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Gott zu denken. Vorlesung über die Gotteslehre in der abendländischen Geistesgeschichte. Wiederholung. 1. Erläutern Sie das erste (belegbare) Vorkommen des Begriffs „natürliche Theologie“ 2. Welche Funktion gewinnt „Natürliche Theologie“ in der Aufklärung?
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Gott zudenken Vorlesung über die Gotteslehre in der abendländischen Geistesgeschichte
Wiederholung VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose 1. Erläutern Sie das erste (belegbare) Vorkommen des Begriffs „natürliche Theologie“ 2. Welche Funktion gewinnt „Natürliche Theologie“ in der Aufklärung? 3. Worin besteht die theologische Kritik an der Natürlichen Theologie?
Fazit: Natürliche Theologie VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose • Kritische Funktion für „Offenbarungstheologie“ • Hält Universalitätsanspruch der christlichen Gottesrede dieser kritisch vor • Ausdruck der „Gott-Offenheit“ und der Sünde des Menschen
III Gott und Offenbarung VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose
Vorbemerkung I VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Theologische Sprache und die Aufgabe der „Übersetzung“ • Apologetik • Habermas-Modell
Vorbemerkung II VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose • Warnung vor schiefen Alternativen, undifferenzierter Polemik und Negativfolien • Interessant ist immer die Verhältnisbestimmung von Offenbarung und Vernunft, von natürlicher Theologie und Offenbarungstheologie, genauer von den Funktionsäquivalenten
0. Offenbarung und natürliche Theologie VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose 20. Jahrhundert: strikte Alternative Offenbarungstheologie als prinzipielle Kritik aller natürlichen Theologie, bei Karl Barth Natürliche Theologie als Selbstrechtfertigung des Menschen
Mittelalter VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Hier tritt offenbarungsbegründete Autorität in ein Gegenüber zu Vernunft und Erfahrung (insbesondere seit dem Aristotelismus des 13. Jhdts). „Hierarchie-Modell“
Thomas von Aquin VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Wegen schöpfungsbegründeter Begrenztheit der Vernunft ist Offenbarung notwendig, die dem Menschen sein Ziel zeigt/sagt. Offenbarung ergänzt und vollendet die Vernunft.
Luther: christologisch-soteriologische Fokussierung VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose „Denn da hat er selbs offenbaret und aufgetan den tiefsten Abgrund seines väterlichen Herzens, daß wir des Vaters Hulde und Gnade erkennnetenohn durch den HERRN Christum, der ein Spiegel ist des väterlichen Herzens, außer welchem wir nichts sehen denn einen zornigen schrecklichen Richter“ (Gr. Kat)
Luther: pneumatologisch-skripturale Mediatisierung VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose „Von Christo aber künnten wir auch nichts wissen, wo es nicht durch den Hl. Geist offenbaret wäre.“ (Gr. Kat) Der Geist aber wirkt nicht außerhalb vom Schriftwort und seiner Verkündigung in Predigt und Sakrament. Kirche ist so Empfängerin der Offenbarung.
Luther VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Theologische Vernunftkritik: - Vernunft immer eingebettet in existentielle Grundausrichtung des Menschen, also in Sünde oder Glaube. - Sie folgt den „Affekten des Herzens“.
