelager (Füllmenge: 5.000 Tonnen Gülle) treten 5 Prozent der Gesamtmasse als Gase aus. • Auf Basis anerkannter Messmethoden* entweichen pro Füllung rund 250 Tonnen schädliche Gase. *Messungen werden mittels Olfaktometrie durchgeführt. Es handelt sich um ein allgemein anerkanntes und bewährtes Messverfahren (VDI-Richtlinien 3881 und 3882 sowie die deutsche und europäische Norm DIN EN 13725). Quelle: Umweltbundesamt Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Arten von Gasemissionen Folgende umweltschädliche Gase werden von Gülledeponien emittiert • Ammoniak (NH3) • Schwefelwasserstoff (H2S) • Methan (CH4) • Lachgas (N2O) Im Folgenden werden die Auswirkungen der Gase auf den Menschen beschrieben … Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Ammoniak (NH3) • Erstes, gut erkennbares Zeichen eines Kontakts mit gasförmigem NH3 ist z.B. eine Augenreizung, da es stark ätzend auf die Schleimhäute wirkt. • Weitere, nicht mit dem bloßen Auge erkennbare Folgen sind schwerwiegender: Beim Einatmen hoher Konzentrationen (ab etwa 1.700 ppm) besteht Lebensgefahr durch Schädigung der Atemwege (Kehlkopfödem, Lungenödem, Stimmritzenkrampf, Pneumonitis) und bis hin zum Atemstillstand. • Wegen des stark ätzenden Geruches wird NH3 meist rechtzeitig bemerkt, so dass eine Vergiftungsgefahr gering ist. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Schwefelwasserstoff (H2S) H2S ist ein äußerst giftiges Gas, das zu einer Schwefelwasserstoffvergiftung führen kann. Durch seine hohe Dichte sammelt sich das Gas am Boden. Für den Menschen besonders gefährlich ist dabei … • H2S hat die Eigenschaft, die Geruchsrezeptoren zu betäuben, wodurch eine Erhöhung der Konzentration nicht mehr über den Geruch wahrgenommen wird. Dabei liegt der Schwellenwert für die Betäubung der Geruchsrezeptoren bei einer Konzentration von 200 ppm H2S. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
TreibhausgaseGefahr für den Menschen Zu beachten ist bei folgenden Gasen also die indirekte und nachhaltig schädigende Wirkung des Gases auf den Menschen. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Methan (CH4) Methan ist ein bekanntes, hochwirksames Treibhausgas. Wirksamkeit - beispielhafter Vergleich mit CO2: Das Treibhauspotenzial von 1 kg CH4 (auf einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet) ist 25 mal höher als das von 1 kg Kohlenstoffdioxid (CO2), das weithin als schädliches Treibhausgas bekannt ist. Nach einer neueren Untersuchung beträgt dieser Faktor sogar 33, wenn Wechselwirkungen mit atmosphärischen Aerosolen berücksichtigt werden. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Umweltschädlichkeit von CH4 CH4 ist ein klimaschädliches Treibhausgas, das 25 Mal schädlicher als CO2 ist. Dies bedeutet mit Blick auf die anfallende Menge (68,5t), dass ein Fahrzeug mit einem durchschnittlichen CO2-Austritt von 125g/km 13.700.000 Kilometer fahren müsste, um die identische Treibhauswirkung zu erzielen. Berechnung auf Basis der oben angegebenen Werte und Parameter: 68,5 / 0,000125 = 548.000 * 25 = 13.700.000 km Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Lachgas (N2O) N2O ist ein Treibhausgas. • Durch sein Absorptionsspektrum trägt es dazu bei, ein sonst zum Weltall hin offenes Strahlungsfenster zu schließen. • Mit einer mittleren atmosphärischen Verweilzeit von 114 Jahren und einem relativ hohen molekularen Treibhauspotenzial von 298 (bezieht sich auf einen Betrachtungshorizont von 100 Jahren) ist es ein klimarelevantes Gas. • Sein Beitrag zum anthropogenen Treibhauseffekt beträgt heute etwa 6 %. N2O hat mittlerweile die Fluorchlorkohlenwasser-stoffe (FCKW) als bedeutendste Quelle ozonschädlicher Emissionen des 21. Jahrhunderts abgelöst. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Umweltschädlichkeit von N2O • Die Umweltschädlichkeit von N2O ist mit dem Faktor 298 gegenüber CO2 noch um rund 12 Mal schädlicher als CH4. • Stellt man hier die gleiche Berechnung – im Vergleich zu einem PKW – an, könnte dieser eine Strecke von 163.304.000 Kilometern zurücklegen. Berechnung: • 68,5 / 0,000125 = 548000 * 298 =163.304.000 km oder • Rund 10.800 Fahrzeuge könnten eine Strecke von 15000km zurücklegen, um die gleichen treibhausschädlichen Effekte zu erzielen. