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J. Wiemeyer Dehnen und Leistung - . Primär psychophysiologische Entspannungseffekte? Lisa Brack und Anna Hengelhaupt Trainingswissenschaftliche Experimente/M. Hillebrecht. Gliederung. Theoretischer Hintergrund Erläuterung bisheriger Befunde Hypothese Beschreibung des Experiments
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J. WiemeyerDehnen und Leistung - Primär psychophysiologische Entspannungseffekte? Lisa Brack und Anna Hengelhaupt Trainingswissenschaftliche Experimente/M. Hillebrecht
Gliederung • Theoretischer Hintergrund • Erläuterung bisheriger Befunde • Hypothese • Beschreibung des Experiments • Ergebnisse des Experiments • Fazit
Theoretischer Hintergrund • (Kurzfristige) negative Effekte von Dehnen auf sportliche Leistung • Leistungseinbußen insbesondere bei Maximal- und Schnellkraftleistungen • Drei Mechanismen zur Erklärung der Effekte: • Veränderung biomechnischer Eigenschaften des Muskel-Sehnen-Komplexes • Periphere neuromuskuläre Veränderungen • Zentrale psychophysiologische Desaktivierungsprozesse
Eigenschaften des Muskel-Sehnen-Komplexes • Dehnung einer Muskel-Sehnen-Einheit: Viskoelastische Stressrelaxation mit drei Komponeneten: • Beginn einer Dehnung Muskel lässt sich ohne großen Widerstand deformieren • Zunehmende Dehnung exponentieller Anstieg des Widerstandes • Ende der Dehnung Widerstand des Muskels sinkt ab; Muskelwiderstand sinkt mit zunehmender Dehnhäufigkeit, die Längen-Spannungs-Kurve wird nach rechts verschoben Kurzfristige Verlängerung des Muskels und der Sarkomere (keine optimale Überlagerung von Aktin-/Myosinfilamenten)
Neuromuskuläre Effekte des Dehnens (z.B.: Reduktion der Reflex- bzw. Motoneuronenaktivität) • Variieren abhängig von der jeweiligen Dehnmethode (statisch, dynamisch, aktiv, passiv, Fremd-/Eigendehnmethoden) • Treten primär während des Dehnens auf, klingen nach wenigen Sekunden wieder ab daher kommen sie als Ursache für dieses Phänomen (Absinken der Leistungsfähigkeit) weniger in Betracht
Zentrale psychophysiologische Desaktivierungsprozesse • Formatio reticularis (Neuronennetzwerk im Hirnstamm) spielt eine Schlüsselrolle bei allgemeinen/spezifischen Aktivierungsprozessen • Desaktivierungsprozesse bedingen ein Absinken des allgemeinen zentralnervösen Aktivierungs-niveaus • Sie bewirken folgende Effekte: • Reduktion des Muskeltonus und der neuromuskulären Reflexaktivität • Reduktion von Herzfrequenz/Blutdruck/Atemfrequenz/Sauerstoffverbrauch • Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße)
Hypothese • Können durch psychophysiologische Entspannung vergleichbare Leistungseinbußen wie durch Dehnen hervorgerufen werden?!
Beschreibung des Experiments • 14 Erwachsene Testpersonen (8m/6w) • Kriteriumsaufgabe: Strecksprung mit Ausholbewegung (Jump-and-Reach-Test) • 2 Testtage, beide Gruppen absolvieren beide Versionen • Ablauf des Experiments • 4 Strecksprünge • 4 Min. standardisiertes Aufwärmen (Lauf- und Sprungübungen) • 4 Strecksprünge • 6 Min. Statisches Dehnen vs. 6 Min Entspannung • 4 Strecksprünge
Ergebnisse des Experiments • Aufwärmen führte an beiden Untersuchungstagen zu einem signifikanten Anstieg der Sprunghöhe um 4,4% bzw. 4,5% • nach statischen Dehnen sinkt die realisierte Sprunghöhe um durchschnittl. 2,6% bzw. nach Entspannung um 2,2% • Veränderungen der Sprunghöhe bei Dehnen/Entspannen korrelieren signifikant, es besteht kaum Unterschied
Fazit • Aufgrund der Höhe der Korrelation kann man bei aller Vorsicht von einer beträchtlichen Bedeutung von psychophysiologischen Entspannungseffekten für das Dehnen ausgehen • Vermutlich führt statisches Dehnen (ähnlich psychophysiologischer Entspannung) aufgrund reduzierter afferenter und efferenter Zuflüsse zur formatio reticularis zu allgemeinen Desaktivierungsprozessen
Fazit II • Eine Verstärkung hierfür entsteht durch Befunde, die einen Abfall der Reaktivkraftleistung nur bei statischen nicht bei dynamischen Dehnen finden • Dennoch besteht zwischen Dehn- und Entspannungseffekten kein vollständiger Zusammenhang, weitere Faktoren müssen eine Rolle spielen