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Religiöse Politik und politische Religionen in Ost- und Südostasien

Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg - Institut für Politikwissenschaften Hauptseminar Sommersemester 2006 Dozent: Prof. Dr. Thomas Heberer. Religiöse Politik und politische Religionen in Ost- und Südostasien. Der religiöse Gebrauch der Politik und/oder

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Religiöse Politik und politische Religionen in Ost- und Südostasien

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  1. Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg - Institut für Politikwissenschaften Hauptseminar Sommersemester 2006 Dozent: Prof. Dr. Thomas Heberer Religiöse Politik und politische Religionen in Ost- und Südostasien Der religiöse Gebrauch der Politik und/oder der politische Gebrauch der Religion. Ersatz-Ideologie gegen Ersatz-Religion - Juan J. Linz - Sonja Neuerer

  2. Autoritäre und Totalitäre Systeme nach Linz • Autoritäre Systeme • begrenzter, nicht verantwortlicher politischer Pluralismus • keine ausgearbeitete leitende Ideologie, sondern eine ausgeprägte Mentalität • keine extensive oder intensive politische Mobilisierung • informelle Grenzen der Machtausübung durch eine Führerperson oder einer kleinen Gruppe Sonja Neuerer

  3. Autoritäre und Totalitäre Systeme nach Linz • Totalitäre Systeme • eine totalitäre Ideologie • Einheitspartei mit Massencharakter und andere mobilisierende Organisationen • hoch entwickelte Geheimpolizei • monopolistische Kontrolle über • Massenkommunikation • Waffengewalt • sämtliche Organisationen, einschließlich Wirtschaft • auf eine Person oder kleine Gruppe konzentrierte Macht, die • keine größere Wählerschaft stellt • nicht durch institutionelle Mittel von der Macht entfernt werden kann Sonja Neuerer

  4. Verhältnisse zwischen Politik und Religion Theokratie Cäsaropapismus Politische Religion Feindlich-laizstische Trennung von Kirche und Staat Politisierte Religion Freundschaftliche Trennung von Kirche und Staat Abbildung nach J.Linz Sonja Neuerer

  5. Freundliche Trennung von Kirche und Staat • Positiv • Gleichgewicht auf Kooperationsbasis • Garantie für Respekt gegenüber religiösem Pluralismus und dessen Auslebung • Negativ • keine klar definierten Grenzen • kann zu Überschneidungen und Konflikten führen Sonja Neuerer

  6. Feindliche Trennung von Kirche und Staat • gründet auf der generellen Ablehnung eines kulturellen Pluralismus • ist von der Vorstellung geleitet, dass eine politische Gemeinschaft ein einheitliches Werte-/Glaubens-system braucht • die Politik versucht die Religion aus dem öffentlichen Raum in den privaten Raum zu verdrängen • ersetzt religiöse Zeremonien durch einheitliche Öffentliche • kann gemäßigte sowie militante Formen annehmen • kann zur politischen Religion führen Sonja Neuerer

  7. Politische Religion • Sakralisierung von Personen, Orten, Symbolen, Daten und der sich daraus entwickelnden Rituale. (Durkheim) • Religiöse Manifestation der politischen Sphäre • impliziert die Zerstörung des Dualismus aus Politik und Religion • Liefert eine absolutistische Weltanschauung, die dem menschlichen Handeln und der politischen Gemeinschaft einen Sinn geben soll. (Weber) • für das Regime vertrauenswürdige Legitimationsbasis • Lebensdauer ist an die des Regimes geknüpft Sonja Neuerer

  8. Politische Religion • innerweltlich, säkularisiert, ohne transzendentalen Bezug • von weltlichen, sich an der Macht befindenden Führern initiiert • verstärkt durch Intellektuelle, Akademiker, Schriftsteller, Künstler, Funktionäre, Aktivisten, Journalisten etc. • politischer und spiritueller Sinn auf Autorität konzentriert • gestützt auf das totalitäre System und dessen Zwangsmittel, was zu einer nur geringen Glaubenskraft führt Sonja Neuerer

  9. Politische Religion • stellt eine Konkurrenz zur traditionellen „abergläubischen“ Religion dar, mit dem Ziel diese vollständig zu verdrängen • imitiert die traditionelle Religion dabei teilweise • versteht sich als aufgeklärt und auf Wissenschaft (Theorien/Biologie) beruhend, mit der Forderung nach Modernität • von traditionellen Religionen als heidnische Nicht-Religion empfunden • Ersatz - Religion Sonja Neuerer

