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Autonomie als Lerngewohnheit fördern: Eine praktische Erfahrung.

Autonomie als Lerngewohnheit fördern: Eine praktische Erfahrung. Amelia Bandini Dipartimento di Scienze Statistiche Università degli Studi di Napoli Federico II. Gliederung des Beitrages. Lernerautonomie als grundlegender Begriff besonders beim Fremdsprachenlernen

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Autonomie als Lerngewohnheit fördern: Eine praktische Erfahrung.

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Presentation Transcript


  1. Autonomie als Lerngewohnheit fördern: Eine praktische Erfahrung. Amelia Bandini Dipartimento di Scienze Statistiche Università degli Studi di Napoli Federico II

  2. Gliederung des Beitrages • Lernerautonomie als grundlegender Begriff • besonders beim Fremdsprachenlernen • Wie kann man die Lernerautonomie in einem DaF –Kurs einführen und fördern

  3. Die Lernerautonomie steht im Mittelpunkt der bildungspolitischen Diskussion • Die politische Forderung, den Lerner für das lebenslange Lernen auszustatten, die mit der Norwendigkeit für eine größere berufliche Flexibilität begründet wird, hebt die Lernerautonomie (…) in den Vordergrund (Dieter Wolff, 2007)

  4. Schlüsselkompetenzen für ein lebenslanges Lernen Brüssel, den 10.11.2005Schlüsselkompetenzen sind diejenigen Kompetenzen, die alle Menschen für ihre persönliche Entfaltung, soziale Integration, aktive Bürgerschaft und Beschäftigung benötigen. • 1. Muttersprachliche Kompetenz • 2. Fremdsprachliche Kompetenz • 3. Mathematische Kompetenz und grundlegende naturwissenschaftlich‑technische Kompetenz • 4. Computerkompetenz • 5. Lernkompetenz • 6. Interpersonelle, interkulturelle und soziale Kompetenz und Bürgerkompetenz • 7. Unternehmerische Kompetenz • 8. Kulturelle Kompetenz.

  5. Lernkompetenz – „Lernen lernen“ – ist die Fähigkeit, einen Lernprozess zu beginnen und weiterzuführen.Der Einzelne sollte in der Lage sein, sein eigenes Lernen zu organisieren, auch durch effizientes Zeit‑ und Informationsmanagement, sowohl alleine als auch in der Gruppe. Lernkompetenz beinhaltet das Bewusstsein für den eigenen Lernprozess und die eigenen Lernbedürfnisse, (...) um erfolgreich zu lernen. Lernkompetenz bedeutet, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben, zu verarbeiten und aufzunehmen sowie Beratung zu suchen und in Anspruch zu nehmen.

  6. Lernerautonomie ist die Fähigkeit, das eigene Lernen selbstverantwortlich in die Hand nehmen zu können(Holec, 1981) Autonome Lernende sollten selbst entscheiden : • was sie lernen; • wie sie vorgehen, um etwas zu lernen; • welche Materialien sie zum Lernen benutzen wollen; • ob sie alleine oder mit anderen zusammen lernen; • welche Hilfsmittel sie brauchen; • wie sie kontrollieren, ob sie erfolgreich gelernt haben.

  7. Autonomie heißt • Fähigkeit haben,den eigenen Lernprozess • zu gestalten • zu überwachen • auszuwerten (Little 1997) Verantwortung für das eigene Lernen tragen

  8. Fremdsprachliche Kompetenz als Schlüsselkompetenz: • Die fremdsprachliche Kompetenz basiert auf der Fähigkeit, Gedanken, Gefühle und Tatsachen sowohl mündlich als auch schriftlich (Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben) (...) entsprechend den eigenen Wünschen oder Bedürfnissen ausdrücken und interpretieren zu können. Fremdsprachliche Kompetenz erfordert außerdem Fähigkeiten wie Vermittlungsfähigkeit und interkulturelles Verstehen. (E.K.Brüssel, den 10.11.2005 )

  9. Lernautonomie und Fremdsprachenlernen stehen in Beziehung zueinander • Der Bedarf an fremdsprachlichen Kompetenzen kann sich im Laufe des Lebens ändern • Fremdsprachenlernen wird von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst (Alter der Lernenden, Zielsetzung, Zeit- und Raumgegebenheiten, usw). Unsere Kenntnisse müssenkontinuierlich aufgefrischt und erweitert werden

