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Diglossie und Varietätenlinguistik am Beispiel des Arabischen. Hocharabisch und nationale Varietäten. Diglossie.
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Diglossie und Varietätenlinguistik am Beispiel des Arabischen Hocharabisch und nationale Varietäten
Diglossie • Die Diglossie (griechisch „Zweisprachigkeit“) ist eine besondere Form der Zweisprachigkeit: Sie beschreibt die Zweisprachigkeit einer ganzen Gesellschaft, bei der es eine klare funktionale Differenzierung zwischen zwei eng verwandten Sprachvarietäten gibt.
Arabisch: Sprachgeschichte • Semitische Sprachfamilie • Amtssprache für 25 Länder • Hocharabisch Bindeglied für die verschiedenen Dialekte in Literatur und Medien • Schrift entwickelte sich aus dem nabatäischen Aramäisch
328 n. Chr. – ältester Beleg für arabischer Sprache und nabatäischer Schrift: Grabstein in syrischer Wüste • Ursprünglich war Arabisch eine gesprochene Sprache • Verbreitung: Dichter trugen Gedichte vor, die mündlich weitergegeben wurden • Gedichte heute schriftlich festgehalten – immer noch wichtiger Bestandteil der Sprache • 622 n. Chr.: Arabisch entwickelt sich zu einer Schriftsprache – Koran wichtigste Grundlage für schriftliche und mündliche Sprache
7. Jh.: Arabisch des Koran wird zur offiziellen Verwaltungssprache des islamischen Reiches erklärt – Standardisierung des Arabischen • 13. bis 18. Jh.: diatopische Varietäten bildeten sich – Dialekte, die sich vor allem in der Lexik unterscheiden • Durch Ausbreitung des islamischen Reiches kam es zu Kontakten mit anderen Sprachfamilien, was die jeweiligen diatopischen Varietäten weiter beeinflusste (Norden: Europa & Asien, Süden: Afrika)
Wurzelsystem der Sprache (Konsonantensprache) begünstigt die Bildung von Varietäten • Heutiges Hocharabisch ähnelt der originalen Koranschrift in Grammatik, weist jedoch deutliche Unterschiede im Sprachstil auf • Versuch der Vereinheitlichung aller Varietäten zu einer gemeinsamen Hochsprache schlug fehl: • Arabisch = heilige Schrift, exklusiv für die Sprache Muhammads • Widerstand der Kolonialmächte
Das Wurzelsystem • Kernbedeutung eines Wortes wird repräsentiert durch (meistens) 3 Konsonanten • Kurze Vokale nicht im Schriftbild – Konsonantensprache • Bsp.: Kernbedeutung „Reise“ – repräsentiert durch die drei Konsonanten س ف ر
Zusammenfassung • Varietäten des Arabischen keine selbstständigen Sprachen • Hocharabisch nur in Schriftverkehr und Schulen • Diatopische, diastratische und diaphasische Varietäten ausgeprägter als z.B. diachronische
Quellen • http://de.wikipedia.org/wiki/Diglossie (Zugriff am 03.06.2011) • Wightwick/ Gaafar (2007): Kurzgrammatik Arabisch. Hueber • Labasque (2008): Salam! Arabisch für Anfänger. Klett • Mohamud (2006): Lernen & üben. Arabisch. Klett