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Didaktik der Rechtschreibung WS 2008. Gliederung Schriften-Entwicklung Rechtschreibliche Entwicklung Schreibgeräte. Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Entwicklung der Schriften. Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Ausbreitung der Wikinger und damit der Runenschrift .
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Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Gliederung • Schriften-Entwicklung • Rechtschreibliche Entwicklung • Schreibgeräte Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008Entwicklung der Schriften Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008Ausbreitung der Wikinger und damit der Runenschrift Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008Runen Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008Römisches Reich Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008Alphabet der römischen Schrift Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008Hildebrandslied um 850 Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Von der Antiqua zur Fraktur Dr. J. Schulze-Bergmann
Didaktik der Rechtschreibung WS 2008 Dr. J. Schulze-Bergmann
Druckschrift - Buchstabenformen Dr. J. Schulze-Bergmann
Schriftsatzbeispiel aus dem Jahr 1768:Verordnung des Köllner Erzbischofs Dr. J. Schulze-Bergmann
Schreibschriftbeispiel für die deutsche Kurrentschriftvon Immanuel Kant 1784 Dr. J. Schulze-Bergmann
Sütterlin-Schrift ab 1920 Dr. J. Schulze-Bergmann
Rundschreiben von M. Bormann 1941 „Rundschreiben (Nicht zur Veröffentlichung). Zu allgemeiner Beachtung teile ich im Auftrage des Führers mit: Die sogenannte gotische Schrift als eine deutsche Schrift anzusehen oder zu bezeichnen ist falsch. In Wirklichkeit besteht die sogenannte gotische Schrift aus Schwabacher Judenlettern. Genau wie sie sich später in den Besitz der Zeitungen setzten, setzten sich die in Deutschland ansässigen Juden bei Einführung des Buchdrucks in den Besitz der Buchdruckereien und dadurch kam es in Deutschland zu der starken Einführung der Schwabacher Judenlettern. (…)“ Dr. J. Schulze-Bergmann
Schulschriften nach 1945:1 Dr. J. Schulze-Bergmann
Schulschriften 2 Dr. J. Schulze-Bergmann
Schulausgangsschrift der DDR seit 1968 Dr. J. Schulze-Bergmann
Schweizer Schulschrift Dr. J. Schulze-Bergmann
Verwendung der Antiquaschriften Dr. J. Schulze-Bergmann
Rechtschreibliche Entwicklung 750-1050:Lautgetreues Schreiben im Bestand der regionalen Dialektlautungen. Es wird versucht, die Sprechlaute an das lateinische Alphabeth anzupassen. 1050-1350: Es gilt immer die Regel: Schreib, wie du sprichst! Die Mittel- und oberdeutschen Regionen sprechen Mittelhochdeutsch, im norddeutschen Raum bis Sachsen werden nieder-deutsche Dialekte gesprochen. In beiden Sprachregionen strebt die Entwicklung der deutschen Dialekte nicht auf eine gemeinschaftliche Lautung zu. Es gibt aber das Bedürfnis, kulturelle Inhalte (z. B. Minnesänger) und an den Handel und Geldaustausch geknüpfte Texte (Verträge, Schuldscheine etc.) über die dialektalen Grenzen hinweg zu kommunizieren. Ein vergleichbarer Druck entsteht durch die landesherrlichen und kaiserlichen Erlasse und Gesetze, die ebenfalls in dem jeweiligen Herrschaftsbereich leicht lesbar und zu verstehen sein müssen. Die jeweiligen Kanzleien, z. B. Wien und Meißen, haben Vorbildcharakter. Dr. J. Schulze-Bergmann
