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Was war, was bleibt? -

Was war, was bleibt? - Rückblick auf zwei Jahre Arbeit der ESF-Netzwerke in Niedersachsen und Bremen Kai Weber, 12.01.2011 Flüchtlingsrat Niedersachsen. Kai Weber . 12.01.2011. Vorläuferprojekte EQUAL im Themenfeld Asyl: Projekt SpuK - Sprache und Kultur Zielsetzung:

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Presentation Transcript


  1. Was war, was bleibt? - Rückblick auf zwei Jahre Arbeit der ESF-Netzwerke in Niedersachsen und Bremen Kai Weber, 12.01.2011 Flüchtlingsrat Niedersachsen

  2. Kai Weber 12.01.2011 • Vorläuferprojekte EQUAL im Themenfeld Asyl: • Projekt SpuK - Sprache und Kultur • Zielsetzung: • Ausbildung von Sprach- und Kulturmittlern • Entwicklung eines entsprechenden Betätigungsfeldes • Fortbildung und Qualifizierung • Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung / interdisziplinäre Beratungsstelle • Projekt SAGA - Selbsthilfe Arbeitsmarktzugang und Gesundheit von Asylsuchenden • Zielsetzung: Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit • - durch Hilfen beim Arbeitsmarktzugang und • - durch eine verbesserte Gesundheitsversorgung für Asylsuchende • Träger: • Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. (Koordination), • der VNB (Verein Nds. Bildungsinitiativen), • Universität Osnabrück und der • Flüchtlingsrat Niedersachsen.

  3. Kai Weber 12.01.2011 • AZF Hannover: • Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. • HWK Hann. Projekt- und Servicegesellschaft mbH • Deutscher Gewerkschaftsbund Nds – HB – S-A • Bund Türkisch-Europäischer Unternehmer e.V. • basic Celle / Lüneburg: • VHS Celle • Christliches Jugenddorf CJD • Plattform ezidischer Celler PEC • Bundesagentur für Arbeit • Bremer Integrationsnetz BIN • Zentrum für Schule und Beruf • AWO Bremen • Paritätisches Bildungswerk • Waller Besch.- und Qual.gesellschaft mbH • FairBleib Göttingen • Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen e.G. • Jugendhilfe Göttingen • Beschäftigungsförderung Göttingen • Institut für angewandte Kulturforschung IFAK e.V. • Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nds. • Netzwerk Integration NetwIn • Caritasverband Stadt und LK Osnabrück • MaßArbeit - kommunale Arbeitsvermittlung • EXIL - Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge e.V. • Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. • Diakonisches Werk Rotenburg/Wümme • Verein zur Förderung ganzheitl. Bildung Barnstorf

  4. Kai Weber 12.01.2011 Netzwerke AZF, Basic, BIN, Fairbleib, NetwIn 1653 Teilnehmer/innen = 100 %, rund 50% Geduldete durchschnittlich 37% Frauen 650 Vermittlungen in Arbeit und Ausbildung ( = 39%) 500 Qualifikationskurse und -maßnahmen Veröffentlichung etlicher qualifizierter Produkte...

  5. Kai Weber 12.01.2011

  6. Hauptherkunftsländer der Teilnehmer/innen • ehemaliges Jugoslawien (Fairbleib: 73%) • Syrien • Irak • Türkei • Iran • Libanon • Afghanistan

  7. Geduldete Stichtag 31.12.2006 • 175.000 Geduldete • 56.300 Serbien • 11.900 Türkei • 10.900 Irak • 6.700 Syrien • 5.400 Libanon • 5.400 Iran • 5.000 Vietnam • 4.800 Afghanistan • 4.600 Bosnien-Herzegowina

  8. Bundesweit erteilte Aufenthaltserlaubnisse • seit 2006 bis zum Stichtag 31.12.2009 • 61.350 AE aus humanitären Gründen. Davon: • 24.250 AE § 23 I AufenthG n. IMK-Reg. 2006 • 37.100 AE nach gesetzlicher Regelung, • davon ca. 2/3 weiterhin nur „auf Probe“

  9. Bundeweit erteilte Aufenthaltserlaubnisse • seit 2006 bis zum Stichtag 31.12.1009 • 65.600 AE aus humanitären Gründen. Davon: • 24.250 AE § 23 I AufenthG n. IMK-Reg. 2006 • 41.350 AE nach gesetzlicher Regelung, • davon ca. 2/3 weiterhin nur „auf Probe“

  10. Geduldete Stichtag 31.12.2009 90.000 Geduldete im Bundesgebiet 12.600 Geduldete in Niedersachsen, davon 73% länger als 6 Jahre • 6.700 Türkei • 6.700 Irak • 4.500 Syrien • 4.000 Libanon • 15.600 ehem. Jugoslawien, davon • - 3.900 Serbien oder Montenegro • - 3.900 Serbien oder Kosovo • - 3.400 Serbien • - 4.400 Kosovo