  10. Politische ReligionProbleme • führt zu offenem oder stillem Konflikt zwischen Staat und Kirche, bzw. deren Institutionen (insbesondere bei transnational organisierten), was zu • Entfremdung gegenüber dem Regime führen kann, bis hin zu passiven und aktiven Widerstand • dadurch bedingte verstärkte Repression und aus ihr resultierende Gegenreaktionen führt • die Konzentration auf die Führungsperson kann durch den Tod derer zur Krise führen • meist schwächer in der Umsetzung der politischen Ziele als die politisierte Religion, auch aufgrund mangelnder Institutionalisierung Sonja Neuerer

  11. Politisierte Religion • Verschmelzung von Politik und Religion, aufbauend auf Kooperation • die politische Macht ist im Besitz weltlicher Führer • oftmals gepaart mit Nationalismus • meist erfolgreicher als politische Religionen • Lebensdauer ist nicht von der des Regimes abhängig Sonja Neuerer

  12. Politisierte Religion • kann von Seiten der Gläubigen oder von Seiten der politischen Führung/Bewegung ausgehen, meist wechselseitig • kann aus der Ablehnung liberaler Werte und des Individualismus, sowie aus dem Nationalismus resultieren oder beidem • oft auf Basis des simplen Weltbildes des ungebildeten Klerus, sowie des Wunsches der Intellektuellen an alte Zeiten anknüpfen zu können • Erfolg hängt vom nationalen Bezug der Religion ab (transnationale Religionen sind problematisch), sowie von der religiösen Aufrichtigkeit • kann in der Oppositionsrolle (insbesondere totalitären) Regimen durch breite Unterstützung gefährlich werden • Ersatz-Ideologie Sonja Neuerer

  13. Politisierte ReligionVorteile für die Kirche • Privilegierter Status in der Gesellschaft • Institutionelle und finanzielle Unterstützung • Größerer Machteinfluss • Möglichkeit „anti-religiöse“ Kräfte zu vernichten durch die Umsetzung religiöser Werte und Ziele und die Eindämmung des Säkularisierungsprozesses • kann zu einer „kollektiven Welle religiöser Erneuerung“ führen • stellt die Souveränität des eigenen nationalen Bevölkerungsanteiles in Aussicht Sonja Neuerer

  14. Politisierte ReligionVorteile für die Politik • Unterstützung des Regimes durch Legitimation • die bestehende Religion übernimmt die Rolle der Ideologie  geringere Kosten, geringeres Ausmaß an Zwangsmaßnahmen • gläubige Gegner des Regimes werden so neutralisiert, der Widerstand reduziert • Angriffe von säkularisierten Staaten führen zur erhöhten Identifikation und Solidarität mit dem Regime innerhalb der Gläubigen Sonja Neuerer

  15. Politisierte ReligionProbleme • Konflikte zwischen Politik und Kirche unausweichlich aufgrund • gegenseitiger Abhängigkeit bei unterschiedlichen Zielen • Mobilisierung und Proteste der Gläubigen bei Beschneidung des Status und der damit verbundenen Privilegien der Kirche • Wechsel der Generationen • Spaltung der nationalen Kirche • bei Kombination mit dem Nationalismus kann es zu einer Spaltung der Kirche kommen (Rom ↔ Nation) • Konflikte mit anderen Glaubensgemeinschaften Sonja Neuerer

  16. Theokratie/CäsaropapismusExtremformen der politisierten Religion • Theokratie • die politische Macht geht in Namen der Religion/Gott auf einen religiösen Führer über • Gemeinschaft unter religiösen Werten • keine institutionelle Trennung von Staat und Kirche • Ähnlichkeiten mit politisierter, aber auch politischer Religion • Cäsaropapismus • die politische Macht geht im Namen der religiösen Tradition auf einen weltlichen Führer über • der Klerus wird untergeordnet und bietet deshalb kein Gegengewicht zur politischen Macht Sonja Neuerer

  17. Politisierte & Politische Religion • dienen der Legitimation • einer Bewegung • einer sozialen Ordnung • einer politischen Gemeinschaft • eines politischen Systems • der Macht/der Autorität • Zusammenarbeit von Religion und Politik hat zumeist für beide Seiten Vor- und Nachteile • Effizienz und Erfolg in der Umsetzung der politischen Ziele innerhalb der jeweiligen Form ist vom religiösen Grad der Gesellschaft abhängig Sonja Neuerer

  18. Diskussion • Sind Politisierte und Politische Religionen zwangsläufig zum Scheitern verurteilt? Wenn ja, zu was führen sie? • Sind Politisierte und Politische Religionen auch in Demokratien denkbar? • Gibt es ein Gefälle in der Anfälligkeit für Politisierte und Politische Religionen? • Können Gesellschaften gänzlich ohne religiöse Symbolik auskommen? • Sind Totalitäre Systeme immer politische (Anti-) Religionen? Sonja Neuerer

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