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Spätreaktion nach adaptiver Desaktivierung bei klassischem Analgetika-Intoleranz-Syndrom Birga Terlunen. Fallbeispiel. 43 jährige Patientin Z.n. NNH-OP bds. 07/2005 bei ausgeprägter Polyposis nasi et sinuum NB: Asthma bronchiale Medikamente: Viani- Spray 1-0-1
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Spätreaktion nach adaptiver Desaktivierung bei klassischem Analgetika-Intoleranz-Syndrom Birga Terlunen
Fallbeispiel • 43 jährige Patientin • Z.n. NNH-OP bds. 07/2005 bei ausgeprägter Polyposis nasi et sinuum • NB: Asthma bronchiale • Medikamente: Viani- Spray 1-0-1 • Anamnese: wässrige Rhinitis, Niesreiz und NAB nach ASS Einnahme • Keine Allergie gegen inhalative Allergene
Fallbeispiel • Durchführung einer nasalen ASS-Provokation (nach 3 Monaten post-OP) • fehlender signifikanter Abfall in der Rhinomanometrie • stationäre orale ASS Provokation (Schwelle:100 mg) mit anschließender adaptiver Desaktivierung mit Aspirin
Fallbeispiel • über 3 Jahre problemlose Symptomkontrolle mit Erhaltungsdosis 300mg ASS protect 1-0-0 • nach der Routineeinnahme von ASS 300mg kam es dann jedoch zu einer pseudoallergischen bronchialen Reaktion
Fallbeispiel • Folge: Notfallbehandlung • Absetzen der ASS-Medikation und Umstellung auf Leukotrien-Antagonisten Montelukast (1x10mg tgl.) • Folgeuntersuchung nach 3 Wochen: Patientin ist symptom- und beschwerdefrei
Definitiondes Analgetika Intoleranz Syndroms (AIS) • 1902 in Deutschland erstmals von Hirschberg beschrieben • 1933 in Frankreich von Widal et al. und • 1968 in den USA durch Samter beschriebene Trias: • Polyposis nasi • Asthma bronchiale • Analgetikaintoleranz (nicht Ig E vermittelt)
Prävalenz • bei ungefähr 0,6-2,5 % der Bevölkerung in Europa liegt eine Analgetikaintoleranz vor, w>m • bei gleichzeitigem Auftreten eines intrinsischen Asthma bronchiale steigt die Prävalenz auf 10% • liegt eine chronische Sinusitis mit rezidivierender Polyposis nasi vor, steigt die Prävalenz auf > 30% • Quelle: Szczeklik A, Stevenson DD: Asperin-induced asthma:advances in pathogenesis, diaganosis and management. J Allergy Clin Immunol 2003, 111:913-20
Diagnostik • Anamnese, Bildgebung, • nasale Provokation mit Aspirin-Aspisol-Lsg • Orale ASS-Provokation
Adaptive Desaktivierung • 1 Tag: Schwellendosis-Ermittlung • 2 Tag: 1 Stufe unter Schwelle Schwellendosis • 3 Tag: Schwelldosis nächste Dosis • 4 Tag: nächste Dosis nächste Dosis • 5 Tag: nächste Dosis Zieldosis • Entlassung mit Erhaltungsdosis 300mg ASS protect: 1-0-0
Schlussfolgerung • Trotz konsequenter Einnahme von ASS bei AIS kann es zu einer pseudoallergischen, potentiell lebensbedrohlichen Reaktionen kommen • Dies sollte bei der Patientenaufklärung und Nachsorge der Patienten beachtet werden • Literatur: ?