1 / 27

INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN

INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK. Krank durch... elektromagnetische Felder?. Dipl.-Psych. Tobias Weinmann Prof. Dr. Katja Radon, MSc. SS 2012. http://www.bfs.de. Ionisierende Strahlung.

orrick
Download Presentation

INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. INSTITUT UND POLIKLINIK FÜR ARBEITS-, SOZIAL- UND UMWELTMEDIZIN DIR.: PROF. DR. MED. DENNIS NOWAK Krank durch...elektromagnetische Felder? Dipl.-Psych. Tobias WeinmannProf. Dr. Katja Radon, MSc SS 2012

  2. http://www.bfs.de

  3. Ionisierende Strahlung • Besitzt genügend Energie, um Atome und Moleküle zu ionisieren, das heißt aus Atomen und Molekülen positiv und negativ geladene Teilchen zu erzeugen • Oberhalb des sichtbaren Lichts • Gammastrahlung • Röntgenstrahlung • Neutronenstrahlung (Kernspaltung in Kernreaktoren) • UV-Strahlung der Sonne (liegt zwischen dem sichtbaren Licht und der ionisierenden Strahlung) http://www.bfs.de

  4. Nichtionisierende Strahlung • Ist zu energiearm, d.h. es können keine Atome oder Moleküle in einen elektrisch geladenen Zustand versetzt („ioniseren“) werden • Niederfrequente Felder • Hochfrequente elektomagnetische Felder

  5. Niederfrequente Felder • Umfassen Bereich der elektrischen und magnetische Wechselfelder mit Frequenzen zwischen 1 Hz und 100 kHz. • Im Alltag Exposition der Bevölkerung hauptsächlich durch Stromversorgung mit 50 Hz und elektrifizierte Verkehrssysteme wie Eisenbahnen mit 16,7 Hz.

  6. Magnetfeldexposition (µT) Grenzwertempfehlung von 100 µT

  7. In-vitro/ In-vivo Studien Niederfrequente Felder und Krebs In-Vitro • Mehrheit der Studien: Kein direkter Effekt auf die DNA • Allerdings Diskussion: • Promotionseffekt • Effekte auf Immunantwort • Endokrines System: Melatonin In-Vivo • Keine Evidenz für Kanzerogenität • Keine Effekte auf Leukämien oder Lymphome in den meisten Studien Epidemiologische Studien • Hinweise auf erhöhtes Leukämierisiko bei Kindern • Assoziation zwischen beruflicher Exposition und Leukämie möglich

  8. WHO Empfehlung 06/2007 • Magnetfelder sind "möglicherweise kanzerogen" • Der zugrunde liegende Wirkmechanismus ist unbekannt und die epidemiologischen Beobachtungen werden von zahlreichen Studien am Tiermodell nicht unterstützt. • Kindliche Leukämie ist bezogen auf die Weltbevölkerung eine relativ seltene Krankheit (weltweit etwa 49 000 neue Fälle pro Jahr). • Eine zeitlich gemittelte häusliche Magnetfeldexposition > 0,3 µT ist ebenfalls selten(nur etwa 1 bis 4% der Kinder sind über 0,3 µT exponiert). • Falls kausal: ≥100 Fälle pro Jahr weltweit auf häusliche Magnetfeldexposition zurückzuführen (in D 3-4 Fälle) http://www.who.int/peh-emf/publications/elf_ehc/en/index.html

  9. Niederfrequente Felder und neurodegenerative Erkrankungen • Keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit Parkinson • Zunehmende Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang mit Alzheimer • In vitro, in vivo und mechanistische Studien erklären diese Assoziationen nicht • Bias? Unbeachtete Störgrößen? Relevante Exposition (Konstante Expo?)?

  10. WHO Empfehlung 06/2007 Studien an anderen Phänomenen wie • Krebs bei Erwachsenen, • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, • Entwicklungsstörungen, • immunologische Veränderungen, • Verhaltensänderungen, etc. zeigen keine Assoziation zu Magnetfeldern. http://www.who.int/peh-emf/publications/elf_ehc/en/index.html

  11. WHO Empfehlung 06/2007 • Um akute und gut untersuchte gesundheitsrelevante Wirkungen von Magnetfeldern zu vermeiden, sollten die Länder die auf internationaler Ebene erarbeiteten Grenzwertempfehlungen (ICNIRP 1998) einführen. • Dies ist in Deutschland durch die 26. BImSchV bereits erfolgt. • Grenzwert 50 Hz Magnetfeld: 100 µT16 2/3 Hz Magnetfeld: 300 µT http://www.who.int/peh-emf/publications/elf_ehc/en/index.html

  12. Hochfrequente elektromagnetische Felder

  13. Mobilfunk-Teilnehmer in Deutschland

  14. Mobilfunknutzung • Mobilfunk wird in allen Bevölkerungsschichten und in jedem Alter genutzt • Nutzung beginnt früh • Schnurlose Heimtelefone (DECT-Telefone) gehören für die Mehrheit der Bevölkerung zum Alltag • Besorgnis über mögliche Gesundheitseffekte durch Mobilfunk ist relativ groß • Im Vordergrund der Besorgnis stehen Mobilfunkbasisstationen