  10. Fremdsprachenlernen und Autonomie: worum geht es? Es geht darum, die Lernenden zu befähigen, die Sprache selbstständig weiterzulernen, “autonom” zu werden und dabei allgemeine Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, wie sie in den unterschiedlichsten beruflichen Kontexten gefordert werden (Hans-Jürgen Krumm, 2003: 118)

  11. Basis der Lernautonomie • Die Lernenden sollten • nach und nach die Verantwortung für den eigenen Lernprozess übernehmen • über Lernziele, Lerntechniken und Lernstrategien selbst entscheiden • fähig sein, das Gelernte zu bewerten • Der Lehrer soll sich als Coach verstehen und • die geeigneten Bedingungen für ein erfolgreiches Lernen bereit stellen • die Lernenden in den Lernprozess einbeziehen, • Lernziehle bezüglich der Ausgangsfaktoren und der Besonderheiten der Studierenden feststllen

  12. Der DaF Kurs an der Fakultät für Politikwissenschaften der Universität Federico II in Neapel

  13. Eine Befragung wird zu Beginn des Kurses durchgeführt Ziele der Befragung sind: • Den Lernenden • ihre Sprachkenntnisse • ihre bisherigen (Sprach-) Lernerfahrungen • ihre bevorzugten Lerntechniken und -strategien bewusst zu machen • Dem Lehrer • die Möglichkeit zu geben, die besonderen Voraussetzungen der Lernenden festzustellen

  14. Welche Fremdsprache(n) habe ich bereits gelernt? • Wie lange habe ich diese Fremdsprache(n) gelernt? • In welcher Sprache wurde der Fremdsprachenunterricht vornehmlich durchgeführt? • War der Fremdsprachenunterricht einsprachig, oder ...? • Habe ich in einem Sprachlabor gearbeitet? Wenn ja, wie?Gefiel das mir? • Habe ich im Ausland jemals eine Fremdsprache (auch nur wenige Wörter) benutzt? • Habe ich je versucht, selbständig eine Fremdsprache zu lernen? Wenn ja, wie? (Cd, Internet ...) • Was ist meine bevorzugte Lernweise? (allein, in der Gruppe, mit einem/r Partner/in) • Was ist meine bevorzugte Wissens-/Lernquelle? (Lehrer/in, Bücher, Internet) • Welche Fächer meiner Studienrichtung interessieren mich am meisten?

  15. Besonderheiten der Lernenden der Fakultät für Politikwissenschaften • Sie haben keine oder sehr wenige Vorkenntnisse der deutschen Sprache • Sie verfügen in der Regel bereits über Fremdsprachenkenntnisse (am häufigsten Englisch) • Die Lernmotivation zum Erwerb einer Fremdsprache steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der eigenen Studienrichtung • Die Lernenden haben Interesse an studienrelevanten Themenwie zum Beispiel Politik, Recht oderSoziologie • Schriftliche Texte sind die beliebtesten Quellen zum Wissenserwerb • Das Internet wird als Lernumgebung hoch geschätzt.

  16. Ausgangsfaktoren des DaF-Kurses an der Fakultät für Politikwissenschaften • Sprachzentrum der Universität Federico II • Sprachkurse zur Vermittlung der Kompetenz in der Alltagskommunikation • Sprachkurse im Bereich der Bildungsangebot der Fakultät (9 CFU) • werden für ein Semester mit 8 SWS angeboten. • Die Studierenden müssen während ihrer Ausbildung zwei Sprackurse (unter den Fächern Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch) in der Fakultät besuchen. • Rund 30 Studierende entscheiden sich jedes Jahr für DaF.

  17. Folgerungen aus der Analyse der Ausgangsfaktoren des Kurses und der Besonderheiten der Studierenden. • ein universitätsädequater DaF -Kurs soll sich nicht in der Alltagskommunikation erschöpfen, • eine inhaltliche und strukturelle Anpassung des Daf -Kurses an die Hauptfächer der Studienrichtung ist erwünscht; • die Studierenden zeigenInteresse für ein fachsprachlich orientierten Kurs • die Studierenden geben das Lesen als beliebteste Lerngewohnheit an: • Man kann mit schriftlichen Texten arbeiten und die Phänomene der deutschen Sprache durch die Arbeit mit schriftlichen Texten herausstellen.