Protestantische Orthodoxie VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Zuspitzung des Offenbarungsgedankens auf die Inspiriertheit der Schrift • Verbalinspiration
Aufklärung I VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Kritik an Schrift als unmittelbarer Offenbarungsquelle
Aufklärung II VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose - Kritik an Vorordnung der Offenbarung vor Vernunft • Hin zur Vorordnung der Vernunft als Kriterium von Offenbarung • Beispiel: Lessing • Beispiel: Kant
Hamann VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Vernunft und Sprache
Fichte VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose „Versuch einer Kritik aller Offenbarung“ 1792
Schleiermacher VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose „Der Begriff Offenbarung bezeichnet die Ursprünglichkeit der einer religiösen Gemeinschaft zum Grunde liegenden Thatsache, insofern sie als den individuellen Gehalt der in der Gemeinschaft vorkommenden frommen Erregungen bedingend selbst nicht wieder aus dem früheren geschichtlichen Zusammenhang zu begreifen ist. Daß nun hier in dem ursprünglichen eine göttliche Causalität gesetzt ist, bedarf keiner weiteren Erläuterung.“ (Glaubenslehre § 10, Zusatz)
Schleiermacher VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose „Sieht man, dass Schleiermacher unter dem Begriff der Religion genau dasjenige Geschehen thematisiert, das die theologische Tradition Offenbarung nennt, kann man in seiner Konzeption eine neuzeitliche Ausprägung des christlichen Offenbarungsverständnisses sehen.“ (Schwöbel)
19. Jahrhundert I VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Unterscheidung zwischen • Äußerer Offenbarung (Manifestation) • Inspiration (Deutung der Manifestation in der Subjektivität der biblischen Zeugen) Versuch der Überwindung dieser Unterscheidung
19. Jahrhundert II VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Selbstoffenbarung: Identität von Inhalt und Subjekt der Offenbarung • Schelling 1800: Sichoffenbaren Gottes ist ein Sichselberoffenbarsein Gottes • Dem Menschen wird Gott offenbar, indem er Anteil erhält am Sichselbstoffenbarsein Gottes
19. Jahrhundert II VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Schelling: Nur so kann die Vernunft ihre eigene Begründungsaporie vernünftig bewältigen.
19. Jahrhundert II VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Reaktion auf • Infragestellung der Schrift als Offenbarung Gottes • Infragestellung der Möglichkeit rational begründeter Theologie (natürlicher Theologie) Damit neue Basis für Theologie notwendig.
19. Jahrhundert III VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Aufklärung: Vernunft begründet und begrenzt Offenbarung (ihrer Möglichkeit und ihrem Inhalt nach) Dt. Idealismus (19. Jahrhundert) Vernunft erkennt ihr eigenes Begründetsein in und durch Offenbarung
„Offenbarung als Wort Gottes“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Karl Barth: KD I/1 Dreifache Gestalt des einen Wortes Gottes: verkündigtes, geschriebenes und geoffenbartes Diese Gestalten zeigen das Wie des Wortes Gottes als das „erreichbare menschliche Spiegelbild“ des unerreichbaren göttlichen Was. (136)
„Offenbarung als Wort Gottes“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Wort Gottes als Rede Gottes als Tat Gottes als Geheimnis Gottes
„Offenbarung als Wort Gottes“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Wie kann der Mensch das Wort Gotteserkennen?
„Offenbarung als Wort Gottes“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Wie kann der Mensch das Wort Gotteserkennen? „Die Möglichkeit, das Wort Gottes zu erkennen, ist Gottes Wunder an uns, so gut wie das Wort und sein Gesprochenwerden selbst.“ (KD I/1 260)
„Offenbarung als Wort Gottes“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Karl Barth: Lichterlehre „Es gibt in der von Gott in Jesus Christus versöhnten Welt keine von ihm sich selbst überlassene [...] Profanität, auch da nicht nicht, wo sie sich, der schlechthinnigen Gottlosigkeit in der gefährlichsten Weise zu nähern scheint.“ (KD § 69)
„Offenbarung als Geschichte“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose 1961 Programm gegen Dialektische Theologie v.a. Wolfhart Pannenberg • Gesamtgeschichte ist Offenbarung Gottes • Gesamtgeschichte hat sich vorwegereignet in Auferstehung JC
„Offenbarung als Geschichte“ VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Kritik an Karl Barth: • Entspricht nicht biblischer Verwendung von „Wort Gottes“ • „Metapherndichtung“ : Externität muss ausweisbar sein • Strittigkeit Gottes als nicht begründet in Gott gedacht
Gegenwärtige Bedeutung VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose • Offenbarung als grundsätzliches passives Erschließungsgeschehen, das Deuten und Gestalten überhaupt erst ermöglicht. • Rede von Offenbarung: Religion und Gottesrede ist immer konkret. • Empfänger immer mitgedacht • Offenbarung von allen Offenbarungsmedien zu unterscheiden • Offenbarung ist strikt als Selbstoffenbarung zu denken
Fazit VL Gotteslehre Prof. Dr. Miriam Rose Wie von Gott zu reden? Offenbarung Bedeutung der natürlichen Theologie für die Theologie Vorausschau