  11. Politischer Rahmen: • IMK-Verlängerungsbeschluss vom 4.12.2009(Verlängertes Bleiberecht auf Probe) • Arbeitsmigrationsteuerungsgesetz (ab 1.1.2009) • - § 18a AufenthG – Aufenthalt durch Arbeit • - Liberalisierungen beim Arbeitsmarktzugang (Arbeitsverbot für Asylsuchende und Geduldete: 1 Jahr; • Verzicht auf Vorrangprüfung für Geduldete nach 4 (1) Jahren, Anspruch auf BaföG und BAB) • IMK-Bleiberechtsbeschluss vom 19.11.2010 / Beschluss Innenausschuss Bundesrat vom 2.12.2010 • (Bleiberecht für Jugendliche und Heranwachsende zwischen 15 und 21 sowie ggfs. für ihre Eltern) • Art. 8 EMRK / Ländererlasse betr. § 25 Abs. 5 AufenthG:„Unzumutbarkeit“ einer Ausreise

  12. Bremer Erlass vom 17.09.2010

  13. Probleme der Arbeitsmarktintegration in der Praxis: • 1) Allgemeine Faktoren migrantischer Benachteiligung • Mangelnde Anerkennung von Zeugnissen • Unterbewertung migrantischer Qualifikationen (z.B. Sprachkenntnisse) • Flucht- und migrationsbedingte Brüche in der Bildungsbiografie • Vorurteile und Diskriminierung • 2) Dequalifizierung und Ausgrenzung über viele Jahre - Defizite bei: • Erfassung der TN als Arbeitslose / Arbeitssuchende • Profiling, Erstellung von Lebensläufen, professionelle Bewerbung • Nutzung vorhandener Arbeitsmarktinstrumente des SGB II / SGB III • Nachhaltige, aufeinander aufbauende Qualifizierung und Vermittlung

  14. Probleme der Arbeitsmarktintegration in der Praxis: • 3) Schwierigkeiten aufgrund rechtlicher Auflagen und Beschränkungen • Wohnsitzauflage als Hindernis bei der Arbeitssuche (Beispiel Arzthelferin Göttingen) • Residenzpflicht als Hindernis bei der Arbeitssuche (Beispiel verweigerter Umzug Wilhelmshaven - Köln) • Bestehende Beschränkungen des Arbeitsmarktzugangs (Beispiel Tschetschenin mit Aufenthaltsgestattung) • Beschränkungen der BAB für Personen mit Duldung / AE nach § 25,5 (Beispiel Syrer in Bremen) • Erpressbarkeit / Ausbeutung der Teilnehmer/innen (Bindung des Status an Nachweis ausreichender Erwerbstätigkeit)

  15. Probleme der Arbeitsmarktintegration in der Praxis: • 4) Statusrechtliche Schwierigkeiten • „zu guter“ Aufenthalt (Widerruf Asylberechtigung, kurze Ehebestandszeiten, Studium pp.) • Kurzzeitiger Auslandsaufenthalt als schädliche Unterbrechung • Sippenhaft bei Straftaten in der Familie • Einzelfallbetrachtung bei Familienverbünden (Kinderbetreuung, gegenseitige Unterstützung in Netzwerken) • ausländerrechtliche Arbeitsverbote (Passbeschaffung und Arbeitserlaubnis) • 5) Kommunikationsstile • Von der „Fremdenabwehr“ zur Integrationsperspektive • Abstimmung zwischen Ausländerbehörde und ARGe

  16. Qualitative Verbesserungen • Begründung neuer strategischer Partnerschaften: - Zusammenarbeit von Flüchtlingsinitiativen, Verbänden und Arbeitsmarktakteuren - Perspektivenwechsel durch Einbindung der Ausländerbehörden • Öffnung der Regeldienste für Flüchtlinge • Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung • Sicherung von Qualifikationen der Zielgruppe • Linderung des bestehenden Fachkräftemangels • Sensibilisierung für die „Kosten der Nichtintegration“

  17. Resümee: • Integration sollte mit dem ersten Tag beginnen • Institutionen müssen sich öffnen • Potentiale sind besser zu nutzen und zu fördern • Flüchtlinge und MigrantInnen sind wichtige Akteure auf dem Arbeitsmarkt - auch als Arbeitgeber • Aktionsplan • Netzwerke ausbauen • Ausbildungsbeteiligung von jungen Flüchtlingen stärken • Vermittlung in Arbeit effizienter gestalten • Qualifizierung offensiv betreiben • Arbeitsmarktzugang erleichtern

  18. Danke für ihre Aufmerksamkeit!

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