  18. Lernziele • Der GeR wird als Bezugssystem eingeführt, aber wird als flexibles Instrument, nicht als geschlossenes Niveaustufensystem betrachtet, • als ein System, das sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Dimension enthält, [er] erleichtert die Definition von Teillernzielen und die Anerkennung ungleichmäßiger Profile und von Teilkompetenzen.(www.goethe.de/referenzrahmen) • Er wird den Ausgangsfaktoren und Besonderheiten der Zielgruppe angepasst.

  19. Lernziele des DaF-Kurses an der Fakultät für P.W.

  20. Textauswahl • Einfache schriftliche Sachtexte werden eingeführt, die Themen behandeln, die für die Lernenden von Interesse sind • Textsorten Informationstexte: Nachrichte, Berichte, Stichworteartikeln, (Brinker 1992)

  21. Texte werden zielgerichtet ausgewählt • Erste Unterrichtsstunde: Man kann Deutsch auch ohne Vorkenntnisse verstehen, wenn das Thema eines Textes bekannt ist: Globalverständnis des Textes “Militär auf die Mühlkippen” • Nach und nach werden einfache und nicht didaktisierte Informationstexte eingeführt, um • das Leseverständnis • das Nachdenken über grammatische und syntaktische Eigenschaften der deutschen Sprache (deklaratives Wissen) • die Sprachproduktion (prozedurales Wissen) zu fördern z. B. Text über “Deutschland”

  22. Die Einführung der grammatischen und syntaktischen Aspekte • Es handelt sich um einen vornehmlich deskriptiven Prozess: Die grammatische Struktur der Texte wird beschrieben • Die im GeR vorgesehene morphosyntaktische Progression wird nicht genau berücksichtigt, sondern in Bezug zu den Textbesonderheiten gesetzt. • Die Eigenschaften der deutschen Sprache werden in der Klasse in italienischer Sprache vorgestellt, um das Lernen als bewussten Prozess und ein effektives Nachdenken darüber zu fördern: z.B. Die SOV Struktur des deutschen Satzes (5)

  23. Diverse Angebote zur Auseinandersetzung mit morphosyntaktischen Elementen der deutschen Sprache werden den Lernenden auf der Webseite des Dozenten zur Verfügung gestellt (deklaratives Wissen) • Grammatiken der Deutschen Sprache in Printformat • Italienische Werke zur deutschen Linguistik • Hinweise zu deutschen Lernmaterialien im WWW (Grammatiken, Übungen) • Folien http://www.docenti.unina.it/resHome/home.do;jsessionid=A4918D9A8BD46C7813E1E979FB2A5570.tomcatb

  24. Die Studierenden sind autonom… • bei der Auswahl • der Lernmaterialen • der Lerntechniken/-strategien • der Zeiteinteilung … und arbeiten als Gruppe, indem sie die Materialen, die sie autonom erarbeitet haben, der Gesamtgruppe zur Verfügung stellen: z.B. Paolo Cozzolino Glossar (6) So wird das Klassenzimmereine Lernwerkstatt in welcher alle Lernenden gemeinsam an der schwierigen Aufgabe arbeiten, eine neue Sprache zu Lernen (Wolff 2003)

  25. Übungen zum Erschließen der Wortbedeutung • Internationalismen suchen • Bedeutung aus dem Kontext ableiten • Wortbildungsregeln wahrnehmen • Erkennungsübungen zu Stammformen, Flexionsmorphemen und Affixen • zur Satzanalyse (Beziehungen zwischen Wörtern erkennen) • Identifizieren von grammatischem Kasus, Geschlecht und Numerus • Identifizieren von Verb, Subjekt, Objekt • Identifizieren von Haupt- und Nebensätzen z.B. Bevölkerungsstruktur

