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Einsatz des Internet in der klinischen Psychologie. Seminar: E-Health: Konzepte, Anwendungen und Einflüsse der Klinischen Psychologie Leitung: Dr. Christiane Eichenberg Referentin: Svetlana Leushkina. Gliederung. Einführung Online-Informationen Kommunikation
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Einsatz des Internet in der klinischen Psychologie Seminar: E-Health: Konzepte, Anwendungen und Einflüsse der Klinischen Psychologie Leitung: Dr. Christiane Eichenberg Referentin: Svetlana Leushkina
Gliederung • Einführung • Online-Informationen • Kommunikation • Psychologische Beratung & Psychotherapie • Beispiele • Internetbasierte Psychotherapie „Interapy“ • Internetbasierte Intervention für Unfallopfer • Wirksamkeit
Online-Informationen • Informationen für PsychotherapeutInnen: • Publikationen, kollegialer Austausch, Hintergrundinformationen usw. Psychotherapie-Forum (http://www.psychotherapie.org/ ), Behavior OnLine-Forum (http://www.behavior.net/ )(ehrenamtlich). • Informationen für PatientInnen: • Therapierichtungen & Behandlungsmethoden, Kostenübernahme, Tipps (engagierte Profis & offizielle Stellen) • Selbspräsentation
Online-Informationen • Selbshilfe-Materialien • Material-Sammlungen • Kommerziel & werbungsorientierte Selbsthilfe-Texte; • Nicht-kommerzielle Selbsthilfe-Materialien: Expertenratschläge, Interventionsprogramme, autobiographische Erzählungen, Literatur-Tipps und Hinweise auf Beratungs- und Therapie-Angebote. Mental Health Net (http://www.cmhc.com/ ), Psych Central (http://www.psychcentral.com/ ), Psych-Web (http://pswww.com/resource/selfhelp.htm ) • Crisis, Grief, and Healing Page (http://www.webhealing.com/ )
Online-Informationen • Selbshilfe-Materialien • Selbsthilfe-Seiten von Studienberatungen • Selbst-Diagnostika • Funktion: Personen über ihren Zustand aufklären, auf Online-Selbsthilfe-Materialien aufmerksam machen und an Beratungsstellen außerhalb des Netzes weiterleiten • Unseriöse Online-Diagnostika können Ratsuchenden schaden und das öffentliche Bild der Psychologie beschädigen
Kommunikationsszenarien • Selbsthilfegruppen: Unterstützung bei Behinderung, Suchtabhängigkeit, chronischen Erkrankungen und psychosozialen Problemen • Selbshilfe-Newsgroups: Austausch unter Betroffenen therapeutischer Effekt der Solidarisierung & Ressource kollektiven Wissens. • Hemmschwellen, peinliche & beängstigende Probleme, Denkanstöße • wohnortunabhängig, finanziell und zeitlich flexibel • Gefahren: respektlosen Repliken, ungefragtes Zitiertwerden, Rückfluss der Informationen in das nahe soziale Umfeld
Kommunikationsszenarien • Selbsthilfegruppen • Selbshilfe-Mailinglisten / • Lesen und Antworten im eigenen Tempo; • Größere Vertrautheit & Privatheit; • Sehr diskontinuierlicher Verlauf; • Verzögerung bei „Hilferufen“ • Selbsthilfe-Chats • Selbsthilfe-MUDs • Auf Bedürfnisse unterschiedlicher Patientengruppen abgestimmt
Kommunikationsszenarien • Psychologische Beratung • Netz-Beratung von Psychotherapeutinnen • Kostenpflichtig, Qualität ??? • Netz-Beratung von KriseneinrichtungenKatholische Telefonseelsorge Köln (http://www.telefonseelsorge-koeln.de/), The Samaritans(http://www.samaritans.org ) (Fachleute, geschulte Laienhelfer) • Netz-Beratung von GesundheitseinrichtungenGo Ask Alice! (http://www.alicecolumbia.edu/ ), Sextra (http://www.profa.de/f_sextra.htm )(kostenlose E-Mail Beratung) • Fragen zu Gesundheit, sozialen Bezihungen, Drogen, Sexualität, Alkohol, Stress usw.