Einflüsse auf die Rechtschreibung 15. und 16. Jahrhundert kam über das Interesse an dem geschichtlichen Ursprung der Wörter die Norm auf, deren Herkunft zum Ausdruck zu bringen. Beispiel: Die heute als Dehnungszeichen zu setzenden rechtschreiblichen Merkmale ‚ie‘ und ‚h‘ stammen ursprünglich aus dem mittelhochdeutschen Zeitraum, in dem das e und das h eigenständig artikuliert wurden: lieb-Tier- sehen- spähen. Allmählich ging diese Aussprache verloren, die Schreibung aber blieb erhalten und unterlag einer Umdeutung zum Länge-Zeichen. Es wurden auch weitere Zeichen an Stellen eingeführt, wo keine historische Begründung zu finden ist: gehen-stehen-Sohn-Hahn-Huhn. Eine ähnliche Entwicklung liegt bei den Doppelkonsonanten vor. 1521:Luther steht bei der Übersetzung des neuen Testaments vor der Frage, wie er zu schreiben hat. Tatsächlich finden sich bei ihm für ein und dasselbe Wort gelegentlich mehrere Schreibungen bereits auf derselben Seite. Die Verwendung von Großbuchstaben wird durch den Buchdruck forciert! Dr. J. Schulze-Bergmann
Lutherstube auf der Wartburg Dr. J. Schulze-Bergmann
Deutsch-nationalpolitische Strömungen 1612: Ratke aus Wilster (Schleswig-Holstein) fordert den Reichstag auf, den muttersprachlichen Unterricht für Schulen einzuführen. Die und weitere Anregungen werden aufgegriffen, aber es kommt zu Lagerbildungen bei der beantwortung der Frage,egenüber der Frage, welches gesprochene Deutsch als richtungsweisend anzusehen sei. Dr. J. Schulze-Bergmann
17. und 18. Jahrhundert: Die Großschreibung nimmt zu häufig als Ausdruck der Verehrung des Adressaten. Zugleich gibt es gerade im 17. Jahrhundert eine so große Vielzahl von Schreibungen, dass erstmals eine gemeinsame Hochsprache als Lösung gefordert wird: 1663 Schottel: „ Wenn alle Wörter durchgehendes bei jedwedem teuschen ein gleiches Abbilde, eine gleiche Ausrede, oder gleichen Ausspruch hätten, so würde auch durchgehends die Rechtschreibung gleich sein.“ Jakob Grimm schlägt vor, die Rechtschreibung an den historischen Wurzel des Wortes zu orientieren. Zugleich ist er für eine durchgängige Kleinschreibung. 1788: Adelung veröffentlicht „Anweisung zur Deutschen Orthographie“, 1788: Leistungen in der deutschen Sprache werden mit der Einführung des preußischen Abiturs offiziell und erstmalig beschrieben. Dr. J. Schulze-Bergmann
Die Brüder Grimm, * Hanau 1785/86 Dr. J. Schulze-Bergmann
19. Jahrhundert. Sobald die ersten deutschen Grammatiken vorliegen, werden die neuen Inhalte auch zum Unterrichtsgegenstand. Grammatik und Rechtschreibung treten zusammen. Dies gilt auch für die Stilkunde, also für bestimmte Textsorten und rhetorische Wendungen, die für den beruflichen Gebrauch verwendbar und zum Teil vorgeschrieben sind. Um die Jahrhundertwende gilt für die RS der Grundsatz nach Adelung (1781): „Schreib das Deutsche und was als Deutsch betrachtet wird, mit den eingeführten Schriftzeichen, so wie du sprichst, der allgemeinen besten Aussprache gemäß, mit Beobachtung der erweislichen nächsten Abstammung und, wo diese aufhört, des allgemeinen Gebrauchs.“ 1815: Die Preußische Regierung beauftrag Rudolf v. Raumer, ein RS- Regelwerk zu erstellen. Dr. J. Schulze-Bergmann
