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Freiheit und Verantwortung – wie gehen wir Tabler damit um?. Hardy Bouillon OT Trier 147. Der Hintergrund. Von der Unvorsichtigkeit der Philosophen Meine Aufgabe: ein kleiner Beitrag zur Frage, welche Fehler wir vermeiden können. Freiheit.
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Freiheit und Verantwortung – wie gehen wir Tabler damit um? HardyBouillon OT Trier 147
Der Hintergrund • Von der Unvorsichtigkeit der Philosophen • Meine Aufgabe: ein kleiner Beitrag zur Frage, welche Fehler wir vermeiden können
Freiheit • Dem Entwurf zu den Zielen, zu denen sich die Old Tablers Deutschland bekennen mögen, entnehme ich als erstgenanntes Ziel die • Verteidigung der Freiheit.
Zwei Arten von Freiheit • Es gibt zwei Arten von Freiheit. Beide haben viele Namen. • Die erste Art von Freiheit wird z.B. individuelle Freiheit, negative Freiheit, formale Freiheit oder auch Freiheit „zu“ (etwas) genannt. • Die zweite Art von Freiheit trägt Namen wie Macht, positive Freiheit, materielle Freiheit oder Freiheit „von“ (etwas).
Freiheit „zu“ • Die Freiheit „zu“ etwas umfasst viele Freiheiten: • die Freiheit zu reden, • sich zu versammeln, • Verträge zu schließen, • Verantwortung zu übernehmen, • mit anderen Old Tablers Tischleben zu pflegen, Serviceprojekte durchzuführen u.v.m.
Freiheit „von“ • Die Freiheit „von“ etwas umfasst ebenfalls viele Freiheiten: • die Freiheit von Not, • von Armut, • von Krankheit, • von Arbeitslosigkeit u.v.m.
Ist beides gleichzeitig zu haben? • Verständlicherweise wollen wir beide Freiheiten haben. • Wir alle wollen frei sein, zu tun, was wir wollen. • Und wir alle wollen frei sein von Nöten und Sorgen.
Beides gleichzeitig geht nicht. • B‘s Freiheit „von“ und A‘s Freiheit „zu“ sind nicht gleichzeitig zu haben. • Will B einen Job und will (und/oder kann) A ihm keinen geben, dann kann entweder B‘s Freiheit „von“ oder A‘s Freiheit „zu“ gewahrt bleiben, aber nicht beides.
Grenzen der Freiheit • Also: Meine Freiheit „von“ muss dort aufhören, wo des anderen Freiheit „zu“ beginnt. • Aber auch meine Freiheit „zu“ muss dort enden, wo des anderen Freiheit „zu“ beginnt. Diese Forderung Immanuel Kants (1724-1804) leuchtet ein: • Wenn man die Freiheit aller Menschen will, können nicht einige ihre Freiheit auf Kosten anderer ausüben.
Zum Verhältnis von Freiheit und Verantwortung • Freiheit „zu“ ist eine notwendige Voraussetzung für Verantwortung. • D.h., nur wer frei ist, kann verantwortlich handeln. • Wer uns gegen unseren Willen zu etwas zwingt, der nimmt uns nicht nur die Freiheit, sondern auch die Chance zur sittlichen Verantwortung.
Der Bereich der Verantwortung • "Freiheit verlangt, dass die Verantwortung des Einzelnen sich nur auf das erstreckt, was er beurteilen kann [und] was innerhalb des Bereichs seiner Voraussicht liegt, und vor allem, dass er nur für seine eigenen Handlungen verantwortlich ist – aber nicht für die anderer, die ebenso frei sind." • Friedrich August von Hayek (1899-1992).
Die Verantwortung von OT • "Verantwortung muss, um wirkungsvoll zu sein, persönliche Verantwortung sein. In einer freien Gesellschaft kann es keine kollektive Verantwortlichkeit der Mitglieder einer Gruppe als solcher geben, außer sie haben sich durch Verabredung alle persönlich und einzeln verantwortlich gemacht."(Hayek)
Zwischen Realität und Utopie • Robert Nozick (1938-2002) • "Utopia wird aus Utopien bestehen, aus vielen verschiedenartigen Gemeinschaften, in denen die Menschen verschiedene Lebensformen unter verschiedenen Institutionen pflegen. Manche Arten von Gemeinschaften werden für die meisten anziehender sein als andere; ... Utopia ist ... ein Ort, wo es den Menschen freisteht, sich freiwillig zusammenzutun, um ihrer eigenen Vision des guten Lebens in der idealen Gemeinschaft nachzustreben, aber wo niemand seine eigene utopische Vision anderen aufzwingen kann."
Zusammenfassung 1 • Das „Grundsatzprogramm“ einer unparteiischen und konfessionell neutralen Vereinigung kann wohl kaum ein mustergültig stringenter Wertekatalog sein. • Aber es sollte das Bemühen erkennbar sein, welcher der widerstreitenden Werte im Zweifelsfall Vorrang haben sollte. • Wir wollen Freiheit zur Verantwortung, nicht Freiheit von Verantwortung.
Zusammenfassung 2 • Nur so kann Verantwortung entstehen und wahrgenommen werden. • Nur so kann die Rückverlagerung gesellschaftlicher Aufgaben aus der Politik in die Gesellschaft vonstatten gehen. • Nur so können wir als Old Tablers unseren Beitrag zur Gesellschaft leisten. • Wir sollten niemandem unsere Werte aufzwingen, aber auch dafür sorgen, dass niemandem, auch uns nicht, ungewollte Werte aufgedrängt werden.