Kommunikationsszenarien • Psychotherapie / • 50 Min. Chat ≠ Austausch im mündlichen Gespräch • Täglicher Kurzkontakt ohne An- und Abfahrtszeiten • Mehr Störungen und Irritationen als bei Face-to-Face-Therpiesitzung • Online-Diagnostik. Zuverlässig? • Methoden & Strategien • Klientenzentrierte Gesprächstherapie • Kreative Therapie • Verhaltenstherapie
Ethische Probleme • Professionalität • Beträchtliche Unterschiede in Bezug auf die Ausbildung Credential Check Servise (http://www.cmhc.com/check/ ), Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e. V. (http://www.bdp-verband.org/) • „Gütesiegel psychologischer Onlineberatung“ • Ausbildung; • Schweigepflicht & Datenschutz; • Verantwortung • Vertraulichkeit • Verbindlichkeit
http://www.interapy.nl/ „Interapy“ Wichtige Elemente der Intervention • Verhaltenstherapeutisch • 5 – 12 Wochen (je nach Störung) • Behandlungsprotokolle: • im FtF evaluierte Therapiemanuale, die sich als wirksam erwiesen haben; • angepasst der spezifischen Anwendbarkeit im Internet • Keine E-Mail-Therapie
http://www.interapy.nl/ „Interapy“ Wichtige Elemente der Intervention • Anmeldung (Ausführliche Informationen) • Onlinediagnostik (ausführliches Onlinescreening) • Therapeuten • Training vor Beginn der Behandlung • 1х Woche Supervision • Psychoedukation • Behandlungsmanual (2 х Woche Kontakt) • Motivation • Therapieende (Messung der Wirksamkeit)
Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung 1. Phase: Selbstkonfrontation • 4 Essays (schmerzhafteste Erinnerungen, Gedanken, Gefühle) 2. Phase: Kognitive Umstrukturierung • 4 Schreibaufgaben in Form eines unterstützendes Briefes (Perspektivenwechsel) 3. Phase: Social Sharing • Ein Brief an eine nahe stehende Person (Abschied nehmen & Abstand gewinnen) http://www.interapy.nl/
http://www.interapy.nl/ Wirksamkeitder Behandlung für PTBS IES – „Impact of Event Scale“ • Signifikante Verbesserung der PTB Problematik und des allgemeinen psychologischen Funktionierens
Internetbasierte Intervention für Unfallopfer „Kölner Modell“
Internetbasierte Intervention für Unfallopfer www.webtherapie.info • Aufgreifen & Behandlung von akuten Belastungsreaktionen nach einem Unfall • Entgegenwirken der möglichen Ausbildung von PTBS • Verhindern einer Chronifizierung negativer Konsequenzen des Extremerlebnisses • Ausschließlich approbierte psychologische Psychotherapeuten • Qualitätssicherung durch • Gemeinsame Entwicklungsarbeit • Schulungen • Intervision & Supervision • Anerkannte Therapieverfahren
Exkurs www.webtherapie.info • Fallbeispiel von Herrn J.