1876 Konrad Duden arbeitet in Schleiz bei Leipzig an seinem ersten Wörterbuch. 1876 Erste orthographische Konferenz in Berlin. Die erarbeiteten Vorschläge sind zunächst nur in den Schulen wirksam, die Öffentlichkeit, das Zeitungswesen und der Buchdruck zögern. 1880- Veröffentlichung des ersten Duden mit 28.000 Wörtern. 1880- Der Duden wird Grundlage der RS in Preußen. 1894- Der Duden wird Grundlage der RS in der Schweiz. 1898- Theodor Siebs beschreibt die deutsche Bühnensprache als die deutsche Hochsprache. Dr. J. Schulze-Bergmann
Konrad Duden, *1829 in Hersfeld +1911 Dr. J. Schulze-Bergmann
20. Jahrhundert: 1901- Zweite orthographische Konferenz. Es werden RS- Regeln erarbeitet, die ab 1902 im Deutschen Reich verbindlich werden. 1902- Österreich und Ungarn akzeptieren die orthographischen Regeln. 1902- Eine Redaktion des Duden arbeitet in Leipzig. 1945- Zwei Redaktionen bestehen: in Leipzig und Mannheim. 1996- Rechtschreibreform 2006- Rechtschreibreform Dr. J. Schulze-Bergmann
RS-Reformen 1. In welchen Bereichen der RS werden Änderungen gefordert? 2. Warum werden RS-Reformen gefordert? Dr. J. Schulze-Bergmann
RS-Forderungen 1 Dr. J. Schulze-Bergmann
RS-Forderungen 2 Dr. J. Schulze-Bergmann
1986-1990-1994: Die so genannte 3. orthographische Konferenz (Wiener Gespräche) findet im Kreis von vier Arbeitsgruppen aus der BRD, der DDR, der Schweiz und Österreich statt. 1988: An diese Gruppe ergeht der Auftrag zur Neuregelung der deutschen Rechtschreibung. Ablehnende Reaktionen in der deutschsprachigen Öffentlichkeit! Dr. J. Schulze-Bergmann
Lehrerhinweise zu Änderungen bei der Rechtschreibung 20. Jahrhundert, vorgetragen von Lehrerverbänden: Groß-Kleinschreibung: 97% Bezeichnete Vokallänge: 90% Fremdwortschreibung: 85% S-Laute:81% V-Schreibung: 74% Vokalkürze: 68% Worttrennung: 51% Ai/ei: 51% Quelle: Stephanie Lüthgens. Rechtschreibreform und Schule. Die Reformen der deutschen Rechtschreibung aus der Sicht von lehrerinnen und Lehrern. Frankfurt 2002, S.47ff Dr. J. Schulze-Bergmann
1990 erklärt W. Mentrup, der führende Orthographietheoretiker der BRD: „Am Ende dieser Entwicklung steht heute ein Regelkomplex, der gegenüber den amtlichen Regeln von 1902 erheblich umfangreicher ist, viele (Teil-)Bereiche bis in kleinste Details festlegt und den Entscheidungsspielraum des Schreibenden erheblich einschränkt. Die hierarchische Ordnung mit Hauptregel, Unterregel, Ausnahmeregel für kleinere Gruppen von Wörtern, Sonderregelungen von Einzelfällen u.ä. ist in bestimmten Bereichen äußerst kompliziert. Die Regelungen und ihre Beschreibung mit vielen grammatischen Termini setzen ein grammatisches Wissen voraus, das selbst nach Abschluß der allgemeinbildenden Schulen weitgehend nicht vorhanden ist.“ Dr. J. Schulze-Bergmann
Literatur: Scheuringer, H. Geschichte der deutschen Rechtschreibung. Ein Überblick. Wien 1996. Kern,A. Kern,E. Der neue Weg im Rechtschreiben. Freiburg 1961, S. 5-17. Beinlich. A. Handbuch des Deutschunterrichts. Emsdetten 1966, S.415-456. Weisgerber. L. Die Verantwortung für die Schrift. Sechzig Jahre Bemühen um die Rechtschreibreform. Mannheim1964. Lüthgens, St. Rechtschreibreform und Schule. Die Reform der deutschen Rechtschreibung aus der Sicht von Lehrerinnen und Lehrern. Frankfurt 2002. S.15-166. Haarmann, H. Universalgeschichte der Schrift. Frankfurt 1990. Dr. J. Schulze-Bergmann