  15. VermuteteEffekte Thermische: • Effekte auf Grund von Erwärmung (Kataraktbildung) • Bei Einhaltung der Grenzwerte auszuschließen Athermische Effekte: • Liegen unterhalb der thermischen Wirkungsschwelle • Krebs, Kognitive Störungen, Befindlichkeitsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten

  16. Wirkungen von Mobilfunkfrequenzen - Krebs- • Keine reproduzierbaren und plausiblen Mechanismen auf Zellebene gefunden, wie Mobilfunkfrequenzen auf den Organismus wirken könnten • Keine wissenschaftliche Evidenz, dass EMF des Mobilfunkbereichs Krebs beim Tier verursachen können • Bislang keine konsistenten Hinweise auf erhöhtes Tumorrisiko (vor allem Hirntumorrisiko) durch Mobilfunknutzung oder Mobilfunkbasisstationen beim Menschen

  17. Wirkungen von Mobiltelefonen - Krebs • Bislang keine klaren Hinweise auf erhöhtes Hirntumorrisiko • Evtl. Risiko bei älteren Mobiltelefonmodellen – nicht berücksichtigte Störgrößen? • INTERPHONE: • Erhöhtes Risiko für ipsilaterales Auftreten von Gliomen bei >1640 h Handynutzung • Insgesamt kein erhöhtes Risiko • Internationale Studie an Kindern begann 03/09 (MOBI-KIDS)

  18. Wirkungen von Mobilfunkfrequenzen auf die Gesundheit - Kurzzeiteffekte- • Kein Zusammenhang zwischen Mobilfunkfrequenzen und • Befinden • Schlaf • Aufmerksamkeit • Verhaltensveränderungen? • Studien an Mobilfunknutzern: bislang keine eindeutige Assoziation Cave: Latenzzeit könnte zu kurz sein

  19. Elektrosensibilität • keine einheitliche Definition • Prävalenz: ca. zwei Prozent der Allgemeinbevölkerung • Bisher konnte kein einheitliches Symptommuster bzw. charakteristisches Krankheitsbild gefunden werden • Provokationsstudien und/oder Studien zur Aufdeckung zugrunde liegender Ursachen bzw. Wirkmechanismen

  20. Definition nach Leitgeb Elektrosensibilität = Fähigkeit, elektromagnetische Felder zu spüren, ohne dass damit bereits Krankheitssymptome verbunden sind Elektrosensitivität = Entwicklung von Krankheitssymptomen als Folge der Einwirkung elektromagnetischer Felder

  21. Wirkungen von Mobilfunkfrequenzen - Kurzzeiteffekte- • Keine Hinweise, dass sich selbst als “elektrosensibel” einstufende Personen EMF tatsächlich besser wahrnehmen können • Hinweise auf Nocebo-Effekt

  22. Woher kommt die Besorgnis? • Wissenschaftlicher Disput und von einander abweichende Studienergebnisse sind auf allen Gebieten der Wissenschaft normal • Kritische Diskussion bilden die Basis für wissenschaftlichen Fortschritt • Hauptproblem: Wissenschaftliche Ungewissheit und deren Interpretation bei der Aufstellung von Grenzwerten

  23. Psychologische Beschwerden in Verbindung mit „Elektrosensitivität“ • Rubin et al. 2008: Elektrosensitive Probanden berichteten höhere Werte hinsichtlich Symptomen von z.B.: • Chronischer Erschöpfung • Emotionalen Problemen • Depressiver Verstimmung • Fibromyalgie Rubin GJ, Cleare AJ, Wessely S. Psychological factors associated with self-reported sensitivity to mobile phones. J Psychosom Res. 2008 Jan;64(1):1-9

  24. Wie kann man mit der Besorgnis umgehen? • Allgemeine Empfehlungen an behandelnde Ärzte: • Unterstützende, nicht wertende Herangehensweise (aber auch Information über professionelle Meinung und aktuellen Forschungsstand) • Fokus mehr auf Behandlung der Symptome als auf Suche nach einem spezifischen kausalen Faktor WHO Workshop on Electrical Hypersensitivity, Prag, 2004 http://www.who.int/peh-emf/meetings/hypersens_wgrep_oct04.pdf

  25. Was sollte hängen bleiben? Der Studierende soll nach der Vorlesung in der Lage sein, • dem Patienten die aktuelle Evidenz zum Thema elektromagnetische Felder und Gesundheit zu erklären. • verschiedene arbeitsepidemiologische Studientypen bewerten zu können. • neben organischen Ursachen auch psychologische Ursachen für Erkrankungen zu erwägen und einzuordnen. • Kollegen und Patienten über den verantwortungsvollen Umgang mit elektromagnetischen Felder aufzuklären.

  26. Lernfall zum Thema„Elektrosmog – begründete Angst vor Strahlen?”(UM*) * UM = Umweltmedizin

  27. Lernfall „Statistische Doktorarbeit“ Nach Bearbeitung dieses Lernfalls können Sie – eine epidemiologische Doktorarbeit planen, – Literaturdatenbanken bedienen, – Statistik-Grundlagen anwenden, – mit SPSS umgehen etc. Der Fall: Güterzug-Unglück, Kesselwagen mit Epichlorhydrin explodiert, gesundheitliche Beschwerden von Feuerwehrleuten und Anwohnern, Landesregierung erteilt Studienauftrag „Exposition und gesundheitliche Beschwerden“, Ihre Doktorarbeit ist Teil der Studie... Feuerwehreinsatz bei Zugunglück

More Related