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Verunreinigtes GrundwasserGefahren für den Menschen • In der Landwirtschaft werden Nitrate (NO3 ) als Dünger, auch in Form von Gülle (allg. Wirtschaftsdünger), eingesetzt. Durch Düngung gelangen NO3 in das Grund- und somit auch ins Trinkwasser. • Der aktuelle Grenzwert für NO3 in Trinkwasser liegt (laut Deutscher Trinkwasserverordnung) bei 50 mg/Liter. In der Schweiz, einem Land mit einer stark ausgeprägten Agrarwirtschaft, ist allerdings nur die Hälfte erlaubt (25mg/l). • Die angegebenen NO3-Werte dienen als Indikatorwerte für Belastungen der Trinkwasserquellen mit stickstoffhaltigen, organischen Verschmutzungen. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Nitrat und Nitrit: Krebsgefahr! NO3 selbst gilt als nicht gefährlich, durch die Aufnahme seitens des Menschen bilden sich allerdings Nitrite im Körper, die seitens der Forschung inzwischen im Verdacht stehen, krebsauslösend zu sein. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Indirekte Einflüsse auf den Menschen Boden – Grundwasser – Nahrungskette Durch die Düngung gelangen die in der Gülle befindlichen Medikamente, also vorwiegend Antibiotika, aber auch Keime, in den Boden. Nachgewiesen wurden diese z.B. durch Kleinstorganismen, die diese aufgenommen haben (eine Belastung dieser Organismen konnte bereits festgestellt werden; eine mit hochkarätigen Experten besetztes Symposium des UBA in 2013 thematisierte u.a. diesen heute bekannten Zusammenhang). Diese Keime und Medikamente gelangen so und durch die damit gedüngten Pflanzen in die Nahrungskette des Menschen. Quelle: UBA Symposium und Workshops, Juni 2013 Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
MassentierhaltungGefahr für Klima und Umwelt Der deutlich überwiegende Anteil der auf deutschen Ackerflächen eingesetzten Gülle stammt aus der modernen Massentierhaltung. Die Massentierhaltung produziert in unübersehbaren Mengen Gülle, von der die zuvor dargestellten Gefahren und weiteren Umweltschäden und Belastungen nachweislich ausgehen. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
MassentierhaltungZahlen und Fakten • Umstritten ist die „artgerechte“ Haltung der Nutztiere in der Massentierhaltung, z.B. mit Blick auf die geringe Fläche pro Schwein (max. 0,75m2). • Das Futter wird nicht mehr durch den landwirtschaftlichen Betrieb hergestellt, sondern die Tiere werden mit Sojabohnen bzw. den daraus hergestellten Produkten gefüttert. • Diese werden aus Südamerika (z.B. Brasilien-Import in 2012: ca. 65 Mio. Tonnen) bezogen. Dazu werden große Flächen des für das Weltklima so wichtigen Regenwaldes abgeholzt.* • Zusätzlich klimaschädlicher Logistikaufwand: Das Futtermittel wird per Schiff aus Brasilien und Argentinien in die EU gebracht. *Quelle: Faszination Regenwald, Dr. Tom Deutschle Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Massentierhaltung vs. Nachhaltigkeit • Weitere Umweltbelastung: Die Verbraucher werden per Lkw zusätzlich CO2-belastend beliefert. • Ein Schwein frisst am Tag 1,5 kg bis 3 kg Futter, d.h. bei einem Mastbetrieb von 1.500 Schweinen rd. 3,5 t Futtermittel und ein wöchentlicher Transport mit einem 40-Tonner-Lkw (25 bis 30 t Futtermittellieferung). • Die Schlachttiere leben ca. 7 bis 8 Monate, die Zuchtsauen 5 bis 6 Jahre. • Gülleproduktion beläuft sich auf ca. 3.000 Tonnen/Jahr, die auch wieder abtransportiert werden muss. • Am Ende der „Produktionskette“ müssen die Tiere per Lkw zum Schlachthof transportiert werden, teilweise quer durch Europa. Quelle : Landtreff de Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Zusammenfassung • Für das Viehfutter wird Regenwald abgeholzt und nicht neu aufgeforstet. • Durch den Transport mit Schiffen und LKWs wird schädliches CO2 freigesetzt. • Für die LKW werden neue Zuwege angelegt und Böden versiegelt. • Tiere werden nicht artgerecht gehalten. • Fleisch aus Massentierhaltung drückt den Fleischpreis und schadet den „umweltbewussten und nachhaltig produzierenden“ Landwirten. • Die anfallende Gülle stellt ein ernsthaftes Risiko für Mensch und Umwelt dar. Widerspruch: Konventionelle Agrarwirtschaft mit Massentierhaltung nutzt fortgesetzt Fördertöpfe der EU, statt z.B. für ihren Mensch und Natur ernsthaft schädigenden „Sonderabfall“ Gülle Emissionsabgaben leisten zu müssen. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Verantwortlich für den Inhalt: Reinhold Hermann 1. Vorsitzender der „Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe“ Auf dem Damm 5 53501 Grafschaft-Gelsdorf T: +49 (0) 2225 10434 E: Reinhold-Hermann@t-online.de Anmerkung: Dieses Dokument dient nur zu Präsentations- und Informationszwecken. Im Falle einer gewünschten Weitergabe an Dritte oder Vervielfältigung wenden Sie sich bitte direkt an die Bürgerinitiative. Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in Wohnortnähe