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DIE ARBEIT DES ERNÄHRUGNSTEAMS VERBESSERT DIE VERSORGUNG DER PATIENTEN H. Kreckel, Apotheke des Universitätsklinikums Gießen und Marburg Hauenschild, Ernährungskommission, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH Standort Gießen. Hintergrund.
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DIE ARBEIT DES ERNÄHRUGNSTEAMS VERBESSERT DIE VERSORGUNG DER PATIENTEN • H. Kreckel, Apotheke des Universitätsklinikums Gießen und Marburg • Hauenschild, Ernährungskommission, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH • Standort Gießen Hintergrund Mangelernährung stellt auch bei Patienten im Krankenhaus ein verbreitetes Phänomen dar, das die Komplikationsrate, die Krankenhaus-verweildauer und die Kosten pro Patient erhöht. Es ist notwendig, frühzeitig und interdisziplinär die richtigen Weichen für den gesamten Behandlungsprozess – auch mit Blickrichtung auf die Ernährung des Patienten - zu stellen. Parenterale Ernährungslösungen sind Arzneimittel nach Arzneimittelgesetz mit Einsatz bei Ernährungsproblemen von Patienten. Enterale Ernährung ist physiologischer, kostengünstiger und sicherer und daher der parenteralen Ernährung vorzuziehen. Das Ernährungsteam des Universitätsklinikums, Gießen, in dem der Apotheker mit Ernährungswissenschaftler, Krankenpfleger und Arzt zusammenarbeitet, kümmert sich interdisziplinär um die Belange des Patienten. Fazit Die Arbeit des Ernährungsteams trägt zur Sicherheit des Patienten bei, indem die Fachabteilungen unterstützt werden bei dem Erkennen der Patienten und der Auswahl der Ernährungslösungen. Ist die enterale Ernährung allein nicht bedarfsdeckend, bietet sich eine teilweise oder vollständige parenterale Ernährung (PN) an. PN erfordert Informationen zur bedarfsadaptierten Zusammensetzung, zum Applikationsweg und zur -dauer. Sind zusätzliche parenterale Arzneimittel nötig, besteht die Gefahr von Inkompatibilitäten, die es zu vermeiden gilt. Für ausgewählte Patienten (Erwachsene, Kinder, Früh- und Neugeborene) müssen individuell Ernähungslösungen herstellt werden, weil kein passendes Fertigprodukt zur Verfügung steht. Vom Team entwickelte, auf die Abteilungen zugeschnittene Standards erleichtern den Weg bei der Anwendung. • Aufgaben des Ernährungsteam • Screening von Patienten, die einer Ernährungstherapie bedürfen Von den Mitgliedern des Ernährungsteams wurde ein Assessment-Instrument erarbeitet, das zu Zeit evaluiert wird und in die elektronische Patientenakte übernommen werden soll. Im stationären Bereich fallen dem Apotheker Patienten mit besonderen Ernährungsproblemen auf, die umgehend vom Ernährungsteam betreut werden oder Stationen bitten um Hilfe. • Patientenbezogene Auswahl parenteraler Ernährungslösungen Parenterale Ernährung stellt in pflegerischer, ärztlicher und pharmazeutischer Hinsicht eine besondere Herausforderung dar. Insbesondere die Auswahl der Lösungen zur peripher-venösen oder zentral-venösen Applikation fallen in das Aufgabengebiet des Apothekers. Daher wurden abteilungsspezifische Standards erarbeitet, die eine ausreichende Ernährung der Patienten gewährleisten und das Verordnen vereinfachen. Für Patienten, die nicht mit handelsüblichen Ernährungslösungen versorgt werden können, stellt die Apotheke all-in-one Mischlösungen patientenindividuell her. • Beispiel 1: Patientenbezogene Auswahl der Ernährungsformen . • Beratung zur Umstellung von parenteraler auf enterale Ernährung Das Umstellen einer parenteralen auf eine enterale Ernährung bietet neben der physiologischeren Ernährung finanzielle Vorteile. In der Umstellungsphase, insbesondere nach längerfristiger parenteraler Ernährung, findet eine enge Abstimmung zwischen den Pflegenden der Station und dem Ernährungsteam statt, um die Patienten ausreichend mit einer Kombination aus parenteralen und enteralen Ernährungslösungen zu versorgen bis eine komplette enterale Ernährung gewährleistet ist. Dazu wurden Standards erstellt, die auch die Flüssigkeitszufuhr berücksichtigen. • Beispiel 2: Abteilungsspezifischer Standard für den Aufbau der Sondenernährung • Beratung zur Auswahl geeigneter Applikationssysteme Die Auswahl geeigneter Ernährungssonden und Hilfsmittel für die Applikation sowie der Ernährungslösungen gehört zu den Aufgaben des Ernährungsteams. Neben transnasal-gastralen Sonden, PEG-Sonden (gastral, jejunal) und FKJ kommt eine neu entwickeltes, transnasal-jejunales Sonden-System Cath-in-Cath (Firma preOx RS GmbH, Bad Soden) zum Einsatz. Dieses Sondensystem ermöglicht die jejunale Applikation von Ernährungslösungen und Arzneimitteln sowie das gleichzeitige Absaugen des Mageninhaltes oder die gastrale Applikation von Arzneimitteln, so dass dem Patienten nicht zwei Sonden zu diesen Zwecken gelegt werden müssen. Die Sondenspitze wurde in Zusammenarbeit mit der Firma mit einer größtmöglichen Öffnungsweite gestaltet. • Hilfestellung zur zusätzlichen Applikation anderer Parenteralia Enteral anzuwendende Arzneimittel sind im allgemeinen kosten-günstiger als parenteral anzuwendende. Mittleres Verhältnis der Kosten zueinander: 1:117Median des Verhältnisses der Kosten: 1:29Größte Differenz der Kosten: 1: 496 (Grundlage: Krankenhausapothekeneinkaufspreise 2001) Bei der Gabe mehrerer Parenteralia besteht ein Risiko für Inkompatibilitäten. Lösungswege müssen für jeden einzelnen Patienten und seine Medikation ermittelt werden. Zu den Aufgaben des Apothekers gehört es, unter Kenntnis der möglichen Zufuhrwege sachgerechte Lösungen zu erarbeiten.