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Zum Zusammenhang zwischen Sensation Seeking, Sportmotiven und sportlichen Freizeitaktivitäten Jörg Hagenah. Einleitung.
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Zum Zusammenhang zwischen Sensation Seeking, Sportmotiven und sportlichen FreizeitaktivitätenJörg Hagenah Einleitung Zuckerman (1979) definiert Sensation Seeking als “eine Verhaltensdisposition, die gekennzeichnet ist durch das Bedürfnis nach abwechslungsreichen, neuen, komplexen Eindrücken und Erfahrungen und der dazugehörigen Bereitschaft, physische und soziale Risiken in Kauf zu nehmen” (Zuckerman, 1979). Ziel dieser Studie ist es, zu untersuchen, [1] ob Sensation Seeker auch sportlich stärker motiviert und häufiger aktiv sind und [2] inwieweit die Risikosuche als Prädiktor für die Ausübung sportlicher Freizeitaktivitäten fungieren kann. Eingesetzt wurde die Sensation Seeking Skala von Gniech, Oetting und Brohl (1993), die von Burst (1999) um zwei zusätzliche Items erweitert wurde und 22 Items umfaßt. Die 354 Probanden (47,2 % weiblich; M=28,6 Jahre) sollten die einzelnen Aussagen anhand einer vierfach gestuften Ratingskala einschätzen (- 2 = trifft nicht zu bis + 2 = trifft zu). Dabei können Personen, deren Gesamtscore über dem Skalenmittelpunkt liegt als High Sensation Seeker (HSS) identifiziert werden. Sportmotive wurden durch den gMOMS-s (Hagenah, 1999) erfaßt, außerdem wurden neben soziodemographischen Daten auchsportlicheFreizeitaktivitätenerfaßt. Methode Ergebnisse Tabelle 1: Mittelwerte und Standardabweichungen der Motivsubskalen (1 = spielt keine Rolle bis 7 = sehr große Rolle) für High und Low Sensation Seeker, Ergebnisse der einfaktoriellen Varianzanalyse P < 0.001 P < 0.05 P < 0.001 P < 0.01 Tabelle 2: Die mittels Regressionsanalysen ermittelten -Gewichte (* p < .05, ** p < .01, *** p < .001) sollen den Erklärungswert der Sensation Seeking und gMOMS-s Subskalen für das Ausüben sportlicher Aktivitäten darstellen Abbildung 1: Häufigkeit der sportlichen Aktivitäten (1 = nie bis 5 = sehr häufig) von High Sensation Seekern (HSS) im Vergleich zu Low Sensation Seekern (LSS) Diskussion • [1] High Sensation Seeker sind sportlich motivierter (siehe Tab. 1) und betreiben häufiger sportliche Freizeitaktivitäten als Low Sensation Seeker (siehe Abb. 1). Obwohl die fehlende Repräsentativität der Stichprobe die Aussagekraft der Ergebnisse (insbesondere aufgrund des bekannten Zusammenhangs zwischen Sensation Seeking und Lebensalter) etwas relativiert, scheinen Sportaktivitätseffekte nicht nur konstruktionskonform für das Ausüben von Risikosportarten zu gelten, sondern auch für andere sportliche Betätigungsfelder. [2] Die mittels Regressionsanalysen ermittelten -Gewichte (siehe Tab. 2) sollen den Erklärungswert der Sensation Seeking und gMOMS-s Subskalen für das Ausüben sportlicher Aktivitäten darstellen. Insbesondere das Thrill and Adventure Seeking mit vitalem Risiko (TAS-vR, z.B. Risikosportarten) und das wunschbezogene Experience Seeking (ES-wu, z.B. unvorhergesehen Ereignisse) scheinen dabei als signifikante Prädiktoren fungieren zu können. Dagegen sind die Subskalen soziales ES (ES-sa, z.B. Massenveranstaltungen) und TAS ohne vitales Risiko (TAS-ovR, z.B. Sex, Musik) eher unbedeutend. • Literatur: Burst, M. (1999). Zuschauerpersönlichkeit als Voraussetzung für Fernsehmotive und Programmpräferenzen. Medienpsychologie, 3, 157 – 181. Gniech, G., Oetting, O., Brohl, M. (1993). Untersuchungen zur Messung von “Sensation Seeking” (Bremer Beiträge zur Psychologie, Bd. 110). Bremen: Universität Bremen. • Hagenah, J. (1999). Teilnahmemotivation von Ausdauersportlern. Unveröffentlichte Magisterarbeit. Leipzig: Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität. • Zuckerman, M. (1979). Sensation Seeking beyond the optimal level of arousal. Hillsdale, N.J.: Lawrence Erlbaum. Kontakt: hagena@rz.uni-leipzig.de Druck: Universitätsrechenzentrum Leipzig