  26. Sprachproduktion als Modell (Prozedurales Wissen) (Levelt 1989) Texte lesen: Globalverständnis Konzeptualisierung Formulierung Textanalyse: Worterkennung, Satzanalyse, Aneignung von Lemmata und morphosyntaktischen Strukturen Grammatische Kodierung Aktivierung von Lemmata Aufbau einer syntaktischen Struktur Textproduktion Produktion

  27. Texterstellung auf der Basis von Schemata

  28. Fragen antworten • 1. Welche Aufgaben hat der Bundestag? • 2. Wozu wählen Bürger und Bürgerinnen? • 3. Woraus besteht die Bundesversammlung? • 4. Welche Aufgaben hat der Bundespräsident? • 5. Woraus besteht der Bundestag?

  29. Text umschreiben

  30. Hilfsmittel zur Sprachproduktion • Face to face Tandem mit • deutschen Erasmusstudierenden • eTandem mit • dem Zentrum für Fremdsprachenausbildung der Ruhr- Universität Bochum Tandemprojekte Arbeit mit einer DaF-Lektorin

  31. eTandemprojekt http://italianodeutschtandem.pbwiki.com/FrontPage • Ziel: • Die Studierenden trainieren mit einem/r deutschen Partner/in ihre Lesekompetenzen und die schriftliche Produktion • Gestaltung: • Den Studierenden wird ein Wiki zur Verfügung gestellt, wo sie Texte in der Fremdsprache schreiben und sich gegenseitig verbessern.

  32. SALVATORE VENTURI said at 1:54 pm on Dec 6, 2008 Das Leben im Winter und im Sommer in Neapel ist meine neue Aufgabe.Die Burger aus Neapel haben ein Leben in Winter ruhig ziemlich.Die leute lernen oder es arbeitet während der Woche.Es gibt die Unterhaltung in vor allem dem Wochenende.Der Weihnachten ist die schönste Periode in Winter.Die Leute in Sommer gehen in Urlaub.Sie gehen oder zum Meer oder ins Gebirge.Gibt es viele deutsche Touristen in Sommer in die Stadt.Best Grüße SALVATORE Elisabeth said at 1:28 pm on Dec 7, 2008 Hi Salvatore Die Bürger (Burger means Hamburger :-)) Neapels haben im Winter ein ziemlich ruhiges Leben. Die Leute lernen oder arbeiten während/ unter der Woche. Unterhaltung gibt es vor allem am Wochenende. Weihnachten ist die schönste Periode (Periode geht, ich würde aber eher Zeit schreiben) im Winter. Im Sommer fahren (wenn es um Urlaub geht, würde ich immer fahren statt gehen benutzen) die Leute in den Urlaub. Sie fahren ans Meer oder ins Gebirge. Im Sommer gibt es viele deutsche Touristen in der Stadt (oder: im Sommer kommen viele deutsche Touristen in die Stadt). buona giornata Elisabeth

  33. Die Arbeit mit der Lektorin Die Studierenden sprechen auf Deutsch • über Themen, die in dem Kurs schon behandelt wurden • über frei wählbare Themen • Z.B. Themen, die die deutschen Studierenden im eTandem Projekt eingebracht haben Die Arbeit wird in 2 Phasen unterteilt: • Das Thema wird festgelegt • Hinweise im Internet finden • Vokabeln und Redewendungen werden herausgerabeitet • Mundliche Sprachproduktion

  34. Schlussbemerkungen

  35. Mehrsprachigkeit ist eine Schlüsselkompetenz • Jeder sollte drei Gemeinschaftssprachen beherrschen (Europäische Kommission 1995,72) • Das Lernen und das Verstehen weiterer Sprachen ermutigt die Lernenden, auf andere Personen zuzugehen und zu beginnen andere Kulturen und Weltanschauungen zu verstehen. Das ist grundlegendin einer von Rassismus und Xenophobie bedrohtenWelt (Bruxelles 13.11.02 SECS 1234, S. 4 )

  36. Was versuche ich zu fördern der Prozess der Verarbeitung und des Erwerbs von Wissen (also die Wissenskonstruktion) in die Hand des Lerners zu geben (Wollf, 2007) und …. die Lernenden zu befähigen, beim Fremdsprachenlernen autonom zu werden

  37. Amelia Bandini bandini@unina.it

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