Effektivität von Internetbasierten psychologischen Interventionsvervahren Metaanalyse, R.Ott, 2003
Methode • Literaturrecherche • n = 30 • nach 2 Dimensionen analysiert: • Art des Störungsbildes • Funktion der Intervention • Wirksamkeitsnachweis = signifikant verbesserte Symptomatik • Keine Evaluationsstudien zu Zwangsstörungen, somatoformen Störungen, psychotischen und schizophrenen Störungen sowie Persönlichkeitsstörungen
Systematisierung der Studien nach Problembereichen und Interventionsfunktion X (Y), X = Anzahl der Studien mit Wirksamkeitsnachweis, Y = Gesamtanzahl der Studien
Verteilung der Studien über ihre Theoretischen Grundlagen KBT = kognitiv-behavioral, BT = verhaltenstherapeutisch, CC = Klienten-zentriert, EDU = edukative Maßnahmen, KEINE = Foren & Mailinglisten, die soz. Unterstützung fördern
Online-Sexualberatung:Wirksamkeit und Wirkweise Evaluation eines Pro Familia Angebots, C.Eichenberg, 2007
Methode http://www.profa.de/f_sextra.htm • Zeitraum: 18.4.2004 – 30.9.2004 • Ratsuchende / Kategorien: • „Allgemeine Beziehungsprobleme“ (n=554) • „sexuelle Übergriffe / sexuelle Gewalt“ (n = 62) wurden zu Beginn der Beratung und nach Abschluss befragt über • Beweggründe & Erwartungen • Akzeptanz & Effektivität der Intervention • 66% ♀, 34% ♂ • Nachbefragung n = 134 • Vor- und Nachbefragung n = 79
Ergebnisse Medienspezifische Besonderheiten der Beratungssituation • Insgesamt sehr positiver Eindruck
Ergebnisse Evaluation: Objektive Kriterien • Drei Skalen des Brief Symptom Inventory (BSI) „Unsicherheit im Sozialkontakt“, „Depressivität“ und „Ängstlichkeit“
http://www.profa.de/f_sextra.htm Fazit • E-Mail-Beratungsangebot von „Sextra hocheffektiv • Online-Angebot “ wendet sich überwiegend an junge Erwachsene • Altersdurchschnitt von Nutzer des traditionellen FtF-Beratungsangebots ~ 38 Jahre • Spezifische Merkmale der Internetbasierter Kommunikation kommen bestimmter Gruppe Ratsuchenden entgegen • Mediengestützte Minimalintervention – effiziente Investition
Fazit • Onlineberatung nimmt eine wichtige Funktion bei Informationsvermittlung ein & dient der Anbahnung einer Psychotherapie • Steht in Abgrenzung zu Onlinetherapie • Beide Verfahren können nicht die klassische Psychotherapie ersetzen
Literatur • Döring, N. (2000). Selbsthilfe, Beratung und Therapie im Internet. Internet für Psychologen, B. Batinic (Hrsg.), Göttingen: Hogrefe • Döring, N. (2003). Computervermittelte Kommunikation als therapeutisches Medium. Klinische Psychologie im Internet. Potenziale für klinische Praxis, Intervention, Psychotherapie und Forschung. R. Ott & C. Eichenberg (Hrsg.), Göttingen: Hogrefe • Eichenberg, C. (2004). Spezifika der therapeutischen Beziehung im Online-Setting. Psychotherapie im Dialog, 4 • Laszig, P & Eichenberg, C. (2003). Online-Beratung und Internetbasierte Psychotherapie. Psychotherapeut, 3 • Echterchoff, W. (2008). Online psychologisch beraten, psychotherapeutisch behandeln und Unfallnachsorge leisten: Das Beispiel www.webtherapie.info, E-Mental-Health, S. Bauer & H. Kordy (Hrsg.),Berlin: Springer. • Wagner, B. & Lange, A. (2008). Internetbasierte Psychotherapie „Interapy“. E-Mental-Health, S. Bauer & H. Kordy (Hrsg.),Berlin: Springer. • Eichenberg, C.(2007). Online-Sexualberatung: Wirksamkeit und Wirkweise. Evaluation eines Pro Familia-Angebots. Zeitschrift für Sexualforschung, 3. • Ott, R. (2003). Klinisch-Psychologische Intervention im Internet: Ein Review zu empirischen Befunden. Klinische Psychologie im Internet. Potenziale für klinische Praxis, Intervention, Psychotherapie und Forschung. R. Ott & C. Eichenberg (Hrsg.), Göttingen: Hogrefe